Heimat!

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Vor vielen Jahren:
3 x Sylt für ca. 10 Tage.
Immer Sauwetter Ende Juni, Juli, August.
Nie wieder.

 

da der thread hier gut läuft, hab ich mir gedacht, versuchs in einem grossen, roten pcforum auch mal.
antwort von einem mod:
Wo soll das hinführen?
Gerne Erklärung per PN.
Bis dahin zu.

das smily ist vom mod, nicht von mir.

 

Verstehe nur Bahnhof.

 

das ist die antwort des zuständigen mods im luxx, als ich so einen thread versucht habe zu eröffnen.
mir gefällt dieses thema nämlich ausgesprochen gut.

 

meine Heimat ist irgendwie vor der Bühne, sei es auf einem Acker oder in einer Halle, irgendwo in Deutschland, Europa oder weiter weg.
Da bin ich in meiner bunt gemischten Blase mit lieben Menschen aus allen Bereichen des Lebens.
Hier wohne ich und gehe schaffen. Der Job macht Spaß und Ddorf ist auch ganz nett, außer am Wochenende wenn die Bauern einfallen, aber da bin ich ja meistens unterwegs
Gebt mir Wasser in der Nähe, einen Flughafen, ICE Bahnhof, die Autobahn und das reicht.

Where I lay my head is home

 

Sehr interessantes Thema, @Eike. Danke.
Überhaupt eines der bemerkenswertesten von denen, welche hier in letzter Zeit eröffnet wurden, wie ich finde. Weil es jeden User unweigerlich dazu veranlasst, erstmal über sich selber nachzudenken. Und... weil es Leute vielleicht wieder etwas näher bringt.

Nun... ich hab wahrscheinlich ein ziemlich ambivalentes Verhältnis zum Begriff 'Heimat'.
Berufsbedingt ist es bei mir so, dass sich seit rund 34 Jahren alle 2-3 Jahre der Ort meiner Arbeitsstätte ändert - und zwar quer durch die Republik und den Rest der Welt. Ich bin also rumgekommen im In- und Ausland.
Als ich vor gut 21 Jahren eine Familie gegründet habe stand von Anfang an fest, dass diese mir nicht ständig hinterher ziehen soll, sondern an unserem Wohnort verbleibt - steuerlich bezeichnet als 'Lebensmittelpunkt' oder auch 'Familienwohnsitz'. Das heisst, ich sehe Frau und Kinder seitdem nur am Wochenende. Pendlerschicksal.
Und: Meine Frau ist Ausländerin mit starken Wurzeln dorthin, woher sie stammt (die Kinder haben beide Staatsbürgerschaften).

Tja... was ist jetzt für mich Heimat?
Die Gegend, wo ich herkomme, wo ich aufgewachsen bin und wo immer noch der Großteil meiner Familie lebt? Die vielen schönen Stationen in meinem Berufsleben, wo ich mich wirklich aufgenommen, wohl- und (aus dem Bauch heraus) 'heimisch' gefühlt habe? Oder die Gegend, wo meine Frau herkommt. Die so schön ist, dass ich dort meinen Lebensabend verbringen möchte?

Und... ehrlich gesagt - ich weiss es (noch) nicht, was für mich Heimat ist. Habe noch ein paar Jahre bis zur Pensionierung und ich hoffe, mich bis dahin entschieden zu haben.

Sollte ich irgendwann eine Wahl getroffen haben, werde ich es hier mitteilen.

 

Unsere Heimat ist mittlerweile der Landkreis Erding. Dort ist es sehr lebenswert. Wir wohnen in einem Vordorf von Erding, 2000 Einwohner, jeder kennt jeden, nachts muss man nicht zusperren, entspanntes Landleben und trotzdem hat man hier alle Vorzüge der Millionenstadt München. Zur Allianz Arena brauch ich 20 Minuten, zum Flughafen 15 Minuten. In 10 Minuten bin ich in Erding wo man eigentlich alles bekommt, ne schöne Innenstadt hat, und in 30 Minuten bin ich in München. Dort gibt es Konzerte von allen Stars aus aller Welt, du kannst Samstag ins Backstage zum Heavy Metal und Hardcore Abend und in 1 Std. ist man am Tegernsee um in die Berge zu fahren .

 

Solche Heimat wie @sanktnapf wäre bei mir auch vorstellbar. Ich brauche die Stadthektik nicht. Mir würde es völlig reichen, wenn man wie bei ihm auf dem Land leben würde, aber trotzdem in der Reichweite eine Stadt hat, in die man jederzeit fahren kann.

 

Ich wohne ja auch eher dörflich, kann aber nach Mönchengladbach radeln und bin auch zügig in Köln oder Düsseldorf. So ist es eigentlich perfekt für uns. Wir wohnen ruhig in netter Nachbarschaft, und wenn man Trubel haben will, kann man das auch.

 

Was Heimat für mich ausmacht, sind natürlich die Menschen die hier leben. Das ist hier im Rheinland schon ein besonderer Schlag. Und da kommen wir natürlich direkt zur Kritik. Es gibt Zuwanderung die stellt eine Bereicherung dar, und es gibt Zuwanderung die stellt ein Problem dar. Hier können wir beides beobachten. Wenn Zuwanderer sich abschotten, und nur ihre eigene, mitgebrachte Kultur leben wollen... ganz ehrlich, dann können wir sie hier eigentlich nicht gebrauchen. Das Rheinland lebt auch von einer Vermischung von Kulturen, und da sind abgeschottete Parallelgesellschaften nicht hilfreich. Zuwanderung von unaufgeschlossenen Menschen zerstört hier langsam das, was ich als Heimat empfinde, oder besser empfunden habe.