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Nationalstolz ja/nein ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Centaur, 17. Juni 2006.

  1. Worldwide

    Worldwide Guest

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Nein, meine Aussagen beziehen sich auch nicht auf Deutsche, sondern auf alle, die eine Fahne schwenken und sagen, dass sie auf ihr Land stolz sind.
    Grds. verstehe ich es nie, wenn jemand, der sich in seinem Heimatland befindet, die Heimatfahne schwenkt. Wenn Deutsche, die bspw. in den USA leben, die dt. Fahne schwenken oder Türken in Dtl. die türkische Flagge (okay, bei dieser WM nicht) schwenken, verstehe ich das besser, da das ausdrückt, dass sie sich mit ihrem Heimatland verbunden fühlen (auch wenn sie sich bspw. wg. des Verbotes der doppelten Staatsbürgerschaft rechtlich gezwungener Weise komplett vom Heimatland, in dem evtl. noch viele Verwandte leben, trennen mussten). Jedoch verstehe ich von niemanden die Aussage: Ich bin stolz auf Deutschland, die Türkei, Spanien, Frankreich etc..

    Mich stört es nicht, wenn Deutsche die dt. Fahnen schwenken, deshalb würde ich es auch nie verbieten und verbinde es auch absolut nicht mit dem Nationalsozialismus, aber ich verstehe es einfach nicht, wie Leute auf etwas, was nicht ihre eigene Leistung ist, stolz sein können. Erinnert mich an das Parteiprogramm: "Ich bin stolz, Deutscher zu sein". Auf sowas kann man m.E. einfach nicht stolz sein, hingegen kann man natürlich froh und zufrieden darüber sein, dass man in Deutschland lebt. Aber das scheint ja wiederum bei den Deutschland-Fahnenschwenkern gar nicht der Fall zu sein, dass sie schließlich meinen, dass eine Diskussion über`s fahnenschwenken (also eine schlechte, unnötige Diskussion (=was schlechtes)) nur in Dtl. stattfinden kann :)
     
  2. duddelbacke

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Ohh,echt? Das ist mies.:eek:
     
  3. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Ich halte diese Argumentationsweise (so ähnlich, wie Eike sie auch verwendet), für etwas verunglückt. Sicher habe ich selber zB zu Zeiten meiner Kindheit oder Pubertät einen gewissen Lebensstandard und die repräsentative Demokratie in diesem Land einfach so "vorgefunden". Die Frage ist aber auch, wie ich selber mich verhalte. Trage ich selber zB dazu bei, die (repräsentative) Demokratie zu stützen bzw meine Mitmenschen, die dem kritisch gegenüberstehen, davon zu überzeugen? Oder bekämpfe ich das eigene Land mit terroristischen Mitteln? Oder mache ich mir zB die Mühe, Kinder großzuziehen und ihnen Werte wie zB Demokratie oder Menschenrechte zu vermitteln? Melde ich mich aus Bequemlichkeit lieber arbeitslos, mache keine Anstalten, einen Job zu suchen, oder suche ich mir lieber ganz schnell einen neuen Job und zahle damit auch verfrüht wieder Sozialversicherungsbeiträge?

    Was ich damit sagen wollte (weiß ich selber nicht :D ):
    Die eine Sache ist das, was man "vorgefunden" hat,
    die andere Sache, was man daraus macht, was man tut, damit die Dinge so bleiben, wie sie sind oder sich sogar noch verbessern. Natürlich "darf" man stolz sein auf Deutschland, da man sich selber ja in einer gewissen "Tradition" sieht und sie fortführt.
     
  4. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Seh ich nicht so. Sicherlich solte man das nie vergessen und immer mahnend dieser Schandtat gedenken. Tun wir ja auch zur Genüge.

    Aber ich werde den Teufel tun und mit nem Büßergewand durch das Leben ziehen. Ich hab mit diesen Taten nichts zu tun, weder direkt noch indirekt. ich fühl mich nicht als Verbrecher. Sippenhaft gibt es nicht.

    Nebenbei: Andere Länder haben sicherlich auch "Schandflecke" in ihrer Historie, wir befinden uns da in illustrer Gesellschaft.

    Aber das alles hat doch gar nichts damit zu tun, daß man sich einfach freut, daß die eigene Mannschaft gut bei einer Weltmeisterschaft auftritt. Laßt die Leute doch schwenken was sie wollen. Was sollen die denn sonst schwenken? Polnische Fahnen? Sich holländische Käppies aufsetzen, portugisische Trikots anziehen oder gar die französische Trikolore auf die Backe malen? Nur damit man ja nicht den Anschein erweckt, man könnte ein wenig Patriotismus zur Schau stellen? Meine Güte, was für ein Irrsinn! Wenn wir alle mit mürrischer Mine und kopfschüttelnd durchs Land ziehen würden, was würde das für einen Eindruck hinterlassen. Gerade im Ausland wird das derzeitige Auftreten der Deutschen sehr positiv aufgenommen.

    Nur wir selber müssen wieder alles zerreden, durchdiskutieren und schlecht machen. Darin sind wir ja schon Weltmeister.

    Ich versteh die absurde Diskussion wirklich nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Juni 2006
  5. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Nationalstolz gehört dazu, zumindest dann, wenn man gerne in diesem Land lebt.

    Verwerflich finde ich daran nicht. Wenn sich da andere Länder daran stoßen, sollten die sich halt mal an die eigene Nase packen.

    In Frankreich und Italien z.B. wird Nationalstolz auch groß geschrieben.
    Gedenken schon, aber nicht finanziell, wie es bei uns der Fall ist.
     
  6. manbock

    manbock Gold Member

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Sehe ich alles auch so.

    Vielleicht fühlt sich Eike an vergangene Zeiten zu stark erinnert (und das soll kein Vorwurf sein):

    Winkelemente bei einheitlicher Schmuck-Beflaggung;-)

    Nehmen wir's gelassen auf und wenden uns gemeinsam von dem widerlichen Spruch eines us-amerikanischen Spielers ab:

    "Die WM ist wie Krieg. Wenn wir das US-Trikot anziehen, ziehen wir für unser Land in die Schlacht. Es geht um Leben und Tod." Eddie Johnson.
     
  7. doku

    doku Guest

    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Hi. :)

    In den meisten Punkten, kann ich Dir voll und ganz zustimmen...keine Frage. :)

    Was ich aber dennoch nicht möchte, ist, dass man das, was in unserer Vergangenheit (33-45) passiert ist, bagatellisiert. Die Deutschen sind nun mal das "Tätervolk" in Sachen Genozid und daran läßt sich nichts mehr ändern! Die Gnade, der späten Geburt, ändert daran auch nichts...
     
  8. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Ich denke mal, unsere ostdeutschen Mitglieder hier im Forum haben sicherlich mehr Probleme mit Patriotismus als die westdeutschen. Das hat aber weniger was mit dem dritten Reich zu tun als mit der neueren Zeitgeschichte.
     
  9. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Wir bagatellisieren ja auch nichts. Im Gegenteil. Aber wir haben auch keine Sippenhaft. Irgendwann muß auch mal ein Schlußstrich unter die Vergangenheit gezogen werden. Das schließt ja Mahnung und Gedenken nicht aus.
     
  10. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Nationalstolz ja/nein ?

    Warum ich als 1979 Gebohrener auch nur irgendeinen Anflug von Schuld wegen der Nazis haben soll, muss mir erst mal einer erklären. Ich hab daran keinerlei Schuld, null komma null nichts. Und ich lasse mir da auch nichts einreden.
    Nicht mal meine Eltern, beide nach 1945 gebohren, haben damit ansatzweise irgendetwas zu tun.
    Mein Großvater (Baujahr 1918) war ein waschechter Linker - der erzählte mir bis zu seinem Tod immer flammend von den SPD Versammlungen in Herten/Westfalen mit seinem Vater in den frühen 30ern. Der war linker als ich es je sein werde. Erst in den 90er Jahren wurde er immer konservativer und teils auch rechtsgerichteter, weil er es einfach nicht mehr ertrug, dass die Deutschen heute kollektiv weiterhin den Diener zu machen haben, und zwar auch die Jüngeren. Ich bin überzeugt davon, dass sich so mancher in die rechte Falle heutzutage verirrt, weil die Medien und bestimmte Gruppen ständig den erhobenen Moralfinder durch die Gegend tragen - sogar wenn man sich über Fußball freut.

    Für mich waren die Nazis ein Schicksalsschlag für dieses Land, etwas was dieses Land nicht verdient hat. Es waren 12 Jahre, die eine sonst gar nicht schlechte Geschichte völlig überschatten. Schon deswegen würde ich nie in die Nähe dieser Ideologie geraten.
    Aber bitte, nicht immer damit kommen und ständig alles mies machen worüber man sich heute zu recht freut.