Nigeria verklagt Pfizer wegen Kinderversuchen!

bta98 · 5. Juni 2007

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Zitat von tagesschau.de:

Arzneimittelversuche an Kindern? Nigeria verklagt Pharmakonzern Pfizer

[Bildunterschrift: Milliarden-Klage gegen Pfizer: Illegale Medikamententests am Kindern? ]

Nigeria hat den weltgrößten Pharmakonzern Pfizer wegen eines Arzneimitteltests an Kindern verklagt. Der Vorwurf: Bei Tests des Antibiotikums Trovan Floxacin seien 1996 rund 200 Kinder schwer geschädigt oder getötet worden, erklärte das nigerianische Justizministerium in der Hauptstadt Abuja.

Das US-Unternehmen solle deshalb sieben Milliarden Dollar (rund 5,2 Milliarden Euro) Schadenersatz zahlen. Die ersten Anhörungen sollen am 26. Juni stattfinden. Pfizer habe für die Studie im nördlichen Bundesstaat Kano nicht die erforderliche Genehmigung der nigerianischen Behörden eingeholt, heißt es in der Klage, die die Regierung beim Obersten Gerichtshof des Landes einlegte.
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tvfreund · 5. Juni 2007

AW: Nigeria verklagt Pfizer wegen Kinderversuchen!

Die Regierung reicht die Klage ein. Und was haben die Eltern der betroffenen Kinder davon ? Das ist doch wohl ein sehr durchsichtiges Manöver.

Damit möchte ich unkontrollierte Versuche an Kindern nicht verteidigen. Die leidvollen Erfahrungen mit den Nebenwirkungen von scheinbar so harmlosen Medikamenten wie Contergan sind eine leidvolle Mahnung an alle, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Aber hier möchten sich m.E. irgendwelche Bonzen und/oder deren Anwälte bereichern.

Jazzman · 5. Juni 2007

AW: Nigeria verklagt Pfizer wegen Kinderversuchen!

Was sollten sie stattdessen tun? Sie zu einer neuen Runde etwa einladen??

Nein, solchen Verbrechern kommt man nur bei, wenn es richtig weh tut. Außerdem wäre ein Nichtstun für Pfizer ein Blankoscheck für das nächste Mal. Wer davon kommt, macht es gleich wieder.

amsp2 · 5. Juni 2007

AW: Nigeria verklagt Pfizer wegen Kinderversuchen!

Schadenersatz ist da doch noch harmlos. Im Grunde müsste gegen die Verantwortlichen Anklage wegen Mordes und Körperverletzung erhoben werden.

Das Unternehmen selbst könnte man ja schön zerschlagen.

dieweltist · 6. Juni 2007

http--www.gruebi-tirol.at-Archiv-baumgartnertext.html

[...] Bis vor kurzem war es fast verpönt Medikamente an Frauen zu erproben. Dies war jahrzehntelang verständlich, als ein Art Nacheffekt zur Contergankatastrophe. Medikamente wurden daher eher an Männern erprobt, aber danach selbstverständlich auch Frauen verabreicht. Ähnlich war bzw. ist es zum Teil noch bei Kindern.

Auch an Kindern hat man kaum je Medikamente systematisch erprobt. So zeigt eine englische Studie, daß etwa 90 Prozent der Medikamente die auf einer Neugeborenen-Intensivstation eingesetzt werden, an solchen Kindern nie erprobt worden sind. Diese Neugeborenen bekommen Medikamenten für die vielfach überhaupt nur Anwendungs- und Sicherheitsdaten für Erwachsene vorliegen.

Damit wird jede Anwendung an einem Baby zum unkontrollierten Einzelexperiment. Jetzt hat man begonnen einzusehen, wie unverantwortlich das eigentlich ist. In den USA, aber auch in Europa hat hier ein Umdenken eingesetzt. Will man den Kindern die Chance für eine möglichst gute und erprobte Behandlung bieten, dann müssen die Behandlungsmethoden systematisch auch an Kindern erprobt werden.

Nur so wird es möglich, die gemachten Erkenntnisse zusammen zu tragen und ein solides Wissensgebäude zu schaffen. Das Gegenteil wäre aus heutiger Sicht leichtfertig und unverantwortlich. [...]
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Jungle World ··· 43-2005 International ··· Unfreiwillig operiert

Unfreiwillig operiert

Die Unesco erklärt in ihrer ersten Bioethik-Deklaration Forschungen an Patienten, die nicht selber entscheiden können, für zulässig. Ein Mensch sollte über jeden medizinischen Eingriff ein Mitspracherecht haben. Dieses Statement erscheint auf den ersten Blick selbstverständlich, doch nicht einmal die Unesco (UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation) hält besonders viel davon, Menschen den unbedingten Schutz ihrer Person zu garantieren. [...]
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Cmdr_Michael · 6. Juni 2007

AW: Nigeria verklagt Pfizer wegen Kinderversuchen!

Naja, zum einem ist es schon richtig, dass die Verwantwortlichen bei so einer Tat bestraft werden, aber da es nur darum geht Schadensersatz an Nigeria zu zahlen, wird das ganze ne Farce.
In dieser Woche gehts in der TIME (Europe) um Afrikas Öl. Dort ist auch ein interesannter Bericht über Nigeria, eines der korupptesten Länder dort unten. Nach vorsichtigen Schätzungen sind alleine seit 1950, seit dass erste Öl aus Nigeria exportiert wurde, bis heute alleine aus Öl Lieferungen ca. 400 Milliarden Euro in schwarze Koffer die nigeriansischen Regierung gewandert und sorgten für ein unvorstellbares Luxusleben der dortigigen Regierenden in einem ansonstem armen Land. Mit Entwicklungshilfe sieht es ähnlich aus, teilweise verschwinden über 2/3 des Geldes in dunklen Kanälen. Von daher, selbst wenn Milliarden Schmerzensgeld an Nigeria fließen, die Opfer können froh sein, wenn dort ein paar hundert Dollar ankommen, der Rest geht in Champus, Nutten und Koks.

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