Handwerksmeister ist jetzt einem Bachelor gleichgestellt

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AW: Handwerksmeister ist jetzt einem Bachelor gleichgestellt

Das "intellektuelle Niveau" ist ja nur das Eine. Ein Bachelor hat i. A. Abitur und dann 3 Jahre studiert. Er weiß viel, ist aber in der Praxis kaum zu gebrauchen.

Der Meister hat i. A. 10 Klassen, drei Jahre Lehrausbildung, dann einige Zeit Praxis. Und dann in der Regel noch 1 Jahr Meisterausbildung. Sicher beherrscht er dann keine Laplace- oder Fourier-Transformation, ist aber auf seinem Fachgebiet sicher ein Spezialist, dem man so schnell nichts vormachen kann.

Einen Vergleich oder eine Gleichstellung halte ich deshalb nicht für angebracht.

 

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Naja, es gibt aber auch Fälle wo die Theorie wichtiger ist, als die Praxis.

Wenn man einen "Praxis Menschen" will, stellt man sicherlich keinen Dipl-Ing/Bachelor ein .

Das man nun den Meister vom Niveau gleichstellt, ist sicherlich nicht verkehrt.
Würde man das nciht machen, würde man ja andere wieder benachteiligen.

Gerade wenn der Bachelor von einer FH und nicht von einer Uni kommt, hat er ja meistens einen ähnlichen Lebensweg hintersich.

10 Jahre Schule, 3,5 Jahre Ausbildung, 1 - 2 Jahre Fachabi...

 

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Nein, geht er nicht. Ein Diplom ist ein höherer akademischer Grad, Bachelor ist der ganz unten. Ein Diplom ist mit einem Master vergleichbar. Ein Bachelor schreibt keine Diplomarbeit und hat auch keine gesonderten Diplomprüfungen (schriftlich/mündlich). Er muss lediglich Leistungsnachweise vorzeigen und schreibt am Ende eine Abschlußarbeit (sog. Thesis), die aber nichts mit einer Diplomarbeit zu tun hat.

Einige Bundesländer gehen jetzt schon wieder vom Bachelor-Master-System auf das Diplom-System zurück, eben weil auch der Bachelor-Grad eigentlich nichts wert ist.

 

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Ändert aber nichts daran, dass das gelernte am Ende dasselbe ist, wie früher beim Diplom. (Zumindest bei einigen Hochschulen).

Und auch die Leistung die man (zumindest hier) für die Bachelor Arbeit erbringen muss, hat sich nicht geändert.
Praxis Projekt, Bachelor Arbeit, Kolloqium. Selbe Arbeit, selber Inhalt, selber Aufwand.
Auf Grund dessen, ist die Studienzeit die hier die meisten brauchen auch bei 7,5 Semestern.


Deswegen sagte ich ja, die Politik sollte sich auch endlich mal darum kümmern, dass der Bachelor als das anerkannt wird, was er ist. Oder mal feste Regeln für den Inhalt eines Bachelors festlegt.

Genauso wie beim Master. Wie kann ein Master hier gleich mit dem Dipl-Ing sein, wenn am Ende jemand rauskommt, der um einiges mehr weiß, als die Vorgänger mit dem Dipl-Ing?
Ein Master dauert hier mit Bachelor insgesamt 10 Semester. 2 mehr als der Dipl-Ing.

Die Angleichung der Europäischen Abschlüsse war ja sicherlich richtig.
Aber man hat mal wieder nichts halbes und nichts ganzes hinterlassen :wüt::wüt:.

Zum Glück erkennen das solangsam auch die Arbeitgeber und gucken nicht nur auf den Abschluss, sondern auch wo er herkommt. Anders kann man die Leistung des Abschlusses nicht vergleichen.
Leider funktioniert das auch nur bei Arbeitgebern, die aus der Region kommen.

 

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Auch hierbei zeigt sicher wieder einmal sehr schön der Nachteil eines föderalen Bildungssystems. Dazu kommt, daß jede Hochschule ihren eigenen Lehrplan erstellen kann, welcher lediglich durch das Kultusministerium des jeweiligen Bundeslandes akkreditiert werden muß. Da ist keine Vergleichbarkeit möglich.

Von der Rangfolge sieht es so aus, daß Bachelor der niedrigste akademische Grad ist, gefolgt vom Dipl.-Ing. und dann Master. Problematisch finde ich nur, daß man für ein Masterstudium an einigen Hochschulen auch alle Kurse machen muß, selbst wenn man bereits Diplomingenieur ist. Bei mir ist es so, daß ich alle Kurse machen muß, obwohl ich den Master an derselben Schule mache, wie mein Diplom, bei den denselben Dozenten habe und in einigen Fächern sogar Inhaltsgleichheit zu meiner Diplomvorlesung besteht. Aus formallen Gründen und wegen der Gleichbehandlung mit den Bachelorleuten, wird nichts anerkannt.

Ich denke, daß die Angleichung von Meister auf Bachelor darauf zurückzuführen ist, daß der Techniker mit dem Bachelor nahezu ausgestorben ist. Für einen Bachelor braucht man nicht unbedingt Abitur, wenn man genügend Praxisjahre hat. Vor der Einführung des Bachelor, waren Techniker und Meister auf einem Niveau. Nun hat aber möglicherweise das Handwerk seine Felle schwimmen sehen.

 

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So ist es. Es gibt aber auch durchaus Ingenieure, die vor ihrem Studium in der Praxis tätig waren. Aber die haben auch ein anderes Auftreten als Ingenieure, die den Weg Abitur-Studium-Abschluß gegangen sind.

 

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So habe ich das auch gemacht. Erst Abitur, dann eine abgeschlossene Lehre und dann Betriebswirtschaft studiert. Nicht, weil ich das Studentenleben oder mein Ego damit frönen wollte, sondern schlicht, weil ich es für meinen weiteren beruflichen Werdegang benötigte.

Neben dem Studium hab eich noch weiter im erlernten Beruf gejobt.

Als Dipl.-Betriebswirt schäme ich mich für so manchen, der sich auch so nennen darf. Da werden Leute auf Betriebe losgelassen, die noch nie eine Bilanz in der Hand hatten. Geschweige denn diese richtig lesen oder gar aufstellen können. Die meisten nehmen im Hauptstudium Management o. ä., das ist ein Laberfach. Völlig überlaufen und deswegen sind das auch die Ersten, auf die eine Firma verzichten kann, wenn sie in Schwierigkeiten gerät. Dann sind die Spezialisten geforderten, davon gibt es aber nicht so viele.

Manche Firmenpleiten wundern mich nicht...

 

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Einen Meister mit Bachelor gleichzustellen halt ich für Unsinn. Meister haben weit mehr Praxiserfahrung und von denen wird auch erwartet, dass sie ausbilden können. Das Bachelor Studium ist derart verschult, dass es eigentlich nur dem Berufsschulanteil einer betrieblichen Ausbildung gleichgestellt sein kann, aber niemals dem betrieblichen Praxisteil, den ja jeder Meister hat, weil er vorher seine Gesellenausbildung gemacht hat.
In Diplomstudiengängen waren weit mehr Praktika verlangt, und auch an der Uni gabs da viel mehr praktische Seminare im Labor zB.
Eine handwerkliche Ausbildung ist halt was ganz anderes als eine akademische. Beide sind gleich wichtig, aber eben nicht vergleichbar.

 

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Ich passe in das Raster gar nicht rein. Nach Schule, Berufsausbildung, ein wenig Berufsausübung, FO und FH-Studium hatte ich mit 25 mein Diplom in der Tasche. Neben FO und FH habe ich Antennenanlagen gebaut.
Bachelor und Master gabs hier damals noch gar nicht, also wo bitte ist der Dipl.-Ing. (FH) einzuordnen? Ein wenig mehr als Bachelor aber nicht ganz Master? Das an den 6 oder 8 Semestern festzumachen ist auch nicht so einfach da sich bei uns damals die Regelstudienzeit vom Grund- zum Hauptstudium geändert hatte. Und was ich auch feststellen musste ist das an unterschiedlichen Hochschulen leider auch völlig unterschiedliche Niveaus anzutreffen sind.
Was bei der ganzen Auflistung völlig vergessen wird ist die tatsächliche Berufserfahrung und das Wissen welches dort angesammelt wird (werden kann...). Natürlich vergisst man auch viele Dinge, mein letztes Integral habe ich in der letzten Mathe-Klausur gelöst, und das ist jetzt wirklich lange her. Diese ganze Einsortiererei kann also höchstens für "Frischlinge" gelten die die gleichen Lehrpläne hatten, nach ein paar Jahren im echten Berufsleben verwischt das sowieso alles, sprich Zeugnisse sind spätestens nach 5 Jahren absolut nicht mehr aussagekräftig und damit auch keine Abschlüsse.

 

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Sehe ich auch so.