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Münchner Medientage - Podiumsdiskussion mit Kofler

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Atletico, 22. Oktober 2003.

  1. robert1

    robert1 Silber Member

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    Hallo,

    ich habe heute auf Phoenix weitgehend die Rede v. Hr. Stoiber und vollständig die Rede v. Hr. Saban, sowie den anschliessenden "Mediengipfel" gehört. Leider hat sich Phoenix um 13:00 Uhr ausgeblendet.

    In der Rede v. Herrn Stoiber ist das Wort Sparen sehr häufig vorgekommen. Diese Vokabel hat dann anschliessend auch den sog. "Mediengipfel" durchdrungen. Das Wort Effizienzsteigerung habe ich leider den ganzen Vormittag nicht gehört. Ich komme später darauf zurück.

    Zu Rede von Hr. Stoiber:

    Herr Stoiber hat in seiner Rede die Gründung eines Sportkanals, sinngem. als nicht notwendig erachtet. Hier scheint er oder sein Redenschreiber das Problem nicht ganz erkannt zu haben. Herr Stoiber, mit ihm Hr. Steinbrück, redet vom Sparen. Wenn also gespart werden muß, dann frage ich mich warum ARD/ZDF Sportrechte erwerben, z.B. die Basketball-EM 2003, um Diese dann nur minmalst zu verwerten. Hier wäre doch im Sinne der Effizienz ein digitaler ÖR Sportsender angebracht. Dazu bedarf es nicht notwendigerweise einer neuen Vewaltungssdtruktur oder eines neuen Sendezentrums. Wenn jetzt eingewendet wird, der neue Sender brauche wieder SAT-Frequenzen, die Geld kosten, dann frage ich mich: Was ist eigentlich wirtschaftlicher, Rechte zu kaufen (und zu bezahlen) die schließlich nur unzureichend genutzt werden oder eine Investition die es ermöglicht diese Rechte auch entsprechend zu nutzen?

    Zur Rede von Hr. Saban:

    Hr. Saban kommt aus einem ganz anderen "medialen Kulturkreis". In den USA gibt es so gut wie kein ÖR-TV. Also auch keine Zwangsgebüren für ÖR-TV. Hierdurch fühlt Hr. Saban offensichtlich in seinen unternehmerischen Möglichkeiten beeinträchtigt. Ich finde, die Diskussion inwieweit die Zwangsgebühren für das ÖR-System die unternehmerischen Möglichkeiten der Privatsender beschneiden, ist angebracht. Das Ende dieser Diskussion möchte ich hier einmal offenlassen. Zu bedenken geben möchte ich zudem, in den USA gibt es, soweit mir bekannt, auch kein Bestreben danach, dass jeder "sozial Schwache" auch alles sehen muss. Damit möchte ich nicht gesagt haben, dass ich diese US-Sichtweise unbedingt teile.

    Zur anschließenden Diskussion, genannt "Mediengipfel":

    Wenn ich mir die Diskussion vor Augen führe, frage ich mich schon, ob solch große Runden sinnvoll sind.

    Eines möchte ich ansprechen, weil es in der Diskussion unterging, wenn es so kommen sollte, aber sicher nicht im Sinne der Gebührenzahler sein würde.

    Herr Kofler, mehr Showmen als Diskutant, forderte die bundesweite Verbreitung der dritten Programme zu beenden, als ein Sparbeitrag der ÖR. Herr Stoiber zeigte sich, meines Eindrucks nach, dem zumindest nicht ganz abgeneigt. Gleichzeitig sprach er davon, dass er zwar jetzt gegen eine Gebührenerhöhung ist, in wirtschaftlich wieder besseren Zeiten, so ließ er durchblicken, könne dies durchaus stattfinden.

    So könnte am Ende des nächsten "Gebührenzyklus" das Ergebnis stehen, dass die Zuschauer zwar mehr Gebühren zahlen müssen, dafür aber weniger sehen, weil die bundesweite Ausstrahlung der dritten Programme aus Spargründen eingestellt wurde.

    Bei allen Verzerrungen die es im "dualen System" geben mag, zu Lasten des Privatsektors, es ist nicht die Aufgabe von Hr. Kofler, sich darüber Gedanken zu machen, wie er unliebsame Konkurenz zum Schaden der Zuschauer eleminiert, sondern seine Aufgabe und die seiner Kollegen im privaten Sektor, besteht darin, sich in erster Linie darüber Gedanken zu machen, wie kann ich mit meinem Produkt im Markt bestehen? Gleiches gilt natürlich andersherum auch für die Verantwortlichen im ÖR-Sektor.

    Abschließend zurück zur Effizienz. Leider wird immer nur das Wort Sparen gebraucht. Immer nur Sparen im Sinne von Streichen, führt meiner Meinung nach, irgendwann dazu, dass die Sache zum Schluss so dezimiert ist, dass sie nicht mehr lebensfähig oder in diesem Zustand nicht mehr sinnvoll ist.

    Um auf den ÖR-Sektor zurückzukommen heißt dies, alles zusammenzustreichen, um sich dann irgendwann fragen zu müssen, ob ein derart deformiertes ÖR-TV überhaupt noch sinnvoll ist, kann nicht die Lösung sein. Sinnvoll ist, sich zu fragen, wie kann die gleiche Leistung, z.B. durch Straffung der Abläufe, billiger oder zumindest zum selben Preis erbracht werden? Dabei darf auch nicht vor der Diskussion zurückgeschreckt werden, ob wir wirklich zwei ÖR-Systeme, also auch zwei Verwaltungssysteme, brauchen? Was fehlt eigentlich, wenn es "nur noch" ein ARD 1+2+3 gibt, das alle Bereiche, zumindest nachrichtlich, abdeckt. Brauchen wir dann wirklich noch ARTE, 3SAT und Phoenix? Noch dazu, wenn die Programme, dank digitaler Technik, in mehrere sog. "Fedds" aufgeteilt werden könnten.

    Gruß
    robert1

    <small>[ 22. Okober 2003, 17:28: Beitrag editiert von: robert1 ]</small>
     
  2. DR Big

    DR Big Senior Member

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    Apropos Gebührenanhebung:

    Bei seiner Eröffnungsrede hat Edmund Stoiber der geforderten Gebührenanhebung eine klare Absage erteilt. Wörtlich sagte Stoiber u.a.:

    "Wer, wie ARD und ZDF kostenträchtige Vorhaben anschiebt, der kann den Gebührenzahlern dafür
    nicht die Rechnung präsentieren.

    Wenn der gesamte öffentliche Sektor zur Sparsamkeit verdonnert wird, dann gilt dies ebenso für ARD und ZDF".

    Also hat Stoiber seine bereits vor der Bayernwahl gefaßte Meinung bisher noch nicht revidiert.

    Und die Gebühren können nur angehoben werden, wenn alle 16 Länderparlamente zustimmen, sonst geht nix.

    Mal schauen wie lange hierüber noch diskutiert wird, vorgeschlagen sind ja pro Monat 1,07 Euro Erhöhung.

    ---------------------------------------------------

    Athlonpower ist unter uns!
     
  3. arno

    arno Gold Member

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    Bei der Kabel-Verbreitung kann man sicher über den Sinn der bundesweiten Verbreitung der dritten Programme sprechen. Über Satellit führt kein Weg mehr daran vorbei, weil ja viele Haushalte nur noch über SAT fernsehen und keine herkömmliche Hausantenne mehr auf dem Dach haben. Wichtiger ist wohl (auch für Kofler) vor allem der Inhalt: müssen wirklich auch noch die Dritten mit Spielfilmen, Serien und Shows auf Zuschauerfang gehen?
     
  4. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Man kann natürlich darüber diskutieren ob eine Erhöhung der GEZ zu einem Zeitpunkt sinnvoll ist wo alle mehr oder weniger den Gürtel enger schnallen müssen. Aber Sender abzuschaffen macht keinen Sinn. Arte und 3sat bietet seinen Zuschauern (auch mir) ein Programm, daß es so nirgens mehr gibt. Auch wenn es eher eine Minderheit bedient. 3.Programme abzuschaffen oder Bundesweit nicht mehr auszustrahlen würde ich ebenfalls als großen Verlust empfinden. Da in diesem Fall aber die Programme für das jeweilige Sendegebiet weiter produziert werden, ist der Einsparungseffekt sehr gering. Wegfallen könnten die digitalen Zusatzprogramme und eventuell das Erste. Ohnehin schaltet man zur Tagesschau alle Dritten zusammen. Ein Gemeinschaftsprogramm ist heutzutage relativ sinnlos. Finger aber weg vom ZDF! Diese ist im ÖR-Bereich ein sinnvoller Gegenpol.
    Gruß Eike
     
  5. uli12us

    uli12us Platin Member

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    @AMSP Stimmt kein Mensch wird doch gezwungen irgendeine Nummer anzurufen. Wenn er das doch macht und zu blöd ist, das was daneben steht (ein Anruf kostet 0,98€ oder so) zu lesen dann ist er selber schuld. Bei 9Live, BTV4U und ähnlichen Sendern kann sich doch Deutschlands dümmster ausrechnen, dass die pro Minute tausende Anrufe kriegen und nur derjenige durchgestellt wird der die falsche Antwort hat. Schliesslich will man ja nicht alle 2 Minuten ein neues Rätsel präsentieren.

    @robert1 Stoiber hat recht sparen schadet nicht. Müssen denn unbedingt von allen dritten Programmen unbedingt mindestens 4 regionalisierte Programme die zu 95% der Zeit das identische Programm ausstrahlen auf die Satelliten geschickt werden. Das leistet sich Bayern nämlich nicht.

    Was hat Geschwindigkeit mit Sparen zu tun, das würde ich doch zu gern wissen.
    Oder hast du Effektivität (Wirksamkeit) gemeint.
    Da liesse sich sicher einiges realisieren, dazu müssten unsere Sender und zwar gleichgültig ob ÖR oder Privat mal ihre Wasserköpfe abschneiden.
    Da hat 9Live absolut die Nase vorn. Die machen mit einem Minimum an Personal rund 20Stunden Programm pro Tag. Auch wenn die Qualität sowas von abgrundtief schlecht ist dass man den Sender nie länger als 5 Minuten ertragen kann.

    Und Herr Saban hat doch gewusst wo er sich einkauft. Wenn ihm das nicht gefällt dann soll er seine Aktien halt meistbietend weiterverkaufen. Ohne Premiere, Pro7, Sat1 und Kabel1 geht die Welt auch nicht unter. Zudem gibts dann keine Störungen von Funktelefonen mehr.

    Ach ja brauchen wir Arte, 3Sat und Phoenix. Ich denke Ja ohne Phönix würde die breite Masse der Zuschauer überhaupt nix von solchen sinnvollen Diskussionen erfahren. Arte ist ein deutsch französischer Kulturkanal der imho von beiden Ländern finanziert wird und teilweise ganz gute Sachen bringt. Natürlich ist das eher wenig interessant für Leute die kein Französisch können.
    Und mit 3Sat verhält es sich ähnlich nur dass daran Österreich und die Schweiz beteiligt sind und das für alle die nicht in Grenznähe leben die einzige Möglichkeit ist ein paar wenige österreichschweizerische Sendungen zu empfangen.

    @Eike, du bringst als Beispiel die umstellung des SW Fernsehens auf Farbe. Das verhält sich aber doch etwas anders als wenn man die herkömmliche analoge Ausstrahlung gegen digital austauscht. Zum einen war wenn ich mich recht erinnere Deutschland weltweit das erste Land das farbig gesendet hat und zudem ist auch auf SW Fernsehern der Empfang von farbig ausgestrahlten Sendungen ohne Probkleme möglich. Das alles trifft aber nicht für Digital ausgestrahlte Programme zu.

    Gruss Uli
     
  6. Bertel

    Bertel Silber Member

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    boah! boah! boah!

    Wie wär's mit ... laut gesundem Menschenverstand muß jeder Geld verdienen ... sch&uuml
     
  7. whitman

    whitman Wasserfall

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    Warum ist Arte für jemanden ohne Französisch Kenntnisse uninteresant? Arte sendet doch in Deutsch, daher kann ich ihn gut ohne Französisch Kenntnise schauen.

    whitman
     
  8. SOIS

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    Bei diesem Mediengipfel, der wirklich mit zu vielen Teilnehmern in einer zu kurzen Zeit durchgeführt wurde, fiel mir auf, dass Georg "tv" Kofler für seine Beiträge aus dem Publikum den meisten Applaus bekam, andere erhielten teilweise gar keine Rückmeldung der Zuschauer. Das mit den Gebühren (neun statt 16) wurde auch von RTL-Zeiler aufgegriffen, am Beispiel der BBC, die mit weniger Gebühren, und einem nicht so großen Senderwusel wie unsere ÖRAs, zurechtkommen, und dabei auch ein gutes Programm auf die Beine stellen können.
    Und @atletico: der "Begriff" MHP fiel am gesamten Vormittag nicht ein einziges Mal
    @Florian: eine Wiederholung ist laut phoenix nicht geplant, zumindest nicht in voller Länge
     
  9. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    @uli,
    zum letzten Punkt. Nein Du hast Unrecht! Das erste Land weltweit die Farbfernsehen einführten waren im Dezember 1953 die USA, System NTSC. Gefolgt von von Japan (NTSC)! In Frankreich wurde 1958 das erste SECAM-System vorgestellt und in der Bundesrepublick 1963 das PAL-System zuende entwickelt. (Einführung 1967) Was die digitale Entwicklung angeht: In Berlin mussten sich alle einen Decoder anschaffen wenn man die Signale terrestisch empfing. Gefragt wurde da keiner. Eventuell sind einige zum Kabel abgewandert...
    Gruß Eike
     
  10. Monte

    Monte Talk-König

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    Eike bringt es auf den Punkt. Nur bei einer Aussage möchte ich wiedersprechen: Es wäre auch nicht sinnvoll, das Erste abzuschaffen, es ist immerhin ein etablierter Sender - übrigens auch wenn man daß Maß aller medialen Dinge, die Einschaltquote, als Meßlatte anlegt.

    Vor ein paar Jahren wurde ja bereits die Diskussion über eine Privatisierung des ZDF geführt - sie ist im Sande verlaufen, alle Überlegungen haben sich - was voraussehbar war - als heiße Luft erwiesen.

    Selbstverständlich gilt für die ör Sender, verantwortungsbewusst und sparsam mit den Gebühreneinnahmen umgehen müssen. Es gibt immer Beispiele, die einen gegenteiligen Eindruck vermitteln. Etwas mehr Fingerspitzengefühl kann nicht schaden.

    Allerdings hüte man sich von den populistischen Thesen einiger Politiker, sei es Stoiber, sei es die FDP, sei es Steinbrück, die ganz publikumswirksam von Sparen reden, aber in den Bereichen, die sie verantworten, nicht unbedingt mit gutem Beispiel vorangehen. Und außerdem: Auch Parlamente kommen an den gesetzlichen Regelungen nur schwer vorbei. Die ör Sender können sich auf Urteile des Bundesverfassungsgerichtes berufen, nach denen die Politik nicht nach Gutdünken über die Gebühren entscheiden darf. Die KEF hat einen Mehrbedarf ermittelt - unabhängig, wie sie das seit Jahren tut. Und daran kommen die Landesparlamente nicht vorbei.