Hartz IV Empfänger greift durch

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AW: Hartz IV Empfänger greift durch

Das ist zweiseitig:
Niemand will in einer ungeeigneten Firma arbeiten.
Keine Firma will einen ungeeigneten Arbeitnehmer.

Arbeitssuche ist Wettbewerb, genauso wie sich Firmen um gute Leute bemühen. Wer sich nur ergeben von einer angebotenen Überbrückungsmassnahme zur anderen hangelt und erwartet, dass das Arbeitsamt attrraktive Angebote anschleppt, der verliert. Wer sich mürrisch selbst bemitleidet, und das auch zu Gesprächen trägt, bekommt nichts.

Die Devise heisst Eigeninitiative, und wenn ich meine lokalen oder urberuflichen Möglichkeiten ausgeschöpft habe, muss ich flexibel genug sein, auch was anderes - vielleicht ganz woanders - zu tun, statt lauthals mein "Schicksal" zu bejammern.

Das passive abwarten, sich selbst bemitleiden, festklammern an gewohntem und die "Schuld" an der eigenen Lage auf diffuse externe Gründe zu schieben bringt nichts, und berechtigt auch nicht zum Meckern.

Bei uns in der Firma wird es genauso gehalten: Wer sich mürrisch als "Pflichttermin" bewirbt - von "bewerben" kann ja dann eigentlich keine Rede sein, hat null Chancen. Wer sich gut verkaufen kann und nicht zu allem ja und ahmen sagt, hat dagegen gute, selbst wenn im Zeugnis oder Lebenslauf ein paar Schnitzer sind. Wer schon bei der Bewerbung verzagt und ideenlos ist, warum sollte man so jemanden einstellen?

 

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Hm, also der Bedarf als solcher mal beiseite gelassen... Sagen wir mal der geht in Ordnung. Das Problem ist aber ein anderes.

Er arbeitet, sie bleibt zuhause bei den Kindern. Er ist ungelernt, keine Ausbildung. Nicht mal ein Hauptschulabschluss. Nun arbeitet er als Paketausträger oder reinigt Bahnhöfe. Was auch immer, ein Job ohne Qualifikation eben. So jemanden kann man keine 1.873*2 = 3.800 EUR Brutto Gehalt pro Monat bezahlen. Dann müßten die anderen Arbeitnehmer ja 20.000 EUR pro Monat Gehalt nach Hause bringen, folglich verzerrt das die Kosten und alles wird teurer. Die anderen Gehälter müssen ja verdient werden. Ergo steigt auch der Bedarf der Arbeitssuchenden dadurch. Die Diskrepanz verschwindet nicht. Somit wird es praktisch unmöglich, dass jemand ohne Schulabschluss einen Job findet, der mehr abwirft als die Grundsicherung. Da würde ich auch nicht arbeiten. Zu Not "wirft" man ein paar Kinder und abbetracht mancher elterlicher Fürsorge bei wenigen Sozialhilfeempfängern dürfte das auch der Fall sein.

 

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Durchaus, durchaus. Nur, wahrscheinlich ist die Situation selbstinduziert. Jemand mit Eigeninitiative im Leben kommt nicht in diese Situation und jemand in der Situation kennt keine Eigeninitiative.

Ich mach mich ja immer unbeliebt mit dem Vorschlag, Zwangsmaßnahmen nach Schulabschluss zu gestalten. Jemand mit Diplom muss nicht beweisen, dass er arbeitswillig ist. Den braucht das Arbeitsamt nicht zu gängeln - sagen wir die ersten 12 Monate. Jemand ohne Schulabschluss bekommt Essensmarken. Logischerweise führt eigene Weiterbildung zu mehr Freiheiten. Genauso wird jemand, der 20 Jahre in der gleichen Firma oder ununterbrochen gearbeitet hat, wie jemand mit Diplom behandelt und nicht gegängelt. Da wäre der Anreiz da und die "Guten" werden nicht wie die "Bösen" behandelt.

 

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Keine Sorge, Jungendleiche die keine Ausbildung finden, müssen an Übergangsschulen teilnehmen, schon wegen der Schulpflicht.
Und danach warten die wunderbaren Maßnahmen der Jobcenter, und schon eine einmalige Verfehlung kann zu einer zeitweisen vollständigen Versagung der Leistung führen bei Jugendlichen unter 25 Jahren.

Dann gibt es nur noch Essensmarken.

 

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Weil das Jobcenter die Eltern in die Pflicht nimmt. Gibt ja auch Kindergeld (für dieses Alter für diejenigen, die ihre Ausbildung machen).

 

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Da hast du Recht. Wir haben hier unlängst mal diskutiert, ob Deutschland nicht einfach, nach Ende der Wehrpflicht, Heranwachsende dazu verpflichten sollte ein bis zwei Jahre im Entwicklungshilfeeinsatz zu arbeiten - auf einem anderen, vorwiegend nicht westlich-wohlhabenden Kontinent. Es wäre eine sinnvollere Investition als nur-Geldzahlungen, und die zurückkehrenden würden die hiesigen Möglichkeiten und Privilegien mit anderen Augen sehen. Natürlich nur die, die nicht von Krokodilen gefressen werden oder gleich ihr Glück im Ausland finden .

 

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Für diese Idee waren einige ganz, ganz böse auf mich hier. Natürlich war der Einsatz all-inclusive, es ging ja nur um die Erfahrung. 3 Monate würden auch reichen.

 

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Die Wehrpflicht wurde abgeschafft.
Und Auslandseinsatz zwangsweise, ja das ginge wenn Deutschland kein freiheitlich demokratischer Rechtsstaat wäre.

 

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Warum? Wenn das Ausland anfordert, wäre sowas zulässig. Eine Änderung des Sozialgesetzes wäre nur notwendig, was derartige Arbeiten (Zivi) wieder einführt. Ich seh daran nichts schlechtes, zumal der Staat die Kindheit finanziert.

 

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Nein.