Mord im Jobcenter Neuss

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AW: Mord im Jobcenter Neuss

Das ist hart.

Ich war dort einmal und das hat mir gereicht.

Meine beste Freundin arbeitet auch im Arbeitsamt als sog. Fallmanagerin. Was sie für Dinge erzählt, wie da Leute auftreten, ist unglaublich. Auf der anderen Seite steht aber auch, daß die Mitarbeiter dort Dinge durchdrücken müssen, auch wenn sie selbst davon überzeugt sind, daß es falsch ist. Das ist natürlich oftmals schon ein innerer Konflikt und man muß versuchen, dies für sich selbst zu regeln.
Aber wenn ich sowas höre, dann habe ich auch den Eindruck, daß diese Mitarbeiter dort von der Führung alleine gelassen werden. Diese Leute arbeiten in einem totalen Spannungsfeld, bei dem es zu emotionalen Ausbrüchen aller Art kommt. Darauf muß man auch erst einmal klarkommen. Ich möchte diese Arbeit nicht machen.

Für mich ist das Arbeitsamt auch keine Stelle, um die Leute möglichst schnell in Arbeit zu bringen und ihnen dabei zu helfen. Ich bin der Meinung, daß es nur darum geht, die Kosten für die Kommune und den Bund zu senken - und das wird versucht mit allen Mitteln zu erreichen.

 

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Es ist schlimm, daß es solche Einrichtungen in unserem Land geben muß. Ich unterstütze ja auch durch Spende und Tat die Kölner Tafel, aber es ist für mich immer wieder niederschmedernd, wenn man diese Menschen sieht. Da stehen bspw. gestandene Akademiker neben arbeits-/obdachlosen Schlossern und müssen für Essen zur Tafel. Das verstehe ich einfach nicht...

 

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Ich verstehe das schon, wir leben in diesem Wirtschaftssystem.
Wenn über 50% des Volksvermögens bei nur 10% der Bevölkerung liegt brauchen wir von einem Sozialstaat und einer sozialen Marktwirtschaft nicht mehr reden. Diese Prinzipien brechen weg.

Ob das nun was mit der Messerstecherei zu tun hat sei mal dahin gestellt.

 

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[ ] Du hast den Perpektivwechsel erkannt

 

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Den Begriff Kunde für Arbeitslose/-suchende halte ich für völlig daneben.

 

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Ich auch. Den haben sich aber die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter nicht ausgesucht.

Die schlauen Köpfe, die diesen unpassenden Begriff eingeführt haben, glaubten wohl, damit eine bessere Serviceorientierung suggerieren zu können.

 

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Es gibt auch jetzt noch Arbeitsvermittler. Und nicht jeder Sachbearbeiter in den Jobcentern ist Fallmanager. Ein Fallmanager kümmert sich eher um die besonders schweren Fälle mit "multiplen Vermittlungshemmnissen", also um die Arbeitssuchenden, die gar nicht von heute auf morgen einen Job annehmen könnten.

 

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Sie war aber für ihn greifbar, als Vertreterin dieses Systems. An die wahren Verantwortlichen kommt man ohnehin nicht ran und selbst wenn, die leben in ihrem Elfenbeinturm und interessieren sich nicht im Geringsten für dessen Probleme.

 

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Richtig, Job bezeichnet nämlich nicht die Arbeitsstelle, sondern beschreibt etwas, was man zwischendurch mal für eine kurze Zeit macht.

 

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Ein Beruf ist eine LEGALE Tätigkeit...