Ist DAB+ gescheitert?

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AW: Ist DAB+ gescheitert?

Richtig. Wenn es (DAB+) so gut ist, ist es doch quasi ein Selbstläufer. Da braucht es doch auch keines Beschlusses, in naher oder ferner Zukunft UKW abzuschalten. Das sollte DAB+ bzw. die Zeit schon selbst erledigen, indem es eine entsprechende Reichweite/Durchdringung erreicht. Die Zahlen sind für mich ehrlich gesagt keine wirkliche Überraschung. Viele Alt-DABler haben ihren Gerätepark aufgefrischt und ein paar Neugierige sind hinzugekommen. Viel mehr Potential ist einfach nicht drin, weil es einfach wie immer schlecht umgesetzt wird. Auch ansonsten, das übliche an der DAB(+)-Lobbyistenfront. Rumgemurkse und Schönrederei. Mal sehen, ob es 2015 in meiner Region wirklich DAB+ zu empfangen ist. Gerade in Bezug auf die Reichweite wäre eine Strategie aus Gleichwellennetz und "Powersendern" für den Anfang der bessere Weg gewesen.

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Eben, die UKW-Versorgung (zumindest der ARD-Anstalten) ist meist perfekt. UKW ist ist historische gewachsen und die Sendernetze sind der Situation förderalen Situation in D angepasst. Diese Struktur lässt sich auf DAB nur schwer abbilden. Andere Länder mit oft landesweiten Ketten haben es da leichter. Auch bei der Frequenzplanung für DAB wurde kaum ein Fehler ausgelassen. Während ich in jedem Bundesland meist zwischen 2 und 4 (oder mehr) Nachbar-ARD-Anstalten empfangen kann, ist über DAB meist nur Bundesmux und/oder ein (meist) wenig attraktiver ARD-MUX zu empfangen. Flächendeckung und Programmauswahl auf UKW sind DAB wohl noch auf Jahre hinaus überlegen. Wer gute UKW-Empfänger besitzt, für den gibt es kaum einen Grund auf DAB umzusteigen. Uns "Spielkinder" hier im Forum mal ausgeschlossen. Interessant wäre ein Wettbewerb (bzw. eine Ergänzung) zwischen UKW und DAB. Aber UKW abzuschalten, damit DAB attraktiver erscheint ist eine erbärmliche Taktik und der Offenbarungseid. E10-Benzin wird auch nicht dadurch besser, dass man Normalbenzin abschafft und "normales" Superbenzin (E5) 4 Ct teuerer macht :wüt:.
Dazu kommt, Leute wie wir hier würden ja gerne DAB-Radios kaufen, die angebotenen Geräte sind für Profis und DXer meist nicht "Satisfactionsfähig". Bis auf den Noxon-Stick hat Amazon alle Geräte von mir zurückbekommen.
Für die ARD-Platzhirsche käme hinzu: keiner weiß, ob ihre Hörerklientel den Umzug auf DAB mitmacht und ihre schönen Nordmende usw. Kofferradios nach 50 Jahren einfach wegschmeißen. Mit der Abschaltung von UKW wird für viele dieser Hörer das Thema "Radio" gestorben sein. Und damit wären auch viele (austauschbare) ARD-Wellen in Frage gestellt. Ein Minenfeld für die ARD!
Das es bei DAB auch kein europaweites Konzept gibt ist dann auch schon nebensächlich, weder gibt es einen grenzüberschreitenden Empfang (wo bleibt die europäische Integration!?), noch ein Konzept in Nachbarländern "wichtige" Fremdsprachenprogramme (eventl. mit kleinerer Datenrate) einzuspeisen, damit es einen "europäischen Mehrwert" gibt, meinetwegen auch nach dem Vorbild von WRN.
Fazit: es gibt viele Möglichkeit DAB attraktiver als UKW zu machen. Diese wurden bisher konsequent nicht genutzt . Die gute Nachricht ist: es gibt viel Luft nach oben. Die Zeit läuft.

Jetzt geht´s mir besser . Danke für´s lesen!

stefsch

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Stimmt, den habe ich ja auch gekauft (war bis eben gerade noch stur der
Meinung, dass ich noch kein Geld für DAB+ verbrannt hätte...).

Aber ehrlich: Die Datenraten sind doch entsetzlich, was da zu hören ist, klingt
eher nach MW+ als nach UKW oder CD. Also wenn sich "DAS" so entwickeln sollte,
erweitere ich meine SAT-Anlage mit extra Receivern für 11.568V und 12.266H.

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Lies mal, was ich unterstrichen habe.

DAB+ ist nicht gescheitert, da liegst Du falsch.
Ich finde es doch gut so, daß sich DAB+ und UKW ergänzen.
Es wird kein Radiohörer gezwungen DAB+ zu hören.

Du sprichst hier von Zukunft von UKW-Radio.
Du eröffnest einen Thread, mit solchen Aussagen.
Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Irgendwann wird UKW größtenteils "abgeschaltet", wie einst analog-TV, so oder so und ich wäre dann froh, wenn es noch ein freies terrestrisches System gäbe und nicht ausschließlich Webradio (mobil).
Das Unerträgliche für alle Parteien ist die Simulcast-Phase.
DAB kostet den Anbietern schon viel, UKW noch viel mehr, beides zusammen kann in die Pleite führen.
Der anspruchslose Hörer findet sein Radioprogramm auch über UKW und sagt, so lange UKW läuft, kann er auf DAB verzichten.
Eine lange Simulcastphase ist also kontraproduktiv.
DAB+ ist das bessere System, es ist einfach mehr Möglich pro Euro, für alle Seiten, wenn es auch noch nicht ganz ausgeschöpft wird.


Thema Radios wegschmeißen:
Wieso sollte es für Radios anders sein, als für Fernseher?
Die Geräte im Privatmuseum laufen vielleicht noch, vielleicht auch nicht. AnalogTV-Signale kommen da jedenfalls nicht per Antenne rein. Per Kabel schon, aber das muss ja bei UKW RF nicht anders sein.
Ansonsten kommt halt was über Videocomposite oder Modulator, auch bei Radios gibt es ähnliches (Aux, Transmitter).
Also ob 20 Jahre altes TV oder Radio, da ist kein Unterschied.

Und aufgrund der Kiss-Meldung hier, habe ich dort mal nachgefragt.

Zitat Antwort Kiss:
Hallo Matthias,

vielen Dank für dein Feedback. Die Abschaltung von KISS FM auf DAB+ ist nur ein Gerücht. Eine Abschaltung ist derzeit nicht geplant.

Viel Spaß also weiterhin beim Empfang von KISS FM in deiner Heimat!

Gruß aus dem KISS-Tower!

Sebastian Voigt
Programm Direktor

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Da brauchst du nicht den Kopf schütteln. Ich habe bewusst diesen Thread als Frage gestellt. Da ich weiß das man zu dieser Thematik unterschiedliche Meinung hat und deswegen zum derzeitigen Ist-zustand eine Diskussion ankurbeln wollte.

Natürlich sah und sehe ich mich als Befürwortet von DAB+, besonders im Mobilen Bereich. Trotz allem sollte man aber den derzeitigen Zustand von DAB+ nicht aus den Augen verlieren.

Wenn du den Bereich noch mal genau liest wo du unterstrichen hast merkst du ja selbst das ich auch mit UKW nicht wirklich zufrieden bin. Auch was das Radio übers Internet angeht sehe ich nur die Anwendung zu hause aber nicht im mobilen Bereich (also übers Handy).

Deswegen liegt meine Hoffnung eigentlich weiterhin in DAB+, aber und das muss ich zugeben ist diese Hoffnung derzeit eben getrübt. Deswegen denke ich ist dieser Thread, denn ich als Frage gestellt habe, genau richtig um über den derzeitigen Zustand von DAB+ zu diskutieren.

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Kontraproduktiv für wen? Ist die Simulcast-Phase wirklich unerträglich für alle Parteien? Wie gesagt, DAB+ muss sich aus eigener Kraft durchsetzen. Das hat eben auch manchmal zur Folge, dass sich das (angeblich) "bessere System" nicht durchsetzt.
Was die Frage des "anspruchslosen Hörers" betrifft. Das ist letztendlich auch eine Frage des persönlichen Geschmackes. Mein persönlicher Favorit ist hier bei mir nicht via DAB+ zu empfangen, weil es DAB+ ansich hier noch gar nicht gibt. Über UKW ist dieser aber empfangbar, genauso wie via Internetradio bzw. Satellit.

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Die Frage ist halt nur Wann. Wenn man das mit dem analog-TV über Satellit vergleicht haben viele wirklich bis zuletzt gewartet um sich erst dann neue Geräte zu kaufen wo wirklich nichts mehr geht. Das würde bei einer UKW-Abschaltung nicht anders sein. Die Masse kauft erst neu wenn nichts mehr geht, und was dann gekauft wird hängt davon ab was es dann für Möglichkeiten gibt. Wäre die Abschaltung heute brauchte man wohl im Auto einen DAB+ und zu hause wenn man Internet hat eher ein Wlan-Radio. Wie das ganze aussieht wenn UKW wirklich abgeschaltet wird kann heute noch keiner sagen, vielleicht hat man dann ein flächendeckendes LTE-Netz in Deutschland und das Autoradio hat dann eine Sim-Karte drin. Vieles ist möglich...

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Die Mobilfunknetzwerke werden jedenfalls min. für die nächsten 10 Jahre nicht genügend Bandbreite haben für Millionen an Webradionutzern.

Wenn ein effizientes digitales System zur Übertragung von Hörfunk notwendig ist bietet DAB+ eine ausgereifte Lösung dafür.
Wobei Broadcast für häufig zeitgleich (von Leuten) genutzte Programme immer noch die effizienteste Form der Verbreitung ist.

 

AW: Ist DAB+ gescheitert?

Dies ist ja nicht von der Anzahl der Nutzer, sondern von der Anzahl der
gleichzeitig gehörten Radioprogramme abhängig. Zumal jedes ja nur ein
Mal gestreamt und dann entsprechend verteilt werden muss (Multicast).

Ansonsten wäre z.B. Entertain von der Telekom unmöglich zu realisieren.