Kampf gegen Funklöcher: Telekom und O2 öffnen Antennenstandorte füreinander

Anzeige

Der Staat sollte, um die Grundversorgung sicherzustellen, ein flächendeckendes Hardwarenetz aufbauen, in das sich die Betreiber dann einmieten können. Aber der Zug ist abgefahren.

 

Grundsätzlich sind wir doch einigermaßen gut abgedeckt. Natürlich gibts immernoch zu viele Stellen, wo die Netzabdeckung einzelner oder aller Anbieter "schlecht" ist. Auch in besiedelten Gebieten. Viele Dörfer haben nur schlechtes Netz, oft fehlen einzelne Anbieter da komplett.

Ich nutze seit ein paar Jahren im Auto das Handy für den Radioempfang. Telekom ohne 5G; Es läuft ordentlich, bei Fahrten übers Land kommt es aber schon vor, dass mal mehr als 30 Sekunden das Netz komplett weg ist. (30s ist mein eingestellter Puffer, drunter dürfte ich nicht merken, wenn die Verbindung abreisst) Beim Test mit O2, freenet funk, gab es die fehlenden Stellen gefühlt etwas öfter;
Durch solche Kooperationen müssten doch viele dieser "weißen Flecken" zumindest für einzelne Anbieter entfallen;

 

Das dürfen VF und o2 auch mal verstärkt tun.

 

Der Staat hat allerdings lediglich festgelegt dass es eine flächendeckende Grund- bzw. Mindestversorgung mit Mobilfunkdiensten geben soll, hat diese Aufgabe aber an private Unternehmen delegiert.
Bedeutet der Staat muss lediglich die gesetzlichen bzw. regulativen Rahmenbedigungen festlegen damit die Unternehmen diese Aufgabe erfüllen können.

Normalerweise funktioniert das ganz gut, aber es gibt Gegenden da erwirtschaften Unternehmen einfach wenig Gewinn.
Es müssen relativ viele Standort aufgebaut werden, diese müssen ans Strom- und Datennetz angebunden werden,
und mit diesem werden relativ wenig Nutzer versorgt.
Es ist keineswegs gesagt dass ein staatl. Unternehmen die Aufgabe preisgünstiger bewerkstelligen kann bzw. könnte. Die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen zu Zeiten der Deutschen Bundespost dürften noch einigen Leuten hier bekannt sein, schätze ich mal.

 

Gab es nicht bei diesen Mehrfachnutzern der Antennen fiese Intermodulationsprodukte ?

 

In welcher Hinsicht steht hier der Staat im Wege? Die Regelung wurde doch zusammen mit den Mobilfunknetzbetreibern gestaltet. Dass ein Netzbetreiber alleine ausbaut und die Kosten dafür trägt und die anderen Netzbetreiber von diesem Ausbau profitieren war ja nicht gewollt.

 

Es werden bei MOCN nicht nur die Antennen von allen Netzbetreibern gemeinsam genutzt, sondern die gesamte Technik für LTE 800 an einem Standort. Ein Betreiber hat die komplette Kontrolle der Technik an dem Standort,
von daher gibt es das Problem gar nicht.

Natürlich kann ein Netzbetreiber noch zusätzliche Frequenzbereiche nutzen, dann aber mit eigener Technik.
Aber wenn ein Netzbetreiber eigene Technik am Standort installieren möchte, wozu sollte dieser dann MOCN im Band 20 nutzen und die Technik eines anderen Netzbetreibers mitnutzen?

Es geht hier hauptsächlich um Standorte bei denen es sich betriebswirtschaftlich für keinen der drei bzw. vier Netzbetreiber lohnt wenn jeder diesen mit eigener Technik ausbaut.
So baut bei einem Standort die Telekom die Technik auf, bei einem anderen Standort Vodafone, und bei einem weiteren Standort O2, und jeder Netzbetreiber gewährt jedem anderen Netzbetreiber Übertragungskapazität.

 

Dann muss ich nochmal meine Frage präzisieren. Wenn O2 beispielsweise im Band 20 auf 791MHz bis 801MHz sendet, wird dieser Bereich dann auch zur Nutzung durch eine Telekom SIM freigegeben oder zusätzlich der Spektrumteil der Telekom (811MHz bis 821MHz) aktiviert?

 

Das müsste ich erst selber recherchieren. Diese Infos sind mir nicht bekannt.
An den Mobilfunkstandorten gibt es ein separates Datennetz welches komplett separat ist und nur der Konfiguration der Mobilfunktechnik dient.
Technisch sollte es möglich sein dass bei MOCN der komplette LTE 800 Bereich aller Netzbetreiber mit derselben Technik an einem Standort genutzt wird.

 

Letzteres - das zusätzliche Aussenden der Telekom Frequenzen im Band 20 - hätte zur Folge, dass man Interferenzprodukte hätte. Was ist zudem mit der Hintergrundanbindung? Die Telekom wickelt das meiste über das hausinterne Glasfasernetz ab, während O2 oft auf Richtfunk setzt. Werden also zwei unabhängige Anbindungen benötigt oder an welcher Stelle wird der Traffic auf die Provider geteilt?