Hilfe irgendwas spinnt!

Anzeige

Die Vorschriften sind ja auch nicht das Problem! Eine nicht vorschriftsmäßig geerdete Anlage kann ja durchaus vollkommen problemlos laufen.
Aber wehe man hat da irgendwelche Querströme!

Aber ohne genaue Angaben zur anlage ist das eh nur eine Glaskugelschau.

 

Wie ohne Vorschriften??
Potenzialausgleich ist zwar prinzipiell immer zu empfehlen, aber vorgeschrieben ist dann, wenn die Antenne im nicht Blitzschutz geschützen Bereich montiert wird und wenn eine wohnungsübergreifende Installation durchgeführt wird.

 

Den "Möchtegern"-Experten sei hier das Folgende mit auf den Weg gegeben:
Der Potentialausgleich schützt das eigene und das Leben von Mitbewohnern in einer Wohnanlage / einem Haus und eine Antennenanlage sollte da schon eingebunden sein, selbst wenn es sich nicht um eine wohnungsübergeifende Installation handelt, wo das übrigens schon seit Jahrzehnten Pflicht ist. Und ja, eine Anlage kann jahrelang gut funktionieren, bis dann irgendwo im Haus ein Defekt - egal, ob in der elektrischen Verkabelung oder aber auch durch Bauteilalterung in der Empfangsanlage an sich - auftritt, der das ganze System aus dem Ruder bringt. Ausgleichsströme fließen dann über den Schirm der Antennenleitungen und verursachen dann eine sogenannte Brummstörung, deren Resultat das Umschalten vom Low- ins High-Band, aber auch umgekehrt, verhindert. Ein Hinweis dazu versteckt sich auch schon im Ursprungspost des Threaderstellers:

Wenn also ein Programm empfangen werden kann, wenn nur der Innenleiter eingesteckt ist, muss das LNB seine Stromversorgung woanders herbekommen. Also gibt es vermutlich noch weitere Receiver im Haus. Wird dann das Kabel inklusive dem Schirm eingesteckt, verschwinden Programme im High-Band, was schon auf eine Potentialverschleppung hindeuten kann. Nähere Behebungsversuche des Problems scheitern aber an fehlenden Angaben zur Anlage.

Der nachfolgend angefügte Link beschreibt den korrekten Aufbau einer Satelliten-Empfangsanlage inklusive Blitzschutz / Erdung sowie einen normenkonformen Potentialausgleich, wie er eigentlich an allen Anlagen auszusehen hat:
http://www.kathrein.de/fileadmin/media/content/07-Satelliten- und terrestrische Empfangssysteme/antenne_erden_blitzschutz.pdf
An einer derart aufgebauten Anlage sind Störungen der genannten Form sehr sehr unwahrscheinlich.

 

Mir kommts eher so vor, als wollte ein Experte hier mit seinem Fachwissen glänzen und vermutet daher hinter einem eher banalen Receiverdefekt lieber gleich die ganz großen Probleme.
Nur so ein Gefühl.

 

Erstens stimmt das mit dem "und" nicht: Montage außerhalb des Schutzbereiches oder wohnungsübergreifende Installation haben jeweils für sich die Pflicht zum Potenzialausgleich zur Folge.

Zweitens ist prinzipiell ein PA auch dann Pflicht, wenn die Antenne im Schutzbereich montiert wird und die Anlage nur eine Wohnung versorgt. Sind diese beiden Bedingungen erfüllt, kann im Einzelfall eine Ausnahmeregelung greifen, nach der auf den PA dann verzichtet werden darf, wenn der Summenableitstrom aller Endgeräte den Wert von 3,5 mA nicht übersteigt. Die Einhaltung dieser Bedingung ist kaum zu kontrollieren. Grob mag man sich an der Anzahl der angeschlossenen Geräte orientieren können. Kommen dabei nicht mehr als sieben Endgeräte zusammen, kann man die Grenze als eingehalten ansehen, weil der Ableitstrom eines (intakten) Schutzklasse II-Gerätes (Euro-Netzstecker) nicht mehr als 0,5 mA betragen darf. Es sind aber auch alle mittelbar mit der Satanalage verbundenen Geräte mitzuzählen, also neben einem Satreceiver nicht nur der TV, sondern ggf. z.B. alle Komponenten einer Hifi-Anlage, die auch über Umwege über Signalleitungen (außer optisch) mit dem Sat-Empfänger verbunden sind. Die Zahl von sieben Geräten kann also leicht überschritten werden.

Die Versorgung der Anlage über einen anderen Receiver reicht alleine nicht aus, weil man so i.a.R. nur Ebene low-vertical empfangen kann.

Die typische Folge von Brummstörungen z.B. wegen eines fehlenden PAs ist aber genau der umgekehrte Fall (Gibt zig Threads dazu hier.): Das 50 Hz-Brummen wird als 22 kHz-Signalisierung mit der Folge fehlinterpretiert, dass man das Lowband nicht empfangen kann.

Bei TE TomTom01 ist es aber genau umgekehrt: Mit korrekt angeschlossenem Kabel fehlt das Highband:

Beim TE ist die Ersatz-Masserverbidung über das Stromnetz, die es geben muss, weil man ganz ohne Masseverbindung allenfalls low-vertical empfangen kann, nötig, um auf das Highband zu schalten. Selbst mit korrekt ausgeführtem PA kann man sich über diese Ersatzverbindung eine Brummstörung einhandeln (z.B. durch partielles TN-C-Netz bis zur Elektro-Unterverteilung). Diese sonst ausschließlich nachteilige Brummstörung ist offenbar zur Umschaltung auf das Highband nötig.

So sehr ich mich grundsätzlich den Plädoyers für einen PA anschließe, ist für mich in diesem Fall noch lange nicht ausgemacht, dass der eingeschränkte Empfang an einem fehlenden PA liegt. Ebeneso gut könnte die 22 kHz-Signalisierung des Empfangsgerätes kaputt sein: Steckt man nur den Innenleiter ein, handelt man sich in diesem Fall teils gewollt eine Brummstörung ein und kann so das Highband empfangen, hat gleichzeitig aber keinen Zugriff auf das Lowband mehr.

 

Aus diesem Grund habe ich ja geschrieben, dass es sich um einen Verdacht handelt. Da der genaue Aufbau der Anlage nicht bekannt ist, kann man nur Vermutungen anstellen. Aber auf Antworten, wie die von "Fliewatüüt" (siehe hier: Hilfe irgendwas spinnt!), kann ich wiederum gerne verzichten.

 

Die Vorschriften gibt es aber schon sehr lange.....

Bei einem Sat-Erdungs - Guru stand hier jahrelang in seiner Signatur sinngemäß folgendes:

90 % aller erdungspflichtigen Satanlgen sind nicht geerdet
und bei den verbleibendem Rest, ist die Erdung zu 50% nicht fachmännisch erfolgt.

Ein anderer Guru schrieb:
Wenn ich für jede Antenne ohne PA Ausgleich einen Euro erhalten würde - wäre ich reich...

Ich selbst habe zwischen 2006 und 2011 mindestens 50 nicht erdungs pflichtige Antennen geplant und justiert (nicht montiert) und meinen Sport-Amigos das Studium der DF Seite "Satanlage richtig erden" empfohlen.

Niemand hatte den PA Ausgleich verwirklicht. Aber jedwedes Empfangsproblem gibt es bis heute nirgends.