Helmut Thoma kritisiert RTL-Programm: zu alt und zu billig

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AW: Helmut Thoma kritisiert RTL-Programm: zu alt und zu billig

Im Sinne der der Kosteinsparung des ÖRR wäre die Übertragung der Champions League bei RTL sehr gut gewesen.
Nein, das ZDF muss sich da wieder reindrängeln. :wüt:

 

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RTL zeigt sich leider nicht sehr interessiert an Fußball. Man zeigt ja nur noch Formel 1 und Boxkämpfe...

 

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Stimmt, ist leider so.

 

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Unter Thoma war das Programm für mich sehenswert. Anfangen hat es dann unter Zeiler und ab Zeilers Nachfolgerin wars dann nicht mehr sehbar für mich. Zeiler war es leider auch der ORF1 zu einer Kopie der deutschen privaten gemacht hat. Bevor er aber zu RTL ging hat er die Sendeleistung noch beschränkt, damit Süddeutschland ja den ORF nicht sehen kann, denn das hätte RTL ja dann Quote weggenommen..

 

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Die Frage ist doch: Will man ein gutes Programm oder will man eine gute Quote? Beides zusammen geht nur zu sehr hohen Kosten, daher ist es nur logisch, dass sich RTL auf die Quote konzentriert. Darin sehe ich aber auch nichts Schlimmes: Mit den öffentlich-rechtlichen Sendern gibt es genug Programme, die zumindest überwiegend gutes Programm machen: Wenig US-Schrott, wenig Doku-Soaps, dafür viel Information.

 

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Schließt gutes Programm wirklich Quote aus? Es ist wie bei Lebensmittel - wenn man Kindern regelmäßig Fertigprodukte füttert, dann sind sie an den Geschmack gewöhnt und werden mit 15 wohl kaum noch selbst gemachte Produkte schätzen (Apfekompott aus dem Glas versus usw.).

Als ich in den 80ern Kind war, gab es in Österreich 1 1/2 TV Programme. Da gabs am Donnerstag Abend eine geschichtliche Dokumentation (Österreich I bzw. II) jede Woche als Fortsetzung. In der Schule gab es eigentlich keinen der das nicht gesehen hat. Ich sehs ja bei uns jetzt selbst zuhause - für die Kids sind Sendungen wie Wollnys, Das Supertalent und was es da alles gibt normal. Da wird daneben telefoniert, gechattet - das Programm läuft meist nur nebenher als Berieselung. Richtige Reportagen oder Filme überfordern die meisten dann, weil man a) das Hirn einschalten muß und b) auch etwas mitdenken angesagt ist.

Leider sind es ja nicht nur die Privaten - im ORF war erst im Frühjahr eine Sendung (enspricht dem Supertalent in D) wo das Horst Wessel Lied auf der Munharmonika gespielt wurde - im ORF hats keiner gemerkt und das ganze ging tatsächlich so trotz Proben über den Sender. Erst in der Wiederholung wurde es herausgenommen.

Vor 20 Jahren war ARTE für mich noch ein Hochkultursender den ich 5 Minuten pro Jahr gesehen habe. Heute ist das wesentlich anders - vermutlich nicht weil ich heute annähernd 40 bin, sondern weil die Konkurrenz zu seicht wurde.

In Österreich gibt es in ORF eine Sendung "Liebesgschichten und Heiratssachen". Ist nichts anders wie eine Partnervermittlung - die Sendung hat Traumeinschaltquoten. Warum, nicht weil sie in der Produktion so teuer ist, sondern weil sie originär ist und weil niemand vorgeführt wird, sondern die Leute werden einfach vorgestellt ohne dass das ganze gekünstelt wirkt. Das ganze läuft im Hauptabendprogramm. Würde genauso ins Privat-TV passen.

 

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Wie sagte doch noch einmal ein gewisser Dr. Helmut Thoma: der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler....

 

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Und dann? Glaubst du echt das der Sender dann mehr Zuschauer hätte als jetzt?

Ich glaube das jedenfalls nicht.

Erstens: Zuschauer die jetzt um die 20 sind können mit den Namen "RTL Plus" nichts anfangen das zieht nur bei uns Nostalgiker (siehe Tele 5), da ist es also wurscht wie der Sender heißt.

Zweitens: RTL Nitro muss sich erstmal stärker auf die vorderen Sendeplätze durchkämpfen, was aber bei der heutigen Senderflut schwieriger ist als in den Anfangstagen des Privatfernsehens.

Meines Erachtens, und da muss ich Helmut Thoma recht geben, müsste RTL wieder mehr Geld in die Hand nehmen und in ihre Programm stärker investieren und wie man es besonders in den 90er machte Innovationen setzen.

Aber um dass zu machen muss man bei RTL wieder Risikofreudiger werden und Ausdauer zeigen. Derzeit baut RTL sein Programm nur noch auf die hundertste Casting-Show, die Hundertste Reality-Doku Show und die zig fache Wiederholung der 80er Show auf. Wirklich neues, überraschendes fehlt bei RTL.

Natürlich kann man auch Herrn Thoma zurufen "warum machen sie das einfach nicht selber?".

Als Antwort würde man von Helmut Thoma wohl bekommen "erstens fehlen für Volks.tv noch Investoren und zweitens könnte sich Volks.tv auch im Sendebetrieb solche Formate nicht leisten."

Aber nichtsdestotrotz gegen ein RTL das wieder überraschend ist und lust auf Innovation und Risiko hat, hätte ich nichts einzuwenden.

 

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Genauso ist es. Mann wusste damals wirklich wofür die Sender standen. Heute schaue ich die Privaten immer seltener. Den einzigen Privaten wo ich öfters schaue ist Tele 5, wegen Star Trek usw.

Sonst schaue ich mehr ÖR, aber auch hier nicht unbedingt die Hauptprogramme sondern eher Arte, Phönix, ZDF Neo und ZDF Kultur.

Und bei Sky schaue ich eher die Doku- und Serien Kanäle an.

 

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Diese Frage dürftest du nicht nur RTL fragen, sondern die ganze TV-Branche wenn nicht sogar die ganze Medien-Branche.

Das selbe traurige Bild hat man ja auch bei den Radiosendern. Aber auch bei vielen Fachzeitschriften die zwar immer mehr Seiten haben und immer mehr kosten aber die Artikeln immer kürzer werden und auf Bild-Niveau sinken.

Manchmal habe ich ja sogar schon das Gefühl dieser ganzen Medienzunft überdrüssig zu werden, weil ich kaum noch was finde was mir wirklich zusagt.

Vielleicht liegt es daran das wir in einer Zeit leben die schnelllebig ist, und dort muss es wie bei einen Mikrowellen Gericht alles schnell zubereitet, alles schnell runtergewürgt werden. Und weil es so ist, ist das Zeug eben an Mehrwertstoffen inhaltsleer.