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Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von SVB2001, 16. September 2004.

  1. littlelupo

    littlelupo Guest

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    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Ja, dann beschreib doch ganz kurz, welche Maßstäbe nach Deiner Vorstellung gelten sollten?
     
  2. h2d

    h2d Guest

    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Grundsätzlich halte ich das demokratische Gesellschaftssystem für das einzigste zur Zeit bekannte System das eine Veränderung der Gesellschaft zum Wohle aller Menschen herbeiführen könnte. Unserer Gesellschaft stehen doch heute geistige und materielle Ressourcen zur Verfügung, die wir nutzen sollten um mit dem geringsten Aufwand an schwerer Arbeit und Elend unsere eigenen individuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Doch unsere Gesellschaft entspannt sich lieber im Einklang mit der Werbung und wird dadurch immer kritikloser. Dies führt faktisch zur Abschaffung der wahren Opposition unserer Demokratie. Von Politik und Wirtschaft werden unsere Bedürfnisse zunehmend bestimmt, in dem uns gesagt wird was wir brauchen und ein Produktionsprozess betrieben, der das Verlangen nach den geweckten Bedürfnissen befriedigt. Dabei wird eine erhebliche Menge an Ressourcen verschwendet.

    Ob wir nun mit einem Handy, das ein Schwarzweiß- oder Farbdisplay hat, kommunizieren, verbessert nicht die inhaltliche qualitative Kommunikation.

    Ob wir nun 10 oder 100 verschiedene Zahnpastasorten im Regal des Drogeriemarktes zu stehen haben, verbessert nicht die Qualtität wie wir unsere Zähne putzen.

    Wir produzieren Nahrungsmittel im Überfluß und wir erfinden jeden Tag eine neue Geschmacksvariante unserer Lebensmittel, ungeachtet der Tatsache das es auf diesem Planeten Regionen gibt in denen täglich hunderte des Hungertodes sterben.

    So ließe sich die Ressourcenverschwendung unendlich fortsetzen.

    Eine Kultur die die wahnsinnige Berechnung als rational empfindet, das die Vernichtung von 5 Millionen Menschen einer Vernichtung von 10 oder 20 Millionen Menschen vorzuziehen sei und so seine Verteidigung rechtfertigt, hat ihr Ende bereits verkündet.

    Vielleicht wird an diesen kurz geschilderten Maßstäben klar, was an unserem Gesellschaftssystem zu verändern ist.

    Gruß Dieter
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24. September 2004
  3. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Wenn ich über Investitionspotential verfüge dann stellt sich für mich bei der Suche nach déinem Standort die Frage: Mit welcher Unterstützung kann ich an diesem Standort langfristig rechnen (Ich meine damit nicht finanzielle)

    Eine Partei, die in Ihrem Programm "Verstaatlichung" und "Steigerung der Arbeitgeberbelastung" als den Motor künftiger Sozialleistung ansieht (oder auch nur den Eindruck erweckt) ist da nicht sehr vertrauenserweckend.

    Habe ich also die Wahl zwischen einem Land mit starkem PDS-Anteil und einem anderen, so entscheide ich mich für das Andere. (Im Zweifelsfall also nicht Sachsen, sondern Bayern.)

    Das als Erpressung zu bezeichnen ist ein starkes Stück.
    <wutmodus on>
    Wenn ich nicht investiere, bin ich ein Erpresser.
    Wenn ich investiere bin ich ein Kapitalist, der abgezogen werden muß.
    Schaffe ich Arbeitsplätze werde ich mit überzogenem Kündigungsschutz und ähnlichem Quatsch in Fesseln gelegt.
    Lasse ich mich darauf nicht ein und mache mein Geld auf dem Kapitalmarkt - will man es mir mittels Vermögenssteuer aus der Tasche ziehen - so viel wie nur möglich.

    Am Besten ich spende gleich mein gesamtes Geld an die "Vereinigung risikoscheuer Mitnehmer" und lasse dreimal täglich auf dem Marktplatz von XY die Hosen runter, damit mich das linke Pack - als Strafe dafür, weil ich mal Geld hatte - in den A**** f***** kann.
    </wutmodus off>
    Die Formulierungen von Rogowksi sind überzeichnet - und ein typisches Beispiel für Lobbyismus.
    Das hat die selbe Qualität wie die Antworten der anderen Seite.
     
  4. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Volle Zustimmung.
    Diese Erkenntnis wird sich nicht durchsetzen, solange die einen als Neonazis, die anderen aber nicht als Neo-Kommunisten gesehen werden.
     
  5. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Diese Empfehlung gebe ich gerne zurück.

    Die "Erfolge" der 30er-Jahre führten zu einer Wahnsinnsinflation - ein auf Pump gekaufter Wohlstand, unter dem das 3.Reich spätestens Ende der 40er-Jahre zusammengebrochen wäre.
    Das war ja auch der Grund für die Eroberungsbestrebungen - Erweiterung als Wirtschaftsmotor. Damit wären die Probleme aber nicht gelöst worden und in "schlechtere Zeiten" hätten eine Unzufriedenheit gebracht, die bis zum Bürgerkrieg geführt hätte.

    Der Krieg ist da nur zuvorgekommen.
     
  6. h2d

    h2d Guest

    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Da wir gerade Lektüre empfehlen, möchte ich mal folgendes Buch empfehlen:

    Herbert Marcuse - "Der eindimensionale Mensch" - Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft. Kurzbeschreibung:
    Dieses Buch reflektiert die damalige Zeit des kalten Krieges, dennoch gelten die Mechanismen von Politik und Wirtschaft noch heute und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft sind heute deutlich erkennbar.

    Gruß Dieter
     
  7. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Da hat jemand in Philospophie die "Frankfurter Schule" (Adorno u.a.) gelesen. Ich sehe gerade, Du erwähnst auch Marcuse!
    Dein Text war so ganz schlüssig, nur hier sehe ich irgendwie keinen Zusammenhang zu den vorherigen Formulierungen.
    Jo, jetzt habe ich Dich verstanden. So sehe ich das auch.
    Ich möchte ergänzen, daß seit der Frankfurter Schule von Seiten der Philosophie nicht viel neues zutage gefördert worden ist. Man könnte sagen, es hat ne Verflachung stattgefunden.
     
  8. h2d

    h2d Guest

    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Da die USA weiterhin ihrer atomare Verteidigung aufrechterhalten und das fehlende Feindbild, die UDSSR, durch andere Feindbilder zu ersetzen versucht und andere Nationen China, Pakistan, Indien, Nord-Korea, Iran ebenfalls eine solche Verteidigung anstreben bzw. anwenden, wird auch hier eine erhebliche Ressourcenverschwendung betrieben, weil ein gewaltiger Produktionsprozess von Rüstungsgütern aufrechterhalten bzw. in Gang gesetzt wird. Die Bevölkerung wird dabei von der Politik mit einer Kriegsbedrohung so stimuliert, das sie Investitionen und Arbeitsplätze in dieser Industrie für vernünftig hält und die obige Berechnung als rational empfindet, sofern sie sich dem Ganzen kritiklos ergibt. In Deutschland ist man da gottseidank etwas kritischer (noch).
    Ich denke das es auch nicht viel neues gibt, was man zutage fördern könnte, da vieles heute Realität geworden ist. Wenn Du das von mir bezeichnete Buch von 1964 heute nach 40 Jahren ließt, wirst Du erschreckend feststellen, wie zutreffend es in unsere heutige Zeit passt, als ob es erst gestern geschrieben wurde.

    Gruß Dieter
     
  9. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Atombomben zu bauen erfordert eigentlich (nachdem dieses Thema Ende der Vierziger erst einmal erforscht worden ist) keinen soooo großen finanziellen oder personellen Aufwendungen mehr. "Ressourcenverschwendung" ist es eigentlich nicht, wenn man eh Atomkraftwerke im Land hat, also auch industriellen Umgang mit Uran oder Plutonium.

    h2d, wie bist Du zur Philosophie/Frankfurter Schule gekommen? Ich selber kenne diese Thesen aus dem Philosophieunterricht aus der Oberstufe (also 11. bis 13. Schuljahr statt Religion), hat mir halt selber ne neue Perspektive verschafft. Das heißt aber nicht, daß ich da immer kritiklos zustimme. Man muß halt manche Dinge (Marketing <> "sekundäre Bedürfnisse") mal aus verschiedenen Perspektiven sehen, um sich eine Meinung zu bilden.
     
  10. h2d

    h2d Guest

    AW: Pandoras Box ist offen (erste Begehrlichkeiten)

    Ich reduziere den Begriff "Ressourcenverschwendung" nicht nur auf die Atombombe alleine. Ich sehe dabei mehr die sie umgebende gesamte Rüstungsindustrie und die für sie aufzubringenden finanziellen Mittel sind erheblich und könnten sinnvoller eingesetzt werden.
    Da ich selbst Baujahr 1951 bin, habe ich die Zeit der studentischen Proteste der 60er Jahre durchlebt und war selbst in vielen politischen unparteilichen Diskussionsforen dieser Zeit unterwegs, auch wurden die damaligen politischen Vorgänge im Unterricht in der Schule diskutiert.
    Wie kam ich nun zur Philosphie (Frankfurter Schule), konkret Marcuse ? Mehr oder weniger durch ein Zitat von ihm. Habe dann eine Rezension seines Buches "Der eindimensionale Mensch" und anschließend dieses Buch gelesen um eine andere Perspektive neben den sonst üblichen politischen und von Medien verbreiteten Idiologien zu erhalten. Natürlich muß man, wie immer, auch diese Thesen kritisch betrachten, aber sie machen viele Zusammenhänge und Mechanismen unser heutigen Gesellschaft transparenter und man selbst wird kritischer in den Bewertungen.

    Gruß Dieter