Lesen: Ist Lesen gleich Lesen?

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Goethe und Schiller sollte man kennen. Ob man sie gelesen hat ist eine andere Sache.

Mann sollte auch wissen das "Shakespeare" keine Biersorte ist.

 

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Richtig. Ansonsten kann ich

nur zustimmen.

 

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Klar, allein der Name von beiden "Schriftstellern" ist schon ein Begriff. Aber muss man auch deren Werke kennen? Auch wenn es nur Auszüge sind?

Kann ich die Welt anders beurteilen, wenn ich solche "Klassiker" kenne?

Genauso könnte ich sagen: Muss ich die Bibel gelesen haben, um christlich zu handeln? Reicht es nicht aus, die "Standard"-Geschichten, wie die Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichte kenne?

Ich hasse es, wenn Literaturkritiker kommen, und Sci-Fi und Fantasy-Romane zerreißen. Muss es denn immer Literatur sein, die sich mit aktuellen Problemen und Themen auseinander setzt?

Ist es schlecht, als Buchautor Geld zu verdienen, oder ist Romane schreiben eine "Kunst"? Wieso ist z.B. "Das Parfum" ein so toller Erfolg geworden? Was war an dem Buch so besonders, dass Kritiker und Publikum gemeinsam so fasziniert waren? War es die Schreibweise? War es die Thematik? Ich meine, das THema dieses Buches an sich war ja nicht gerade einfacher Tobak sondern hatte Anleihen von King'schem Horror. Aber warum wird dann ein Horrorautor belächelt, während Das Parfum hochgelobt wird? Nur wegen der "Hoch"-Sprache und der Beschreibung?
Mir erschließt sich das persönlich alles nicht.

Auch bei Stephen King muss man aufpassen wie ein Fuchs, und z.T. nachdenken, weil die Romane auch nicht gerade einfach sind, gerade die in den letzten Jahren erschienenen.

 

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Warum ist Marquis de Sade Weltliteratur, Millers "Opus Pistorum" dagegen Schund?

 

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Also so verkehrt ist es nun auch nicht in die klassische Literatur reinzuschnuppern. Denn so lernt man auch etwas über dei Entwicklung der Sprache.

Allerdings finde ich es bedenklich, wie man das heute macht. Ein Faust liest sich heute z.B. komplett anders, als mein altes Buch. Der Grund ist einfach: Die Neuauflagen der Bücher sind so geschrieben, dass die einfach glatt und uninteressant werden. Die Eigenheiten der Sprache, in denen die Bücher geschrieben sind, geht fast komplett verloren. Die Bücher sind außerdem gespickt mit Fußnoten. Das gab es in meinem Buch nicht. Da musste man noch selber auf den Trichter kommen, was gemeint ist und was nicht.

Ich finde diese Verschandelung alleine macht solche Bücher schon uninteressant.

Ich lese heute zwar auch keine klassische Literatur mehr, habe dadurch aber auch nicht das Interesse am Lesen verloren. Das mag heute anders sein.

 

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Sehe ich auch so. Ansonsten läuft man Gefahr, dass irgendwann die Schüler, wenn die Rede auf Schillers Lied von der Glocke kommt, fragen "Auf welcher Chart-Position ist das Lied denn?"

Allerdings kann ich mich noch gut daran erinnern, dass meine Klasse und ich uns mal fast ein gesamtes Schuljahr lang mit Gerhard Hauptmanns "Bahnwärter Thiel" herumgeschlagen haben. So tut man Literatur sicher auch keinen Gefallen.

 

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Natürlich nicht. Ich habe immer ein paar Bücher gleichzeitig "offen", und je nach Stimmung lese ich mal lieber dieses oder mal lieber jenes.

Gruß
emtewe

 

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Vielleicht weil der eine Franzose ist, und der andere "nur" Amerikaner?

 

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Auch wieder wahr.

Aber was ist das Schlimme daran, wenn man das Werk nicht kennt? Ist das der Untergang Deutschlands? Was bringt mir beispielsweise das Lesen der Klassiker, und das darüber Nachdenken, was der Autor damit sagen wollte? ich persönlich verstehe es nicht. Wenn ich etwas lese, dann möchte ich es gleich kapieren, und nicht erst deuten müssen, was gemeint ist.
Wenn ich Denken möchte, lese ich Denksportaufgaben.
Lesen ist für mich Unterhaltung, und nicht über irgendwelche Satzstellungen philosophieren.

Mir hat bis jetzt noch keiner schmackhaft gemacht, wieso ich Heine, Kleist, Schiller, Goethe usw. lesen sollte. Für den Feierabend ist so etwas nichts Gescheites.

 

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Bücher lesen hängt vor allem vom Bildungsgrad ab.
Ein Drittel aller Hauptschüler liest gar nicht, aber nur 10 Prozent der Gymnasiasten. (Quelle)
Ansonsten sah die Situation schon 2008 so aus:
Studie: Jugend ohne Buch - Wissen - Tagesspiegel