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Marcel Reich-Ranicki ist tot

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Rheinberger, 18. September 2013.

  1. Monte

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    AW: Marcel Reich-Ranicki ist tot

    Das kann man so sehen. Aber man kann auch sagen, es ist ein einfaches Zeichen von Anteilnahme.

    Das ist viel schlimmer; einfach mal so über das Leben eines Menschen urteilen. Der Mann hat seine Jugend im Warschauer Ghetto verbrachte, hatte dabei immer den Tod vor Augen - ist das ein gutes Leben?
    Ach? Jeder sucht sich die Menschen aus, über die er sich Gedanken macht. Bist du aber sicher, ob dies hier der richtige Anlass ist, um mangelnde Mitmenschlichkeit zu beklagen?
     
  2. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Marcel Reich-Ranicki ist tot

    Ich gehöre auch zu denjenigen, die nicht immer einfach was zu Todesmeldungen schreiben, besonders bei Personen die mir nicht so wichtig waren oder die ich zu Lebzeiten nicht so sympathisch fand. Aber da schreibe ich dann gar nichts. Da hält man sich dann raus und lässt die was schreiben die es anders sehen.

    Ich hab diesmal wirklich was geschrieben, was ich in dem Moment so gedacht habe als ich - wirklich hier im Forum - diese Meldung gelesen habe. Er war einer der wenigen Menschen der mir Respekt abgenötigt hat. Durch seine unglaubliche Belesenheit (mich würde mal interessieren, wieviele Bücher, Essays und sonstige Texte er so gelesen hat in seinem Leben) aber auch, dass ihm offenbar sein Interesse an der deutschsprachigen Literatur so wichtig war, dass er es hinnahm, viele Jahrzehnte in einem Land zu leben, in dem noch viele der Leute lebten (und leben...) die die Gräuel die er selbst erlebt hat, mit unterstützten oder sogar betrieben. Er gehörte für mich zu den Gruppe Menschen, denen ich eine Ablehnung von Deutschen zugebillige, selbst wenn diese damit nichts zu tun hatten, zu stark müssen die Erlebnisse gewesen sein. Er spielte das aber nicht aus, und das ist wahre Größe. Ein anderer ist Hans Rosenthal, den man da nennen muss.
    So gesehen ist es natürlich schlimm wenn jemand aus der Bekanntschaft stirbt und dieses Leid von viel weniger Menschen wahrgenommen wird, aber Personen des öffentlichen Lebens sind nun mal Multiplikatoren, auch hinsichtlich der Anteilnahme bei ihrem Tod.