Multischalter unterm Dach. Zu warm?

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Grundsätzlich ist es so, dass sich pro 10 K mehr Temperatur die Lebensdauer halbiert. Ganz besonders kritisch in Sachen Lebensdauer sind Elektrolytkondensatoren. Diese werden normalerweise allerdings nur in Netzteilen eingesetzt. Zudem gibt es auch hier extreme Qualitätsunterschiede, ganz abgesehen davon, dass die Elko-Hersteller die Lebensdauer der Teile noch in Stunden angeben (eine Angabe von z.B. 10.000 Stunden ist nicht unüblich). Durch gute Designs kann man die Lebensdauer deutlich verlängern, das kostet aber eben.

Ein hochwertiger netzteilloser Multischalter oder Einkabelumsetzer verwendet dagegen keine Elkos und hat eine MTBF im Bereich von 100 Jahren. Selbst bei dauerhaft 70 °C Umgebungstemperatur wird der noch mindestens 20 Jahre spielen.

Übrigens wird gerne vergessen, dass er im ungedämmten Dachboden auch bei - 20 °C ordentlich anlaufen muss...

 

Kommt auf die örtliche Lage des Hauses, der Ausrichtung der Dachflächen zur Sonne, die Art der Dachflächen und letztlich auf die Gestaltung des Dachboden selbst an, wie hoch die Temperatur im Dachboden im Sommer ansteigen kann. Aber man sollte schon davon ausgehen, dass im Hochsommer bei tagelangem Sonnenschein die Dachbodentemperatur deutlich höher als 50°C sein wird, wenn man bedenkt, dass die Außentemperaturen im Sommer bei uns in Deutschland mittlerweile in einigen Regionen tagelang ca. 40°C betragen kann.

 

Gestaltet ist auf dem Dachboden garnichts
Auf dem Dach ist noch eine Solaranlage. Die ganzen Sachen für Sat würde ich auch die Nordseite bauen.
Welcher Multischalter wäre denn zu Empfehlen der auch evtl bis 70° geht?

 

Hast du denn genug Leitungen für Twin-Receiver usw. oder möchtest du gleich einen zukunftssicheren Einkabelmultischalter einsetzen?

 

Nicht nur dort! Es gibt so gut wie keine Elektronik die nicht auch immer Elko benötigt. (allein schon für die Spannung ist das unumgänglich).
Willkürliches Beispiel:

 

Boa, wo hast du denn das historische Low-Cost-Modell ausgegraben? Den würde ich keinesfalls als "Stand der Technik" heranziehen.
Die Elkos bei dem 9 in 8 Multischalter sind nur dazu da, an die Highbandeingänge einen 22 kHz-Ton zu legen (bzw. den am "kalten" Ende der Spule zu blocken [Vermutung, denn für DCDC-Wandler ist das Layout zu weitläufig]). Auch hier könnte man Kerkos einsetzen (kosten natürlich etwas mehr), man kann aber auch ganz auf die Quad-tauglichkeit verzichten.

 

War doch blos ein willkürliches Beispiel. Aber Elkos braucht man nun mal.

Das macht man sowieso (vor allem wegen Hochfrequenzstörungen), aber zusätzlich sollte man die Spannung immer mit einem Elko versehen.

 

Wenn es nicht um Netzteile für 50 Hz Wechselspannung oder um besonders hohe Spannungen geht, muss ich da Widersprechen.

Keramische Kondensatoren gibt es seit etlichen Jahren im µF-Bereich und das nicht nur für niedrige Spannungen. Bei Sat-Anwendungen haben wir es nominal mit 18 V zu tun, ein 10 µF Kondensator mit 25 V Spannungsfestigkeit ist in Bauform 1206 zu haben. Sogar 100 µF sind keramisch verfügbar, dann allerdings nur in 4 V. Der Trend geht aber sowieso zu geringeren internen Betriebsspannungen.

Selbtverständlich verhält sich ein Kerko anders als ein Elko, das muss berücksichtigt werden. Die Kapazität sinkt mit zunehmender Spannung, wobei oftmals gar nicht die Kapazität, sondern der ESR eine Rolle spielt. Dieser ist bei Kerkos deutlich besser als bei Elkos, weswegen die geringere Kapazität nicht stört.

Receivergespeiste Multischalter und auch Einkabelumsetzer lassen sich komplett ohne Elkos aufbauen (und sind so auch zu kaufen). Natürlich kostet ein billiger Elko weniger als ein hochkapazitiver Kerko, dafür ist die Lebensdauer erheblich höher.

 

Danke für die Lehrstunde.
In den Kapazitäten sind die mir noch nicht in meine Bastelkiste gelangt.

 

Vorsichtshalber den MS noch mit Abstand zur Auflage montieren, damit auch auf der Rückseite Luft durch kann. (Muttern, Unterlagscheiben oä.)