Kabel-TV von analog auf Digital, allgemeine Fragen

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AW: Kabel-TV von analog auf Digital, allgemeine Fragen

Ich will da gar nicht auf die Details eingehen. Immerhin können auf einem Kanal, der mit einem analogen Programm belegt war, mehrere digitale Programme ausgestrahlt werden. Wenn die analoge Austrahlung wegfällt, kann der Kabelanbieter durch die dann notwendigen zusätzlichen Smartcards z.B. bei Familienhaushalten noch ordentlich drauflegen, da ja wegen der Verschlüsselung für jeden Empfang einzeln bezahlt werden muss, ähnlich Pay-TV. Übrigens ist die GEMA für die Musik zuständig und dort auch generell. VG Media sind in erster Linie Pro7Sat1 und die RTL-Gruppe präsent. Immerhin wird hier aber klar, dass durch die Verschlüsselung die Einnahmen dieser Firmen erhöht werden soll, so dass man natürlich nicht mehr von klassischem Free-TV sprechen darf.

Die Vor- und Nachteile der Verschlüsselung will ich hier gar nicht diskutieren. Jedenfalls ist die damit verbundene, zur Zeit stattfindende Marktabschottung definitiv nicht ok, und es gibt auch kein Recht auf eine totale Kontrolle der Inhalte. Es darf nur kein Kopierschutz umgangen werden, aber die diskutierten Systeme gehen ja weit über klassischen Kopierschutz hinaus. Dass hier das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Informationsfreiheit an lange Laufzeiten, AGB, Vorschreiben von Endgeräten gekoppelt wird, ist sicher nicht ok und auch nicht rechtmäßig. Der zahlende Kunde jedenfalls hat nur Nachteile von der Verschlüsselung von Free-TV-Sendern.

Das mag so sein, aber u.a. deswegen werden ja diese riesigen Werbekampagnen durchgeführt, leider oft mit nicht vollständigen Informationen z.B. in Bezug auf die Nutzung mehrere Empfangsmöglichkeiten in Familienhaushalten (oder auch Wohn-/Schlafzimmer etc.). Gott sei dank sind im Digitalisierungsbericht die Problematiken von der Nutzung merhere Geräte je Haushalt beschrieben, auch wenn die Kabelnetzbetreiber genau diese Argumentation in ihren Statistiken einfach unter dem Tisch fallen lassen. Deswegen sollte jeder, der einen Vertrag im Bereich mit Digital-TV bei einem Kabel-TV-Anbieter abschließt, diesen drauf hinweisen, dass der Empfang in mehreren Räumen auch unter Digital-TV ohne Zusatzkosten möglich sein muss. Genau daran happert es leider immer noch...

keinen einzigen...

Eben. Von Free-TV kann man da definitiv nicht mehr reden, das ist völlig korrekt. Damit hab ich noch nicht mal ein Problem, aber dann sollen diese TV-Sender es endlich und offen kommunizieren. Selbst UM nennt sein "Einstiegspaket" für Digital-TV nicht mehr Digital Free, sondern Digital Basic. Das ist eben nicht "free", speziell wenn man wie bei Familien mit mehreren TV-Geräten fernsehen möchte.

 

AW: Kabel-TV von analog auf Digital, allgemeine Fragen

@giovanni11

... neben den Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 werden u.a. auch die Viacom wie auch die Programmanbieter von u.a. DSF, Tele 5, DMAX, Tier TV, HSE24, QVC von der VG Media vertreten. Der Standardsatz für die digitale Weiterverbreitung beträgt, wenn der Kabelnetzbetreiber Einspeiseentgelte in Rechnung stellt, 2,51 % aller Bruttoumsätze. Für die analoge Weiterverbreitung beträgt der Satz 2,09 % aller Bruttoumsätze.

Programme wie z.B. ARD, ZDF, Eurosport, Das Vierte, CNN , BBC World, NOS, ORF werden von der AGICOA (Verband für die Internationale Kollektive Wahrnehmung für audiovisuelle Werke) vertreten. Das Inkasso der Urheberentgelte übernimmt in Deutschland die GEMA. Hier beträgt der Standardsatz 6% aller Bruttoumsätze. Eine Unterscheidung von analoger und digitale Kabelweitersendung gibt es hier nicht.

Werden keine Einspeiseentglete in Rechnung gestellt, reduzieren sich die Sätze der VG Media auf 2,15 % bei digitaler bzw. 1% bei analoger Kabelweitersendung. Bei den über die GEMA zusammengeschlossenen Verwertungsgesellschaft beträgt der Satz 5,25 %.

Standardmässig werden also alleine mit diesen beiden Verwertungsgesellschaft 8,51 % der Bruttoumsätze als Urheberentgelte abgeführt werden ...

 

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Gesellschafter sind Pro7Sat1 und diese RTL-Gruppe, je 50%.

Alle Bruttoumsätze? Das lohnt sich für die Verwertungsgesellschaften. Interessant ist hier auch, dass offensichtlich die Unterscheidung "je Empfangsmöglichkeit" nicht bei diesen sogenannten Rechteverwertungsgesellschaften gefordert ist, sondern dass hier jemand anders die Hand aufhält...

Damit krieg ich auch die Kurve zum Ausgangspost: Sollte irgendwann analoges TV im Kabel-TV abgeschaltet werden, dann wird je erforderliche Smartcard eine monatliche Gebühr zu zahlen sein, zumindest bei recht vielen Kabelgesellschaften - also nix mit privatem Free-TV mehr...