Politische Stimmungsmache in den Medien

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Dauer-Nöhlen und Besserwisserei (ohne tatsächlich was zu wissen) auch ?
Ich hoffe.

 

Tarifverhandlungen: Dritte Tarifrunde für öffentlichen Dienst gescheitert - WELT

Interresant, wenn du Medien immer das Wichtigste weg lassen, nämlich die Laufzeit.

Angebot mit 8% vermutlich über 2 Jahre oder länger. Die Sonderzahlung kann man in der Pfeife rauchen da Lohnminus über Jahre gesehen.

Aber so kann man viel besser Stimmung gegen den öffentlichen Dienst machen...

Ekelhaft, diese Presse.

 

Laut mir vorliegenden Informationen hat der Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt:

• 300 € pro Monat bei einer Laufzeit von 24 Monaten.
• Einmalzahlung von 3000 €

Für die Angehörigen im öffentlichen Dienst ist es ein schlecht gemachter Kompromiss. Es wird eine Schlichtung einberufen, bei der die Friedenspflicht gilt, d.h. es darf so lange nicht gestreikt werden, bis die Ergebnisse vorliegen.

 

Bin ab 10:00 in der Videokonferenz für die Tarifbotschafter bei ver.di. Kann danach genaueres sagen.
Aktuell kann ich nur sagen, dass man wohl ab 01.07. 150 € bzw. 4% geboten hat um dann ab 01.07.24 nochmal 150€ bzw. 3%.
Unterm Strich also deutlich unterhalb der Inflation.

Wie die Einmalzahlung aufgesplittet wird, kann ich noch nicht sagen. Der VKA rechnet sich das mal wieder schön. Ich wette da gibt es auch "Haken".

Zudem ist unklar, ob es wirklich dabei bleibt, dass Krankenhäuser das Gehalt um 6% kürzen dürfen, wenn die Zahlen nicht stimmen und ob die Sonderzahlung der Sparkassen gekürzt wird oder die Erweiterung der Rahmenarbeitszeit der Versorger bis 22:00 Uhr vom Tisch gewesene wären. Das waren alles Dinge die in der Presse überhaupt nicht erwähnt wurde, aber eben auch noch von den Arbeitgebern als "Kröten zum Schlucken" gefordert wurden.

 

Wäre echt interessant zu lesen, was da tatsächlich besprochen wurde.

 

@Eifelquelle

Das liest sich in der Tat anders als das was in den Medien kolportiert wird,also das Angebot. Das Angebot was in den Medien steht fand ich gar nicht mal so schlecht. So wie du es jetzt allerdings beschreibst ist es natürlich nicht mehr so gut.

 

Der Verband Kommunaler Arbeitgeber rechnet sich die Angebote grundsätzlich immer schön und lässt wesentliche Infos immer weg. Leider wird das von der Presse fast immer 1:1 übernommen. Die Pressearbeit von Ver.di, hinkt da leider immer hinterher und kommt dann kaum durch.

Gerade die "Kröten" werden praktisch nie erwähnt.

 

So. Für die, die es interessiert:

Zunächst einmal gab es keine neues Angebot der Arbeitgeber, die die ersten 2 Tage ständig die Verhandlungen für eigene Diskussionen unterbrochen haben.
Unsere Vertreter der Bundestarifkommission haben mehr Däumchen drehen müssen und immer wieder warten müssen, als wirklich zu verhandeln.

Das was in der Presse steht, war das Maximum was sie sich verteilt auf 24 Monate vorstellen konnten - als konkretes Angebot wurde das aber nicht vorgelegt.
Es gab keine konkreten Vorschläge, wie die 300 € verteilt werden sollten, also in welchen Staffelungen und auch nicht die angebotenen 7% - am Verhandlungstisch war bis 23:00 Uhr nie die Rede.
Auch wie die 3000€ ausgezahlt werden sollen, wurde nicht kommentiert. Es sollte aber auf jeden Fall gestaffelt sind um "Leermonate" auszugleichen.

Die Vorstellungen der Arbeitgeber lagen aber eher in Richtung jedes Jahr 150 € und im Mitte des ersten Jahres (nicht rückwirkend) 150 € oder 4% und dann nächstes Jahr dann nochmal 150€ oder 3%.

Wo Frau Faeser auf dem Weg der Konferenzräume zum Mikrophon der Pressevertreter plötzlich den zusätzlichen Prozentpunkt hergeholt hat, kann sich bei Ver.di niemand erklären. Von 8% war in der Verhandlungsrunde nie die Rede!

Auch gab es keinerlei Bewegung beim Sonderopfer "Sparkasse", keine Bewegung bei der Forderung den Tarifvertrag "Zukunftssicherung Krankenhäuser" (-6% wenn einzelne Häuser nicht ihre finanziellen Ziele erreichen) und man will für die Rettungssanitäter in Zukunft 24 Stunden Schichten haben.

Über Azubis wurde überhaupt nicht gesprochen. Dazu war in 3 Tagen keine Zeit, bei den Arbeitgebern zu finden. Altersteilzeit ist auch nicht mehr Vorstellbar für die Arbeitgeber. Auf der einen Seite behaupten sie, es gäbe in den unteren und mittleren Lohngruppen keinen Fachkräftemangel - auf der anderen Seite ist das dann aber doch ein Argument zur Abschaffung der Altersteilzeit. Man dreht es sich wie man gerade will.

Unsere tolle Innenministerin war am 3. Verhandlungstag bis 14:00 Uhr sogar in anderen Terminen gebunden und nicht vor Ort!

Die Frechheit überhaupt ist, dass Frau Faeser sich nicht zu doof ist, in die Presse zu tröten, Ver.di habe sich geweigert, heute weiter zu verhandeln, obwohl sie weiß, dass das wegen den nicht gebuchten Räumlichkeiten und Hotelzimmern überhaupt nicht möglich gewesen wäre.

 

Danke @Eifelquelle. Das hört sich echt übel an was da abläuft.

 

Danke für die Infos. Da dürfte ein Erzwingungsstreik wohl sehr wahrscheinlich werden. Das geht ja mal so garnicht.