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Internet-Rechtschreibung ... :o

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Bertel, 23. September 2005.

Status des Themas:
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  1. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Ich brauche keine Studien, um einfach logisch feststellen zu können, dass weniger Regeln einfacher sind als viele Regeln bzw. zig Ausnahmen zu den Regeln.

    Was hab ich mir früher für einen Mist merken müssen:

    - Trenne nie "st", denn es tu ihm weh.
    - selbständig, obwohl zusammengestzt aus "selbst" und "ständig". Oder?
    - Verdammt, ist da nun ein Vokal oder keiner? Warum heißt es Wollappen, aber Sauerstoffflasche?
    - Kein "ss" am Wortende. Oder Silbenende? Hä? Warum "Faß" aber "fassen"?
    - ß hat man am Zeilenende mit s-s getrennt

    usw.

    Aber: Diese Ausnahmen machen nicht die Masse an Fehlern aus, die viele begehen. Jedoch sind es ohne diese Ausnahmen schon mal wieder ein paar Stolperstellen weniger.

    Gag

    PS. Dabei fällt mir noch was ein: Komisch, dass sich alle einig sind, dass unser Steuersystem vereinfacht werden muss. Niemand käme auf die Idee, dieses gewachsene Sammelsurium an Ausnahmeregeln als "bewährt" zu bezeichnen ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2005
  2. Dixie

    Dixie Gold Member

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Ja, habe ich. Mir sind kaum Schwächen (und vor allem kein einziger Verstoß gegen die Grammatik) der natürlich gewachsenen und in den Jahren 1901/1902 kodifizierten deutschen Rechtschreibung bekannt.

    Welche Sonderregelungen? Das neue Regelwerk ist komplexer und umfangreicher als das bisherige. Dies erkannte auch die Dudenredaktion und gab im Jahr 1995 folgende interne Mitteilung an ihre Mitarbeiter heraus:

    „Durch Neustrukturierung und vor allem durch Zusammenfassung einzelner Regeln und Regelbereiche wird die Zahl der Richtlinien von 212 auf 136 gesenkt. Begründung: Die inhaltlich falsche, aber politisch wirksame Formel ‚aus 212 mach 112‘ muß auch im Duden ihren angemessenen Ausdruck finden.“ (aus einer internen Mitteilung des jetzigen Vorsitzenden der Dudenredaktion, Dr. Matthias Wermke, an seine Angestellten im Jahr 1995)

    Wermke bekennt sich somit offen zu einem großangelegten Täuschungsmanöver. Der Duden 2004 hat 169 Regeln im Vergleich zu den 171 orthographischen Regeln (der Rest bezog sich auf grammatische und andere Fragen) des letzten vorreformatorischen Dudens von 1991.

    Bei den Kommaregeln sieht die Sache nicht anders aus: Indem die Kommaregeln unter neun Paragraphen zusammengefaßt wurden, kamen die Reformer auf die Formel „aus 52 Kommaregeln mach 9“. Ohne die Zusammenfassungen waren im Duden 1991 (wie auch bei seinem Vorgänger von 1986) 29 Kommaregeln angeführt, in der jetzigen Neuauflage sind es 33. Der Umfang ist unverändert. Das Zahlenspiel der Reformer bezog sich auf den letzten Leipziger „DDR“-Duden aus dem Jahre 1990, der die Regeln über die Kommasetzung auf 52 Ziffern verteilte.

    Das Problem ist nur, daß mir keine Stärken des neuen Regelwerks bekannt sind, welches inzwischen in seiner neunten Hauptversion vorliegt (die Zwischenvarianten lasse ich einmal weg):

    1. Amtliches Regelwerk 1996
    2. Duden 1996
    3. Bertelsmann 1996
    4. Duden-Praxiswörterbuch 1998
    5. Bertelsmann 1999
    6. Duden 2000
    7. Amtliches Regelwerk 2004
    8. Duden 2004
    9. Ratsvorlage 2005

    Wer der Neuregelung folgt, muß zunächst angeben, nach welcher Variante er sich richten möchte. Die Unterschiede sind teilweise gewaltig. Ein Text, der dem Duden von 1915 folgt, läßt sich hingegen von einem anderen nach dem Duden von 1991 orthographisch nicht unterscheiden.

    Zur Getrennt- und Zusammenschreibung würde sich viel sagen lassen. Aber was ist von Reformern zu halten, die z. B. noch 1989 aus dazwischenkommen und dahinterkommen dazwischen kommen und dahinterkommen machen wollten, sich 1996 auf dazwischenkommen und dahinter kommen einigten und dies 2004 wieder komplett zurücknahmen, so daß inzwischen wieder beides zusammengeschrieben wird?

    Nachtrag: Daß man früher ß zu s-s trennte, stimmt natürlich nicht. Zu selbständig usw. erkläre ich gern heute abend, was damit auf sich hatte und hat. Ich muß mich aber erst mal bis nachher kurz verabschieden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2005
  3. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Das heißt bei Creep aber garnichts (bzw. gar nichts). :D
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2005
  4. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    PDS :eek:
    .....
     
  5. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    ... um nicht zu schreiben "Kommata" ...

    Recht so - Gib's ihm :D
    "Lektorad und Kwalitetssicherung" :D - auch richtig geschrieben oft ein Widerspruch in sich
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2005
  6. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    So, jetzt würde ich als Redakteur Dir diesen Absatz mit einer roten Schlangenlinie am Rand anmarkern und fragen, was Du damit sagen wolltest.

    Selbstverständlich gibt es nach der alten Rechtschreibung keinen Verstoß gegen die Grammatik. Wie kann denn ein Regelwerk gegen seine eigenen Regeln verstoßen? ;)

    Es gibt übrigens auch Leute, die in den ganzen Schlupflöchern und Sonderregelungen im Finanzrecht keine Schwächen erkennen... :rolleyes:
    Ich spreche von den Ausnahmen von der Regel. Ein paar hab ich doch oben genannt, wie z.B. die Geschichte mit den zwei statt drei Konsonanten bei Zusammensetzungen. Erkläre mir bitte den Sinn.
    Ich gebe Dir mal ein Stichwort: Laut-Buchstabe-Zuordnung...
    "ß" wurde mal in grauer Vorzeit zu "s-s" getrennt, habe ich genau so noch in der Grundschule gelernt, später wurde mir dann wiederum beigebracht, dass man es nicht trennt.

    Und woher das selbständig kommt, weiß ich auch. Aber ist das auch jemandem klar, der sich nicht so sehr für Etymologie interessiert?

    Ist es nicht ein wenig zu viel verlangt, dass jemand, der heute die Schriftsprache erlernen will, zusätzlich noch zig andere und z.T. nicht mehr gebräuchliche Sprachen kennen muss, um den Sinn in einer scheinbar widersprüchlichen Schreibweise zu erkennen?

    Man sieht es ja auch hier in den Foren, dass bestimmte Wörter falsch geschrieben werden, weil die Leute den an sich logischen Schritt gehen und von einem (bekannten) Wort auf das nächste schließen.

    Warum heißt es "packen", aber "Paket"? Man liest oft "Packet". Muss man unbedingt Latein können, um den Sinn des einfachen "m" in "numerieren" zu verstehen?

    Ach, was haben sich die Leute darüber aufgeregt, dass man neuerdings Stängel von der Stange ableitet.

    Gag
     
  7. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Nein. So trennt man die Spreu vom Weizen. :p
    Und was haben sich andere gereut, weil sie es bisher immer falsch geschrieben hatten, und es jetzt für richtig erklärt wurde.
    ...
    Damit auch der kleine Mann
    sich eine Freude leisten kann.
    ... Quelle
    Die Gemse wird ja neuerdings auch von dem Dialektwort "Gams" abgeleitet und damit zur "Gämse" erklärt.
    Es sage mir keiner, daß sich die "Regel-Macher" daran erinnert haben, daß es im Althochdeutschen "gamiza" hieß.


    Da kann ich mich nur wiederholen: "Gämse doch Ruhe mit dem Kese."
     
  8. Dixie

    Dixie Gold Member

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Daß die Neuregelung im Gegensatz zur bewährten Orthographie in vielen Teilen gegen die deutsche Grammatik verstößt. Schreibungen wie so Leid es mir tut, heute Morgen, am Erfolg versprechendsten, sehr Recht haben sind mit der deutschen Grammatik unvereinbar. Eine Rechtschreibnorm hat sich an diese zu halten.

    Rechtschreibung und Grammatik sind nicht ein und dasselbe. Insofern sind Widersprüche durchaus möglich, wenn die orthographische Norm fehlerhaft ist.
    Die Neuregelung schafft es aber sogar, nicht nur der Grammatik, sondern auch sich selbst zu widersprechen. Beispielsweise existiert ein Paragraph, der die Zusammenschreibung von weitergehend ausschließt, und wiederum ein anderer, der die Getrenntschreibung ausschließt. Aber dies nur am Rande.

    Anstatt an Änderungen zu denken, wäre es sinnvoller gewesen, einmal zu hinterfragen, weshalb die deutsche Sprachgemeinschaft weitgehend davon abgekommen ist, einen Konsonanten dreimal hintereinander zu setzen. Goethe schrieb noch allliebend, während die Gebrüder Grimm die drei Konsonanten bereits zum Pedantischen der deutschen Sprache rechneten und eine generelle Vereinfachung auf zwei Buchstaben vorschlugen. Die bayerische Schulorthographie setzte dies dann später um, während Preußen bis auf Schiffahrt und Brennessel bei drei Konsonanten blieb.
    Die amtliche Regelung von 1901/1902 stellte es dem Schreiber in allen Fällen frei, die drei Mitlaute auszuschreiben oder auf zwei zu verkürzen. Bereits 1905 war das Ende der Dreifachkonsonanten in Sicht: Ohne Druck von außen einigten sich die Verlage darauf, drei Konsonanten nur noch zweimal zu setzen. Nur im Falle eines weiteren folgenden Mitlautes blieb man bei drei Konsonanten. Diese (verlags- und setztechnisch begründete) Ausnahme kann man durchaus kritisieren, war aber für Schüler weitgehend irrelevant. Ein solches Wort kam z. B. im Laufe eines ganzen Jahrgangs einer großen Tageszeitung durchschnittlich nicht öfter als einmal vor. Für Schüler spielte diese Regelung überhaupt keine Rolle, während die vorherrschende Verkürzung auf zwei Buchstaben die Lesbarkeit deutlich verbesserte. Daß man nach der Neuregelung z. B. helllicht, aber Wollust schreibt, kann man als Vereinfachung für Schüler ebenfalls nicht bezeichnen.

    Warum Dir das in der Grundschule falsch beigebracht wurde, weiß ich nicht.

    Auszüge aus den Regelwerken:

    »ch, sch, ß, ph, th bezeichnen nur einfache Laute und bleiben daher ungetrennt, z. B. Bü-cher, Hä-scher, Bu-ße, So-phie, ka-tholisch.« (Amtliches Regelwerk (1902), § 23)

    »Beachte: ch, sch, ß, ph, th bezeichnen einfache Laute und bleiben daher ungetrennt.
    Beispiele: Bü-cher, Hä-scher, bü-ßen, Pro-phet, ka-tholisch.« (Duden, 14. Aufl. (1954), S. 41)

    »• Ein einzelner Konsonant (Mitlaut) kommt in diesen Fällen auf die folgende Zeile; von mehreren Konsonanten kommt der letzte auf die folgende Zeile.
    tre-ten, nä-hen, Ru-der, rei-ßen, [...]« (Duden, 20. Aufl. (1991), S. 56)

    Alle anderen Auflagen des Dudens zwischen 1902 und 1991 sehen dies selbstverständlich genauso. Eine Trennung s-s gab es nie, sondern sie wurde erst durch die Neuregelung eingeführt, wenn auch nur für Schweizer. Diese müssen jetzt Grüs-se trennen (bisher Grü-sse).

    Das direkt vom Stamm selb- (wie derselbe, selbiger usw.) abgeleitete Wort selbständig und das neuere, relativ kakophone Wort selbstständig standen lange Zeit unbehelligt nebeneinander in den Wörterbüchern, bis selbstständig aufgrund eines Gelehrtenstreites im 19. Jahrhundert aus den Lexika verschwand. Besonders sinnvoll war die Streichung nicht, aber für eine Wiederaufnahme hätte es keiner Reform bedurft. Wie sagte doch ein Sprachwissenschaftler einmal so richtig: »selbständig schreibt man weiterhin selbständig und selbstständig weiterhin selbstständig. Da gibt es nichts zu reformieren.«

    Und dies sagt ein Anhänger der neuen Rechtschreibung, die es sogar verlangt, altgriechische, französische oder gar indonesische (wie war das noch mal mit dem goreng ...?) Substantive und Substantivierungen zu erkennen, um bei mehrteiligen fremdsprachlichen Hauptwörtern die Groß- und Kleinschreibung richtig setzen zu können? Also Herpes Zoster, Pommes frites, aber Pommes Croquettes, dafür aber wieder Cordon bleu ...
    Diese großartige Regelung ersetzt die alte Regel, daß in solchen Fällen einfach der erste Bestandteil groß und der Rest klein geschrieben wird ...

    Wegen des Wortes Packet (diese Änderung wurde den Reformern nicht zugestanden) mußte der Duden 1995 eine Million gedruckter Wörterbücher einstampfen, was das Unternehmen an den Rand des Ruins brachte.

    Auch nach der Neuregelung bleibt es bei Numerus, Numeral, numerisch usw. Wie läßt sich rechtfertigen, daß man denjenigen, die numerieren korrekt von Numerus ableiten, einen Fehler anrechnen soll? Strafe für zu gute Bildung?
     
  9. Creep

    Creep Guest

    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

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  10. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Internet-Rechtschreibung ... :eek:

    Wer denn? :rolleyes:

    Wenn mir Deine Antworten eines gezeigt haben, so ist das eine Sache: Du weißt viel (oder weißt, wo es steht). Aber mit simpler Logik hast Du es nicht. Statt einfach nur die Fragen zu beantworten, versuchst Du die alten schlechten Regeln damit zu rechtfertigen, dass es neue Regeln gibt, die auch schlecht seien.

    Und nur weil ich die alten schlechten Regeln kritisiere und es befürworte, dass damit aufgeräumt wird, stempelst Du mich gleich abfällig als "Anhänger der neuen Rechtschreibung" ab. Das zeugt von Charakter... :rolleyes:

    Dein Erklärungsversuch der Konsonantenhäufung ist -- gelinde gesagt -- lächerlich. Ich bat Dich darum, den Sinn zu erklären. Ein einfaches "Es gibt keinen, sie meinten einfach nur, es sieht schöner aus" hätte da wohl ausgereicht.
    Es wird vermutlich auch ein Schüler mit niedrigerem IQ begreifen, dass "helllicht" von "hell" kommt, aber "Wollust" nichts mit "Wolle" zu tun hat, sondern allenfalls etwas mit "Wohl", was auch das Synonym "Wohlgefallen" verdeutlicht.

    Naja, dann grab Dich mal weiter Durch deine Duden-Exemplare von 1900 und erkläre damit den Sinn all der undurchsichtigen Regeln.

    Ich bin jedenfalls froh, das einige davon abegschafft wurden. Das macht die Schriftsprache in einigen Bereichen einfacher -- auch wenn Du es nicht einsehen willst. Deinen Ausführungen nach, hab ich eher den Eindruck, dass Du aus ganz anderen, viel einfacher strukturierten Gründen an den alten Regeln festhalten willst. Eine Wissenschaft, die um ihrer selbst willen betrieben wird. Dann viel Spaß und viel Erfolg dabei.

    Es gibt draußen noch Menschen, die einfach nur schreiben wollen.

    Gag
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. September 2005
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