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HDMI-Kabel mit Ferrit?

Dieses Thema im Forum "Plasma, LCD, OLED & Projektor" wurde erstellt von mittelhessen, 30. Oktober 2008.

  1. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Weil die Signale mit sehr hoher Taktung gesendet werden. Zudem fällt der Pegel je länger das Kabel wird und damit fällt die Abgrenzungsschwelle zwischen Signal und Rauschen. Störungen haben also mehr Auswirkungen. Der HF-Techniker kann das sicherlich noch genauer erklären.

    Kurzum: Je höher der Takt, desto kürzer der Puls. Und je länger das Kabel, desto niedriger das Signal am Ende. Und somit kann ein ultrakurzes Störsignal die Daten verändern.
     
  2. teucom

    teucom Talk-König

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Das ändert aber nichts daran, dass dies keine unterschiedliche Bildqualität verursachen kann - entweder es funktioniert, oder nicht :)

    Vergolden hört sich toll an, wirkt unheimlich wertig, vermittelt dem Käufer das Gefühl der "Hochwertigkeit" und erzielt damit höhere Preise und Margen - und ist dank des Materialaufwandes im Molekülbereichs doch unglaublich billig.

    Der Käufer glaubt somit etwas vorteilhaftes erworben zu haben - und macht in der Praxis den einzigen denkbaren theoretischen Vorteil (geringeren Übergangswiderstand) damit zunichte, dass er den vergoldeten Stecker in die im Gerät verbaute 08/15-Buchse, die keineswegs vergoldet ist, steckt :)

    Ich vergleiche es immer mit optischem Autotuning: Technisch gesehen wenig sinnvoll, aber es gibt dem Besitzer das Gefühl eines Mehrwerts (und lockert seinen Geldbeutel), und gibt vielen Zeitschriften und Fanforen eine Existenzberechtigung.
     
  3. mittelhessen

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Dem Statement will ich erstmal nur bedingt zustimmen. Natürlich heisst "digital", dass es nur um den eingeschalteten oder ausgeschalteten Zustand (0 oder 1) geht. Aber fakt ist auch, dass es sich hier um extrem hohe Frequenzen handelt (bei HDMI 1.3 bis 340 MHz). Das es funktioniert oder nicht funktioniert, würde ja auch bedeuten, dass es durch die Übertragung keinerlei Artefakte gäbe. Damit meine ich keine Kompressionsartefakte, sondern Artefakte, die durch eine schlechte Übertragung entstehen.

    Das mit den vergoldeten Steckern ist auch nur bedingt richtig. Kupfer bietet einen besseren Leitwert als Gold und ist somit der bessere Leiter. Geworben und geglaubt wird allerdings oft, dass es umgekehrt sei. Der eigentliche Vorteil von Gold ist eher, dass es nicht oxidiert, was aber im Innenbereich keine Rolle spielt.
     
  4. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Nein, solche Artefakte gibt es nicht. Datenpakete werden mit Prüfsumme übertragen. Stimmt die nicht, dann wird das Paket weggeworfen und es fehlt was. Neuübertragung gibt's nicht.
     
  5. mittelhessen

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    OK, das ist mal eine klare Aussage. Da das Kabel eh nur max. 2 Meter lang sein wird, denke ich damit, dass der Tenor dahin geht, dass ich mich für das "höherwertige" Kabel ohne Ferrit entscheiden werde.
     
  6. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Bei 2m reicht das völlig aus. Du wohnst sicherlich auch in Stahlbeton, somit sind kaum Störeinflüsse vorhanden/möglich.
     
  7. Super Grobi

    Super Grobi Gold Member

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Gut so! Nicht das billigste nehmen, aber auch nicht das teuerste. Normal reicht ja das billigste, aber die Qualität der Stecker ist oft nicht so gut und nach mehrfachen rein und raus weiss man dann, warum man doch das bischen teurere hätte nehmen sollen.

    Nur von solchen vergoldeten und Feritdingsbums und ich weiss nicht was, sollte man abstand nehmen. Das dient nur dem Hersteller dazu das Produkt möglichst teuer zu verkaufen.

    SG
     
  8. HH_Nordwest

    HH_Nordwest Silber Member

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Die Aufgabe von Ferriten ist, hochfrequente Störungen in Wärme umzuwandeln und sie so aus dem Kabel herauszuhalten bzw. ihre Abstrahlung aus dem Kabel zu vermindern.
    Ferrite kann man übrigens als so genannte "Klappferrite" auch nachträglich anbringen. Dabei auf den Kabel-Außendurchmesser achten.

    HDMI verwendet bei der Auflösung 1920x1080 mit 60 Bildern/Sekunde (fps) und voller Farbübertragung (RGB oder YCbCr 4:4:4) eine Frequenz von 340 MHz. Bei niedrigerer Auflösung oder Farbtiefe liegt die Frequenz niedriger. Bei Ultra-HD liegt sie höher, zum Teil deutlich höher. PCs verwenden wohl immer RGB. Fernsehen läuft interlaced mit YCbCr 4:2:0; Wenn der Receiver das so weitergibt, kommen nur etwa 100 MHz auf der HDMI-Leitung zustande.

    Es ist leider üblich, dass der HDMI-Bus auch aktiv ist auf Leitungen zu Geräten, die sich im Standby befinden. Auch von diesen Leitungen können also hochfrequente Störungen ausgehen.
    LAN-Kabel arbeiten ebenfalls in diesem Frequenzbereich. Und der Kabelanschluss, wenn einer vorhanden ist, auch! Der ist besonders als Störstrahler bekannt.
    Man vermeide, Kabel parallel oder sich kreuzend zu verlegen (leichter gesagt als getan...). Abschirmungen sollten gut sein. Hier liegt nämlich unter anderem auch der Hase im Pfeffer was die Qualität von Kabeln angeht. Die mögen ja gut funktionieren, wenn keine Störquellen in der Nähe sind, aber in der Praxis kann es anders aussehen.

    Einstrahlungen können sich als Flackern und als eine Art Rauschen im Bild bemerkbar machen. Da muss nicht gleich das ganze Bild zusammenbrechen.

    Was die Qualität von HDMI-Kabeln angeht:

    Es ist ein extrem nerviges Thema. Die Leute hauen sich Allgemeinplätze um die Ohren, die sie irgendwo mal aufgeschnappt haben. Beziehen sich auf einen Test, der "Billige sind genau so gut wie teure" als Überschrift hat, ohne ihn kostenpflichtig zu lesen und dann zu erkennen, dass die "billigen" bei 2 Metern Länge 80 Euro kosteten und die "teuren" 250 Euro! Oder Leute nennen es einen Test, wenn sie sich vor die billigsten verfügbaren Fernseher setzen und mal subjektiv "beurteilen", dass das Bild immer gleich aussieht. An den billigsten Fernsehern sieht das Bild nämlich immer sch.... aus! Oder der "Test" entpuppt sich eindeutig als Werbeplattform für einen bestimmten Hersteller.

    Echt "unschön" ist auch, dass jede Menge Blender im Umlauf sind. Die kosten im Einkauf in China so 7 Euro und liegen dann für 79 Euro im Regal. Ohne weiteres auch mal mehr. Die sind natürlich auch verantwortlich dafür, dass der Eindruck entsteht, die wären alle gleich. Wenn versilbert wird, dann ist häufig der Kabelquerschnitt viel zu gering und der positive Effekt wird dadurch wieder aufgehoben. Billig, billig im Einkauf, teuer, teuer im Verkauf heißt die Devise. Da wird es schwierig, das wirklich gute Kabel zu finden.

    HDMI verwendet für die Bildübertragung keine Absicherung durch Prüfsummen oder FEC (Forward Error Correction, wie z.B. bei digitalem Fernsehen). Leider. Erst für Ultra-HD ab HDMI 2.0 ist eine FEC vorgesehen. Damit lassen sich Störungen also bei den jetzigen Auflösungen weder erkennen noch beseitigen. Bedingt durch die kleinen Kabelquerschnitte und die hohen Frequenzen fällt der Pegel auf der Leitung sehr stark ab. Das ist zwar im Standard berücksichtigt, aber es erhöht doch die Wahrscheinlichkeit von Störungen (z.B. Störeinstrahlungen).

    Interessant ist folgendes Phänomen: Messgeräte für HDMI-Kabel sind ca. 2500 Dollar teure Geräte. Da sind fast optimale HDMI-Sender und Empfänger eingebaut. Bei den real existierenden Consumer-Geräten sieht das ganz anders aus. Dort regiert der Preis. Das kann dann dazu führen, dass ein Kabel an einer Geräte-Kombination gut funktioniert, an der anderen nicht.

    Vergoldungen sollten selbstverständlich sein. Das Gold hat folgende Funktion: Schiebt man harte Materialien aufeinander, haben die nur an wenigen Stellen wirklich Kontakt miteinander. Dadurch erhöht sich der Übergangswiderstand erheblich. Und bei der Abschirmung bleiben zwischen den einzelnen Kontaktpunkten Lücken, durch die Hochfrequenz hinein und heraus kommt. Gold ist nun so weich, dass es sich der gegenüberliegenden Fläche anpasst und eine Verzahnung der Verbindung zustande kommt. Der Kontakt wird besser und dichter. Das geht natürlich nur, wenn die Vergoldung dick genug ist und nicht nur als Blender hauchdünn aufgetragen wird!

    Naja, und schließlich der Vergleich mit der LAN-Leitung: Da kann das empfangende Gerät beim sendenden Gerät rückfragen, wenn die Prüfsumme nicht stimmt. Dann kommt das Datenpaket eben nochmal. Bei HDMI nicht vorgesehen. Also nicht vergleichbar. Und selbst da greift der Profi zu Cat7 oder Cat8-Kabel, auch wenn das Cat5e theoretisch einsetzbar wäre.

    Was soll's, soll jeder seine Billig-Kabel verwenden, wenn es ihm Spaß macht. Was mich ärgert, ist, dass das die Suche nach Information für gute angeschlossene Geräte und schwierige elektromagnetische Situationen durch die massenhaft vorhandene Falsch- und Halb-Information unheimlich erschwert wird. Ich hoffe, hiermit etwas zur Aufklärung beigetragen zu haben!
     
  9. FilmFan

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Das nervt mich auch extrem. Man kann kaum noch irgendwelche Kabel ohne diese sperrigen Dinger kaufen, die beim Verlegen oder Zusammenrollen sehr stören. Selbst die kurzen USB-Stromkabel bei Smartphones sind damit verunstaltet.

    Ich kaufe mir nur noch dünne, biegsame Kabel ohne diesen Schrott. Trotzdem funktioniert bei mir alles problemlos. Allerdings ist es im Versandhandel manchmal schwer, vorher zu erkennen, wie die Kabel beschaffen sind. Bei fertigen Sat-Antennenkabeln habe ich leider auch noch nichts passendes gefunden.
     
  10. Gorcon

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    AW: HDMI-Kabel mit Ferrit?

    Bei USB Kabeln kommt sowas aber extrem selten vor. Ich habe nur ein einziges und das ist eins das nichtmal USB Daten überträgt und damit gleich in die Tonne geflogen ist. Normal brauchen USB Kabel keine Feritkerne genauso wenig wie HDMI Kabel auch normal keine haben. Bei mehrfach geschirmten Kabeln bringen die Feritkerne sowieso praktisch nichts.
    Bei Netzkabeln ist das schon etwas ganz anderes, diese Kabel sind ja auch nicht geschirmt und die Feritkerne sollen die Störungen durch Schaltnetzteile etwas verringern.