ORF-Kartencheck

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Was ist daran einfacher? Ich brauche für Zattoo den TV am Internet, fällt für viele schon mal weg. Es muss ein smart TV Gerät sein, oder eine entsprechende STB muss vorhanden sein, ebenfalls für viele eine Hürde, auf der muss dann auch noch Zattoo laufen , und zwar flüssig, wie man das bei Sat gewohnt ist. Und das "mindestens so gut" ist auch ziemlich relativ und schwankend, hängt vom Speed und Latenz ab, beides nicht besonders konstante Punkte, besonders bei WLAN.

Vom Aufnehmen gar nicht zu reden, denn diese dann für sein "Privatarchiv" zu sichern ist alles andere als mal, wie bei Sat, 2, 3 Handgriffe zu machen, und man hat die Aufnahme auf einer HD oder eben auf der STB.

Das ist alles andere als schräg. Du darfst nicht nur von Dir ausgehen, sondern viel mehr von der Mehrheit, der Masse, und die will nun mal einfach die Kiste anmachen und das gewünschte Programm schauen und/oder aufnehmen. Wie oben erwähnt, ganz so easy peasy ist das mit Zattoo & Co. definitiv nicht, ganz anders beim linearen TV.

Und die betreffenden Herrschaften waren echt zu blöd diese simplen Fragen entsprechend zu beantworten? Mich wundert das, bzw. bezweifle ich, dass jemand der entsprechend Energie in dieses Geschäftsmodell investiert, dan nicht in der Lage ist 1, 2 nachvollzeihbare Gründe dafür nennen zu können.

Solange dieser Unsinn in Europa nicht endlich verschwindet, und die Sender Rechte für ein Gebiet, anstatt pro Zuschauer/Kunde kaufen muss, hält sich mein Mitleid mit allen Beteiligten ziemlich in Grenzen.

Es ist ein schlechter Witz, dass dieses heisse Eisen noch immer nicht angegriffen wurde, und die Rechtemafia damit weiter durchkommt. Die EU ist rein wirtschaftlich gesehen ein Land, und kein EU-Bürger ist von irgendwelchen Leistungen in einem anderen Land auszuschliessen. Ganz nüchtern betrachtet verletzen diese Rechtregelungen ganz klar Unionsrecht.

Es ist ja deswegen auch kein Zufall, dass man von technischer Seite mit Spotbeams genau dieser Aufhebung zuvorkommen wird. Denn früher oder später wird das so in der EU nicht mehr möglich sein. Dann wird das rechtich nicht mehr anders geht, dann können sich die Herrschaften hinter dem technischen Aspekt und neu geschaffenen Fakten verstecken.

 

@xyladecor : Die ORF-Verschlüsselung via ASTRA Satellit hat vor allem RTL gefordert, nicht irgendwelche Hollywoodstudios, die ihre lausigen Free-TV Rechte an dem einen oder anderen Film für Österreich vermacht haben. Denn hier ist der ORF vor allem direkt von der Mediengruppe RTL abhängig. Free-TV Premieren laufen hier meist zeitgleich mit RTL, manchmal auch mit ProSieben oder SAT.1.

Laut EU-Recht ist es längst möglich, Pay-TV europaweit zu abonnieren. Nur die Anbieter selbst verlangen in der Regel einen Nachweis etwa über einen Wohnsitz im Herkunftsland des Anbieters. Die "Rechtemafia", wie Du so schön sagst, sitzt ihnen im Nacken, vor allem bei Sportrechten.

Realistisch wäre, die Zerstückelung der Märkte in einzelne Nationen aufzuweichen. Beispiel: unsere "DACH-Region". Man sollte Sportrechte in Sprachräume vergeben, also gleichzeitig nach Deutschland, Österreich und in die deutschsprachige Schweiz. DAZN und Sky sind in allen drei Märkten aktiv, ihre Inhalte, nahezu identisch, ließen sich dementsprechend abbilden. Das "Problem RTL" mit seiner Verschlüsselitis und "Meine Rechte! Ihr macht was ICH sage! Wir wollen verschlüsseln, also müsst Ihr es auch!" - Mentalität, würde sich dann ganz schnell von selbst erledigen. Denn sonst schauen die Deutschen halt im ORF oder Schweizer Fernsehen.

Leider interessiert das Ganze die Politik einen Sch*iß...

 

Ja, das ist das Problem, die EU kümmert sich lieber um ganz andere Dinge. Die Verschlüsselung des ORF hat aber meines Erachtens nichts primär mit RTL zu tun. Nahezu alle staatlichen Sender verschlüsseln, auch in Ländern und Sprachen, denen RTL völlig egal sein könnte. Beim ORF verschärft es sich zusätzlich durch deren freiwillige Abhänigkeit an RTL & PRO7SAT1, und deshalb geht das weit in den terrestrischen Empfang hinein (Stichwort DVB-T2 Verschlüsselung ÖR im eigenen Land, was für sich schon absout skurill ist). Aber der ORF ist ja bei vielen Aspekten ein Thema für sich.

Beim Pay-TV mag es rechtlich möglich sein, aber auch hier, den Pay-TV Betreibern wird nach wie vor erlaubt von potentiellen Kunden verpflichtend eine Adresse des Landes zu veralngen, in denen man selbst sitzt, das finde ich unerträglich. Niemand sonst kann es sich erlauben, Unionsrecht derart mit Füssen zu treten.

Es steht und fällt einfach an der Grundproblematik, dass die Rechtemafia so wesentlich besser aussteigt, und dies den Pay-TV Betreibern abervlangt, anstatt bei jedem Anbieter nach Kundenzahl abzurechnen. Solange die Pappenheimer in Brüssel solche Vertragsvorgaben akzeptieren, wird es natürlich so bleiben. Bei apple, google Handyroaming & Co. macht man sich proformamässig wichtig, da weiss man wie es gehen kann.

Die Pay-TV Betreiber müssten gezwungen werden, solche Vertragsvorgaben nciht annehmen zu dürfen, ganz schnell würden sich die Rechteverkäufer besinnen (müssen), denn die werden ja wohl nicht deswegen auf den europäischen Abatzmarkt von 500 Mio. Menschen verzichten. Aber der Lobbyismus in dem Bereich funktioniert offenbar zu 101 %. Dass das sehr wohl bei entsprechender Standhaftigkeit möglich ist zeigen ja die wenigen Pay-TV Betreiber in FRA/NL/BEL, die problemlos z.B. auch mit österreichischer, oder sonst irgendeiner ausländischen Adresse abonnierbar sind. Auch die gibts noch und haben alles an Rechten was man sich vorstellen kann, ganz schnell wusste die Rechtemafia da einzulenken.

 

Ist es aber nicht, denn es geht beim ORF um die Senderechte. Unverschlüsselt würden sie diese von RTL nicht bekommen, was ja auch logisch ist. (ist beim Sport bei unseren ÖR ja zum Teil genauso)

Das wäre so als würdest Du den Anbieter verstaatlichen.

 

Lies bitte nochmal mein posting. Die Verschlüsselung des ORF ist nicht primär ein RTL Problem, 99 % der Inhalte des ORF laufen überhaupt nicht auf RTL, und, wie schon erwähnt, alle anderen ÖR in Europa verschlüsseln auch, aus genau dem selben Grund, und der ist nicht RTL.

Weisst Du was Verstaatlichung ist? Eine Beteiligung an einem Unternehmen. Einer Branche vorzugeben bestimmte Vertragsklauseln nicht akzeptieren zu dürfen ist etwas ganz anderes.

Die Verordnung im Mobilfunk, Roaming in der EU ohne Zusatzkosten laufen lassen zu müssen ist ebenfalls nichts dergleichen, sondern einfach eine Vorgabe, nur so als Beispiel eines Eingriffs, aber keiner Verstaatlichung.

Im Prinzip bräucht es das gar nicht, denn der diskriminierungsfreie Waren- u. Handelsverkehr innerhalb der EU ist längst Gesetz. Man bräuchte nur die noch wenigen Ausnahmen elimnieren.

 

Du müsstest verbieten, dass ein PayTV-Kunde abgelehnt werden kann, nur weil er im "falschen" EU-Land wohnt. Im Moment ist es meines Wissens zwar so, dass ein PayTV-Anbieter bereits Kunden aus jedem EU-Land Abos für ein anderes EU-Land verkaufen kann, weil anderslautende Klauseln in Lizenzverträgen nicht gültig sind. Aber eben nur machen "kann", aber nicht "muss". Damit ist das in den meisten Fällen zahnlos.
Beim ORF hast du halt zusätzlich das Problem, dass das kein PayTV-Anbieter ist. Wodurch es noch zahnloser wird. Obwohl man auch beim ORF schon über Tochterfirmen unter dem Markennamen SimpliTV PayTV anbieten würde.....

 

Eben, und RTL ist auch kein PayTV-Anbieter (behauptet man zumindest). Der ORF kann seine Astra-Verschlüsselung noch am ehesten damit begründen, dass man keinen "Programmauftrag" außerhalb Österreichs habe. Ansonsten sollte eigentlich das fallweise Verschlüsseln fraglicher Sportevents oder Filme ausreichen. RTL kann seine Verschlüsselung in meinen Augen überhaupt nicht vernünftig begründen. Der einzige Grund ist hier Geldgier. Schon früher wollte man einen Teil der deutschen Rundfunkgebühren abbekommen, natürlich erfolglos. Nachdem dann die Grund(los)verschlüsselung im Kabel (SD) untersagt wurde, hat man voll auf HD+ und die äquivalenten Kabelpakete sowie freenet TV gesetzt, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Der ORF hingegen hätte überhaupt nichts gegen Zaungäste und war im Süden Deutschlands bis nach München schon immer "ortsüblich" empfangbar. Man wurde gezwungen, dies zu unterbinden. Mittlerweile werden aber sogar uralte ORF-Karten mit Seriennummer C841... vorzeitig abgeschaltet, und noch herumliegende unbenutzte Karten sämtlicher C8 Serien vom ORF nicht mehr freigeschaltet. Es ist absehbar, dass die beiden entsprechenden CAIDs (Irdeto und Cryptoworks) in der Satellitenübertragung bald endgültig abgeschaltet werden. Wer mehr als drei Karten besitzt, muss sich neuerdings erklären. Hier kann nur die Rechtemafia (und RTL /ProSiebenSat.1) verlangt haben, die Daumenschrauben enger anzuziehen.

Die Inlands-Zwangsverschlüsselung über simplytv bleibt allerdings der Oberknaller. In welchem anderen europäischen Land gibt es denn sowas? Man bedenke, dass auch in Österreich RTL und ProSieben/SAT.1 am Markt sind. Käme eine Haushaltsabgabe wie in Deutschland, müsste diese Zwangsverschlüsselung eigentlich fallen. Aber wer würde sich dennoch dagegenstemmen? Natürlich RTL und ProSiebenSAT.1 ! Denn diese wären ja dann plötzlich gezwungen, ihre eigene HD-Verschlüsselung in Österreich aufzugeben, um den Verlust von Marktanteilen zu vermeiden.

Es bleibt spannend, wie sich das alles weiterentwickelt!

 

Ich weiss nicht ob diese vermehrten Abmeldungen in Österreich der letzten Monate ein großer Mitgrund ist, warum da auch seitens des ORF jetzt auf schärfere Gangart gestellt wurde. Wahrscheinlich haben sich sehr viele von diesen Abmeldern über diese Wege ORF Karten gecheckt, bzw. über Freunde und Verwandte. Sprich die Zweit-, Dritt-, Viert- und was weiss ich für Karten sind möglicherweise ungewohnt gestiegen, und das haben die gesehen.

 

Der Grund dafür ist meines Wissens der, dass man beim ersten Verschlüsselungssystem, das man für Sat verwendete, vertraglich vereinbart hatte, allle Sendungen durchgehend zu verschlüsseln. Diese Vereinbarung wurde anscheinend auch für Nachfolgeverschlüsselungen nie geändert. Dadurch gibt es überhaupt so komische Konstrukte wie ORF 2 Europe. Sonst könnte man einfach rechtlich unproblematische Sendungen von ORF 2 (HD) nicht verschlüsseln.

Würde keiner auf den "Programmauftrag für Österreich" achten, wäre ein unverschlüsseltes Programm für Deutschland schnell ausgebaut und finanziert. Shows wie "Starmania", "Dancing Stars", usw. kann man schnell um deutsche Mehrwertnummern für Anrufe/SMS aus Deutschland erweitern und Werbeblöcke könnte man bei einem Sender ORF Europe auch mit einem "Werbefenster Deutschland" gewinnbringender gestalten.
Dann nimmt man noch ein paar bekannte Gesichter aus Deutschland in die Sendungen (sofern man das nicht eh bereits macht). Die Lizenzen scheinen ja für solche Sendungen auch kein echtes Problem zu sein. s. unverschlüsselte ORF 2 E-Ausstrahlung der "Millionenshow", die der RTL-Show "Wer wird Millionär" entspricht.

SimpliTV ist leider nicht "simply".

Ich nehme an, dass der ORF-Kartenbedarf in Österreich deswegen gestiegen ist, weil es vor SimpliTV möglich war und auch sehr beliebt war, ORF über Antenne und deutsche Programme über Sat zu empfangen; nämlich ohne Karte. Am einfachsten war da dann eine Umstellung auf Sat mit Karte.
Die Abmeldungen würde ich aber hauptsächlich darauf zurückführen, weil "Streaming ohne GIS" von der Politik und in den Medien thematisiert und damit auch beworben wurde. Und wenn man sich anschaut, was gerade Haushalten ohne Sat mittlerweile als Alternative zur Verfügung steht, ist der Schritt von Boxen oder Apps diverser Anbieter (Kabel, Mobilfunk,...) zum reinen Streaming nur noch minimal. Beim nächsten Gerätetausch, der sowieso immer öfter erfolgen muss, wird dann gleich auch die GIS eingespart.....

 

Bei HD+ wird es aber so behauptet.(Stichwort Glossar)

Jein, sie woillten die Rechte an den Filmen, also gabs keine andere Möglichkeit.
Die Deutschen ÖR verzichten dann lieber, da die Kosten in Deutschland ungleich höher sind.