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Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von moonwalker5, 26. November 2008.

Status des Themas:
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  1. Lord Dragon

    Lord Dragon Wasserfall

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Das stimmt aber nicht ganz. Mit mir war auf der Berufsschule ein Typ, der Abschlussprüfung drei Mal nicht geschafft hat. Mutter Lehrerin und Vater Eigentümer von einem Metallverarbeitenden Betrieb. Die Eltern haben ihrem Sohn Mercedes C-Klasse geholt und eine Eigentumswohnung in Köln gekauft. Der Typ hat mit Glück Hauptschule geschafft und Berufsschule musste er wiederholen(was daraus geworden ist habe ich zum Glück nicht mehr miterlebt). Vom Bildungserfolg war da auf jeden Fall nichts zu sehen.

    Wenn man es will, dann bildet man sich auch weiter. Egal welche soziale Stellung die Eltern haben. Meine Eltern haben in Deutschland eine niedrige soziale Stellung. Das hat mich nicht dran gehindert Abitur zu machen, Berufsausbildung und ich bin jetzt fast mit Studium fertig.
     
  2. Muhhase

    Muhhase Senior Member

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Was heist verfallen ? Wie verfallen Aktien/Gebäude/Bargeld/Autos/Schmuck ?
    Ich gehe mal davon aus das der Staat erben soll. Also den verfall symbolisch darstellen soll. Natürlich könnte das auch ein Verfall-Privatunternehmen sein ( von dem ich sofort Aktien kaufen würde^^ )

    Der Staat erbt:

    Das würde schon scheitern bevor das Erben richtig los geht.
    Was ist mit der Frau sie hat ihr leben lang gearbeit und 2 Kinder.
    Der Mann stirbt sie ist 45 => Kinder 10 und 15

    Nun kommt Frankie292 und sagt im Todesfall wo ja 50% des Hauses vererbt werden soll diese 50% der Staat bekommen. ( oder verfallen^^ damit ist 50% des Hausen entwertet und muß neu bezahlt werden )
    Die Frau muß nun das Haus verkaufen da sie nicht in der Lage ist vom Staat die anderen 50% zurückzukaufen.

    Aber schlimmer noch, auch die Gelder auf den Konten gehen zu 50% an den Staat. ( oder werdne zu 50% gelöscht )
    Sie hat nun nur ihr Einkommen ( das wohl geringer als das des Mannes war )=> sie verliert ihren Ehemann, ihr Haus und muss ihre 2 Kinder versorgen => sie steht mit einem Geldbetrag da von welchen sie sich noch eine 2 mit glück eine 3 Zimmer Eigentumswohnung kaufen kann.
    ( Nachdem sie nun wieder neue Maklerkosten hat und Steuern zahlen muß um die neue Wohnung zu erwerben )

    Nach allem was sie sich im Leben zusammen mit ihrem Mann aufgebaut hat soll das die Lösung sein ? Super Ansatz.
    Die Familie die eben ihren Vater verloren hat fällt in den sozialen Abgrund.

    Zu guter letzt:
    Was macht der Staat nun eigentlich mit den ganzen geerbten Sachen den Autos / Fernsehern / Schmuckstücken / Geldern / Aktien ?
    Verkaufen ? Abreissen ? Wie soll das bitte aussehen ?
    Wer soll das alles kaufen ? Was wäre das für ein Chaos ?
    Die Aktien^^
    Der Staat würde nach und nach immer mehr Aktien bekommen was will er damit ? Behalten verkaufen ^^
    Familie Quandt nach und nach sterben sie alle weg wer bekommt die 47% Aktien von BMW ? Der Staat ? Was macht der damit ? Aufs Parket werfen ?
    Die Immobilien:
    Das Volumen an Werten die dann pro Jahr im Immobilienmarkt bewegt werden müßten in diesem Land wären Gigantisch.
    Doch woher sollten wir die Bewohner des Landes die Mittel nehmen um diese Gebäude zu kaufen? Immerhin erbt der Staat ja immense Geldsummen von den Konten weg ^^

    Der Markt würde kollabieren und was das bewirken kann haben wir jüngst in den USA gesehen...
    Wer sollte das bitte wollen ?
    Am ende heist es dann: ja aber so hatte ich das ja nicht gemeint aber genauso wäre es !

    -----------
    Natürlich kommt jetzt das man in so einem Fall das anders Regeln könnte^^
    Aber was ist dann wo wird dann noch alles anders geregelt? Am ende wird es wieder ein kompliziertes Erbrecht und wäre nicht gross anders als das jetzige ;)
     
  3. frankie292

    frankie292 Guest

    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Du bist schon ziemlich lustig. Zunächst einmal vertrete ich überhaupt nicht die Meinung, dass nur jeder besitzen darf, was er sich selbst erarbeitet hat. Im Gegenteil! Das ist letzlich die Meinung der 'Leistung muss sich lohnen' Fraktion. Und die konsequente Anwendung auf die Erbschaft zeigt gerade, wie absurd diese Position ist, denn bei Hartz IV soll es verwerflich sein, Geld zu besitzen, das man nicht selbst erarbeitet hat, aber beim Erben selbstverständlich? Das passt nun wirklich nicht zusammen.
    Ausserdem gehen deine Ausführungen insofern ins Leere, weil ich mich auf die Kinder bezogen haben. Die haben das Haus nicht gebaut, die Aktien nicht gekauft, aber sollen das alles einfach so nutzen dürfen, obwohl sie doch schon bis zum Tod der Eltern davon profitiert haben?
    Sollen sie doch gefälligst selbst arbeiten, sich selbst Wohlstand schaffen, genauso wie das in diesem Thread von den Hartz IV Empfängern verlangt wird!
    @Lord Dragon: Ausnahmen bestätigen die Regel. Ausserdem ist nicht der Punkt, ob du es geschafft hast oder nicht, sondern: Wäre deine soziale Position mit deinem Potential nicht noch viel besser, wenn deine Eltern von vorneherein weiter oben auf der sozialen Leiter gewesen wären?
    Natürlich kann in einem Wettlauf ein schneller Läufer einen langsamen Läufer einholen, obwohl dem langsamen Läufer zig Meter Vorsprung gewährt wurden. Aber macht das die Sache besser oder gar gerechter, bestimmten Läufern einen Vorsprung zu geben?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10. Januar 2009
  4. Lord Dragon

    Lord Dragon Wasserfall

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Vielleicht währe mein Potenzial sogar schlechter gewesen, wenn meine Eltern reich wären. Gerade die Tatsache, dass meine Eltern nicht viel Geld in der Tasche hatten, hat mich dazu gebracht mich weiterzubilden. Man möchte ja auch ein besseres Leben haben und auch seine Eltern unterstützen.
     
  5. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Das sind keine Erfindungen sondern hausgemachte Defizite die im Schulbereich anfangen... Was sich in der Schule ändern müsste habe ich ja geschrieben, und noch mehr.
    Wir haben in der Verwandschaft eine Lehrerin. Wenn die ihre Geschichten erzählt krempeln sich die Fußnägel hoch. Sie weiß aber auch wie Schule zu DDR-Zeiten funktionierte. Das was heute als Gymnasium verkauft wird, und heute allgemeine Vorraussetzung ist um überhaupt einen Job zu bekommen, erreicht in Wirklichkeit nicht mal den Standard der Polytechnischen Oberschule der zu DDR-Zeiten der Usus war. Die Bildungsmiesere ist also selbstgemacht.

    Das setzt sich fort in der Ausbildung der Betriebe. Häufig ist es doch so das viele Betriebe Fachkräfte suchen aber selbst nicht bereit sind Geld in die Ausbildung fließen zu lassen.
    Auch hier kann ich aus der Mottenkiste erzählen aus eigener Erfahrung...
    Und bitte den ideologischen Kram rausrechnen: Damals gabs zu Schulzeiten das System der "Patenbetriebe" und des ESP- und PA-Unterrichts. Vor allem der PA-(PraktischeArbeit)Unterricht hatte die Aufgabe die Jugendlichen an die Abläufe der handwerklichen Arbeit heranzuführen. Manchmal war das zwar auch schnödes Feilen (was aber auch nicht schaden kann) aber eigentlich war dies für die Betriebe ein Instrumentarium um nach Leuten Ausschau zu halten. Kristalliersierten sich besondere Fähigkeiten heraus ist der Meister (z.B.) zu mir gekommen ob ich mir nicht vorstellen kann dort oder dort anzufangen.
    Da brauchte man kein Gymnasium zu besuchen um an Job zu gelangen.
    Der Betrieb förderte geziehlt seine Leute.
    Und so fing ich im Labor der Stahlgießerei zunächst als "einfacher" Zerspanungsfacharbeiter an und schon nach einem Jahr fragte mich der Betrieb ob ich mich nicht weiterbilden wollte zum Physikalischem Laboranten was ich natürlich auch prompt machte.
    Es wurden immer finanzielle Anreize gemacht!
    Hat mir gut gefallen.
    Die kaufmännische Ausbildung musste ich mir natürlich nach der Wende selbst einfordern...

    Will sagen, auch für einen Friseur benötigt man eine korrekte Ausbildung und Geschick. Jedem nach seinen Fähigkeiten.
    Und dieses Geschick sollte auch im Rahmen vernünftig bezahlt werden so das man zumindest von leben kann. (Halbtagsjobs ausgeklammert)
    Jeder Betrieb der seine Grundlage auf Dumpinglöhne aufbaut und die Mitarbeiter zusätzlich auf Hartz4 schickt ist ein Betrieb der sich
    A.) eines vernünftigen Wettbewerbes in Wirklichkeit entzieht
    B.) einer zuviel
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. Januar 2009
  6. paul71

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    In einem Punkt muss ich Eike zustimmen: Das Niveau der Ausbildung an den heutigen bairischen (andere kenne ich nicht) Gymnasien ist im Vergleich zur früher (DDR kenne ich nicht, Vergleichsbasis kommunistische Tsechoslowakei vor 1990) erschreckend niedrig. Musste unlängst in der Verwandschaft (Privatgymnasium) Nachhilfe in Mathe, Physik und Geographie geben (Herrgot Nachhilfe in Geo, schon dass es so etwas gibt...). Es war erschreckend wie wenig da verlangt wird und auf was für sinnlosen Schmarrn in anderen Fächern herumgeritten wird.. Während meiner Unizeit (Assistent) konnte ich ebenfalls beobachten, wie niedrig der Wissenstand der "New Arrivals" in den Kernfächern ist - eine Katastrophe.

    Andererseits war natürlich das "Berufsleben" im Kommunismus als Verschwendung von Resourcen anzusehen - sinnlose Jobs in sinnlosen Fabriken/Institutionen bezahlt im wertlosen Geld - deswegen bitte hier keine Lobgesänge dieser Art...
     
  7. paul71

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    ...zu der Steuerdiskussion von vorhin: Es zeigt sich doch, dass hohe Steuern oder Abgaben im Prinzip nicht als Innovationsbremse oder Konsumkiller wirken - vorausgesetzt, das Erhebungssystem ist einfach und gerecht und die Einnahmen hiervon werden sinnvoll und effektiv eingestetzt.

    Im Gegensatz dazu: Hohe Steuern und Abgaben, ungerecht verteilt, auf komplizierteste Art und Weise erhoben und anschliessend verschwendet hinterlassen beim Steuerzahler einen bitteren Nachgeschmack. Wenn der Staat 40% der Steuereinnahmen verbraucht um sich selbst zu verwalten (Anteil der Personalkosten am bairischen Staatshaushalt) und über 50% des Bundesetats für Sozialleistungen (verbrauchte, nie wieder verwendbare Mittel) ausgegeben werden - ist der Crash irgendwann mal vorprogrammiert.
     
  8. hopper

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Machen wir auch: Das Interesse hält sich da stark in Grenzen, die meisten Fortbildungen müssen abgesagt werden, weil die Mindestanzahl nicht erreicht wird. Puh, Fortbildung in Köln? Oh nee, das ist ja SO anstrengend. Man könnte jetzt natürlich die Leute zwingen, aber dann kommt absolut Null heraus.

    Schulungen und Weiterbildungen werden ausreichend angeboten, aber kaum einer nimmt sie an. Denn es erfordert Mehrleistung, man muss pro Woche mehr arbeiten als normal. Mehr als die anderen. Und da es eh freiwillig ist, verzichten viele.
     
  9. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    In meiner Ecke (DV) seh ich das so: Die meisten Leute sind sogar an Schulungen interessiert. Aber manchmal unheimlich viel Arbeit bei gleichzeitig dünner Personaldecke macht das "Abzweigen" der einen oder anderen Woche fast unmöglich. Viele - auch ich - versuchen auch in Eigeninitiative Weiterbildung zu betreiben. Wenn man aber (wie die letzten 4 Monate) in einem Projekt steckt, in dem man statt 40 zwischen 60 und 80 Wochenstunden + Wochendarbeit im Homeoffice "runterreißt", ist auch das nicht mehr möglich.
     
  10. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

    Bitte, wenn man die Schule und die Ausbildung beschreibt hat das noch nochts Lobjubelei auf die tatsächlich realistische Planwirtschaft zu tun... Die will auch keiner zurück.

    Poliklinken und Gemeindeschwester werden auch wieder eingeführt, warum nicht auch ausbilderische und erzieherische Ansätze.
     
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