Kontrovers: Die neue Schnittstelle CI Plus

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AW: Kontrovers: Die neue Schnittstelle CI Plus

Die Unterhaltungselektronik-Industrie ist durch ihre Vermarktungstaktik insgesamt nicht besonders kundenfreundlich, auch wenn dies oftmals den Unternehmen nicht bewusst ist und so auch nicht beabsichtigt war.

Klar... Die CI-Schnittstelle und auch die DVB-Norm gibt es bereits seit mehr als 10 Jahren und ist technisch nicht mehr der neueste Stand. So lange sich diese alte Technik jedoch gerade erst beginnt durchzusetzen, macht es wenig Sinn, diese gerade jetzt durch etwas Neues zu ersetzen.

Nachdem viele Jahre garkeine Fernseher mit integrierter CI-Schnittstelle gebaut worden sind, kamen diese vor etwa zwei Jahren auf dem Markt. Und bei Neugeräten aus dem letzten Jahr war der CI-Slot schon fast Standard. Nun sind Fernseher weit verbreitet, die auf die alten Normen ausgelegt sind und auch nur diese beherrschen. Darum macht es auch Sinn, daraus einen Wert zu schöpfen, statt im Eiltempo neue Technologien durchzusetzen.

Man sollte die nächsten Jahre nutzen, um

- PayTV-Lösungen auf Basis der alten CI-Schnittstelle anzubieten
- HDTV in 720p anzubieten
- Analogsender durch DVB-Multiplexe der ersten Generation ersetzen statt DVB-T2 und DVB-C2 einzuführen

Die Menschen kommen gerade erst in den Genuss des Digitalfernsehens auf Basis von Technologien, die es schon lange gibt, aber auch lange brauchten, um sich durchzusetzen. Klar ist technisch heutzutage mehr möglich, aber ich halte es für falsch, das Fernsehen so schnell zu überholen, dass jedes jetzt gekaufte Gerät bald veraltet ist.

Wir hatten Ende der 1990er Jahre im Computerbereich eine Ära erlebt, in der jeder neue Computer binnen kurzer Zeit den Anforderungen zeitgemäßer Software schon nicht mehr gerecht war. Schön war das nicht und das hat die Leute geärgert. Darum braucht man dies bezüglich des digitalen Fernsehens nicht zu wiederholen.

Also lieber auf 1080i, DVB-?2 und CI+ und 3DTV vorerst verzichten und wenn die Zeit dafür reif ist, direkt bessere Standards umsetzen! 720p solle man z.B. nicht durch 1080i ersetzen, sondern vielleicht abwarten, bis 1080p/100 marktreif ist oder seitens der Gerätehersteller noch höhere Auflösungen ermöglicht werden. Bevor man DVB-C2 und DVB-T2 einführt, sollte es erst einmal wirklich soweit sein, dass man mit den Verfügbaren Kanälen nicht mehr klar kommt. Dies trifft aktuell weder für den terrestrischen Rundfunk, noch für das Kabelfernsehen zu. Und selbst wenn die Kapazitäten knapp werden, dann macht der Zwischenschritt MPEG-4 durchaus Sinn. Alle HD-Geräte beherrschen ohnehin MPEG-4 und für CI-fähige Geräte gibt es Lösungen durch Konverter-Module.