KDG-Callcenter-Mitarbeitern wird Lohn gekürzt

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Wo lebst Du denn? Ich bin CCA und verdiene im Osten Deutschlands schon gutes Geld. Bin im Schnitt bei 1900 brutto. Arbeite allerdings auch nicht für ne Zeitarbeitsfirma, sondern für ein börsennotiertes Unternehmen...

 

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Die normale Callcenter-Kraft ist ungelernt und legt nach einer kurzen Einarbeitung los. Das betrifft fast alle Telefonisten.

Die ausgebildeten "Kaufleute für Dialogmarketing" haben die Aufgabe, ein Projekt zu leiten und die ungelernten Kräfte faktisch zu führen. Anerkennen, dass sie eigentlich einen Job auf der unteren oder mittleren Führungsebene übernehmen tut man ihnen nicht. Sie werden meist noch nicht einmal wie ein Facharbeiter bezahlt, auch wenn sie mehr verdienen als die Ungelernten. Ein Gehalt über 3.000 Euro gibt es dafür höchstens bei der Creme de la Creme unter den Callcentern.

Die ungelernten Telefonisten verdienen meistens 6-8 Euro pro Stunde, die "Vorarbeiter" 10-12.

 

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Die Regulierer, Zensierer und Politiker sind doch auch mit Taschen vollstopfen bereits total ausgelastet.

 

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Also das ist so ziemlich das lächerlichste, was ich seit langem gelesen habe. Unter solchen Bedingungen habe ich als 16jähriger 5 Wochen lang bei einem bekannten Schnellrestaurant gearbeitet, natürlich ist es hart, aber durchaus machbar. Da gabs auch Überstunden und an den wenigen freien Tagen wurde man gebeten, doch auch noch auszuhelfen... Sehr geil geschrieben: "oder weil man keine Zeit hatte sich zu bewerben" (stimmt, an einer Bewerbung sitzt man mehrere Tage, und wenn man arbeitssuchend ist, hat man dafür einfach keine Zeit); "erlaubt keine Kaffeepausen" (no comment).

Im Übrigen ist das Managergebashe hier lächerlich. Wer von euch würde denn mit einem Manager überhaupt tauschen wollen? Das sind größtenteils Arbeitstiere, die 60+ die Woche arbeiten, ihr Studium schnellstmöglich durchgezogen haben, kein Familienleben haben und vll. einmal im Jahr für 1-2 Wochen zum Abschalten in den Urlaub fahren. Das Bild vom Manager, der mit ein paar PC Klicks mal eben ein paar Millionen verschiebt, scheint immernoch in den Köpfen der meisten Menschen zu sein (ist auch kein Wunder wenn man sich die hiesigen Absatzzahlen der Bild anschaut). Natürlich verdient jemand der 80h arbeitet deutlich mehr als das Doppelte als jemand der 40h arbeitet, das muss doch rein logisch mal zu verstehen sein...und natürlich gehöre ich NICHT in obiges Millieu, will ja mein Leben auch "leben"

 

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Ja klar. Andere AG geben vielleicht gar keine Pausen und ich habe schon gehört, teilweise nicht mal Urlaub. Von daher.

 

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Das verdienen nicht mal ausgebildete IT-Fachkräfte.
Zumindest nicht im Osten.

 

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im osten gibts ja nur alte computer von robotron!

 

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Ich stimme dem ja auch zu, daß es nicht fair ist, daß wir das einzige "klassische" europäische Land sind in dem das Reallohnniveau sinkt statt steigt. Aber solange z. Bsp Mercedes behauptet die A-Klasse in Ungarn 1/3 günstiger produzieren zu können als in Deutschland und wie ich heute gerade gelesen hab der Arbeitsmarkt ab 2011 völlig freigegeben wird, was man noch jetzt schnelle mit Mindestlöhnen zu flicken versucht sehe ich schwarz.
Wer kontrolliert denn wieviele Stunden die Leute tatsächlich für diesen Mindeststundenlohn ableisten.
Ich hab selber einen kleinen Betrieb und weis, daß meine Leute hier in der Großstadt ganz andere Mieten und Lebenshaltungskosten haben, als auf dem Land oder in Ostdeutschland. Deshalb mussten wir die nationalen Transporte auch schon ganz aufgeben, da ein Überleben weder für mich noch meine Leute zu den Konditionen den der sogenannte Markt (Industrie) diktiert nicht mehr möglich war.

 

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DAS waren noch Zeiten.
Redabas, Cobol, WEGA und P8000 Computer

 

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Was kann man denn erwarten? Genau das Gleiche setzen Politik und Wirtschaft bei uns doch schon seit Jahren um. Das Geld wird immer mehr von unten nach oben umverteilt. Dafür, daß wenige Leute immer reicher werden, soviel Geld bekommen, das sie in ihrem Leben niemals ausgeben können, werden viele Leute immer weniger in der Tasche haben und wissen nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen. Aber das ist ja völlig in Ordnung, die Hartz-Sätze sind noch viel zu hoch, der kleine Arbeiter soll sparen, sparen, sparen (von was denn?), wird immer mehr ausgebeutet, und gleichzeitig höhere Lebenshaltungskosten bewältigen. Sagt ja keiner, daß Manager nicht mehr Geld verdient haben, sie tragen ja auch eine große Verantwortung, aber was zu viel ist, ist zuviel. Warum geht es wohl unserer Binnenwirtschaft so miserabel? Weil viele eben viel zu wenig Geld haben, viele Millionen vernünftig bezahlte Arbeitsplätze fehlen, und sich wenige auf Kosten der Allgemeinheit die Taschen mit Millionen und Abermillionen vollstopfen (und wenn es zu wenig ist, nimmt man sich noch mehr oder geht ins Ausland, da kann man noch mehr ausbeuten)... das ist weder gerecht noch langfristig sinnvoll. Ist unseren Machthabern aber leider völlig egal, die Gier obsiegt...