NDR Radios jetzt auch über DVB-T2 HD empfangbar

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Hast du schon ein Programm über diesen Ausspielweg verfolgt?

 

Welche Qualitätsoffensive? Der NDR setzt auf gute mobile Empfangbarkeit und hat daher schon vorher relativ geringe Bitraten.

 

In Südbaden kann man über DAB+ Sender aus ganz anderen Ecken der Schweiz hören, die man über UKW im Baselbiet nicht bekommt.

Allgemein strahlen die Schweizer über DAB+ viel weiter in den Norden ins Elsass und nach Südbaden als über UKW.

Hier in der Vorderpfalz kann ich über DAB+ Radio Seefunk vom Bodensee hören, die ich über UKW niemals reinbekäme.

 

Freu dich über Radio Seefunk. Hier am Bodensee kann ich den nicht per DAB empfangen, nur von ein paar Funzeln per UKW und da nur in mono.

Per DVB-T2 Radio mit nur 96 kBit/s zu bieten und das als Qualitätsoffensive zu verkaufen ist schon pervers.

 

Nein über DAB+ habe ich das mal testweise gemacht. Habe das Projekt dann aber sehr schnell verworfen.

 

Es ist aber ein anderes Codierverfahren - nicht mit mp3 verwechseln!!

 

Tu ich nicht. Dennoch ist diese niedrige Datenrate ein Trauerspiel. Man will offensichtlich keine Qualität mehr anbieten.
Auch UKW-Sender hören sich inzwischen grausam an. Das liegt aber nicht am Sender oder der unkomprimierten PCM-Zuführung, sondern an den ganzen "Klangverbessereren" im Studio. Naja und wenn man dann als Programm noch stark komprimiertes Gedudel von der Festplatte abspielt, dann ists ganz vorbei. Manchmal wundere ich mich, wie sauber so mancher Radiomitschnitt von Ende der 1980er klingt. Davon sind wir heute meilenweit entfernt.

 

Zum Glück haben wir alle das absolute Gehör und wir genießen die akustischen Höhepunkte in genau berechneten Räumen und Zimmern. Selbstverständlich ist jeder Lautsprecher genau ausgewählt.

 

Das Gehör muss auch gepflegt (oder mit anderen Worten: im Alltag geschult) werden.

Das ist ähnlich dem Geschmackssinn: Laut einschlägigen Berichten erkennt die heutige Jugend nicht einmal mehr echte Erdbeeren oder andere pure Früchte.

Deren Geschmackssinn (und auch der von vielen Erwachsenen) ist komplett auf künstliche Geschmacksstoffe konditioniert. Es wird vermutet, dass das nicht gut ist. Wirklich bewiesen ist natürlich wie so oft noch nichts.

Doch ist es dann gut, dass die "gesunde" Alternative fehlt, nicht angeboten wird? Sowohl bei natürlichen Geschmacksstoffen, als auch bei hochqualitativem Hören?

Die ÖR zeigen schon beim Fernsehen laufend, das HDTV in deren Augen (sic!) nur für das Bild eine höhere Auflösung erfordert. Der Ton wird sträflich vernachlässigt - nein, aktuell wird die Tonqualität sogar immer weiter abgesenkt.

Zur Entwicklungszeit von HDTV hieß es noch: Scharfes Bild, kristallklarer Ton. Die Dolby Laboratories entwickelten Dolby Digital Plus, den Nachfolger vom noch heute verwendeten und schon patentfreien Dolby Digital, speziell für HDTV. Fachleute fanden ferner heraus, dass Mehrkanalton, insbesondere die Auslagerung von Sprache in einen Center-Kanal, ein "entspanntes" und gut verständliches Hören ermöglicht.

Und die ÖR machten, zumindest was den Mehrkanalton angeht, mit. Viele Sendungen wurden in der Anfangszeit sukzessive in 5.1 produziert. Das ging ein paar Jahre so. Doch aktuell scheint man sich zum Negativen besonnen zu haben: Mehrkanalton stirbt abseits internationaler Filme und Streaming-Plattformen aus. Selbst besonders hör-intensive Sendungen wie der Fernsehgarten, der Junior-ESC oder andere Musiksendungen (Klassikkonzerte zu Beethoven, Schlagersendungen oder neue Formate wie Klassik im Klub) werden schamlos im veralteten Stereo produziert.

Die Wahrheit ist zwar, dass viele Zuschauer nur mit zwei Lautsprechern fernsehen. Aber die Qualität sollte sich wohl kaum an den Empfangsmöglichkeiten der Mehrheit der Zuschauer richten - zumal Mehrkanalton (bis hinauf zu Dolby-5.1-Kodierungen) automatisch und problemlos auch auf Stereo-Systemen abgespielt werden können!

Zu allem Überfluss hat mit Arte sogar ein ÖR-Sender im Sommer 2020 die Mehrkanaltonfähigkeit komplett aufgegeben und die einstige Dolby-Tonspur zugunsten einer weiteren schwachbrüstigen MP2-Tonspur (192 kBit/s) gestrichen.

Nein, echte Qualitätsoffensiven sieht man nirgends mehr beim Ton. Selbst sehbehinderte Menschen werden mit 192 kBit/s abgespeist (Audiodeskriptionsspur), dabei ist deren Gehör logisch extrem stark ausgeprägt.

Wenn man bedenkt, dass mit Digitalem Satellitenradio (DSR) einst eine Plattform betrieben wurde, die unkomprimierten Digitalton nutzte, ja selbst analoges Fernsehen systembedingt unkomprimierten (analogen) Ton verwendete … und heute wird überall im Broadcast nur noch stark komprimierter Ton in extrem alten Kodierverfahren verbreitet.

Die Politik ist doch bestimmt schuld, weil sie die Gebührenerhöhung nicht abgenickt hat!

Naja, diese Karte wurde noch nicht von den ÖR ausgespielt. Noch handelt es sich beim DVB-T2-Radio um ein Zusatzangebot, das kostenneutral in eine vorhandene Lücke gequetscht wird.

Sollten sich genügend Hörer finden (obwohl ich mich frage, wie man das messen will), könnte ja eine echte Qualitätsoffensive noch kommen irgendwann.

Bis dahin ist es ein freundlich gemeintes Zusatzangebot. Denn DAB+-Empfänger existieren wahrscheinlich deutlich weniger in den Haushalten als DVB-T2-Empfänger. Und bequem ist es für Haushalte ohne echte Radioempfänger allemal, im Fernseher oder Receiver eben mal auf den Radiosender in der Kanalliste zu schalten!

 

Dazu braucht man nicht das Absolute gehör um die Artefakte hören zu können, nur die richtige Musik. Bei den aktuellen Charts wird man aber u.U. keine Nachteile haben wenn man die Datenrate so niedrig hält, nur laufen die bei den Sendern halt nicht.