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Internet-Rechtschreibung ... :o

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Bertel, 23. September 2005.

Status des Themas:
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  1. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Das ist richtig. Nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass sie einfacher als die bisherigen sind, was uns dann zu den von Dir genannten Gruppen führt:
    Hier schließe ich einmal alle ein, die das Schreiben neu erlernen oder bisher schon schreiben konnten, aber intelligent genug sind, eine neue Regel umzusetzen.
    Aufgrund des gesunkenen Komplexitätsgrades der Regel wird sich diese Gruppe aber verkleinern.
    Wenn sie weiterhin so schreiben, wie sie es gewohnt sind, wird auch niemand etwas sagen. Schließlich gibt es kein Gesetz, das sie zur Verwendung dieser Schreibweise zwingt.
    Ist mit Gruppe 3 identisch.

    Wie gesagt: Niemand zwingt zum Umdenken. Aber allein die Diskussion um die Abschaffung einer "kann"-Regel, ist doch mehr als abenteuerlich.
    Welches "erste Mal" meinst Du eigentlich?
    Außerdem: Die Menge derjenigen, die vehement auf die alte Schreibweise pochen, wird früher oder später aussterben. So einfach ist das.

    Ein Schreibanfänger hat keinen ersichtlichen Grund dafür, auf der alten ß-Regel zu bestehen. Innerhalb dieser Gruppe kenne ich eigentlich nur Wichtigtuer und Prinzipienreiter, die meinen, auf der alten Schreibweise bestehen zu müssen.

    Mir hat bisher wirklich noch niemand einen guten Grund dafür nennen können, warum die alte ß-Schreibweise "besser" sei.

    Gag
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Oktober 2005
  2. Don Pasquale

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Das haben wir bis jetzt immer so gemacht.
    Wo kämen wir den hin, wenn wir jetzt alle Regeln ändern würden.
    Unterm Adolf hätt´s sowas nicht gegeben.*



    * ironische beiträge werden nicht als solche gekennzeichnet
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Oktober 2005
  3. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Hehe... Dies und "Das sieht nich' aus!" sind die einzigen beiden "Gründe" die ich immer wieder höre ;)
     
  4. Don Pasquale

    Don Pasquale Senior Member

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Ich habe Dir DREI Gründe genannt !
     
  5. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Gleich drei auf einmal? Das geht nun wirklich nicht...
     
  6. Don Pasquale

    Don Pasquale Senior Member

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    OK, eins müssen wir abziehen wegen geht nicht.
    Bleiben Zwei. Mady, wieviel ist das in Schilling ?
     
  7. Nala

    Nala Silber Member

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  8. Dixie

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Leider haben die meisten Diskutierenden hier noch immer nicht verstanden, worum es bei der Änderung der ß/ss-Regelung ging und geht, welche Bedeutung das Zeichen ß hat und welche Aspekte bei der Beurteilung der Neuregelung entscheidend sind.

    Zunächst einmal dieses vorweg: Während der letzten 100 Jahre wurden unter den Reformern folgende vier Modelle diskutiert:

    1. Beibehaltung der natürlichen, klassischen deutschen ß/ss-Regelung: wissen, weiß, wußte, ...
    2. die bereits einmal in Österreich gescheiterte Heysesche ß/ss-Regelung aus dem Jahre 1838: wissen, weiß, wusste, ...
    3. Schweizer Lösung (Ersetzung von ß durch ss): wissen, weiss, wusste, ...
    4. Abschaffung des ß und Abschaffung der Markierung der stimmlosen und stimmhaften Laute: wissen, weis, wusste, ...

    Ein zentrales Anliegen der Reformer waren Änderungen in diesem Bereich jedoch nie - ganz anders bei der Konjunktion daß: Diese erregte schon immer großes Interesse bei den Reformern. Unter den Reformern gab es aber keinen einzigen, der sich für die Schreibung dass aussprach. Bevorzugt wurde die Einheitsschreibung das in allen Fällen. Die Schreibung dass hielt man - so ein führender Reformer - für die schlechteste aller denkbaren Lösungen.

    Änderungen bei der ß/ss-Schreibung waren unter den Reformern gar nicht so populär, da Fehler, wie zutreffend bemerkt wurde, in diesem Bereich sowohl bei ungeübten Schreibern als auch bei professionell Schreibenden (mit der Ausnahme das/daß) so gut wie nicht auftraten, die Schweizer Lösung als nicht praktikabel erachtet wurde und sich die Heysesche ß/ss-Schreibung schon einmal nicht bewährt hatte.

    Obwohl manche Leute Schwierigkeiten hatten, die klassische Regelung in Worte zu fassen (m. E. zu Unrecht, denn Regeln wie »ss am Schluß bringt Verdruß« oder »ss vor t tut den Augen weh« sind so komplex nicht), kamen sie doch mit deren praktischer Anwendung bestens zurecht.

    Nachdem die Kultusminister den Reformern sowohl die Substantivkleinschreibung als auch die Einheitsschreibung das verboten, benötigten diese ein neues Erkennungsmerkmal der Reform und gruben die schon einmal gescheiterte Heysesche ß/ss-Regelung aus dem Jahre 1838 wieder aus.

    Wie auch in Österreich Ende des 19. Jahrhunderts schnellten nicht nur bei Umlernern, sondern auch bei Neulernern, die die bisherige Regelung nie kannten, die Fehlerzahlen nach oben. Sogar die Befürchtung von Prof. Eisenberg, Mitglied der Rechtschreibkommission und ein führender Kopf der Reformer, daß die Heysesche Regelung dazu führen würde, daß auch die Fehler bei der Unterscheidung von daß und das weiter zunehmen würden, bewahrheitete sich. An falscher Propagierung der Neuregelung liegt dies bei Neulernern selbstverständlich nicht.

    Daß die Neuregelung, so logisch sie manchen auch immer scheinen mag, die Fehlerzahlen erhöht, hat mehrere Gründe. Die fehlende Schlußbuchstabigkeitsmarkierung ist z. B. einer davon: Während früher am Wort- und Silbenende nur ß (»weiß«) oder s (»Mais«) stehen konnte, so gibt es nun drei Möglichkeiten: ß, ss oder s (»weiß«, »Mais«, »Schluss«). Für ungeübte Schreiber sinkt somit die Trefferwahrscheinlichkeit von 50 % auf 33,3 %. Auch die Stammschreibung wird entgegen der Meinung vieler Reformbefürworter nicht gestärkt, welche z. B. gern Beispiele wie Biss und Bisse nennen. Richtig ist, daß die Grenze bloß verschoben wurde, denn aus beißen, biß, gebissen wird beißen, biss, gebissen. Dasselbe gilt natürlich auch für wissen, schießen und Tausende anderer Wörter.

    Man könnte hier noch weitere Gründe für die Zunahme der Fehlerhäufigkeit anführen - so auch die instinktive Abneigung gegen Wortungetüme wie Presssack oder Missstand, die auch bei Neulernern auftritt, die sich dann selbst Auswege wie Pressack suchen (im übrigen war gerade diese instinktive Abneigung der deutschen Schreibenden gegen Dreifachbuchstaben der Grund, weshalb man im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr davon abkam, Schifffahrt und Brennnessel zu schreiben).

    Es gilt also festzuhalten:

    Obwohl den Reformern bewußt war, daß die bereits einmal gescheiterte Heysesche ß/ss-Schreibung aus dem Jahre 1838 auch bei Neulernern, die nie etwas anderes kennengelernt haben, zu mehr Fehlern führen würde, wurde diese der gesamten deutschen Sprachgemeinschaft wider besseres Wissen aufgezwungen, um der (auch ansonsten katastrophalen) Reform (von der mißlungenen Groß- und Kleinschreibung oder gar der Getrennt- und Zusammenschreibung ganz zu schweigen) ein Gesicht zu geben, an dem auch der Ungebildete die Reformtexte sofort erkennen konnte. Das eigentlich vorgesehene Merkmal, die Substantivkleinschreibung, war den Reformern ja - zum Glück - untersagt worden.

    Auf die (mehr als unqualifizierten) Hitlerkommentare lohnt es sich nicht einzugehen. Daß NS-Reichserziehungsminister Rust aber 1944 eine im letzten Moment aus Kriegsgründen abgeblasene Reform ausgearbeitet hatte (über eine Million Bücher waren bereits gedruckt), die der von 1996 in vielen Teilen entsprach, sei nur am Rande erwähnt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2005
  9. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    So sehr ich Deine geschichtlichen Ausführungen auch schätze, aber sie beantworten nicht die Frage, was an der alten ß-Schreibweise nun tatsächlich besser sei.
    Wenn Du das als ernsthaftes Argument für die alte Schreibweise ansiehst, dann sollten wir doch vielleicht über andere Vereinfachungen nachdenken, die die "Schlussbuchstabigkeitsmarkierung" (originelle Wortschöpfung übrigens!) noch weiter verbessert. Schaffen wir doch alle Doppelkonsonanten am Wortende ab. Dann kann man da auch nichts mehr falsch machen. Oder schaffen wir gleich noch die Großschreibung ab. Ist vielen ohnehin ein Dorn im Auge...
    Dieses Argument fällt in die Kategorie "Dat sieht nich' aus!". Wie sieht denn eigentlich "Sauerstoffflasche" oder "Stoffflicken" aus, die nach alter Schreibweise auch so gültig waren? Einmal "Hü", einmal "Hott", oder was?
    Nur damit es besser aussieht, sollen die einzelnen Wortteile bewusst falsch geschrieben werden?

    Ich hatte Dich ja bereits in einem vorherigen Beitrag darauf hingewiesen, dass es dem Autoren durchaus zusteht, aus Gründen der besseren Lesbarkeit zusammengesetzte Hauptwörter durch einen Bindestrich zu trennen.

    Wer nicht über das bisschen Sprachgefühl verfügt, der sollte sich vielleicht nicht in Prinzipienreiterei versteigen.
    Obwohl ich von diesem Hitler-Spruch auch nicht viel halte, wirken Deine Belehrungen so langsam aber sicher etwas ermüdend...

    Gag
     
  10. Dixie

    Dixie Gold Member

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Bitte sehr ... Dann eben ganz kurz: Sie verbessert die Lesbarkeit und verursacht (auch bei Neulernern!) nachweislich weniger Fehler. (Die bereits einmal gescheiterte und aus dem Jahr 1838 stammende ß/ss-Regelung als »neu« zu bezeichnen, wie dies fast alle Reformbefürworter zu tun pflegen, ist hingegen kurios.)

    Genau das schlugen die Reformer zu Beginn auch vor und kamen sehr schnell wieder davon ab. Wortmonster wie Schiff-Fahrtslinie oder gar Flächenstill-Legung sind eben nicht möglich und widersprechen - hoffentlich auch Deinem - jedem Sprachgefühl. Aber dies war das Prinzip der Reformer: Wir verursachen ein Problem und suchen dann krampfhaft nach einer Lösung ...
    Die bisherige Regelung mit drei Konsonanten (»Sauerstoffflasche«) mag man kritisieren, sie spielte jedoch keine Rolle: In einem Jahrgang einer großen Tageszeitung kam ein solches Wort zwischen 1945 und 1999 seltener als einmal pro Jahr vor, und in Schulaufsätzen waren solche Wörter völlig inexistent.
    Das Verhältnis von Wörtern mit Verkürzung auf zwei Konsonanten und Wörtern mit Beibehaltung aller drei lag bei über 99 zu 1. Aus gutem Grund kam die deutsche Sprachgemeinschaft - ganz ohne Druck von außen - von der Schreibung dreier Konsonanten weitgehend ab.

    Hier enthalte ich mich mal eines Kommentars.
     
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