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Heuchelei von ARD und ZDF

Dieses Thema im Forum "ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und Co. - alles über Free TV" wurde erstellt von dvb_jens, 19. Juli 2007.

  1. Kellerkind

    Kellerkind Wasserfall

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    AW: Heuchelei von ARD und ZDF

    Natürlich nicht. Aber selbst bei einem Gesundheitsmagazin haben Junge und Alte völlig unterschiedliche Interessengebiete. Das könnte man bedienen. Auch hier macht der MDR vor, wie ein Magazin für Alte aussehen kann.
    Es soll ja nicht darum gehen, ein neues Quoten-RTL zu schaffen. Das geht schon allein wegen der Inhalte nicht. Aber man kann auch altersgruppengerichtet anspruchsvolleres Fernsehen schaffen. Man muss kein CSI zeigen. Man sollte dazu stehen, ein absehbares Quotendesaster "DEadwood" oder "Carnivale" (Beide HBO) zu haben, die einem CSI aber jeweils haushoch überlegen sind. Man bedient damit jüngere Zuschauer, muss sich aber nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen, Quotentreiberei auf Kosten der Privaten zu betreiben. Und man muss sich wirklich offensiv verkaufen.

    Ansätze sieht man bereits, in dem WDR und NDR Jüngere gewinnen wollen, während der MDR auf Ältere setzt.
    Nur sollte man sich bewusst sein, dass die Alte Trennung MDR = MittelDtl., BR = Bayern, etc. dafür nicht mehr geeignet ist, weil sie verlangt, dass die Programme über ihr Gebiet hinaus empfangbar sein müssen, um keinen im jeweiligen Gebiet zu benachteiligen. Wie ist es denn rechtlich (bei z.B. Filmen), wenn ein Regionalsender, der offiziell nur für einen kleinen Bereich sendet in seinem "Geschäftsmodell" eine bundesweite Verbreitung vorsieht, weil das ganze System sonst nicht funktioniert?
    Ist es nicht gar eine kleine Verschwörung (dieses Wort bitte nicht zu ernst nehmen ;) ) wenn sich die Internen alle bewusst sind, dass man nach außen ein bestimmtes Bild aufrechterhalten, dieses Bild aber unterlaufen muss damit man überhaupt marktfähig bleiben kann?
     
  2. borg2

    borg2 Platin Member

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    AW: Heuchelei von ARD und ZDF

    @Kellerkind
    Ja, Ältere sehen sich ein Gesundheitsmagazin an. Aber Jüngere kaufen sich zwar BioProdukte, weil die gerade in sind, lassen sich die Nase begradigen (wenn es von jemandem bezahlt wird) weil sie aussehen soll bei B.Spears. Aber sie werden sich kaum eine Sendung ansehen die sich mit den Gefahren von Magersucht, AlkoPop etc. befasst, ist ja nicht trendy.
    Die Teilung MDR ältere und WDR jüngere wäre schon ok - würde jedoch den Lokalkolorit und Regionalbezug ausser acht lassen. Denn ich sehe mir den HR hauptsächlich an, weil eine Landschaft/Bauwerk/Brauch in der Umgebung (Sonntagsausflug) vorgestellt wird und in den Nachrichten über ein Volksfest in der Umgebung berichtet wird oder über die Demo vor dem hessischen Bildungsministerium in Wiesbaden (meine Tochter ist als Schülerin direkt betroffen und ich als Verkehrsteilnehmer). Auch interessiert mich der Beitrag über die Neueröffnung eines neuen Einkaufszentrums in Wiesbaden oder das Open Air Konzert von Lionel Richy am Bowling Green, die Einbruchsserie in meinem Stadtteil und die Sängerin die bei mir Haus wohnt. Aber auch Berichte des SWR-RP über Mainz, die nächste Nachbarstadt finden mein Interesse. Ähnliches in MeckPom ist für mich jedoch absolut uninteressant - bzw. nur interessant, wenn beispielsweise über die gesammte fränksche Schweiz ganz allgemein und oberflächlich berichtet wird - jedoch ein grosses Spektrum Kulturelle, Historisch, Geografisch und Biologisch abgerissen wird.
    Allerdings würde ich auch einen ausführlichen Bericht des SWR-BW aus Baden Würtemberg (Lörrach, die Stadt meines ersten Lebensviertels) z.B. über das Stimmenfestival, die dortige DVB-T Einführung und Problematik (meine Mutter ist betroffen), lokaler Kriminalfall, den Brand in der Bonifatius Kirche oder Klatsch über regionale Prominenz interessieren. Die selben Themen in Hamburg und Umgebung sind für mich ebenfalls uninteressant - mir fehlt der Bezug. Jemand anderes der sucht jedoch die Lokalsendungen des NDR oder Bayern. Aus dem selben Grund wie ich.
    Würde ich meinen Wohnsitz nach Berlin verlegen, wäre ich weiterhin an Themen aus Lörrach oder Wiesbaden/Mainz/Frankfurt interessiert, da ich zu beiden Gebieten eine emotionale Beziehung aufgebaut habe - Kulturell, Menschlich und Politisch.
    Private Sender, zb. RheinMainTV sind zu sehr kommerziell orientiert. Offene Kanäle, zb. bei Mannheim bringen zwar eine Plattform für jeden Spinner, aber keine Tiefgreifende Info - ausser es wird eine Spinnerte Gruppe angesprochen, welcher ich ebenfalls angehöre. In beiden Fällen wird die allgemeine Berichterstattung und Dokumentation aus der Region zu sehr vernachlässigt.
    Die grösste Gruppe der ÖR-Regional-Programmzuschauer wohnt, evlt. seit Jahrzehnten in der Region. Die zweitgrösste Grüppe schaltet des Rahmenprogramms (z.B. Volksmusik, FaschingsBall) zu. Und eine nicht unerhebliche Gruppe umfasst die beruflich oder familiär bedingt "Ausgewanderten". Private oder Offene Kanäle können so etwas gar nicht abdecken.
    Entsprechende von Dir zitierte "Quotendesaster" werden von den ÖRs ja immer wieder gebracht. Allerdings gehen sie, aufgrund der sehr kleinen Interessen- und Zuschauergruppen unter, in Erinnerung bleibt nur, was einem persönlich angesprochen hat. So brachte eines der Dritten eine Telenovela im spanischen O-Ton "El cuarto msterio", man brachte auf Arte die Biolabor-Serie oder der ZDF-SF 2043. Jeweils nur von wenigen angesehen und somit in den Medie weniger beschrieben wie beispielsweise StarTreck oder Stargate, welches alleine durch das damit zusammenhängende Merchandising viel mehr im Mittelpunkt der Öffentlichkeit ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Juli 2007
  3. Kellerkind

    Kellerkind Wasserfall

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    AW: Heuchelei von ARD und ZDF

    Das sind alles Inhalte für Regionalprogramme. Die will denen keiner nehmen.
    Mir geht es um das Programm drumherum, welches sehr oft überregional verwendbar ist. Die wirklichen regionalen Inhalte sind meist Nachrichten und aktuelle Berichterstattung und damit für alle Altersgruppen in einem Gebiet relevant.

    Bei vielen anderen Sendungen beginnt aber eine altersmäßige Trennung wichtiger zu werden, als eine regionale. Wenn eine MDR-Talkshow (für die man anscheinend drei unterschiedliche Studios bzw Dekos in drei verschiedenen Städten hat, ist wohl politisch gewollt, mit Gruß an den Gebührenzahler) z.B. Zeitarbeit behandelt und keiner der Gäste aus Mitteldeutschland stammt und die gesagten Inhalte gesamtdeutsch relevant sind, dann leuchtet mir nicht ein, warum man sauber recherchierte Inhalte in einem niveauvollen Gespräch nicht aktiv allen zur Verfügung stellt, sondern hofft, dass der Mega-Overspill die Sache richten wird. Ähnliches gilt für die im letzten Sommer gezeigten Ausgaben der Wissen macht Ah-Spätausgabe im WDR.

    RTL hatte zu Beginn des Jahres eine Schuldnerreportage. Der WDR auch. Die Sendungen sind relativ austauschbar, der WDR war insgesamt etwas zurückhaltender. Beide spielten in NRW. Es gibt keinen vernünftigen Grund, dass RTL 20% MA hat, der WDR aber nur einen Bruchteil, außer dass der eine poltert und über mehr Vertrauen bei den Jungen verfügt, als der andere. Das ist ein sehr schönes Beispiel. Die ÖR vermasseln es sich selbst durch ihr antiquiertes Auftreten und defensive Haltung.

    Wenn die wollen, dann können die auch. Die Rock am Ring-Konzerte waren technisch eine Wohltat, KDD eine echte Innovation und Later with Jools Holland jedes mal ein kleines Fest. Es gibt Foren, da drehen sich Threads um Film-Ausflistungen, damit die Zuschauer gute Sachen nachts nicht verpassen.
    Hier wird nochmals der Unterschied deutlich: Bei den ÖR muss sich der Zuschauer sehr aktiv bemühen, bei den Privaten bekommt er alles hingetragen. In wie weit kann man aktives Verhalten überhaupt noch von Zuschauern erwarten, die kein Leben ohne Private kennen? Man hat es versäumt, dem entgegen zu wirken.
     
  4. borg2

    borg2 Platin Member

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    AW: Heuchelei von ARD und ZDF

    Findest Du es gut, wenn bei einem wie bei Dir aufgeführten ernsten Thema hauptsächlich schrille Extreme auftreten, die zwar Vorurteile bestätigen, jedoch die breite, ebenfalls betroffene Masse kaum repräsentieren - nur um nicht angestaubt zu wirken und für "Äktschen" zu sorgen? Mir ist eine ernste Beleuchtung mit "normalen" Teilnehmer seien es Schuldner, Arbeitslose oder Hartz-IV empfänger lieber, wie eine schreiende Diskussionsrunde in der ein pupertierender, gepircter Chaot als Vertreter der Schuldner und HartzIV-Empfänger "Null Bock" und sich mit Klingeltönen verschuldet hat und damit angibt von der Stütze zu leben. Klar, die Leute gibt es. Aber es sind im Heer der Arbeitslosen und Hartz-IV-Empfänger nur eine Minderheit. Auch wenn die Bild entsprechende Personen gerne auch aufgreift um dann auf die "Sozialschmarotzer" zu schimpfen. Bis auf wenige Beispiele sind in entsprechenden Diskussionsrunden die ÖRs deutlich besser und weniger schrill. Würde ich heute meinen Job verlieren, wäre ich evtl. auch bald ein Harz-Empfänger. Und in einer Diskussionsrunde würde ich sicherlich zur Gruppe der angestaubten gehören, obwohl ich viel eher der Masse der Berufstätigen auf dem Schleuderstuhl entspräche.
    Allerdings gibt es auch das Beispiel Sabine Christiansen. Seriös wirkend aber absolut Null aussagekraft von allen Teilnehmern, ausser Phrasen der jeweils vertretenen Meinung.
    Die privaten bieten dafür fast nur noch mentales Fastfood. (auch ich will nicht immer den moralischen Zeigefinger und bei der Unterhaltung ziehe ich ein CSI ebenfalls einem langweilgen, besser recherchierten und realistischen Tatort vor). Aber dies schliesst zumindest bei mir, nicht aus auch etwas anzusehen, bei dem ein gewisser Hintergrund nochtwendig ist. Eine Anpassung an das niedrigere Niveau empfinde ich als falsch. Die wirkung würde die Volksverdummung nur noch verstärken, da auch für die Anspruchsvolleren nichts mehr geboten würde.
    Bestes Beispiel: unser Bildungssytem. Anstelle Randgruppen zu fördern passte man das System immer weiter nach unten an, liberalisierte es, förderte die freie Entwicklung, integrierte alles und jeden, um auch dem Blödesten (nicht abwertend gemeint) noch einen Schulabschluss zu ermöglichen. Folge: Für einen einfachen Lehrberuf werden nur noch Abiturienten genommen, da alle anderen nicht mal mehr ihren Namen schreiben und 1+1 zusammenzählen können. Heute benötigen wir Schulen für besonders Intelligente, Ausländer können nach der MR kaum ein Wort deutsch, Hauptschüler nicht lesen und rechnen. Und Sonderschulen, eigentlich für wirklich Behinderte bzw. geistig zurückgebliebene vorgesehen, werden von denen Dominiert, die sich sozial, herkunftsmässig oder erziehungsmässig nicht integrieren liesen - jedoch geistig das selbe Potential hätten wie ein Gymnasiast.
    Mit dieser Denkweise würde man auch das ÖR-Fernsehen zugrunde richten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Juli 2007
  5. Kellerkind

    Kellerkind Wasserfall

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    AW: Heuchelei von ARD und ZDF

    Diese schrillen Beispiele konnte ich diese Woche bei Phoenix in der Wdh der WDR-Sendung nicht beobachten. Im Gegenteil. Die Familien waren extrem normal und in der Mitte der Gesellschaft, hatten aber trotzdem Probleme. Vorurteile wurden hier nicht geschürt, obwohl besonders der Beginn einer Folge teils sehr "privat" war.
    Aber wie gesagt, die RTL-Sendung (von der ich nur eine sah) war da "offensiver", wenngleich auch dort der Sinn in der Problemlösung lag und nicht im Vorführen.

    Edit: Hab eben mal nachgesehen, der WDR hatte die ersten Ausgaben 5 Monate vor RTL. /Edit.
    Vorsicht. Du musst differenzieren zwischen Inhalt und Form. Bei den Privaten wird der größte Blödsinn mit Bombast als genial verkauft. Warum sollten die ÖR ihre teils gehaltvolleren Programme nicht auch mit Bombast verkaufen? Im "schlimmsten" Fall gewinnen sie ein paar Zuschauer hinzu.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Juli 2007