Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Anzeige

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

@rabbe: die Politik setzt die Rahmenbedingungen, die Unternehmen müssen entsprechend handeln und umsetzen. Mit UKW ist es nicht vergleichbar.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Stimmt, ist mit UKW nicht direkt vergleichbar. Da werden die entsprechenden Frequenzen (von staatlicher Seite) lizensiert. Beim Kabel handelt es sich um ein geschlossenes System. Insofern halte ich es für äußerst fragwürdig, dass man in die Produktpalette eines Unternehmens derart eingreifen kann. Das schweizerische Modell halte ich diesbezüglich für richtig. In den Beneluxstaaten wird dies auch so gehandhabt. Die Entscheidung zur analogen Abschaltung muss bei dem entsprechenden Unternehmen wachsen.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Da wächst aber nichts, weil die großen KNB kein Interesse daran haben.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Und was genau ist jetzt daran so schlimm?

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

@rabbe: ich würde dir zustimmen, gäbe es die in Deutschland besondere Situation mit den Massenverträgen / Versorgungsverträgen mit der Wohnungswirtschaft nicht. Dadurch entsteht eine Quasi-Monopolsituation gegenüber dem Konsumenten, dem so die Möglichkeit genommen wird, auf den Anbieter einzuwirken. Dadurch sind die Privatunternehmen zu frei, weil sie keine Konkurrenz haben. Hier muss dann der Gesetzgeber regulierend eingreifen. Stünde hinter der analogen Verbreitung der reine Servicegedanke, also damit man alte Geräte usw. weiterverwenden kann, dann würde ich auch zustimmen.
Aber darum geht es Kabel Deutschland und Co. nicht. Man wirkt mit dem Erhalt der analogen Verbreitung auf den TV Markt ein, indem man das Angebot verknappt und dann damit Geld verdient. Und solange die Konsumenten keine ausreichende Möglichkeit haben, durch Kündigung zu widersprechen, ist ein regulierender Eingriff zu rechtfertigen.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Die sinnvollste Lösung wäre meiner Ansicht nach: "Must carry" für analoge Sender wird gestrichen, dafür aber ein erweitertes ( auch von der Senderanzahl) "Must carry" für unverschlüsselte digitale Sender geschaffen. Wenn der KNB weiterhin analog anbieten will, kann er das gerne tun, muss aber dafür eventuell andere Angebote einschränken oder das Netz ausbauen.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Die Frage ist aber, ob es wirklich eine Verknappung gibt oder es sich nur um eine gefühlte handelt. Wenn man sich das Angebot der kleineren Anbieter ansieht und dieses mit den großen KNB vergleicht, kann ich ehrlich gesagt diese Verknappung nicht erkennen. Es ist meist/teilweise so, dass das Angebot der kleineren, egal ob analog bzw. digital, größer/breiter ist. Als weiteres Standbein gibt es auch noch den Satellit.
Dein Gedankengang ist absolut nachvollziehbar, aber dann sollte man sich nicht hinter dieser (teilweise) sinnfreien Zwangsabschaltung verstecken, sondern klipp und klar kommunizieren, was genau dahintersteckt und eine ernsthafte Regulierung des Kabelmarktes in Angriff nehmen.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Das wäre die Schweizer Lösung. Analog auf Must carry (in CH nennt man das Service publique) zusammenstreichen, alles Andere nur noch digital. Wem die Programme im analogen Kabel zu wenig sind, sagt seinem KNB, dass ihm das zu wenig ist und bekommt kostenfrei eine Box unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Selber kaufen ist natürlich auch erlaubt, wem die Kisten der KNBs zu schrottig sein sollten.
Gruß
Reinhold

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

...und auch rechtlich sauberste und verbraucherfreundliche Lösung. Dies wäre dann auch ein probates Mittel um festzustellen, ob die analoge Übertragung überhaupt noch gewünscht ist/wird bzw. ob diese noch auf eine breite Akzeptanz stößt.

 

AW: Kabel-Analogabschaltung: Die Stunde der Lobbyisten

Und wieder einer
Kabelnetz Hittnau - Netz-News