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Kirch-Gespräche vertagt; ftd.de, Do, 28.3.2002, 20:22

Dieses Thema im Forum "Sky - Technik/Allgemein" wurde erstellt von Emanuel, 28. März 2002.

  1. Emanuel

    Emanuel Senior Member

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    ftd.de, Do, 28.3.2002, 20:22
    Kirch-Gespräche vertagt

    Die Verhandlungen zwischen Banken und Investoren über das Schicksal des Kirch-Konzerns sind am Donnerstag ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Die Banken haben die Investoren aufgefordert, bis nach Ostern ein tragfähiges Konzept für die Rettung des Unternehmens vorzulegen.

    Die Gläubigerbanken und die Kirch-Minderheitsgesellschafter, zu denen der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch und der italienische Mediaset-Konzern gehören, hätten sich nicht auf die Lastenverteilung für die Rettung des Münchener Medienkonzerns einigen können, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag aus den Kreisen. Die Banken hätten die Investoren aufgefordert, zunächst ein plausibles Konzept für die geplante Übernahme der Kirch Media zu erarbeiten und dieses am Dienstag vorzulegen, hieß es.

    Seit Tagen verhandeln die vier Gläubigerbanken Bayerische Landesbank, HypoVereinsbank, DZ Bank und Commerzbank mit den Kirch-Minderheitsgesellschaftern um Murdoch und den Mediaset-Konzern von Ministerpräsident Silvio Berlusconi über die zukünftige Kontrolle von Kirch Media. Das Unternehmen verfügt über die größte Filmbibliothek Deutschlands und kontrolliert die Privatsender Pro Sieben, Sat 1, Kabel 1 und N24. Bisher galt es als wahrscheinlich, dass die Gesellschafter die Mehrheit an Kirch Media übernehmen, die Banken aber mit mindestens 25 Prozent bei der Filmgesellschaft einsteigen. Firmengründer Leo Kirch ist offenbar bereit, sich aus Kirch Media zurückzuziehen.

    "Erbitterter Poker"

    Vertreter der Banken und der Gesellschafter entschlossen sich am späten Donnerstagnachmittag, die Gespräche erst nach einer viertägigen Pause fortzusetzen. Eine Einigung scheitert derzeit offenbar an unterschiedlichen Vorstellungen, wer sich in welchem Umfang an den notwendigen Finanzspritzen für Kirchb Media beteiligt. Mediaset hatte am Mittwoch offizell mitgeteilt, kein Geld mehr in die Kirch-Gruppe stecken zu wollen. Die Investoren forderten außerdem von den Banken, auf Teile ihrer Forderungen zu verzichten, was diese ablehnen, hieß es in Bankenkreisen: "Da wird jetzt erbittert gepokert."


    Durch die Vertagung der Verhandlungen wird der Spielraum für Kirch Media immer enger. Denn zur Finanzierung der laufenden Geschäfte bräuchte die Gesellschaft nach Angaben aus verhandlungsnahen Kreisen einen Überbrückungskredit von 150 Mio. Euro für die nächsten sechs Wochen. Allen Beteiligten sei bewusst, das Kirch Media von der Insolvenz bedroht sei, hieß es. Unklar blieb aber, wann Kirch Media wirklich zahlungsunfähig wird. Eine Rate für Filmrechte an das US-Studio Columbia wäre schon vergangene Woche fällig gewesen. Über eine Stundung werde verhandelt.


    Die Banken seien weiter an einer Rettung von Kirch Media interessiert, sagte ein Bankenvertreter am Donnerstag. "Aber wir gehen nicht auf jeden Quark ein. Wir sind grundsätzlich bereit, die Gespräche fortzusetzen, wenn die Investoren das wünschen." Ansonsten würden die Banken eine andere Lösung suchen. Es stehe immer noch ein Szenario im Raum, in dem die vier Gläubigerbanken die Mehrheit an Kirch Media übernehmen und dann einen anderen Investor zu suchen könnten. Wer das sein könnte, blieb unklar.


    Schröder besorgt über Berlusconi-Einstieg

    Die Kirch-Krise belastet auch die deutsch-italienischen Beziehungen. Bundeskanzler Gerhard Schröder äußerte sich besorgt über eine große Beteiligung des italienischen Fernsehmagnaten Silvio Berlusconi an der Kirch Media. Es wäre problematisch, wenn der Regierungschef eines befreundeten Landes über seine Unternehmen "ausgerechnet im deutschen Medienbereich Einfluss hätte", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".


    Berlusconi wies dies zurück: Er habe seit Beginn seiner politischen Karriere 1994 mit der Führung seiner Unternehmen nichts mehr zu zu tun. "Da herrscht eine Menge Verwirrung. Ich denke jeder sollte wissen, dass ich meine Gruppe seit 1994 kein einziges Mal mehr angerufen habe", sagte Berlusconi in Rom. Er werde mit Schröder auch nicht über Kirch reden.



    © 2002 Financial Times Deutschland
     
  2. Olum

    Olum Senior Member

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    ob da der Osterhase weiterhelfen soll????? :)