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HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 23. April 2015.

  1. Hugo Armani

    Hugo Armani Board Ikone

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Und genau in diesem Punkt bin ich vollkommen anderer Meinung!!!
    sky hat ja nicht einmal das Recht gleichzeitig mit HBO zu senden, der Wortlaut im Vertrag hätte vermutlich nur anders forumliert werden müssen, denn sky weiss auch sehr gut das sie mit Filmen ausschliesslich in Originalsprache keinen einzigen Kunden anlocken können, eine Ausnahme bestätigt diese Regel. ;)

    Für mich beduetet das , HBO hat nicht clever genug verhandelt, es sei denn man will einfach keine Kunden ausserhalb der USA, weil man die Kapazitäten nicht hat und der Ausbau sich nicht lohnt, aber die Frage kann hier auch keiner beantworten.
     
  2. bolero700813

    bolero700813 Wasserfall

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA


    So ganz unmöglich scheint es für US-Amerikaner nicht zu sein, in Deutschland "ihre" Programme und "ihre" Angebote zu sehen. Anbei ein Verweis auf ein Kabelfernsehangebot für US-Streitkräfte in Deutschland:


    easyTV | channels


    HBO ist zwar in diesem Fall nicht dabei, aber dafür z.B. die ganz großen Network-Programme, oder auch die großen Premium-Marken "Starz" und "Encore" (ganz nebenbei werden übrigens auch die wichtigsten deutschen Programme eingespeist).


    Außerdem meine ich, mal gelesen zu haben, dass Militärmitarbeitern IP-Adressen zugeordnet werden, die ausdrücklich vom US-Geoblocking ausgeschlossen werden. Möglicherweise haben sie dadurch auch Zugriff auf "HBO Now".


    So penetrant ein Zugriffsverbot aus Deutschland auch durchgesetzt werden mag: Es gilt offensichtlich nicht für alle Menschen, die sich auf deutschem Boden aufhalten.
     
  3. Alaska

    Alaska Talk-König

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Du kennst Dich in diesem Bereich offensichtlich gut aus, ich kann da nur mit meinem Bauchgefühl antworten. Meine Informationen stammen fast alle aus der FAZ, deren Feuilleton schon eine ganze Weile HBO hochgejubelt hat und das nun so ähnlich mit Netflix betreibt.

    HBO hat von Anfang an die Autoren und die Qualität in den Mittelpunkt gestellt und sich um Quoten wenig geschert, das war einer der Gründe für den großen Erfolg. Tom Tykwer hat vor kurzem mit den Wachowski Geschwistern eine Serienidee entwickelt. Netflix soll sofort zugeschlagen haben, um das Projekt ohne Einschränkungen und Kundentests zu finanzieren (was unüblich sein soll). Da die Geschichte auf mehreren Kontinenten spielt, wird es sehr teuer, von Netflix war zu hören, dass es nur auf die Qualität ankomme. Das ist eine Haltung, die man von HBO kennt und wenn die Autoren und Regisseure die Mittel bekommen, um ihre Ideen ohne Korrekturen und Einschränkungen zu entwickeln, könnten für Netflix ähnlich hochkarätige Serien entstehen wie von HBO.

    Was mich sehr beeindruckt ist die Professionalität, mit der Netflix hier in Deutschland den Vertrieb gestaltet. Die ct hat Netflix in den USA besucht und zum Start hier in D geschrieben, Netflix beobachte die Enwicklung hierzulande bereits seit Jahren und habe sich gezielt darauf vorbereitet. Die technische Qualität ist bei mir trotz einer miesen Versatelversorgung sehr hoch, das hätte ich von Streaming nicht erwartet und schon gar nicht bei so einem Preis. Die nutzen wohl Server, mit denen die Konkurrenz nicht mithalten kann (nicht mal Amazon, dabei sind die offenbar im Besitz dieser Server). Wenn ich das mit Sky vergleiche, kann ich kaum glauben, dass Sky ein millionenschweres Unternehmen ist, offensichtlich fehlt hier der Wille und man konkurriert nur halbherzig gegen VoD-Anbieter.

    Auch Form und Inhalte der "Original Netflix"-Serien haben ein ungewohnt hohes Niveau. Und ich hätte nie erwartet, dass ein Anbieter in Deutschland einmal Inhalte mit allen Ton- und UT-Spuren zur Verfügung stellt. Bei den Serien auf iTunes muss man für 2 Tonspuren meist doppelt zahlen und hat in der Regel keine UT. Sky spart sich die Kosten für UT genauso wie die für gute Server.

    Wie Sky D die Kosten für die überteuerte und immer gieriger werdende BL stemmen will, ist mir ein Rätsel, zur Zeit versuchen sie es mit immer mehr Werbung. Ich habe Sky komplett (eine Karte noch ungepairt mit einer Dreambox und die andere parallel mit Anytime auf einem 2GB Humax) und vergleiche seit einigen Monaten mit Netflix. Trotz der HBO-Perlen verschiebt sich mein Sehverhalten immer mehr in Richtung Netflix. Die technische Qualität ist höher, Komfort und Flexibilität sind wesentlich größer und es gibt keine nervende Werbung. Im Urlaub oder unterwegs reicht der kleine Fire-Stick von Amazon, um die Inhalte familienfreundlich auf einem ausgewachsenen TV weitersehen zu können, ich muss nicht mehr allein vor meinem iPad sitzen.

    Und dann die Preise. Die für Sky kennt ja hier jeder. Für 12 Euro kann ich bei Netflix auf 4 Geräten gleichzeitig streamen (inklusive UHD). Das dürfte für die meisten Familien reichen.

    Aus all diesen Gründen sagt mein Bauchgefühl, dass HBO seine langfristige Kooperation mit Sky D und den Verzicht auf einen eigenen Streamingdienst noch bereuen wird.
     
  4. Wambologe

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Okay, halten wir fest: Du bist nicht der Ansicht, dass HBO sicheres Geld von Sky Deutschland bekommt? (Alaska ist übrigens der gleichen Meinung wie ich.. der oder die wurden dort ja zitiert)

    Kein Wunder, dass wir dann seitenweise diskutieren.

    Jetzt wird es aber interessant. Du sagst, du kannst die Frage nicht beantworten, hast aber bisher die HBO-Entscheidung immer als sichere Fehlentscheidung bezeichnet, HBO als dumm bezeichnet etc. Du hast also bislang immer argumentiert, ohne Ahnung zu haben und gibst es jetzt endlich zu.

    Aber immerhin scheinst du ja jetzt doch eingesehen haben, dass es auch konkrete Gründe gibt, warum HBO womöglich doch keine dumme Entscheidung getroffen hat. Darum ging es mir und wenn du das einsiehst, wäre nach einer schweren Geburt schon viel erreicht.

    Zumindest bei Game of Thrones könnten sie das auch machen, dazu hatte HBO auch eine Pressemitteilung rausgeschickt. Sie bieten Zuschauern in 170 Ländern die Möglichkeit, die Serie zeitgleich zur US-Ausstrahlung zur zeigen. Nicht alle Länder nutzen jedoch diese Chance.

    Das aber nur am Rande erwähnt.

    Du hast nach wie vor nicht erklärt, wieso Sky noch den vollen Preis zahlen soll, wenn die Rechte de facto nicht mehr exklusiv sind (für eine genaue Erklärung zurückblättern). Bei der Begründung solltest du auch insbesondere auf die englischsprachigen Anbieter eingehen. Du musst deine These unterfüttern, wenn sie ernst genommen werden soll.

    Sky UK - bei dem du meinst, dass die immer noch gleich viel zahlen müssen, auch wenn HBO seine Serien ebenfalls auf Englisch im Internet anbietet - zahlen geschätzt 275 Millionen Pfund für die HBO Exklusivrechte für insgesamt fünf Jahre (Angabe stammt vom Guardian, der sich damit rühmt Pulitzerpreis-Gewinner 2014 zu sein). Recht viel Geld für Rechte, die sie sich teilen müssten.

    Da Sky UK viel Geld für die Premier League zusammenkratzen muss, würde ich es sogar für möglich, wenn nicht gar realistisch halten, dass Sky UK auf die Rechte komplett verzichtet. Bringt ja keine Kunden mehr.

    Ist dir aufgefallen, dass Alaska eine andere Argumentation verwendet als du?

    Alaska schreibt beispielsweise direkt zu Beginn: "HBO hat hier offenbar für die nächsten Jahre die risikoärmere Einnahmequelle gewählt." - Das ist nichts anderes als meine Aussage, HBO hat sich für sicheres Geld entschieden (aber nicht das maximal mögliche, wie auch schon paar Mal erklärt).

    Alaska argumentiert unter anderem, dass HBO nur wenige Serien hat, für die sich das Angbeot lohnt. (Was wie erwähnt ohnehin ein Argument gegen den HBO Now-Start im Ausland wäre)

    Und Alaska argumentiert, dass HBO jetzt davon abhängig ist, dass es seinen Partnern gut geht (damit von denen Geld kommt). Aber bei einem HBO Now-Modell ist HBO auch von Kunden abhängig und da sind die Verträge viel öfters auf dem Prüfstand.

    Und vielleicht am wichtigsten: Ich sage nicht, dass das jetzige Modell das beste ist. Ich argumentiere nicht für das jetzige Modell. Ich sage, dass das jetzige Modell auch für HBO Vorteile mit sich bringt (namentlich: sicheres Geld), es nicht ganz dumm sein kann (Etwas, das du bis jetzt abstreitest).

    Was ich mache - und was ich ausschließlich mache: Zu argumentieren, dass eine Eigenvermarktung automatisch, immer oder definitiv das beste Modell ist. Das ist es nicht. Es kann mehr Geld bringen oder weniger.

    Angenommen, Sky UK zahlt nur 1,5 Mio Dollar im Monat weniger (statt seinen 7 Millionen, ich halte das für unrealistisch), wenn sie die Exklusivrechte verlieren. Wenn HBO dann nicht 100.000 Abonnennten selbst an Bord holt, haben sie hinterher weniger Geld. Wenn sie mehr Kunden generieren können, hat es sich gelohnt. HBO will dieses Pokerspiel derzeit nicht eingehen und nimmt die 7 Millionen direkt. Sicheres Geld.

    Das wäre wie beim Bäcker (der der Einfachheit wegen nur Semmeln verkauft). Eine neue Verkäuferin kann sich aussuchen, ob sie 8,50 Euro Lohn sicher haben will oder 10 Cent pro verkaufter Semmel. Schließlich könne sie damit ja 20, 30, 40 Euro in der Stunde verdienen, wenn sie nur genug Semmeln verkauft. Das Angebot kann die Verkäuferin annehmen, weil sie es für realistisch hält, ihren Lohn zu steigern. Oder sie kann es ablehnen, weil sie Angst hat, weniger als die 8,50 Euro zu bekommen und nicht mit nur 2 Euro die Stunde nach Hause gehen will. Ist sie dann dumm, wenn sie sagt, sie bleibe lieber bei 8,50 Euro, weil sie nicht weiß, ob sie 85 Semmeln in der Stunde verkauft bekommt?

    Bislang ist die Sperre überhaupt nicht daran Schuld. Die illegalen Downloads von Game of Thrones haben schon zum Staffelstart ein Rekordhoch erreicht. Trotz zeitgleicher Ausstrahlung zum US-Start. Und trotz der Möglichkeit, HBO Now per VPN zu erreichen.

    Wenn Sky mit englischsprachigem Material "keinen einzigen" Kunden anlocken könnte, brauchte HBO Now übrigens nicht starten. Ein Angebot ohne Kunden - oder nur sehr wenigen - lohnt sich nicht. Du solltest bisschen besser auf deine Formulierungen achten.


    Für Leute, die Angst vor langen Texten haben, hier eine nette Zusammenfassung der immer noch offenen Fragen.
    1. Wieso bist du der Ansicht, dass HBO von Sky (bzw. den internationalen Partnern) kein sicheres Geld bekommt?
    2. Verstehst du, dass sicheres Geld auch ein Vorteil ist, selbst wenn es nicht das maximal mögliche Geld ist? (Siehe Bäcker-Beispiel)
    3. Wieso bist du der Ansicht, dass Sky (bzw. andere internationale Partner, besonders die englischsprachigen) weiterhin den bisher für Exklusivrechte gezahlten Preis zahlen, wenn die Rechte eben nicht mehr exklusiv sind? Hier musst du den Sinn erklären.
    4. Hast du verstanden, dass ich nicht für ein Modell argumentiere, sondern gegen die Behauptung, dass ein HBO Now-Modell immer das bessere/clevere ist? (Das ist jetzt nur eine Kontrollfrage, um zu sehen, ob wir jetzt tatsächlich zum Kern des Problems vorgestoßen sind.)
     
  5. Wambologe

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Korrekt, fürs Militär machen alle eine Ausnahme. Ist bei Bundeswehr TV ja auch so.

    Ich vermute, dass es da internationale Abmachungen gibt. Bei Diplomaten ist das ja auf jeden Fall so, dass die sich praktisch nicht um die Gesetze des jeweiligen Landes scheren müssen.
     
  6. Alaska

    Alaska Talk-König

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Sicher hast Du an diesem Punkt recht. Aber ist denn der maximale kurzfristige Gewinn wichtiger als ein mittelfristiger Erfolg oder eine langfristige Kundenbindung?

    Eine Eigenvermarktung von HBO würde sicher während der ersten Jahre mehr Geld kosten als einbringen. Auch Netflix investiert zur Zeit ohne Gewinne, damit rechnen die erst wieder 2017, wenn ich mich recht erinnere.

    Zu Deinem Argument, das Angebot von HBO sei begrenzt und daher auch keine Garantie für Erfolg: HBO ist doch in den USA ähnlich wie Netflix ein Komplettanbieter, der nicht nur die eigenen Inhalte anbietet. Auf dem Heimatmarkt musste HBO Einbußen durch Netflix hinnehmen, daher auch HBO NOW. Netflix baut nun seine internationale Präsenz aus, der aktuelle Mangel an neuen Rechten wird durch die "Original-Netflix"-Produktionenen kompensiert und vermutlich auch durch den niedrigen Preis.

    In den USA war HBO z.B. durch den Vertrieb über Kabelgesellschaften bisher ähnlich teuer wie Sky in D. Dort verloren sie viele Kunden ans billigere Internet. Mit Sky setzen sie in Europa wieder auf einen sehr teuren Rundumanbieter, auch noch einem, der von exklusiven Sportrechten lebt.

    Wenn man an die Zukunft von Sky glaubt und dort selbst Kunde bleiben will, dann wird man die Entscheidung von HBO begrüßen. Sieht man die Zukunft im Internet und die von Sky schwarz, hat man eine andere Position.
     
  7. Wambologe

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Natürlich können für Netflix hochkarätige Serien entstehen. Die inhaltliche Geschichte ist aber doch kein Problem, das davon abhängt, ob HBO selbst vermarktet oder nicht. HBO hat es jahrelang geschafft, gute Serien selbst mit ihrem US-Geschäft zu produzieren.

    Und, HBO könnte seinen Status als Serienproduzent #1 verlieren oder hat ihn auch schon verloren. Aber das ist erstmal nur ein Status, kein wirtschaftliches Gut. Solange HBO gute Serien produziert, werden die sich - auf irgendeinem Wege - verkaufen.

    (Zumal ja auch gar nicht sichergestellt ist, dass HBO bessere Serien produziert, wenn sie weltweit selbstständig tätig sind.)

    Ich bin durchaus der Ansicht, dass Sky in den nächsten Jahren sein Geschäftsmodell ändern muss, um Schritt zu halten. Und das aktuelle Angebot - preislich wie technisch - halte ich auch nicht für zukunftsfähig.

    Aber solange Sky zahlt, um die Rechte zu haben, kann HBO die Technik aus Deutschland doch egal sein. Warner hat es auch nie interessiert, wenn ProSiebenSat.1 oder RTL die Pay-TV-Rechte an ihren Network-Serien miterworben haben, sie aber nie genutzt haben. Solange sie ihr Geld bekommen. Wir reden da von Unternehmen, keinen Künstlern.

    Für die Zeit bis 2020 brauchen wir nicht diskutieren. HBO bekommt sicheres Geld von Sky und damit planen die ja auch. Aber was kann 2020 passieren?

    - Sky verlängert den Deal, womöglich direkt über Sky plc. Die Laufzeit wurde ohnehin schon angeglichen und sofern Sky (europaweit) nicht als Entertainment-Marke verschwunden ist, würde ich davon ausgehen, dass der Fall eintritt. Sky plc. koproduziert schließlich einige Serien. Damit bekommt HBO weiterhin sicheres Geld (womöglich natürlich nicht das Maximalgeld)

    - Sky und HBO verlängern den Deal aus irgendwelchen Gründen nicht. Dann hat HBO zwei Optionen.
    a) Sie suchen sich einen anderen Partner und brauchen sich wieder einige Jahre lang nicht darum kümmern, ob der Partner die Rechte refinanziert bekommt.
    b) Sie bieten HBO Now eben doch in Deutschland an. Die Plattform ist vorhanden, es braucht lediglich minimale Anpassungen. Bis 2020 ist womöglich auch die Plattform verbessert.

    Im letzteren Fall würde HBO Now natürlich vor dem Problem stehen, dass sie zunächst selbst Kunden gewinnen müssen und in den Start investieren müssten (Werbung z.B.). Aber das hätten sie ja jetzt auch und müssten auch 2020 ein gutes Produkt anbieten, damit die potentiellen Kunden von heute auch 2020 dabei bleiben.

    Ich sehe nicht, wie die Zukunft von HBO bedroht sein könnte durch Partnerschaften, nicht zuletzt weil auch die Karten regelmäßig neu gemischt werden. Die Annahme würde auch implizieren, dass praktisch alle anderen außer Netflix vor Problemen stehen. Nur die wenigsten US-Größen bieten ihre Serien selbst im Ausland an (allen voran die Viacom). Wichtig ist Content, den kann man verkaufen und dafür ist HBO alleine verantwortlich. Wenn HBO 2020 eine Mega-Serie auf den Markt bringt, dürften die Leute die Serie doch weiterhin sehen wollen.. es wird doch auch weiterhin Platz für mehrere Anbieter geben.

    Wo ich zustimmen würde ist die Tatsache, dass HBO mit anderen Vermarktungsmodellen bei einer positiven Entwicklung mehr Geld verdienen könnte. Aber das ist nicht sicher und ich kanns verstehen, wenn ein Unternehmen auf Nummer sicher geht - wie es eben HBO macht.

    Und natürlich muss HBO in dem Fall damit rechnen, dass ein risikofreudigeres Unternehmen wie Netflix, am Ende für die Riskofreude belohnt wird und fett abkassiert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. April 2015
  8. Wambologe

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Der aktuelle Deal mit Sky ist sicher der maximale kurzfristige Gewinn durch die Anlaufsinvestitionen, die bei einem Angebot getätigt werden müssten. Ich sehe den Sky-Deal aber nicht als maximal möglichen Gewinn. Rein theoretisch könnten ihnen ja schon Start alle die Bude einrennen.

    Zudem hätte es HBO beim Start ohnehin leichter als Netflix. Netflix muss prinzipiell für jede Serie Geld zahlen, wenn sie in einem neuen Land starten. Für House of Cards, Daredevil, Gotham-Streaming außerhalb der USA müssen sie sich für jedes Land die Rechte sichern. Das wird natürlich im Paket gemacht, aber da Netflix selbst nur Verwertungsreche hat, müssen die gekauft werden.

    HBO hat das Problem nicht. Game of Thrones ist eine HBO-Produktion. True Detective ist eine HBO-Produktion. Die Rechte hat HBO automatisch. Ähnlich wie Nickelodeon weltweit die Rechte an seinen Serien hat. Das macht eine internationale Expansion einfacher. Und auch das ist ein Grund, wieso ich den Sky-Deal nicht als maximal möglichen Gewinn betrachte. Es ist "nur" sicheres Geld.
     
  9. Alaska

    Alaska Talk-König

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Das sehe ich ähnlich. Wenn HBO es verbockt, dann mit den Inhalten. Solange sie ihrem Konzept treu bleiben und gute Serien machen, werden sie sich auch verkaufen, ob alleine oder im Verbund mit anderen.

    Da sich Sky GB und Sky D immer mehr zu Fußball- und Werbesendern entwickeln, kommt mir HBO dort zunehmend als Fremdkörper vor, mit dem die übriggebliebenen Filmfreaks geködert werden, um sich an der Querfinanzierung zu beteiligen. Das missfällt mir außerordentlich. :(
     
  10. Wambologe

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    AW: HBO sperrt Streamingdienst HBO Now außerhalb der USA

    Du hast das Argument reingebracht, dass bei HBO die Hits ausgehen, nicht ich. Meine Argumentation läuft weitestgehend ohne die Frage nach den Hits. Denn selbst wenn man Hits im Angebot hat, ist noch nicht sichergestellt, dass die Einnahmen aus der Direktvermarktung die Einnahmen der internationalen Partner überbieten.

    Wenn HBO so viel Probleme durch Netflix bekommt, müssen die Probleme alle in den letzten 14 Monaten aufgetaucht sein. Im Februar 2014 sagte HBO, dass sie die stärksten Zuwächse seit 17 Jahren zu verzeichnen hatten. Im August 2014 nannte Netflix Abozahlen, die unter den Werten von HBO Ende 2013 waren. Ich kenn den Bericht, dass HBO (und Starz, Showtime etc.) Kunden verloren hätten. Aber die bauen auf Zahlen einer Studie auf, keine tatsächlich festen Wirtschaftszahlen. Alle großen Pay-TV-Gruppen hatten die Zahlen glaub ich dementiert damals.

    Aber es kommt nicht nur auf die bloßen Kundenzahlen an. HBO hatte einen Umsatz von 548 Millionen Euro im Q2/2014, während Netflix nur 71 Millionen hatte. Was auf das unterschiedliche Geschäftsmodell zurückzuführen ist, dass Netflix deutlich stärker als HBO auf Lizenzen setzt anstatt auf eigene Produktionen.

    HBO beschäftigt sich schon seit mindestens 2012/2013 mit einem selbstständigen Streaming-Dienst, es kann damit keine alleinige Reaktion auf irgendeine Entwicklungen der letzten Monate sein. Die haben sie allenfalls beschleunigt.

    HBO ist ein gesundes Unternehmen und muss sich keine Sorgen machen, wenn die Inhalte weiter stimmen. HBO bietet jetzt ein alleinstehendes Angebot an, weil sie natürlich die Zeichen der Zeit erkannt haben. Anstatt ein Addon zu einem schon teuren Kabel TV-Vertrag zu sein und die Einnahmen teilen zu müssen, vermarkten sie jetzt selbst. Subscriber Revenue ist auch der Punkt, in dem Netflix die Nase vor HBO hat (zumindest Stand August 2014)

    Das ist bisschen vergleichbar mit dem Disney Channel im Free-TV. Disney kann damit leben, wenn ein Kind bei SRTL bleibt, weil das Kind zu 50% ja weiterhin Disney gehört. Aber sie freuen sich über jeden Wechsler, weil das Kind dann zu 100% Disney gehört.

    HBO hat da in den USA da nicht so viel zu verlieren, weil sie nur geteilte Einnahmen verlieren und dafür 100%ige Einnahmen bekommen. Es gibt keine Garantien der Plattformbetreiber, es gibt praktisch kein Risiko bei dem Schritt (außer das jemand aufhört, HBO zu vermarkten. Aber das spielt HBO in die Hände). Das unterscheidet den US-Fall von Deutschland, UK, Afrika, Australien, Neuseeland, Frankreich, Russland, Israel..

    Natürlich kann es auch in Deutschland passieren, dass HBO Now irgendwann den ganzen Kuchen haben will. Entweder weil sie risikofreudig sind oder Grund zur Annahme haben, dass das Risiko äußerst gering ist. Aber derzeit spielen sie eben ohne Risiko..
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. April 2015