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Nutzung der Frequenzressourcen

Dieses Thema im Forum "Digital TV über die Hausantenne (DVB-T/DVB-T2)" wurde erstellt von Manfred Z, 7. Juli 2007.

  1. Terranus

    Terranus Moderator Premium

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    man hat einfach zu spät gemerkt, dass man da ne Menge Geld rausquetschen kann... und da ist Kundenfreundlichkeit nachrangig, gilt leider besonders für die EU.
     
  2. Manfred Z

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Fortsetzung von Posting #138:

    Bei den Links am Ende des ersten Dokuments in #138 ist einer von besonderem Interesse:

    Einzelheiten zur laufenden Studie von Analysys Mason, DotEcon und Hogan & Hartson zur Nutzung der digitalen Dividende (Veröffentlichung im September):

    http://www.analysysmason.com/EC_digital_dividend_study

    Unten auf dieser Seite findet man Links zu Papieren (Englisch) von Hearings und Workshops mit den Prozessbeteiligten (Rundfunk, Mobilfunk, andere Spektrumsnutzer, Netzbetreiber, Regulierer, Ministerien, ...). Die PDFs (Präsentationen, Zusammenfassungen) sind leider kopiergeschützt, sodass einfaches Zitieren umständlich ist.

    Die Präsentation zum 2. Workshop am 26. Juni fasst den bisherigen Stand der Diskussion zusammen, so wie er sich auch in den Punkten im Konsultationspapier der EU-Kommission wiederfindet.

    Ein wichtiger Punkt ist der zukünftige Standard für das terrestrische Digitalfernsehen:
    - nur neuer Codec MPEG-4/AVC (in den bisherigen MPEG-2-Ländern) oder
    - zusätzlich Einführung des neuen Modulationsverfahrens DVB-T2
    - SFN contra MFN

    Die Studie untersucht den Nutzen und die Kosten für Betreiber und Zuschauer.

    Es wird festgestellt, dass die vollständige Umstellung auf DVB-T2 mit erheblichen Mehrkosten [10 Mrd EUR vs. 4 Mrd für MPEG-4] verbunden ist. Der baldige Umstieg auf DVB-T2 ist daher nicht gerechtfertigt. Er könnte zur Wiedervorlage kommen, wenn der Mobilfunk weiteres Spektrum benötigt, das dann vom Rundfunk befreit werden muss. Deutsche Mobilfunker haben 160 MHz gefordert (= Kanäle 50 bis 69; 2 x 20 MHz für vier Betreiber).

    Die Empfehlungen 9 und 10 betreffen SAB/SAP (drahtlose Mikrophonie etc) und kognitive Funksysteme.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009
  3. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Also im Klartext: Die EU möchte dass noch mehr Frequenzen an die Mobilfunker verkauft werden und deswegen sollen die TV-Anbieter mit Hilfe effizienterer Codecs mehr Programme in die TV-Kanäle "quetschen". Die Konsumenten sollen sich in 5 bis 6 Jahren wieder neue Receiver für DVB-T (oder auch TV-Geräte mit integrierten DVB-T-Empfangsteilen) kaufen.

    DVB-T2 soll dafür genutzt werden mehr TV-Kanäle für die Mobilfunker freizumachen, wenn ich das richtig interpretiere (recommended action 4, Punkt 2).
    Von terrestrisch verbreitetem HDTV lese ich da nichts.
    Mit der Umstellung auf HDTV würden trotz der Nutzung von DVB-T2 und H.264, zumindest in Deutschland, gegenüber dem derzeitigen Stand keine Kanäle eingespart werden.
    Denn HDTV braucht sowohl die höhere mögliche Datenrate von DVB-T2 als auch die effizientere Kompression von H.264 bei der terrestrschen Verbreitung.

    Will die EU-Kommission damit mitteilen dass diese terrestrisch verbreitetes HDTV für nicht sinnvoll hält weil durch die Nutzung der Frequenzen durch die Mobilfunkanbieter "mehr Geld hereinkommt"?
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009
  4. Manfred Z

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Die EU-Kommission wünscht, dass das Frequenzspektrum so genutzt wird, dass der höchste Nutzen erzielt wird. Die Mehrzahl der EU-Länder nutzt bereits MPEG-4 oder wird es in Kürze nutzen (fast alle Spätstarter; hier heißt es: Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben.).

    Wo ist das Problem, wenn praktisch alle neuen Fernseher (IDTVs) im Herbst 2009 einen integriertem HD-fähigen MPEG-4-Decoder haben (ist in einigen EU-Ländern gesetzlich vorgeschrieben)? Verschlüsselung und Zwangsboxen trotz IDTVs? Da ist der Gesetzgeber (die EU-Kommission) gefragt. Es ist eine Kernaussage der Studie, das Geräte ohne MPEG-4-Decoder möglichst schnell aus dem Markt genommen werden sollen, um in einigen Jahren mit möglichst geringen Kosten umstellen zu können.[/quote]

    Das ist eine Empfehlung für die Zukunft, nach 2020 oder so - falls das Spektrum dann überhaupt benötigt wird (siehe UMTS-Pleite). Von der Produktion von DVB-T2-Geräten auf Vorrat wird abgeraten, da das Risiko zu hoch ist.

    Das ist auch nicht nötig, da das Stand der Technik in MPEG-4-Ländern ist. Als in Frankreich im November 2008 HDTV eingeführt wurde, hat Canal+ mitgeteilt, dass alle seit 2006 ausgelieferten MPEG-4-Boxen HD-fähig sind.

    Das ist falsch. Frankreich hat klar gesagt, dass man HDTV ohne DVB-T2 machen will. Die üblicherweise lausigen Datenraten in Deutschland (dank 16QAM) sind kein ernstzunehmender Maßstab für ein zukünftiges europäisches Rundfunksystem. Das widerspricht einer effektiven Nutzung und wird von den Regulierern auf Dauer nicht akzeptiert werden. Wie es anders geht, zeigt der mdr.

    Nein.

    Das Ganze ist bisher noch eine Empfehlung der Consultings und wird jetzt von der EU-Kommission veröffentlicht, um noch einmal Stellungnahmen der Betroffenen einzuholen, bevor die endgültige EC Decision verabschiedet wird.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009
  5. Terranus

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Das widerspricht doch der Praxis, nach der Bandbreite zu gehen. Die ÖR dürfen in D drei Muxe anbieten, sprich drei mal 8 MHz breite Kanäle.
    Wie sie modulieren, ist ihre Sache. Würden sie QAM64 einsetzen, wäre trotzdem der gleiche Platz belegt, drei mal 8MHz.
    Ausgeschrieben wird auch nach Kanälen, nicht nach Mbit/s.

    Die zerbricht sich damit den Kopf um ungelegte Eier. Da gäbe es wichtigeres.

    Die Diskussion um 790-862MHz ist in D eigentlich unnötig gewesen, der Bereich wurde analog ehh nie genutzt, ist daher auch keine "digitale Dividende".

    Diese Dividende erreicht man hauptsächlich durch riesige SFNs und extrem enge Belegung der Kanäle. Die riesigen SFNs wirken sich negativ auf das System aus, man braucht ein langes GI, was Effizienz kostet - Datenrate.

    Komischerweise haben das die Franzosen und Engländer besser hinbekommen.

    Was QAM16 / QAM64 angeht: QAM16 ermöglicht ein weit bessere Abdeckung, da 5dB geringere Feldstärken ausreichen. Will man QAM64, muss man die Leistungen erhöhen bzw. sogar neue Sender in Betrieb nehmen, um die gleiche Fläche zu versorgen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009
  6. Manfred Z

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Heute haben sie drei Muxe, aber das kann sich in Zukunft auch ändern. Ich hoffe, die Regierung fällt nicht auf die Forderung der Mobilfunker nach den 160 MHz herein. 160 MHz heißt, dass die Versteigerung nach der ersten Runde zu Ende ist. Die Pleite mit der UMTS-Versteigerung werden die Mobilfunker nicht wiederholen wollen.

    Heute zwingt niemand ARD und ZDF, 2013 oder 2015 terrestrisch in HD zu senden. Mit MPEG-4 können sie aber die Bild- und Audiodatenrate erhöhen - mit geringen Mehrkosten für die Zuschauer, wenn es frühzeitig geplant wird. Bei 64QAM müssten sie dagegen bei gleichbleibender Reichweite mehr ERP in die Fläche bringen, was die Sendekosten deutlich erhöht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009
  7. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Ich finde es wäre sinnvoller gewesen diese UHF Frequenzen entweder für einen siebten DVB-T MUX, freies DVB-H oder DVB Radio zu nutzen.

    Die Mobilfunkker sollten lieber auf WCDMA2100 Basis ihr Netz ausbauen. Dafür gibt es wenigstens ne breite Hardwareauswahl.

    Wenn man das Netz engmaschig ausbaut erreicht man auch im 2100 MHz Bereich ne gute Abdeckung. Und wenn man das Netz grobmaschig aufbaut, dann geht es vorallem abends die Bandbreite in den Keller, und den Nutzern steht kaum mehr Bandbreite zur Verfügung als bislang bei EDGE möglich ist.
     
  8. Manfred Z

    Manfred Z Board Ikone

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Träum weiter mit deinen Sandkastenplanspielen. Es gibt in der Fläche keine Bewerber für Programmplätze in einem vierten Mux und du redest von sieben.

    Übrigens, die BLM könnte schon nächste Woche Programmplätze in einem 7. Mux für M und N ausschreiben, wenn Bewerber in Sicht wären. Freie Frequenzen wären vorhanden.

    Nachtrag: Seite der BNetzA zu den geplanten Änderungen im Frequenznutzungsplan hier
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009
  9. Terranus

    Terranus Moderator Premium

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Quelle

    Konsequent ?!??! Hallo BNetzA, dieser Bereich WAR frei, 40 Jahre lang ! Aber ihr musstet ihn wieder belegen, vor ganzen 5 Jahren. Nächste Woche wechseln hier gleich mehrere Standorte von VHF nach UHF? Aber K66 bleibt! Konsequent? Zuschauerfreundlich ? ...ist was anderes.
     
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Nutzung der Frequenzressourcen

    Warum hege ich gerade den Hauch eines Verdachts dass die EU Kommission von Mobilfunklobbyisten "infiltriert" wurde?
    Warum hat die Sache für die EU Kommission überhaupt eine so hohe Priorität?

    Die spektrale Effizienz beim DTT lässt sich hauptsächlich über zwei Ansätze erhöhen: Funkfeldstärke und bessere Kanalkodierung.

    Höhere Funkfeldstärke würde ein dichteres Netz von Senderstandorten erfordern (höhere Sendeleistung bereits vorhandener Standorte alleine hilft nur sehr begrenzt), die bessere Kanalkodierung läuft auf die Nutzung von DVB-T2 hinaus.

    Für die Sendeanstalten wäre die Umstellung auf DVB-T2 die kostengünstigere Lösung, denn das würde keine neuen Senderstandorte erfordern um die Datenrate pro Kanal zu erhöhen.
    Aus Sicht der Nutzer wäre ein dichteres Netz an Sendestandorten die bessere Lösung, würde aber höhere Kosten auf Anbieterseite verursachen.

    Was spricht dagegen da sowieso auf MPEG-4 umgestellt werden soll gleichzeitig auch auf DVB-T2 umzustellen? Neue Receiver wären ohnehin notwendig bei einer Umstellung auf MPEG-4 (Ok, Sticks und Karten für den Computer mal ausgenommen.)

    Die max. sinnvoll nutzbare Datenrate bei DVB-T in einem SFN wären knapp 20 MBit/s. Damit lassen sich auch mit MPEG-4 gerademal sinnvoll 2 Programme in HDTV unterbringen. Das würde bedeuten dass sich solange man bei DVB-T bleibt die Anzahl der Programme bei einer Umstellung von SD auf HD bei gleicher Frequenznutzung halbieren würde.

    Das kann wohl kaum als eine wirklich vernünftige Lösung bezeichnet werden. Mit DVB-T2 wären zumindest 3 Programme in HD pro Kanal möglich, mit verbesserten Encodern in 5 bis 6 Jahren vermutlich auch 4 Programme.

    Was die Umstellung und Nutzung von Gleichwellennetzen für TV angeht stehen so manche Länder in Europa erst ganz am Anfang.

    Im Grunde genommen ist die Sache eine Umverteilung des Infrastrukturaufwandes von den Mobilfunkanbietern in Richtung Rundfunkbetreiber.
    Mehr Frequenzen für Mobilfunkbetreiber bedeutet größere Funkzellen, damit weniger Basisstationen und geringere Infrastrukturkosten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juli 2009