Polen: "Unsere Mütter, unsere Väter" sorgt für Proteste

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AW: Polen: "Unsere Mütter, unsere Väter" sorgt für Proteste

Hm, muss man das explizit irgendwo reinschreiben? Ich hab gerade mal nachgelesen und die Formulierung* ist doch exakt das, was gelebt wird, oder nicht? Man möge mich korrigieren, wenn ich was verpasst hab.

*"Die Häupter der drei Regierungen stimmen darin überein, dass bis zur endgültigen Festlegung der Westgrenze Polens die früher deutschen Gebiete östlich der Linie, die von der Ostsee unmittelbar westlich von Swinemünde und von dort die Oder entlang bis zur Einmündung der westlichen Neiße und die westliche Neiße entlang bis zur tschechoslowakischen Grenze verläuft, einschließlich des Teiles Ostpreußens, der nicht unter die Verwaltung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken in Übereinstimmung mit den auf dieser Konferenz erzielten Vereinbarungen gestellt wird, und einschließlich des Gebietes der früheren Freien Stadt Danzig, unter die Verwaltung des polnischen Staates kommen und in dieser Hinsicht nicht als Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland betrachtet werden sollen"

Quelle: Potsdamer Abkommen

 

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Ergänzend dazu. Die Vorentscheidungen zu Polen wurden schon bei der Konferenz von Teheran getroffen.

 

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Es geht wohl den Polen vorwiegend darum das die polnischen Widerstandskämpfer in dem Film antisemitisch dargestellt wurden.

 

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Nein, einer konservativen Partei geht es um ein paar Schlagzeilen.

 

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Das Gebiet östlich der Oder-Neiße Linie sollte lediglich unter polnische Verwaltung (das ist keine Angliederung an Polen) gestellt werden, von Umsiedlungen der Bevölkerung war nicht die Rede aus diesen Gebieten. Eine endgültige Regelung der Grenze war einem besonderen zukünftigen Friedensvertag vorbehalten, den es erst 1990 gab (2+4-Verträge). Bis 1990 existierten formalrechtlich die Ostgebiete als Deutsches Territorium (von Polen verwaltet) weiter, dies wurde u.a. durch Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts so bestätigt. Kann man vergleichen damals mit Danzig, dort war die Verwaltung nach dem 1. Weltkrieg durch den Völkerbund gewährleistet und nicht durch das Deutsche Reich, die Bevölkerung aber blieb und wurde zum damaligen Zeitpunkt nicht vertrieben.

 

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Mag sein, aber da ich die Reihe gesehen habe, kann man da schon Fragen stellen.

 

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Wo relativiere ich? Es ist schlichtweg fakt, dass die Russen ebenfalls die Kriegstreiber mit massiven Kriegsverbrechen waren. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Natürlich wird ein Unrecht durch ein anderes Unrecht nicht besser, also mache das bitte nicht werter Monte. Es gibt in einem Krieg, der immer menschenverachtend ist keinen Alleinschuldigen, aber sehrwohl Opfer auf allen Seiten.
Jetzt die Verbrechen gegeneinander aufzuwiegen ist genau so falsch, wie Verbrechen generell zu verhamlosen bzw. zu verdrängen.

Durch die Niederlage Deutschlands wurden richtigerweise die abscheulichen Verbrechen öffentlich, angeklagt und geahndet.
Durch den Sieg der Sowjetunion wurden deren Verbrechen schlicht relativiert, bzw. als nicht vorhanden dargestellt. So verfährt sicher jeder Sieger und ist leider normal. Verstehst Du jetzt was ich meine.

 

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Fragen kann und soll man immer stellen. Aber auch dann sind es nie DIE Polen.

 

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Natürlich gibt es in Polen Proteste. Die haben sich ja bisher auch immer ihre Geschichte selbst geschrieben. Und plötzlich stellt sich heraus, dass die Polen gar nicht so ruhmreich waren, wie es ihnen das Fernsehen und die Schulbücher immer erzählt haben.

Vor einigen Monaten gab es auch Proteste, als ein Kinofilm (Pokłosie) veröffentlicht wurde, in dem ein Pogrom von Polen gezeigt wurde. Sogar von "Antipolnischer Propaganda" war die Rede.
Der Film hat einem der Hauptdarsteller sogar ein Titelbild eingebracht, in dem über sein Gesicht ein Davidstern gelegt wurde und das Wort Jude dazu geschrieben wurde. Wie man sieht benutzt man in Polen das Wort Jude um jemanden zu diffamieren. Es hat also auch heute noch eine negative Bedeutung. Also alles in Ordnung im Staate Polen?

 

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Lies deinen Beitrag. Bereits der erste Satz deiner Antwort weiter vorn ist die Relativierung.

Genau das ist doch die Relativierung. Natürlich kann (und muss man) über Stalins Verbrechen reden. Aber der zweite Weltkrieg begann einfach am 1. September 1939 mit den Überfall Deutschlands auf Polen. Da hilft kein "diese oder jene waren aber auch böse".

Wie kommst du denn darauf, mir das vorzuwerfen?

Genau das ist auch wieder eine Relativierung. Nach dieser schlichten Lesart waren dann ja alle irgendwie ein bisschen Schuld.

Das war vielleicht kurz nach dem Krieg so - und in der Sowjetunion einige Jahrzehnte länger. Aber das hierzulande stalinistische Verbrechen relativiert oder gar verschwiegen wurden, lässt sich wahrlich nicht behaupten.

Genau damit macht man es sich viel zu einfach.