1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Immer mehr Neuwagen mit DAB-Plus-Radios

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 21. Juni 2017.

  1. Le Chiffre

    Le Chiffre Platin Member

    Registriert seit:
    2. März 2008
    Beiträge:
    2.808
    Zustimmungen:
    877
    Punkte für Erfolge:
    138
    Anzeige
    Obwohl ich selbst im Auto kein Radio höre, habe ich einem Bekannten vor einem Jahr empfohlen, in sein Autoradio auch DAB+ einzubauen. Schlichtweg aus Vorsichtsmaßnahme, falls sich DAB+ doch in den nächsten 10 Jahren durchsetzen sollte. Der Bekannte erzählte mir, dass der Autohändler bei der Konfiguration auch nicht so recht Ahnung von DAB+ hatte. Als ich ihm dann später die Qualität von DAB+ im Vergleich zu FM-Radio zeigen wollte, merkte ich, dass so viele Sender über DAB+ nicht verfügbar waren, sodass ich es sein ließ und ihm einfach nur das klassische FM-Radio einrichtete. Alle Sender wie bisher, keine größeren Umstellungen, die den Aufwand nicht wert sind. Damit war DAB+ für mich endgültig durchgefallen. Zuvor hatte ich schon ein Versuch, bei dem ich ein Radiowecker mit DAB+ gekauft hatte. Als ich ihn eingerichtet hatte, merkte ich, dass damals (vor knapp 2 Jahren) überhaupt kein DAB+ Empfang bei mir zu Hause verfügbar war. Da der Wecker leider auch kein FM-Radio mehr hatte, ging dieser direkt wieder zurück.

    Wie ich es auch formuliert habe, ist DAB+ einerseits in vielen Gebieten bisher schlechter zu empfangen als klassisches FM-Radio (wenn dies nicht der Fall wäre, müsste der hr auch nicht neue Sendestandorte in Betrieb nehmen; DAB Plus: HR nimmt neuen Senderstandort in Betrieb) und zudem fehlen in vielen Regionen vor allem Sender der privaten Anbieter, die bei DAB+ nur zögerlich mitmachen. Was bringen neue Sender, wenn dabei etablierte verloren gehen? Mag in manchen Regionen vielleicht kein Problem sein, aber in den betroffenen Regionen ist diesen Menschen schwer zu erklären, was der Vorteil von DAB+ sein soll. DAB+ ist noch unausgereift, halbherzig und deutschlandweit nur eingeschränkt nutzbar.

    Einerseits beginnen die Autohersteller in den nächsten 5 Jahren eine radikale Transformation, die es so in den letzten 50 Jahren nicht gegeben hat. Die Innovationszyklen werden radikal verkürzt und Autos verändern sich bald technologisch in dem Maße, wie sich Mobiltelefone seit der Einführung des iPhones verändert haben. Noch nie war in der Branche der Innovationsdruck so hoch. Liegt auch vor allem daran, dass hoch kompetitive Firmen wie Apple, Google oder Tesla den Markt massiv aufmischen und die etablierten Autohersteller mit Nokia eine Horrorvision vor Augen haben.

    Gleichzeitig war für 2020 die Einführung eines neuen Mobilfunkstandards geplant, der LTE ablösen soll und dazu geschaffen wurde, um etwa eine flächendeckende Versorgung mit Mobilfunk etwa für vernetzte Autos zu gewährleisten. Da mit diesem neuen Standard, 5G, zukünftig hunderte Milliarden von Geräten vernetzt werden sollen, muss dieser auch hohe Stabilität und hohe Datenraten gewährleisten. Weil die Nachfrage nach diesem Standard schon so hoch ist, wird einerseits schon eine Zwischenstufe von LTE eingeführt, die Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s erreicht (das Galaxy S8 unterstützt diesen Standard schon) und zudem wurde die Einführung von 5G auf 2019 vorverlegt. Zusammen mit der eSIM (eine virtuelle SIM-Karte, die die physische SIM-Karte ersetzen soll) kann man in Zukunft daher davon ausgehen, dass einfache mobile Geräte, die etwa schon heute mit WLAN verbunden werden können, zukünftig auch mit einem Mobilfunkchip ausgestattet werden. Voraussichtlich wird man dann Mobilfunkverträge abschließen können, die nicht nur 1 oder 2 Geräte umfassen, sondern deren Datenvolumen man für Dutzende Geräte verwenden kann. Riesiges Potenzial für die Mobilfunker, die daher sicherlich erpicht sein werden, die Netzabdeckung von 5G noch wesentlich schneller und dichter zu auszubauen als sie es bisher bei 4G oder 3G getan haben.
     
  2. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.106
    Zustimmungen:
    4.860
    Punkte für Erfolge:
    213
    5G soll LTE (4G) nicht ablösen sondern ergänzen. Ausserdem wird es viele Jahre dauern bis die 5G Netze in der Fläche ausgebaut sein werden. Der Ausbau von 5G wird wie bei 3G in den Ballungsräumen starten.

    Und wer soll das bitte bezahlen? Die meisten Hörfunkanbieter haben doch bereits mitgeteilt dass für diese eine Verbreitung über Mobilfunknetze nicht in Frage kommt.
    Die Verbreitung über Mobilfunknetze ist teurer im Vergleich zur Verbreitung über klassische Rundfunksendenetze.
    Beim Mobilfunk werden sowohl die Anbieter der Inhalte als auch die Nutzer der Inhalte zur recht ordentlich zur Kasse gebeten... ...zumindest in Deutschland.

    Zumindest die ÖR wollen diese zusätzliche Bezahlschranke für die Radiohörer nicht haben...
     
  3. Le Chiffre

    Le Chiffre Platin Member

    Registriert seit:
    2. März 2008
    Beiträge:
    2.808
    Zustimmungen:
    877
    Punkte für Erfolge:
    138
    Ja, ist unglücklich formuliert. Natürlich stellen die Anbieter LTE nicht einfach ab.

    Mit der Geschwindigkeit des Ausbaus würde ich deutlich optimistischer sein: schon 4G wurde schneller und breiter als 3G ausgebaut, mit dem potenziellen neuen Milliardenmarkt im Blick wird der Ausbau von 5G sicherlich noch schneller gelingen. T-Mobile USA hat zum Beispiel schon angekündigt, dass der Ausbau 2019 beginnen soll und sie schon ein Jahr später (!) ein "landesweites" Netz haben wollen.

    Wer redet denn von klassischem Hörfunk? Mit ausgebauten 5G ist individuelles Musikstreaming überhaupt kein Problem. Jeder kann sich seinen persönlichen Mix anhören, auf Wunsch eben auch klassisches Radio über das Internet. Kapazitätsgrenzen sind mit 5G mittelfristig erst mal ein Fremdwort. Dafür muss natürlich eventuell alle paar hundert Meter ein Sendemast aufgestellt werden, die aber dann praktischerweise auch in Straßenlaternen untergebracht werden können.
     
  4. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.106
    Zustimmungen:
    4.860
    Punkte für Erfolge:
    213
    Klassischer Rundfunk wird es weiterhin geben. Dieser wird nicht abgestellt nur weil leistungsfähige Mobilfunknetze verfügbar sind.
    Letztendlich kommt es auf die Anzahl der Nutzer an ob Unicast (Mobilfunk) oder Broadcast (Rundfunk) für die Anbieter das passendere Konzept ist.
    Wenn es für einen Anbieter darum geht wenige Hörfunkprogramme für viele Bürger gleichzeitig verfügbar zu machen dann ist Broadcast die bessere Wahl, was bei den ÖR zutrifft.
    Mobilfunk ist kosteneffizienter wenn bestimmte Inhalte nur von relativ wenigen Leuten genutzt werden.
    Sicherlich dürfte sich nach 2030 im Bereich Verbreitung von medialen Inhalten über Funknetze eine ganze Menge verändern.
    Da gibt es noch einige Dinge zu bedenken wie z.B. Nutzung im Ausland oder anonyme Nutzung.

    Mobilfunkmasten wachsen nicht von selber aus dem Boden, der Ausbau von Mobilfunknetzen ist durch die Rentabilität begrenzt.
     
  5. Le Chiffre

    Le Chiffre Platin Member

    Registriert seit:
    2. März 2008
    Beiträge:
    2.808
    Zustimmungen:
    877
    Punkte für Erfolge:
    138
    Und weil die Mobilfunker eine Goldgrube mit den neuen Standard 5G erwarten, werden sie das Netz dementsprechend ausbauen. Ansonsten würde auch der Ausbau der selbstfahrenden Autos ins Stocken geraten. Die Elektronikkonzerne werden mehr als bereit sein Mobilfunkchips in ihre Geräte einzubauen und die Telekommunikationsunternehmen werden hier den Unternehmen sicherlich keinen Strich durch die Rechnung machen, indem sie ihren Teil nicht hinbekommen.

    FM-Radio wird nicht abgestellt, aber wer Interessiert sich dann noch für minimale Verbesserungen durch DAB+? Das Konzept ist doch dann so uninteressant wie sonst was. Außerdem wurde der Hörfunk schon jetzt erfolgreich aus den Mobiltelefonen herausgeekelt. Wie häufig haben sich die Betreiber von DAB+ schon beschwert, dass Smartphones diesen Standard nicht unterstützen. Vermissen tut ihn aber keiner so richtig.
     
  6. Martyn

    Martyn Institution

    Registriert seit:
    7. Juni 2005
    Beiträge:
    15.308
    Zustimmungen:
    5.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    Sehe ich auch so, für die Grundversorgung reicht FM, und den Rest muss man wohl zukünftig IPbasierend realisieren um wirklich grosse Vorteile bieten zu können, welche die Leute zum Wechsel bewegen.

    Nur um die gleichen Sender wie vorher digital statt analog zu hören wird kaum jemand Geld in die Hand nehmen. Und mit ein paar zusätzlichen Spartensendern lockt man auch nur ein paar Radiohörer aber keine grossen Massen.
     
  7. JeanPierre

    JeanPierre Senior Member

    Registriert seit:
    22. April 2010
    Beiträge:
    163
    Zustimmungen:
    5
    Punkte für Erfolge:
    38
    @prodigital2

    Du sagst es es genau. So müsste es sein. BMW hat bereits in der Schweiz seit Ende März 2014 sämtliche Neufahrzeuge mit DAB+ serienmäßig ausgestattet. (Anstatt nur mit DAB) Ford in der Schweiz liefert seit Herbst 2015 ihre Neufahrzeuge (ohne Ford Ka) serienmässig mit DAB+.

    Sogar bei Dacia ist in der Schweiz teilweise serienmäßig DAB+ in den Fahrzeugen drin.

    In der Schweiz wir ja empfohlen auf alle Fälle DAB+ mitzubestellen, sonst hat man später beim Verkauf des Gebrauchtwagens einen großen Wertverlust oder man kann das Fahrzeug schlecht verkaufen.

    In meinen Youngtimer/Oldtimer habe ich überall DAB+ drin, sogar versteckt.

    Gruss aus der heissen Schweiz

    Jean-Pierre

     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Juni 2017
    Cha, TV_WW und prodigital2 gefällt das.
  8. MartinP

    MartinP Talk-König

    Registriert seit:
    14. Januar 2007
    Beiträge:
    5.277
    Zustimmungen:
    760
    Punkte für Erfolge:
    123
    Technisches Equipment:
    Gibertini-Spiegel OP85L
    Multischalter Smart Titanium MS9/6ES
    2x Inverto Quattro LNB IDLP-QTL410-PREMU-OPN f. 19.2 E u 28,5E
    1 x Alps Single LNB für 9.0 E

    Edision progressiv HD

    Unitymedia 2Play 100
    Vielleicht fällt es schwer, für Stückzahlen, wie sich für die Erstausstattung von Neuwagen notwendig ist noch Hardware ohne DAB+ zu bekommen ...
    Außer vielleicht in der absoluten Radio-Holzklasse.

    Deutschen Auto-Herstellern würde ich aber auch zutrauen, daß sie zwar Hardware verbauen, die durchaus DAB+ fähig ist, diese ohne Zahlung eines entsprechenden Obulus für eine "DAB+ Option" einfach nicht freischalten, wenn man das Feature bei der Bestellung nicht kostenpflichtig konfiguriert hat ...
     
  9. emtewe

    emtewe Lexikon

    Registriert seit:
    4. August 2004
    Beiträge:
    31.456
    Zustimmungen:
    19.334
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    TechniSat Digipal ISIO HD DVB-T2, VU+ Uno 4K SE, LG 55EG9109 OLED, LG Largo 2.0 HF60LS
    Denon AVR X4300H, Teufel Viton 51, Fire TV Stick 4K, PS4 Pro + PSVR, Bluray Sony BDP S1200
    Multiroom Denon 3xHeos1 + 1xHeos7
    Das geht recht eindrucksvoll mit Sendern die klassische Musik spielen. Wenn dort leise Stücke laufen, dann hast du bei FM wenn sich das Auto bewegt doch immer wieder kleine Störungen drin wenn du richtig laut machst. Das gibt es bei DAB nicht. Andererseits meine ich die Dynamik und das Volumen kommen irgendwie etwas reduziert rüber bei DAB, aber das führe ich auf die Bitrate einiger Sender zurück.
     
  10. Martyn

    Martyn Institution

    Registriert seit:
    7. Juni 2005
    Beiträge:
    15.308
    Zustimmungen:
    5.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    Für Klassik in höchster Klangqualität ist das Auto aber ohnehin ungeeignet, jedenfalls wenn man damit fährt. Motor- und Fahrtgeräusche trüben da den Klang ohnehin.
     
    Kapitaen52 gefällt das.