Ist es noch sinnvoll eine Wohnung/Haus zu kaufen?

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Bin selber gerade am überlegen eine Wohnung zu kaufen, aber tatsächlich sind die Preise teilweise nur noch absurd und die Zukunft generell irgendwie sehr unsicher. Mieten werden auch steigen und der Wohnraum immer knapper. Im Bekanntenkreis erfahre ich diesbezüglich sehr viel Unsicherheit und teilweise auch Angst. Wie seht ihr das?

 

Das kann man nicht pauschal beurteilen. Persönlich kann ich nur für mich sprechen und bin dem Rat meines Großvaters gefolgt: Kauf dir ein Haus, für Essen und Trinken wird es immer reichen und wenn ein Rest bleibt, dann kannst du noch Spaß haben.

Kommt auf die Gegend, das eigene Alter, den Job, den Partner, Anzahl der Kinder aber auch darauf an, wie man zu der Sache insgesamt steht und ob man eher zwei linke Hände hat, mit alles Daumen dran. Für uns kam nur ein freistehendes Haus und in ländlicher Gegend in Frage, kein Reihenhaus, Doppelhaus oder irgendeine Wohnungsgeschichte. Wenn, dann mein eigener Herr, also ganz oder gar nicht.
Unsereiner hat für 12 Jahre, lediglich eine Woche Urlaub im herkömmlichen Sinn gemacht, dafür aber eigentlich von April bis Oktober Urlaub auf eigener Scholle gehabt. Für uns sind Arbeiten an Haus und Grundstück auch eher Hobby und Ausgleich zum Job. Das soll auch nicht heißen, dass es immer leicht und ein Zuckerschlecken gewesen ist. Manchmal hat man auch schon mal die Nase voll gehabt. Wobei das aus meiner Sicht und Erfahrung, für alles im Leben gilt. Wenn uns mal mulmig und alles zu viel wurde, haben wir Kurztrips mit ein, zwei Übernachtungen in unserem Bulli gemacht. Flugreisen in ferne Länder waren vor dem Kauf und in den 90ern erledigt. Mittlerweile reizt uns nur noch ein Trip nach China, und Europa - im eigenen Kastenwagen - frei stehend.

Inzwischen sind wir mit dem Tilgen durch und wohnen nun für 300 Taler Netto und zu zweit, in ca. 110 qm auf ca. 1300 qm Grund. Darauf legen wir noch 200 Taler zum Erhalt und für Reparaturen.
Wenn mich jemand fragt, ich würde es immer wieder so machen. Später lässt sich die Butze verhökern und mehr als die Möbel, nimmt man - selbst im ungünstigsten Fall - immer mit.

Andere mögen Spaß an vielen Aktien oder großen Goldbarren haben und eventuell kurzfristig beim Shoppen erleben oder halt ein Leben lang hadern.
Jeder eben wie er will und kann.

Und, die Kohle für die Miete muss man auch aufbringen, Monat für Monat und Jahr für Jahr, jedes Lebensjahr.

 

Viele haben das Argument, ob ich nun Miete oder die Raten für das Haus zahle.....
Kann man nachvollziehen...

Bei einer Eigentumswohnung fallen dennoch montliche Fixkosten an z.B. für den Hausmeister....
Halte ich eher für wenig sinnvoll.
Wenn Wohnungseigentum, dann Haus.

Ich selbst bin und bleibe aber Stadtmenschmieter....

 

Ja, das Hausgeld ist auch so eine Sache. Man zahlt nicht nur seine monatlichen Raten, sondern auch noch dieses Hausgeld. Hier sind es oftmals zusätzlich nochmal ca. 300 Euro. Und dann ist man auf Gedeih und Verderb an seine Wohnung gebunden...

 

Unter diesen Gesichtspunkten würde ich Mieter bleiben.

Auf Gedeih und Verderb ist man lediglich zum Tode verurteilt, bis dahin lässt sich manches erledigen, auch etwas ungeliebtes wieder verkaufen.

 

da die Preise derzeit aber so hoch sind und ein Ende (noch) nicht absehbar ist, könnte das aber mitunter einen sehr großen Verlust bedeuten.

 

Kommt drauf an.

Musst du die Bude finanzieren, zahlst du die "Altersmiete" heute schon als Zins an die Bank.
Muss man klar kalkulieren, der Witz von der "Altersvorsorge" ist eine Erfindung von Anlegern, Maklern und Banken.

Haus und Garten ist ein Gewinn an Lebensqualität (wenn man mit dem zusätzlichen Aufwand an Zeit und Geld klarkommt, den bekommt man selten zurück).
Was die Hütte dann Wert ist, wenn man sie aus Alters- bzw. Alterssicherungsgründen verkaufen will oder gar muss, bleibt hoch spekulativ.

Mein letztes Domizil wird zur Miete, so ist der Plan. Ich kann ja nichts mitnehmen...

 

Ja, das Risiko hast du immer. Wenn die Zinsen niedrig sind, steigen die Preise ob der größeren Nachfrage und halt umgedreht. Entweder erzielt der Verkäufer den Erlös oder aber die Bank. Kann dir letztendlich aber egal sein. Mieten kennen in entsprechenden Gegenden jedoch auch nur einen Weg.
Wenn man sich Wohneigentum leisten kann, ohne auf andere einem wichtige Dinge verzichten zu müssen, dann gibt es für mich keine Alternative.
Von dem guten Gefühl, der entsprechenden Wohn- und Lebensqualität, bis hin zur damit verbunden Bewegung und Aufenthalt im Freien, spricht eigentlich alles dafür.

Was die Altersvorsorge angeht, ja ich kenne die Rechnungen von mieten + sparen im Vergleich zu Haus und Zinsen auch. Allein kenne ich kaum jemanden, der das als Mieter auch tatsächlich durchgezogen hat. Den Wert eines Hauses/Wohnung garantiert dir ebenso wenig einer, wie den Wert der Spaßgutscheine in einem Depot, wenn es dann mal so weit ist. Wohnen willst du aber immer und ich für meinen Teil, nicht in einem Loch, unser Haus ist auch mit karger Rente zu bewirtschaften, weil bezahlt. Man kann das aber nicht hier in einem Forum klären. Dafür bräuchte es einige persönliche Details, die ich nicht in der Öffentlichkeit preisgeben und diskutieren würde.

Persönlich rechne ich noch mit gut zwanzig unbeschwerten Lebensjahren, für ein vergleichbares zum jetzt bewohnten Objekt, würden wir hier 1000 Taler - kalt an Miete latzen (zahlt mein Nachbar), das wäre mir als Rentner zu teuer.

 

klar, aus deiner/eurer Sicht war das mit dem Haus schon die richtige Entscheidung. Aber ein Haus kommt für mich nicht in Frage. Zu groß, zu teuer. Tendenziell hätte ich gerne eine schmucke Eigentumswohnung. Aber ich bin da auch kein Träumer...

 

Deswegen kann man das auch grundsätzlich nur für sich entscheiden und an den eigenen Bedingungen fest machen.
Wenn man aber schlicht in einem Alter x den Betrag y als Miete heranzieht und auf die verbleibenden Lebensjahre hoch rechnet, kann man der Sache rechnerisch schon ein wenig näher kommen.