Grundverschlüsselung via DVB-T / zunächst RTL Stuttgart

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AW: Grundverschlüsselung via DVB-T / zunächst RTL Stuttgart

Wie man sieht, kann man auch ohne Verschlüsselung Adressen sammeln:

http://forum.digitalfernsehen.de/fo...eber-neue-tv-kanaele-und-aktuelle-trends.html

 

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Da DVB-T überwiegen für Zweit- und Drittgeräte verwendet wird, wird dies ein weiterer grandioser Reinfall werden.

 

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Die freien Privaten sind bei sämtlichen Kabelanbietern verschlüsselt, außer bei Kabel BW. Die anderen bieten auch die Karten für den Empfang der freien Programme nicht kosentenlos an, sondern mit monatlicher Grundgebühr. Frei sind nur die ÖRs, da für diese eine Verschlüsselung verboten ist und die Kabelanbieter zugleich verpflichtet sind, diese frei mit reinzunehmen. Zu dem werden die Kabelanbieter bald ebenfalls eine Analogabschaltung vornehmen bzw. bieten analog teils nur noch für Bestandskunden an.

Das heisst, man wird in Zukunft mit jedem zusätzlichen Gerät Mehrkosten haben, egal welchen Weg man geht, es sei denn man beschränkt sich bei Zusatzgeräten auf ARD und ZDF. Das werden manche Leute dann wohl auch tun, was wiederrum zur Folge hätte, daß die Marktanteile der Privaten schrumpfen werden. Statt Druck auf die Kabelanbieter auszuüben begrüßt zumindest RTL die Verschlüsselung. Dazu hatte ich kürzlich einmal ein Interview mit einer RTL-Geschäftsführerin gelesen, die zwar sagte, daß FreeTV auch FreeTV bleiben soll, aber dennoch eine Grundverschlüsselung sämtlicher Kanäle anstrebt, da es auf diese Weise besser möglich sei, die Kunden zu kontrollieren. So könnte man digitale Aufzeichnungen von Sendungen und die Zuschauer beim Umschalten während der Werbung hintern (in dem während der Werbung ein neuer Entschlüsselungscode für das Programm nach er Werbepause gesendet wird und nicht mehr weiterschauen kann, wer diesen verpasst...)

Nun... Deutschland ist eines der letzten Länder, in denen die ÖRs noch nicht verschlüsseln... Wenn es nach den Privaten gehen würde, wären ARD und ZDF verschlüsselt. Mal sehen, was passieren wird - ob die Privaten oder die ÖRs nachgeben. Da Deutschland ein Sonderfall ist, halte ich langfristig letzeres für wahrscheinlicher.

 

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Es geht nunmal nicht nach den Privaten, siehe entavio. Es ist auch nicht so, daß der Verbraucher sich am Marktteilnehmer ausrichten muß, vice versa wird ein Schuh draus. Wenn RTL in einem dvb-t versorgten Gebiet plant, in einer neuen Übertragungsform zu senden, werden bisherige dvb-t Empfänger es nicht empfangen können. Der Verbraucher macht ganz einfach das, was er im Kabel permanent unter Beweis stellt: er entscheidet sich mehrheitlich für den billigsten Empfangsweg. RTL könnte eigentlich genau dieses Verhaltensmuster ausnutzen um seine Marktstellung gegenüber den KNB zu stärken, man macht´s aber nicht, warum auch immer.

 

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Das Problem dahinter liegt ja auch bei der Filmindustrie und anderen Produktionsgesellschaften. Lizenzgebühren, die sich nach der tatsächlichen Zuschaueranzahl richten sind immer günstiger, als wenn diese sich nach der potentiellen Zuschauerzahl richten. Durch Verschlüsselung ist die Anzahl der möglichen Zuschauer beschränkter und erfassbarer.

ORF und SF verschlüsseln nicht so ganz freiwillig, sondern weil sie sonst Lizenzkosten hätten, die sich am gesamten deutschsprachigen Markt orientieren, während aber nur Österreicher dem ORF Gebühren bezahlen. Für ARD und ZDF ist dies weniger tragisch, da Deutschland den größten Teil des deutschsprachigen Raumes ausmacht.



Was aber die MPEG4-Problematik betrifft denke ich, daß es auch seitens der Receiver-Hersteller ein Fehler war, den Markt mit nicht-aktualisierbaren Receivern zu überschwemmen. Letzendlich ist nur ein Software-Update erforderlich. Alles, was einen CI-Slot hat, lässt sich mit einem MPEG4-Modul aufrüsten. Wir leben einfach nicht mehr in einer Zeit, in der sich unveränderliche Technologie Jahrzehnte lang halten kann. Es gibt viel schneller einen Aktualisierungsbedarf und diesen sollte man so bequem wie möglich gestalten. MPEG-4 ermöglicht mehr Sender auf einem MUX, wodurch man bestehende Bouquets erweitern kann, ohne neue Frequenzen und Sendeanlagen zu benötigen. Weiter ist auch die normale Bildauflösung nicht mehr zeitgemäß. HD-Übertragungen werden in ein paar Jahren die Regel sein. Auch das machen vorhandene Receiver nicht. Und ein MPEG-4-Receiver, der kein HD beherrscht wird dann ebenfalls für die Tonne sein, es sei denn er ist aufrüstbar.

 

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Es ändert sich doch nichts an der Faktenlage: In einem dvb-t versorgten Gebiet außerhalb der bislang üblichen Sendenorm senden zu wollen birgt das Risiko, unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu senden. Der verbraucher muß nicht Rücksicht auf den Programmveranstalter nehmen, denn schließlich ist der Verbraucher ja Ziel der werbefinanzierten Programmanbieter. Die Frage von Lizenzgebühren stellt sich ja bei einer nationalen Verbreitung, wie sie nunmal via dvb-t geplant ist, nicht in einer geschäftsbedrohenden Form...

 

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Du meinst sicherlich über Sat. Dies hat entweder lizenzrechtliche Gründe, oder die ÖR eines Landes werden über einen PayTV-Anbieter verbreitet und verzichten auf eine eigene Ausstrahlung über Sat. Bezieht man alle Übertragungswege mit ein, gibt es keinen einzigen mir bekannten Fall in dem die ÖR komplett verschlüsselt sind. Selbst das normale Privat-FreeTV ist nur in wenigen Ländern über alle Verbreitungswege verschlüsselt (Benelux [Dominanz der RTL-Gruppe], Skandinavien), wobei ich mir bei Kabel nicht sicher bin.

 

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Richtig.

Ohne Änderung des Rundfunkrechts dürfen ARD und ZDF ihre Programme nicht verschlüsseln.

 

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Auch wenn ARD und ZDF formell regierungsunabhängige Organisationen sind, handelt es sich doch faktisch um Staatsrundfunk. Wer hat Einfluß auf Personal- und Programmentscheidungen? Natürlich die Landesregierungen. Die schwarz-gelbe Regierung (oder war es während der absoluten Mehrheit) hat in Hessen den HR vollkommen reformiert. Den sozialkritischen und für Alternatives (meist links wählendes) Publikum bestimmten Sender HR1 hat man dabei zu einem Oldie-Sender umfunktioniert.
Die Politiker haben den Rundfunk in der Hand. Möchte da jemand verschlüsseln, sind die Gesetze ganz schön schnell geändert.

Unabhängige Vereine, die das Privilleg haben, Rundfunkgebühren zu erhalten um sich damit in einem vorgegebenen Rahmen austoben zu dürfen sind die ÖRs leider nur auf dem Papier.

 

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Gut, das mag so sein, ändert doch aber nichts an den derzeitigen Marktbedingungen. Möchte RTL terrestrisch unter Ausschluß der relevanten Zuschauermehrheit senden, so werden sie daran doch nicht gehindert. Das selbe galt und gilt auch für Sat, wie man sich dort aus guten Gründen entschieden hat, ist ja bekannt.