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"Netflix wird scheitern": Steile These von Ex-RTL-Chef Thoma

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 26. April 2019.

  1. Wambologe

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    Ganz einfach. Weil Thoma ein Schwätzer ist. Von wem stammen die nachfolgenden Jubelsprüche auf Video-on-Demand-Portale wie Netflix?

    Sie kamen von dem Mann, der jetzt keine Zukunft für Netflix sieht: Helmut Thoma.
    Interview mit Helmut Thoma (II): "Pay-TV in Deutschland ist eine Totgeburt" - SPIEGEL ONLINE - Kultur

    Thoma hatte das Glück, damals zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu sein und genau weiß, was er sagen muss, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Kritik an RTL zieht, das sehen wir hier. Deswegen bringt er die besonders gerne... und manchmal auch überzogen. Einmal sagte er, er hätte GZSZ schon abgesetzt, weil es so lange läuft. Dabei ist es der Anker des Senders.. (und übrigens auch keine Thoma-Idee, GZSZ wurde auch Sat.1 angeboten).

    Aber was hat Thoma selbst nach RTL vollbracht? Nichts. Sein Sportgate mit Boris Becker ist baden gegangen, sein "Ziehsohn" Marc Conrad (Programmchef bei RTL unter Thoma) musste seinen Posten als RTL-Geschäftsführer nach vier Monaten räumen. Volks TV ging nie an den Start, bei NRW.TV hat er zwei Sachen gemacht:
    - Softpornos ins Programm geholt und das als großes Ding gefeiert
    - Mit NIX TV ein Programm gestartet, dass zuvor in mehreren Inkarnationen wirtschaftlich gescheitert ist, darunter auch bei NRW.TV

    Das sind alles alte Konzepte und nichts für die Jetzt-Zeit. Er hatte Glück mit seiner Zeit.

    Und man darf eines nicht vergessen: der rechtliche Rahmen war anders als Thoma an der Spitze von RTL stand, da war noch gedeckelt, mit wie vielen Prozent man an Sendern beteiligt sein durfte. Es mussten stets wenigeer als 50% sein, bei einem Zweiten sogar unter 25%. Bei RTL war das damals die CLT als Mehrheitsgesellschafter, dann folgte die UFA als ebenfalls großer Gesellschafter. Mit paar Prozenten waren dann auch die WAZ (heute Funke), Burda und die FAZ beteiligt. Sat.1 war in der Hand von Kirch, Axel Springer, einer Gesellschaft aus dem Holtzbrinck-Umfeld sowie einem Verlagskonsortium.

    Das war Fluch und Segen zugleich. Thoma hatte bei RTL das Glück, alleine Programm machen zu können, weil die Gesellschafter keine besonderen Interessen verfolgten. Mehrheitsgesellschafter CLT hatte ja schon im Ausland Fernsehen gemacht, die Verlage hatten anfangs zusammen nicht so viele Prozent als dass sie groß mitreden konnten. Zudem stand Thoma inhaltlich erstmal mit leeren Händen da.. den Großteil der Filme und Serien hatte Kirch gebunkert und nicht an RTL rausgerückt.

    Thoma hatte dadurch auch viel richtig machen können, weil er sein Programm gar nicht so viel anders machen konnte. Ich glaube, sein Talent liegt eher in der Vermarktung des Vorhandenen und (wie erwähnt) dem Generieren von Aufmerksamkeit als tatsächlich darin, gutes Programm gewinnbringend zu machen.

    Bei Sat.1 sah das anders aus. Die Verlage hatten eine größere Beteiligung (PKS war ja auch als Verlegerfernsehen geplant) und Kirch selbst war ja auch weniger Fernsehmacher als Filmhändler. Von Anfang musste Sat.1 die Interessen einer ganzen Reihe an Gesellschaftern bedienen. Da hat nicht nur Kirch regelmäßig eine Ladung an Programmen herangefahren und es gab da immens Zoff unter den Gesellschaftern. Springer, das an Sat.1 beteiligt war, hatte sogar in der Bild-Zeitung öfters Stunk gemacht, weil Springer der Ansicht war, dass deren Nachrichteninhalte zu Gunsten von Kirchs Archiv benachteiligt wird.

    Zudem ärgerte es Springer, dass Kirch durch den Verkauf seiner Rechte Geld verdient hat, während die Verleger draufzahlen mussten. Zudem war Kirch auch am Springer-Verlag beteiligt (und das nicht zu gering), was Springer nicht wirklich gepasst hat. Kurzum: Sat.1 hat andere Probleme gehabt, als gutes Programm zu machen.

    Auch die Situation Mitte/Ende der 90er ist insbesondere auf den geänderten medienrechtlichen Rahmen zurückzuführen. Auf Drängen von Kirch (und mit Abstrichen auch von Bertelsmann) kam es zu einer Liberalisierung auf dem Medienmarkt und es wurde die bis heute geltende Regelung eingeführt, dass kein Unternehmen mehr als 30% Marktanteil haben darf...

    Kirch ging es dabei in erster Linie darum, seine Beteiligungen auf rechtlich sichere Füße zu stellen und sie zusammenzuführen. Pro7 und der Kabelkanal bzw. Kabel 1 waren ja anfangs keine Leo Kirch-Firmen, sondern wurden von seinem Sohn geführt um die rechtlichen Regelungen zu unterlaufen.

    Bertelsmann (das anfangs übrigens bei PKS/Sat.1 mitmischen wollte und ausgestiegen ist, weil sie nicht genug Mitspracherecht hatten, aber über die UFA dann bei RTL eingestiegen ist) hat dagegen die neuen rechtlichen Möglichkeiten genutzt und die Fusion von CLT und UFA voranzutreiben. Und dabei war es Mitte der 90er ja schon so, dass CLT und UFA fast 100% an RTL hatten.. einige Prozente lagen bei der WAZ, die ihre Anteile Mitte der 2000er irgendwann verkauft hat.

    Bertelsmann war damit aber die Firma mit der mit Abstand größten Beteiligung an RTL und damit natürlich in einer Position, um den Ton bei RTL in der zweiten Hälfte der 90er anzugeben. Das führte letztlich auch zum Abschied von Thoma. Thoma ist niemand, der für jemanden arbeitet und konnte es nicht ab, dass Bertelsmann jetzt reinquatschen wollte. Und auch bei Bertelsmann konnte man es nicht ab, dass Thoma jemand ist, der sich bei RTL breit machte und nicht zwangsläufig die Bertelsmann-Interessen vertreten wollte.

    Bei Sat.1 stritten sich in der zweiten Hälfte der 90er indes vorwiegend Kirch und Springer weiter. Springer hatte zunächst den Anteil übernommen, den das Verlegerkonsortium hatte und schloss damit zu Kirch auf. Kirch wiederum hat dann Holzbrinck (und Ravensburger, aber die hatten kaum etwas) die Anteile abgekauft.

    Peter Bond hatte mal erzählt, dass die vermurkste Programmreform von Sat.1 ab Mitte der 90er (der dann ja auch später das Glücksrad selbst zum Opfer gefallen ist) nur dazu dienen sollte, die wirtschaftliche Situation von Sat.1 zu verschlechtern und damit die Nicht-Kirchgesellschafter aus Sat.1 zu drängen, die anders als Kirch wie erwähnt draufzahlen mussten. Zudem hatte Kirch auch mal versucht, die Mehrheit an Axel Springer zu bekommen. Aber damit ist er gescheitert.

    Kirch wollte Thoma mal zu Sat.1 locken, später hatte das auch Kohl einmal versucht. Es wäre spannend gewesen, das zu sehen. Ich tippe, Thoma wäre da genauso gescheitert.
     
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  2. Kapitaen52

    Kapitaen52 Foren-Gott

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    Wer soll denn so einen Roman lesen ?
     
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  3. Kreisel

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    Ich habs getan, da @Wambologe stehts sehr interessante Informationen liefert.
     
  4. Winterkönig

    Winterkönig Guest

    Habs gelesen. :D

    Jedenfalls ein interessanter Beitrag.

    Es gibt hier andere die Romane schreiben und ich denke nicht schon wieder.
     
    Wambologe und Gast 144780 gefällt das.
  5. Gast149901

    Gast149901 Guest

    Wo ist dein Bezug zum Thema?
    Bei @aseidel hättest du dafür einen Punkt für Sinnlosbeitrag bekommen!
     
    Volterra gefällt das.
  6. Kreisel

    Kreisel Institution Premium

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    Ich sehe da nichts sinnloses. Schau dir mal die Antworten von Thoma im verlinkten Interview von 2001 an und vergleiche sie mit den aktuellen Aussagen.
     
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  7. Volterra

    Volterra in memoriam †

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    „Netiquette“: Regeln, Bedeutung und Erklärung
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    Folgende Beispiele finden sich in nahezu jedem Regelwerk der Netiquetten online:

    • Text kurzhalten.
    • Keinen Spam und keine Romane.
    • Rechtschreibung beachten!
    • Satzzeichen verwenden!
    • Kein übermäßiger Gebrauch von Smileys.
     
    Gorcon gefällt das.
  8. Gast 144780

    Gast 144780 Guest

    Gutes Bsp. eines Sinnlosbeitrags...
    Glaubst du das interessiert jemand? Zumal jener Auszug schon wiederholt deinerseits kam....
     
    Insomnium, Winterkönig und Kreisel gefällt das.
  9. Kreisel

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    Ich sehe wie gesagt kein Problem bei langen Texten. Hauptsache, sie sie sind interessant. Satzzeichen werden durch den Ersteller des Beitrags verwendet und auch Absätze sind genügend zu finden. Für mich ist somit alles wunderbar.
     
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  10. Wambologe

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    Das Thema der Meldung ist, dass Thoma denkt, dass Streaming-Plattformen (und nicht nur Netflix, was ja auch ein wichtiger Unterschied ist!) keine Zukunft haben. Dazu habe ich ein Interview herausgesucht, in dem Thoma Plattformen wie Netflix eine große Zukunft hervorsagt - bevor es Netflix in dieser Form gegeben hat! Das ist ein direkter Bezug zum Thema.

    Aus der Meldung heraus entwickelte sich in dem Thread schon bevor ich gepostet habe die Frage, ob Thoma überhaupt in der Lage ist, das zu beurteilen. Dazu wurde bereits über Misserfolge von Thoma diskutiert und auch über die Frage, ob RTL & Co. mit ihrem heutigen Programm gegen Netflix bestehen können (eine Sache, die Thoma in der Meldung ebenfalls anspricht).

    Darauf habe ich geantwortet, dass Thoma zu einer anderen Zeit Fernsehen gemacht hat als die Umstände noch andere waren... die wiederum ein Grund dafür sind, warum Thoma nicht zwangsläufig der Übermensch ist, der auch heute noch die richtigen Entscheidungen zu treffen: Weil bei ihm auch mehr Glück als Talent dabei war (ohnehin ihm gänzlich abreden zu wollen, dass auch er richtige Entscheidungen getroffen hat).

    Jeder, der etwas dazulernen möchte. In deinem Fall reicht es aber auch, nur bis zum Link zu lesen, um eine mehr als passende Antwort auf "Thoma hat mehr Ahnung" zu liefern.