Mission gestartet: Auch Indien will zum Mars

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Nein, Düsseldorf - London-Heathrow, London-Heathrow nach Delhi und dann von dort aus weiter nach Jodphur. Dann nochmal mehrere Stunden mit dem Auto. Rückwärts ging es von Jodphur nach Mumbai, dann Mumbai - Abu Dhabi und dann Abu-Dhabi - Düsseldörf. Alles mit Jet Airways.
Ja, Flughäfen in Indien sind immer ein Erlebnis. Da darf irgendwie jeder den Stempel schwingen. Wenn man einen Stempelfetisch hat, dann ist man in Indien goldrichtig.

Direkt sicherlich nicht. Aber man lockt ausländische Kunden an, wenn man ein funktionierendes Weltraumprogramm hat. Weshalb sollte ein Satellitenbetreiber seine Satelliten von der ESA ins All schnippsen lassen, wenn es mit einer anderen Organisation genausogut klappt und am Ende vielleicht sogar günstiger ist?

Damit kann man eigentlich alles toddiskutieren.

Es geht darum zu zeigen, daß man es aus eigener Kraft kann, daß man keinen ausländischen Partner braucht oder die Kapazitäten anmieten muß.

Die großen Slums sind beeindruckend (im negativen Sinne) und wirklich unvorstellbar. Wir sind in Mumbai an dem Slum vorbeigefahren, wo auch "Slumdog Millionaire" gedreht wurde. Wirklich grausam. Mein Kollege meinte, daß dies der größte Slum der Welt sei. Ich habe das aber nicht nachgeprüft.
Man hat in Indien ein extremes Armutsgefälle. An einer Kreuzung stehen die fetten SUV mit irgendwelchen (Super)reichen und daneben liegt ein Mensch, der nichts hat, außer das, was er am Leib trägt. Das ist schon ein brutaler Anblick und hat mich beim ersten Mal auch stark beeindruckt.

Mit "leicht chaotisch" wollte nicht keinesfalls die Armut relativen. Ich beziehe mich damit auf die Art, wie Arbeit organisiert wird. Da ich sowohl mit Engineering, Fertigung, Montage und Abnahme durch die Behörden zu tun habe, ist das eine wirkliche Herausforderung. Es läuft alles anders, sei es eine Einplanung aber auch Diskussion. Gerade bei letzteren ist es laut und oftmals hektisch. Da klingeln Telefone, da reden mehrere Leute durcheinander. Das muß man mal erlebt haben. Aber das ist Teil der Kultur und von allen akzeptiert. Insofern: In Ordnung.

 

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Eben. Und man hat erkannt, daß man u.a. ein Müllproblem und eines mit einer guten Trinkwasserversorgung hat. Wie weiter oben geschrieben, die junge Generation will das auch ändern und arbeitet sehr hart dafür.

Das man in dort auch die Lebensqualität verbessern will, merkt man auch an den Investition in die Energieversorgung. Nur mal ein Beispiel: In Indien stehen rund 1,3 Mrd Menschen genausoviel elektrische Leistung zur Verfügung wie uns rund 0,08 Mrd Menschen in Deutschland.

Also, es wird viel getan und vieles davon wurde erst in den vergangenen Jahren angestoßen. Es dauert halt alles seine Zeit.

 

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Für die meisten Inder besteht Indien nicht aus einer Bevölkerung, sondern aus mehreren.

Stell es dir vor wie Europa. Vergleichen wir Europa mit Indien.
Für dich ist es normal dass in Deutschland jeder genug zu Essen hat, und medizinische Versorgung, aber es ist dir egal, dass in Rumänen Menschen hungern und keine ausreichende medizinische Versorgung haben.

Wenn du dich darüber aufregst dass in Indien Menschen verhungern während andere den Weltraum erforschen, dann solltest du dich auch darüber aufregen dass in Europa die einen mit ihrem Zweitwagen-SUV zum Brötchen holen fahren, während andere an Krankheiten sterben die man längst behandeln könnte.

Oh, und die Unterschiede in Indien von einem "Bundesland" zum nächsten sind genau so groß wie die in Europa von einem Staat zum Nachbarstaat. Das ist durchaus vergleichbar. Indien ist genausowenig ein homogenes Land wie Europa ein homogener Staatenbund ist.

Wenn du etwas ändern willst dann fang doch hier an, und zeige nicht mit dem Finger auf Indien.
Aber halt! Wenn du hier etwas ändern wolltest, wo du selber im Wohlstand lebst, könnte das für dich persönlich ja Verzicht bedeuten. Das kommt natürlich nicht in Frage! Dann lieber mit dem Finger auf wohlhabende Inder zeigen, sollen die doch verzichten...

Für mich hat nur der das Recht mahnend den Zeigefinger zu heben, der auch hier bereit ist im Interesse einer gerechteren Verteilung von Gütern im großen Massstab Verzicht zu üben. Wer hier weit unter dem durchschnittlichen Standard lebt, und den Rest seines Einkommens spendet um Menschen zu helfen die viel weniger haben, der hat das Recht mit erhobenem Zeigefinger zu mahnen.
Und nur um das klarzustellen, ich habe dieses Recht nicht.

Wenn du meinst es zu haben - bitte!

 

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So isses!
Ich kann nicht auf der einen Seite Massen an Geld "ins Weltall schiessen" und auf der anderen Seite brauche ich ständig Finanzen von den "begüterten Ländern" um meine Bevölkerung durchzufüttern!

 

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Es gibt eine gute Flugverbindung von Frankfurt über Dubai oder Abu Dhabi nach Ahmedabad. Wenn du dort in der Region tätig bist sicher einfacher als die von dir beschriebene.

Ich habe einen Stempel im Pass (genau genommen inzwischen mehrere) dass ich Alkohol trinken darf, und zwar auch in dem indischen Bundesland in dem es verboten ist (Gujarat). Ich bin quasi zertifizierter Alkoholtrinker. Dafür gibt es nicht nur einen Stempel im Pass, sondern auch noch kleine Heftchen über die erlaubte und schon abgerufene Menge, und tausende kleiner Stempelchen und Unterschriften von Beamten. Indisches Beamtentum ist schon ein Erlebnis für sich...

 

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Man kann es aber auch andersherum sehen:

Indien macht alles dafür, die Enge des Landes zu erweitern für die 1,5 Millarden Menschen im Land. Da käme der Mars als Erweiterung genau richtig.

Nein, Spaß bei Seite. Ich schließe mich an. Es gibt wichtigeres als Gelder zu verschleudern, um damit die eigene Bevölkerung satt zu machen.

 

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Ich habe nicht den Eindruck, dass dieses Problem auch nur ansatzweise in Angriff genommen wurde (oder kurz- oder mittelfristig in Angriff genommen wird).

 

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Eine ziemlich menschenverachtende Einstellung.

 

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Das sehe ich genau so. Es ist nach wie vor das engstirnige und archaische Kastensystem, das dieses Land immer noch so im Joch der Armut hält. Es gibt so viele Probleme in Indien die angegangen und überwunden werden müssen. Klar auch in den Köpfen der Gesellschaft. Aber ich sehe da auch wenig, wenn das nicht von der Regierung an die Bevölkerung herangetragen wird.

 

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Es fängt mit der Infrastruktur im Land an. Der Datensatz für Europa für mein Navi beträgt mehrere GB, der Datensatz für ganz Indien weniger als 100 MB. Aber das ändert sich. Es entstehen Autobahnen, neue Strassen gibt es jedesmal wenn ich da bin. Der Ausbau der Infrastruktur ist die Vorraussetzung um überhaupt etwas zu ändern.