Mit Matsch eingerieben – RTL beurlaubt Reporterin

Anzeige

Sensationsjournalismus:

 

Das ist ja mal ein geiler "Erwischt-Effekt".

Da darf man sich nicht wundern, wenn Nachrichten im allgemeinen nicht mehr besonders vertraut wird. Die beiden Sachen waren ja noch halbwegs harmlos. Aber wer weiß schon, mit welchen Hintergedanken noch so alles manipuliert wird. Hier war es ja nur Einschaltquote oder "Authenitzität".

Das erste ist leicht erklärt. Vor der eigenen Tür steht halt nicht jeden Tag ein Kamerateam. Da hält man schonmal mit dem Smartphone drauf.

Das zweite wissen wir nicht. Ich jedenfalls nicht. Also weder ob er nicht mitgeholfen hat, noch ob er nicht sogar selbst stark betroffen wurde. Das war doch einige Tage später, da würde ich annehmen, dass an den wichtigsten Stellen schon das nötigste geholfen wurde.

 

Ok, vielleicht habe ich auch grundsätzlich nur ein Problem mit Leuten, die ständig andere Leute beobachten, fotographieren und filmen und dies dann ungefragt veröffentlichen. Für mich ist dieser Typ deutlich niederträchtiger als die Reporterin. Ein Denunziant. Nichts anderes.

Die übertrieben empörte Reaktion von RTL und die unterwürfige Entschuldigung der Reporterin sind halt das Produkt unserer Empörungskultur. Wenn man sich nicht ganz deutlich distanziert und zutiefst bereut kriegen die Dauerankläger sich gar nicht mehr ein.

 

Der ZEIT-Artikel ist schon 14 Jahre alt und die Studie ging bis 2004. Ob sich das bis heute maßgeblich verändert hat weiß ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln. Abgesehen davon, sehr interessant. Sollte man mal neuauflegen.

Meine persönliche Erfahrung ist: in meinem Umfeld habe ich praktisch nur recht gebildete Menschen (keine Professoren oder sowas, aber doch Leute mit mittlerem bis höherem Schulabschluss), die alle teils geistig recht anspruchsvolle Jobs ausüben, die gucken alle (auch) RTL & Co. Nur einer verweigert sich prinzipiell dem Privatfernsehen. Der guckt aber auch kein Netflix oder sowas.

Somit regt mich das wahnsinnig auf wenn jemand diese völlig haltlosen Klischees öffentlich - aber anonym - postet „RTL-Zuschauer seien dumm“. Was ist mit jemandem, der ausschließlich Politiktalk und Dokumentationen guckt und als einzige Ausnahme „Wer wird Millionär?“? Das ist doch dann auch ein RTL-Zuschauer…

 

Als "Journalistin" (kenne die Ausbildung der Frau Ohlen nicht) sollte einem stets bewusst sein, dass man nicht nur selbst eine Kamera hat, sondern auch das Team oftmals durch viele Linsen beäugt wird.

Daher war es, in meinen Augen, schon sehr naiv/dumm sich selbst mit Matsch einzuschmieren (hat ihr mal jemand gesagt was für eine "Sondermüllpampe" sie sich da auf die Kleider schmiert?).

Die nachträgliche Entschuldigung und unglaubwürdige Begründung tut ihr übriges.

Ein einfaches "Tut mir Leid, das war unprofessionell und dumm", wäre zumindest bei mir ehrlicher angekommen.

 

Das Vodeo war mir auch gleich eingefallen, bei diesem Threadtitel.

 

Bild Live braucht doch sicherlich solche "Journalisten". Die stellen sich dann auch schon mal in die braune, verseuchte Brühe rein.


Quelle: “Ich möchte nicht, dass die Bild von meinem Leid und dem meiner Nachbarn profitiert” — BILDblog

 

Gibt doch auf Amazon die "Bild Doku", da sieht man wirklich wie solche Meetings ablaufen. Kann man sich wirklich 1:1 so asozial vorstellen wie es in Wirklichkeit ist.

Zahlt die Bild echt so gut, dass man sich als "Mensch" derart zum Vollhorst macht?

 

Da können wir uns ja wohl richtig auf diesen neuen Fernsehsender freuen!