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Klangqualität bei Hörbüchern

Dieses Thema im Forum "Digitale Audio- und Videobearbeitung" wurde erstellt von Caps, 24. Februar 2010.

  1. Gorcon

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    Netter vergleich.:D
     
  2. TheSoundman

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    Mahlzeits!

    Ich glaube, ich muss mal (neben "usul") hier mal für Klarheit schaffen.

    Es gibt verschieden Kodiermethoden:

    - mono
    - stereo
    - dual mono
    - joint stereo

    Wenn man das so macht, dann hat man "quasi" ein Monofile, das einem 256kBit/s Stereofile entspricht (2x128kBit/s - DUAL mono). DAS ist völlig überzogen.
    Jeder Kanal (L+R) wird mir jeweils 128kBit/s kodiert und als Flag wird "mono" gesetzt, was dem Player sagt, wie er abspielen soll.

    Bei einfachem "mono" ist klar. Mono = 1x128kBit/s.

    Bei "stereo" teilen sich die Kanäle die Zielbitrate. Kodiert man also mit 256kBit/s bleiben pro Kanal 128kBit/s übrig (256kBit/s:2=128kBit/s). Das File wird unnötig groß, klingt aber nicht ganz transparent.

    Anders sieht es bei "joint stereo" aus. Dort wird mit der Zielbitrate der LINKE Kanal kodiert und NUR DIE DIFFERENZEN zum rechten Kanal mit "eingebaut". Folge: das File ist qualitativ besser, da es am nächsten der Zielbitrate entspricht.

    Hier etwas Lesestoff: AudioHQ (Powered by Invision Power Board)

    Dann zu den Bitraten.

    128kBit/s waren früher zeitgemäß, heute ist es mindestens 224kBit/s. Oft sogar 256kBit/s oder sogar 320kBit/s bei heruntergeladenen Files wie z.B. Musicload. Speicherplatz ist heute so billig wie noch nie.
    Die Masse ist zwar taub und kodiert weiterhin mit 128kBit/s, teilweise mit 192kBit/s, aber wenn man das Material auf einer breiten Palette von Geräten und Anlagen qualitativ gut abspielen will, sollten es schon 256kBit/s sein. VBR hilft da noch ein wenig Platz zu sparen, aber ich hatte schon den Fall dass VBR-Files größer waren als CBR-Files. Es hängt also vom Material ab und der Zielbitrate bei VBR.

    Zurück zur Ausgangsfrage...

    Wenn das Hörbuch in stereo vorliegt, was ja bei CDs der Fall ist - allein schon vom Format CDDA her, dann würde ich persönlich 192kBit/s und "joint stereo" kodieren. Klingt zwar unlogisch, aber Stimmen liegen im Mitteltonbereich - der empfindlichste Hörbereich des menschlichen Ohres. Hier würde ich nicht an der Bitrate sparen. Wenn man unbedingt "mono" haben will, dann kann man es auch so kodieren. Aber, wie gesagt, bitte nicht unter 192kBit/s.

    Und warum "joint stereo"? Die Differenz zum rechten Kanal ist null bei mono. Spart ungemein Platz ein! Sollte dennoch etwas "Effekt" wie z.B. Stereo kommen, wird das mit eingebaut und klingt nicht dumpf, wie bei mono.

    Trotz allem: probieren geht über studieren! :D

    BTW, es gibt beim LAME Frontend in den Experteneinstellungen die Möglichkeit sämtliche Filterstufen (Tiefpassfilter) des Enkoders abzuschalten. Macht das mal - der Hochtonbereich wird es Euch danken! Aber bitte erst ab 192kBit/s.

    Meine persönlichen Kodiereinstellungen (in Klammern sind die Tabs des Frontends):

    - VBR 192-320kBit/s, joint stereo, Optimization "Quality" (General/Advanced), Quality 0 (VBR)
    - q-Level 0, Disable all filtering (Expert)

    Faustregel (beim Tiefpassfilter):

    - 128kBit/s schneidet bei 15kHz ab (erzeugt "Zischeln" -> Artefakte)
    - 192kBit/s schneidet bei 18kHz ab (nicht ganz transparent, aber gut hörbar)
    - ab 256kBit/s sind die Filterstufen generell abgeschaltet, da genügen Bitrate für den gesamten Frequenzbereich zuer Verfügung steht. Jetzt spricht man von "Transparenz".

    AOK? :D

    :winken:

    TS

    P.S. Was meint Ihr, warum viele Internet-Radiosender 128kBit/s (192kBit/s bei größerem Budget) joint stereo kodieren...?
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. März 2010
  3. TV_WW

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    Dual Mono macht sowieso nur Sinn wenn zwei komplett verschiedene Audiokanäle übertragen werden sollen, z.B. zwei verschiedene Sprachen in einer Datei; Dual Mono wird deshalb auch sehr selten genutzt.

    Für Musik, ja, aber für gesprochene Sprache sind 128 kbit/s vollkommen ausreichend bei mp3 und akt. Enkodern. Für unterwegs fast schon übertrieben, denn die Umgebungsgeräusche stören da mehr als ein nicht ganz perfekter Klang.

    Das ist ja gerade der große Vorteil von VBR. Wenn die Komplexität des Klangmaterials es erfordert dann steigt die Bitrate um einen besseren Klang zu ermöglichen.

    Für Hörbücher brauchst du nie im Leben 192 kbit/s. Führe mal einen ABX-Test durch und du wirst das feststellen.

    Bitte erstmal einen ABX Test durchführen würde ich da sagen.

    Was von den Entwicklern von LAME nicht befürwortet wird weil die Abstimmung von Bitrate und Tiefpassfilter über Jahre hinweg optimiert wurde in den Standardeinstellungen.

    Gesprochene Sprache hat oberhalb 15 kHz nahezu keine Anteile mehr. Von daher wäre das nur für Musik entscheidend.

    Das kannst du gar nicht verallgemeinern da die meisten Leute so hohe Töne bereits nicht mehr hören können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. März 2010
  4. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    viele können ja schon bei 15,625 khz nichts mehr höhren (das ist die Zeilenfrequenz von alten 50Hz RöhrenTVs. Diesen laute Pfeifen bekommen die meiten nicht mehr mit. Schallplatten oder UKW Radios gehen auch nicht so hoch.
     
  5. TheSoundman

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    AARGH! :mad: Genau aus diesem Grunde habe ich mir einen 100Hz-Fernseher gekauft, weil mir das Pfeifen TIERISCH auf die Nüsse ging! Ich knacke mit meinen 34 aber noch die 18kHz-Marke locker... :)

    Auf jeden Fall habe ich die Tage mal einen Koderitest und Hörvergleich gemacht. Ich bleibe dabei dass Bitrate in Bezug auf die Qualität durch nichts zu ersetzen ist (außer durch noch mehr Bitrate).

    Übrigens, selbst nicht hörbare Töne (Infraschall) nimmt der Mensch auf. Zwar nicht mit den Ohren, dafür aber mit dem Schädel. Selbst diese Frequenzen über 20kHz entscheiden über den Klang einer Aufnahme, ob sie gut klingt oder nicht. Dafür wurden ja auch die hochauflösenden Formate DVD-Audio oder SACD erfunden, da der Frequenzgang bis mindestens 48000Hz geht (96kHz Abtastrate).

    :winken:

    TS
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. April 2010
  6. TV_WW

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    Dann gehörst du vermutlich zu den 5% der (erwachsenen) Bevölkerung die so hohe Töne überhaupt hören kann.
    Bei mir ist bei ca. 16 kHz Schluss mit dem oberen Hörvermögen. Den Zeilenfrequenzton höre ich nur recht leise.

    Für 95% der Leute sind so hohe Töne irrelevant. Das ist mit ein Grund warum sich DVD-Audio oder SACD im Massenmarkt nicht etablieren konnten.
    Ein weiterer Grund ist dass die Möglichkeiten dieser Scheiben oftmals nicht genutzt werden.
    Für den Massenmarkt einfach nicht interessant genug.
     
  7. TheSoundman

    TheSoundman Senior Member

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    Ich dagegen sehr ausgeprägt. Mich nervt dieses Fiepen gewaltig! Da könnte ich rückwärts die Wände hochkrabbeln! :mad:

    Irrelevant? Hast Du mal ein (qualitativ hochwertiges) Klavier, eine Geige, eine Trompete oder ein anderes Instrument "live" gehört? Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, selbst bei meiner Yamaha Westerngitarre für €150,-! Die auf CD "gepresste" Aufnahme klingt noch lange nicht so lebendig, wie das "Original".

    Ich gehöre auch zu der breiten Masse, die DVD-Audio und SACD den Rücken zugekehrt haben, möchte aber eine gute Qualität haben. Selbst "normale" CDs können hervorragend klingen (wie z.B. die von Chesky Records). Ich beschäftige mich schon länger mit dem Guten Ton und muss sagen dass die Qualität der Aufnahmen immer weiter sinkt - genauso wie die Einstellung gegenüber der Soundqualität. "Hauptsache haben!" ist doch die immer weiter wachsende Einstellung, sonst gäbe es nicht so viele MP3-Downloadportale.

    Das Thema ist zu komplex als dass ich es hier jetzt aufdröseln könnte, aber Fakt ist: Musik klingt heute zunehmend schlechter. Im Radio herrscht der Loudness-War (Sound wird immer dichter) und die CDs klingen mittlerweile fast genauso. Bob Orban, Entwickler der Orban Soundprozessoren, sagte mal: "Garbage in, more garbage out." Jetzt nehme man eine aktuelle Aufnahme der Pussycat Dolls, Ke$ha oder Lady GaGa und jage sie durch so einen Prozessor.
    [​IMG]

    Ich habe noch Originalaufnahmen auf CD (direkt vom Band), die nicht "Remastered" sind - ein Hochgenuss! :love: Fleetwood Mac, Yello oder Frankie Goes To Hollywood... Ei, ei, ei...! Zwar teilweise ziemlich viel Dynamik (i.V. zu heute), ungewöhnlich aber doch immer wieder schön zu hören.

    So, jezz ist genug OT. Macht was ihr wollt (solange ich es mir nicht anhören muss)...! :D

    :winken:

    TS
     
  8. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Klangqualität bei Hörbüchern

    Du könntest auf einen Flachbildschirm wechseln, da gibt es keine Pfeifen durch die Zeilenfrequenz, höchstens ein Pfeifen eines Schaltnetzteils.

    Live ist ein ganz anderes Erlebnis. Das hat mit dem Frequenzgang aber weniger zu tun als mit der Ausbreitung des Schalls im Raum. Zuhause haben die allerweinigsten nunmal einen Konzerrtsaal.
    Ohne angemessenen Hörraum kein angemessenes Klangerlebnis. Die Gesetze der Physik und damit der Akustik lassen sich halt nicht verbiegen.

    Das liegt daran dass die Masse der Leute weniger Ansprüche an die Qualität stellt. Hinzu kommt auch dass immer mehr Musik unterwegs konsumiert wird und da stört es wenn der Umgebungslärm die leiseren Passagen eines Musikstücks übertönt.
    Finde ich auch keinen begrüßenswerten Trend, die Masse möchte das aber so haben.

    Da stimme ich dir vollkommen zu. Manche Musikstücke empfinde ich mittlerweile als eine Zumutung; ein lebloser lauter Geräuschteppich. :wüt:

    Ich habe auch einige CDs aus den Jahren 1984 bis 1992. Da war die Dynamik der Musikstücke vollkommen in Ordnung.
    Bei den neuesten Produktionen gibt es noch das Problem dass einzelne Samples übersteuert sind, also digital "geclippt" sind, was sich negativ auf die Qualität auswirkt.
    Ursprünglich waren mal 3 dB als Reserve für Dynamikspitzen bei Einspielungen auf Audio-CDs eingeplant. Das wurde bereits Mitte der 1990er Jahre nicht mehr eingehalten...

    Aber gut. Das hat mit dem Thema Hörbücher und deren Klang nur am Rand zu tun.