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Neuinstallation vom Fachmann - Pfusch! Bilder! Hilfe!

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Stabo, 5. Mai 2021.

  1. Stabo

    Stabo Neuling

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    Guten Abend,

    ich habe mich bereits in einem anderem Forum verirrt und hoffe ich bin mit meinem Problem mit meinem Elektriker bei euch richtig und ihr könnt mir beistehen. Ich habe mich schon im Vorfeld (glaube ich) bereits gut im Internet eingelesen und glaube daher, dass die Arbeit des Elektrikers der neuen SAT-Antenne nicht fachgerecht ist, jedoch tue ich mich schwer dies im zu Belegen und suche daher nach VDE/Blitzschutz/Überspannungsnormen um Ihm dies zu Belegen.

    Die Satellitenantenne befindet sich auf dem Dach und nicht im Schutzbereich. Einen äußeren Blitzschutz gibt es nicht, der Antennenmast wurde direkt mit 16mm² mehrdrähtig bis auf die Potentialausgleichsschiene gelegt. Die Erdungs/Potentialausgleich-Leitung wurde im Haus im Leerrohr bis in das nicht ausgebaute Dachgeschoß gezogen. Ich habe gelernt, dass eine Direkterdung außerhalb der Gebäudehülle ideal wäre, aber soweit ich recherchiert habe ist die Verlegung im Haus parallel zu Koaxleitungen und sonstigen Stromleitungen wohl leider prinzipiell zulässig und damit kein Mangel, den ich geltend machen kann. :-( Stimmt doch oder?

    Ich sehe die Mängel welche ich monieren darf im Bereich des Multischalters. Hier wurden die Schirme nicht auf den Potentialausgleich gelegt, es gibt weder einen Erdungsblock vor- noch nach dem Multischalter. Auch die Erdungsleitung für die Mast-Direkterdung wurde verlängert mit einer Quetschverbindung, ist das Zulässig? Anbei ein Foto Aufbaus des Multischalters und des Quetschverbinders.

    Ich würde mich über eine Einschätzung von euch sehr freuen, damit ich meinem Elektriker damit konfrontieren kann für eine fachgerechte Lösung.

    Vielen Dank für eure Unterstützung!
    Stabo.

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  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Hallo und Willkommen im Forum!

    JA!

    Ohne Blitzschutzsystem ist die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02 zuständig und die fordert, dass
    1. Schirme von Koaxkabeln, die in Gebäude hinein- oder herausführen, nach 6.2 g) in den Schutzpotentialausgleich einbezogen werden MÜSSEN;
    2. der PA auch bei Ausbau von Komponenten wie hier einem Multischalter an allen Leitungen zu erhalten ist;
    3. Gehäuse netzgespeister Komponenten in den Schutzpotentialausgleich mit einzubeziehen sind;
    4. Erdungsleiter UND Verbinder nach Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig sein MÜSSEN.
    In den Legenden der Beispielbilder wird noch ein temporärer PA der Kabelschirme mit Erdungsschienen in technisch veralteter Klemmtechnik dargestellt, die ab dreifach geschirmten Kabeln nicht anwendbar sind. Mit den erstmals in der kommenden IEC-Normausgabe dargestellten Erdblöcken/Erdwinkeln ist der PA-Erhalt der Sternleitungen mittels sog. Erdungsspinnen bei F-Aufdrehsteckern nicht praktikabel und mit Kompressionssteckern, deren Hülse oft keinen Massekontakt haben, definitiv unmöglich.

    Ich habe noch keinen anderen Antennenbauer angetroffen, der eine Erdungsspinne vorweisen konnte. Der Verbinder für den Erdungsleiter ist definitiv nicht nach Prüfnorm zertifiziert und ich würde mich sehr wundern, wenn der Anschluss am Antennenträger oder die HES für Blitzschutzpotentialausgleich mit Zugklemmen ausgelegt und normkonform Klasse H entsprechen würde.

    16 mm² Cu darf sowohl massiv als auch mehrdrähtig (7 x mind. 1,7 mm Aderndurchmesser) sein, feindrähtig wäre normwidrig.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Mai 2021
    Discone gefällt das.
  3. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Der Meinung von @Dipol schließe ich mich bis auf einen Punkt, bei dem unsere Meinungen aber schon immer voneinander abweichen, an. Der Unterschied ist, dass nicht die Gehäuse netzgespeister Geräte geerdet werden müssen, sondern Gehäuse, in denen sich netzgespeiste Geräte befinden. Damit sind Schränke/Kästen gemeint, in die ein netzgespeistes Gerät montiert wird. Das geht sowohl eindeutig aus der engischen Originalversion der Norm hervor, man kann sich das aber auch selbst herleiten, indem man sich fragt, ob ein Schutzklasse 2 Gerät einen Erdungsanschliss benötigt um sicher zu sein.
     
  4. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Ohne der Darstellung von @Dipol widersprechen zu wollen, wonach u.a. der Potenzialausgleich auch beim Ausbau von Komponenten erhalten bleiben muss:

    Wenn "nur" die Forderung nach Erhalt des PAs auch beim Ausbau von Komponenten missachtet worden wäre, müsste es i.A. wenigstens einen PA-Leiter vom geerdeten Mast zur "Erdungsklemme" des Multischalters geben. Da aber nicht einmal der vorhanden ist, würde mich interessieren, ob passend zum Hersteller des Multischalters ein UAS-LNB von KATHREIN oder eines der viel häufigeren isolierten LNBs verbaut wurde, die keine Verbindung zwischen Antenne und Kabelschirm herstellen.

    Für den zweiten Fall wäre es noch interessanter, auch die Motivation des ausführenden Elektrikers zu kennen. Ich würde zumindest nicht ausschließen, dass ganz bewusst auf einen PA-Leiter zwischen Antenne und Multischalter verzichtet wurde, weil man fälschlicherweise glaubt, so die Empfangsanlage vom Blitzschutz entkoppeln zu können.
     
  5. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Ich vermute, dass der Elektriker gar nicht weiß, dass der mastnahe PA für die Verhinderung eines Lichtbogens beim Blitzeinschlag erforderlich ist.

    Es stellt sich auch die Frage, ob überhaupt irgendwo eine Anbindung des Verteilnetzes an einen PA vorhanden ist. Bei einem Multischalter 8 Ausgängen und mit Netzanschluss sind es bei voller Nutzung 9 Stück Schutzklasse 2 Geräte, die ihre Ableitströme in das Netz leiten. Das wäre sogar zu viel, um als isolierte Insel einer Wohneinheit durchzugehen. Da sich das LNB aber ohnehin außerhalb des geschützten Bereichs befindet, ist sowieso ein PA erforderlich.
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Wo der PA gänzlich fehlt, kann man ihn auch mit Erdungsspinne nicht erhalten. So der PA über eine CAS-Antenne mit UAS-LNB erfolgt, riskiert man bei einem LNB-Wechsel einen Schlag zu bekommen und auch wenn der nicht tödlich ist, der Fall vom Dach durch Erschrecken ist es schon häufiger.

    Immerhin hat der Eli zeitgemäße F-Stecker und ein LCD 111 Hochschirmkabel nach Klasse A+ verwendet. Außen wäre ein schwarzes Kabel vorzuziehen gewesen und auch wenn es gewöhnlich folgenlos bleibt sollte ein gewerblicher Auftragnehmer nicht nur gemäß KATHREN BDA die freien Sternleitungsports terminieren sondern auch den ungenutzten Terrestrik-Eingang.

    Das wäre nicht der einzige Eli ohne VDE-Auswahlabo, der bereits mit der Frage nach der maßgeblichen Norm überfordert wäre. Da nur wenige Starkstromer bezüglich Antennentechnik im allgemeinen und Erdung und PA im besonderen auch wirklich kompetent sind, darf man gespannt sein zu erfahren, was in dem anderen Forum gepostet wird.

    EDIT: Erstforum gefunden, die kurz und knackig formulierte Antwort war normkonform.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Mai 2021
  7. Stabo

    Stabo Neuling

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    Es wurde ein LNB von KATHREIN Typ UAS 584 verbaut. Wenn ich euch richtig verstanden habe, sind die Schirmleitungen damit indirekt über den Mast und das LNB mit dem PA verbunden. Der Elektriker darf aber dennoch nicht auf die Erdungsblöcke (vor- und nach den Multiswitch) verzichten, diese wird ich nun einfordern.

    Es gibt keine Verbindung außer über den Mast/LNB, da vom Multischalter die Koax-Leitungen direkt in die Räume zu den Antennendosen führen.

    Da der Mast zwischen den Sparren fixiert ist, kann ich den Anschluss der Erdungsleitung am Mast leider nicht ohne weiteres überprüfen. Ich werde hier nochmal schauen, ob ich da irgendwie ran komme.

    In einem ersten Schritt werde ich nun die F-Erdungsblöcke und eine normkonforme, blitzstromtragfähige Verbindung des 16mm² Erdungsleiters im Dachgeschoß nachfordern.

    Vielen Dank für eure tolle Unterstützung und ich halte euch weiter auf dem Laufenden!
     
  8. Kapitaen52

    Kapitaen52 Foren-Gott

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    Dir ist auch hoffentlich auch klar, daß ein Angebot zu einer Anlage mit den dan auch verbauten Elementen aufgebaut ist.
    Sollten Nachforderungen mit neuen Komponenten vorkommen, was Du ja möchtest, solltest Du dich auch auf Nachforderungen seitens des Ersteller vorbereiten.
     
  9. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Ja das UAS 584 ist über den Metallkörper leitend mit der Antenne verbunden. Das ist aber ein absoluter Sonderfall und bei sonstigen LNBs nicht der Fall.
    Als Laie muss man sich darauf verlassen können, dass der Installateur eine Anlage so aufbaut, das sie den gültigen Sicherheitsvorschriften (die Gesetzescharakter haben) entspricht. Alles andere würde auch die Meisterpflicht des Handwerks ad absurdum führen.
    Und es geht hier nicht um eine Lapalie oder eine wenige Wochen alte Änderung der Vorschriften, sondern um ein sicherheitsrelevantes Detail, welches so schon lange gefordert wird.
     
  10. Kapitaen52

    Kapitaen52 Foren-Gott

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    Und wie oft und wie lange schreibst du schon, daß das von (fast) niemandem eingehalten wird ?