Politische Stimmungsmache in den Medien

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Was will man von jemandem erwarten der die Verstümmelung von kleinen Jungs aus religiösen Gründen okay findet.

 

Ich glaube ihr durchaus, dass es da eine Situation gab, die ihr große Angst gemacht hat. Aber dieser durchweg weinerliche Tonfall erweckt bei mir den Eindruck, dass da irgendwas nicht stimmt. Entweder versucht sie etwas künstlich aufzublasen, oder sie neigt schlicht zu Hysterie. Es dürfte jedenfalls im Leben der allermeisten Menschen irgendwann so einen Vorfall gegeben haben, wo man von irgendwelchen Arschlöchern terrorisiert und gequält wurde, und zwar meistens auch während der Schulzeit. Aber dann 35 Jahre später deswegen so ein Faß aufzumachen... nee, da ist imho was faul!

 

War nicht verkehrt. Von den 8 Wochen Sommerferien, habe ich auch immer 3 gearbeitet, um etwas Geld zu verdienen. Bei den 3 Wochen Winterferien, war es eine Woche.

 

Kenne ich. Ich konnte sogar damals politische Stimmung machen, aber aus ganz pragmatischen Gründen. Kriege fand ich damals schon Scheiße. Also lies ich Udo Lindenberg "Wozu sind Kriege da" über den Schulfunk laufen. Jede Klasse war mal dran. Ich fands gut, die Lehrer waren in dem Moment eher schwerhörig. Sowas prägt.

 

Naja, 35 Jahre lang hatte er keine direkte Auswirkungen neben der Attacke um die es geht, auf ihr Leben. Sie ist an die Westküste gezogen, er an der Ostküste geblieben. Gemeldet hatte sie sich mit der Bitte um Anonymität, als noch nicht fest stand, dass er der Kandidat ist, sondern nur, als er auf der Liste war. Dass Opfer erst nach so langer Zeit zur Polizei oder in dem Fall an die Öffentlichkeit gehen ist in den USA und vermutlich auch hier kein Einzelfall, wie mehrere Staatsanwälte bestätigt haben. Sie hat sich einem Lügendetektortest unterzogen, etwas was Kavanaugh nicht bereit war zu tun. Seine Aussagen zu seinem Jahrbuch waren teilweise an den Haaren herbeigezogen, das beweist nicht, dass er ein möglicher Sexualstraftäter ist, aber dass er zumindest sein Image als Chorknabe mit Bier für die Basis behalten will (das hat er ja auch schon in dem Interview mit Fox News begonnen, nachdem er von Trump das Memo bekommen hat, er müsse aggressiver sein). Bei der FBI Untersuchung hat man wohl auch so anderhalb Augen zugedrückt bzw. zudrücken müssen, nachdem viele Zeugen und die beiden Hauptpersonen nicht befragt wurden.

Sehr schade ist, dass durch die 2. Anhörung niemand mehr über die erste Anhörung sprach. Auch hier gab es schon Punkte, die einen zweifeln lassen können, wie er es mit der Wahrheit hält. 2006 hatte er ausgesagt er wusste nichts von den Torture Memos damals, in der aktuellen Befragung durch Senator Durbin wusste er auf einmal doch davon. Auf die Frage von Senator Harris, ob er sich mit den Anwälten von Donald Trump getroffen hat, verneinte er dies nicht, sondern horchte vorsichtig nach, ob sie etwas genaueres weiß und hat es sehr vage dementiert. Diese und noch einige andere Punkte (Racial Profiling, 90% fehlende Dokumente) sind leider komplett hinten runter gefallen.

 

Ich habe diese ganzen Anhörungen nicht verfolgt und kann mir über Kavanaugh kein wirkliches Urteil erlauben. Eines weiß ich aber: Würde ich für ein solches Amt kandidieren und mein Privatleben und meine Vergangenheit würde deswegen bis auf den kleinsten Fitzel durchleuchtet, dann würde ich auch nicht überall die Wahrheit sagen! Jeder hat kleine Leichen im Keller und die letzten, die von diesen Leichen wissen müssen, sind die selbsgerechten Heuchler der Gegenseite, die das ganze für ihre politischen Zwecke ausschlachten wollen und die selber ihre Leichen im Keller haben. Allein bei meetoo tummeln sich etliche, die mit Demokratie und Humanismus eigentlich nichts im Sinn haben, sondern eher knallharte Faschisten sind und Hexenjagden offensichtlich für legitim halten.

 

Jeder, der für dieses Amt vorgeschlagen wird, wird schon mehreren Backgroundchecks des FBI unterzogen und die Aussagen vor dem Senatsausschuss finden unter Eid statt, da kann nicht die Wahrheit sagen alleine juristisch ein Problem werden. Der juristische Lebenslauf gehört dazu, die Finanzen werden untersucht - und einen sexuellen Übergriff würde ich jetzt nicht in die Kategorie "kleine Leiche" zählen. Ohne die Anschuldigungen hätte sein Bierkonsum weder beim FBI noch bei einer Anhörung eine Rolle gespielt. Es ist ja auch nicht das erste Mal, dass gegen einen Richter für den Supreme Court solche oder ähnliche Anschuldigungen im Raum stehen.

Und zum Thema Heuchelei: Al Franken, der im Justizaausschuss des Senats saß, ist wegen geringerer Anschuldigungen freiwillig zurückgetreten, um Schaden vom Amt zu nehmen. Nur beim Präsident und Supreme Court ist es okay.

 

Dann reicht es also wenn irgendwer ankommt und irgendwas behauptet um einen Richter zu verhindern?

Ist mir zu simpel. Denn dann müsste man quasi eigene Menschen züchten die bis zur Ernennung in einer Box leben um ja keinen Fehler zu machen.

Bill Clinton hat Frauen vergewaltigt und war Präsident...

Äh...ja.

 

Mag ja alles sein, aber wenn meetoo mit dieser Nummer durchkäme, dann wäre das imho auch ein Eingeständnis dafür, dass Staat und Demokratie erpressbar sind, und soweit darf es nun wirklich nicht kommen!
Diese Nummer die Kavanaugh als 17jähriger abgezogen hat, sind imho durchaus typisch für Jungs in dem Alter. Eine saftige Ohrfeige und vielleicht ein paar Sozialstunden, wären imho das einzig richtige Strafmaß gewesen. Aber dass er nun als 53jähriger deswegen als Richter untauglich sein soll... nee, da gehe ich nicht mit.

 

Mein Hauptproblem mit Metoo und dem Feminismus generell. Es geht nur darum aus dem Fehlverhalten von Männern Profit zu schlagen anstatt ihnen beizubringen das man sich benehmen soll.