Gottschalk in der Kritik: WDR entschuldigt sich nach Rassismus-Talk

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Bei unserem "Jugoslawen" gibt es auch seit geraumer Zeit mehr keinen Sarajevo-Spiess am Tisch flambiert mehr......
aber das ist wohl ein anderes Thema.....

 

Na, doch nur, weil er geschlossen hat, oder?

 

Unsinn. Es ging bei der Kritik am WDR ja darum, dass ein Betroffener in der Runde sitzen sollte, kein Täter. D.h. an deinem Pädophiliebeispiel, dass da tatsächlich ein Opfer von Pädophilie sitzen sollte und kein Pädophiler. Die Analogie weitergesponnen, spricht die Kritik den Punkt an, dass zum Thema pädophilie eben nicht vier ältere Herrschaften zusammen sitzen sollten und darüber sinnieren, dass es in manchen Fällen ja nun mal nicht zu vermeiden wäre, dass man ohne böse Absicht Geschlechtsteile von Minderjährigen berühren würde. Oder das man ja früher auch Fotos von nackten Kindern am Strand ohne böse Hintergedanken gemacht hat und man die Hysterie darüber nicht verstünde, wenn solche Bilder heute ins Internet gestellt würden. Hat man sich ja früher auch nie was dabei gedacht.

Übertragen auf Rassismus hat der WDR nämlich genau solch eine Runde zusammen gestellt.

 

Trotzdem darf es doch erlaubt sein über Probleme zu diskutieren, ohne dass ein Betroffener anwesend ist.

 

Prinzipiell ja. Es sollte dann aber schon eine Runde aus Leuten sein, die das betreffende Problem auch verstanden haben und sich zumindest etwas damit auskennen.
Jemanden zum Thema Rassismus diskutieren zu lassen, der meine, er hätte gelernt, wie sich ein Schwarzer fühlt, als er sich mal als Jimi Hendrix verkleidet hat, ist hingegen eine denkbar schlechte Wahl. Klar darf auch der eine Meinung zum Thema haben, aber in einer Diskussionsrunde, die den Anspruch hat, halbwegs ernst genommen zu werden will, hat der nichts zu suchen.

 

Wie, das darf man auch nicht mehr?

 

Die Runde wurde überhaupt nicht zusammengestellt um über Rassismus zu reden, es ging um verschiedene Fragen. Und alle Themen werden da nur kurz angerissen, es wird nichts vertieft, und die Frage nach dem Zigeunerschnitzel war halt eine davon. Da geht es mehr um Unterhaltung, ein paar Promis in lockerer Runde die da einfach drauf los plaudern.
Das sollte man nicht überbewerten.

Vielleicht sollte die Frage also so lauten:
"Darf man in Unterhaltungssendungen Themen ansprechen, die indirekt mit Rassismus zu tun haben? Oder darf dieses Thema nur in ernsten Sendungen mit ausgewählten Diskussionsteilnehmern zur Sprache kommen?"

 

Hast du die Sendung überhaupt mal gesehen? Da will niemand ernst genommen werden, das ist mehr Unterhaltung. Der Titel der Sendung ist doch eindeutig ironisch zu betrachten.

 

Ich habe die Sendung tatsächlich nicht in Gänze gesehen und mir war nicht bewusst, dass es sich um ein reines Unterhaltungsformat handelt. Da ist dann tatsächlich nicht die Auswahl der Gäste zu bemängeln, sondern die des Themas. Auch schon deswegen, weil man seinen Gästen keinen Gefallen damit tut, sie zu einem sensiblen Thema einfach drauf los plappern zu lassen und sie somit Gefahr laufen lässt, dass ein oder andere Fettnäpfchen zu treffen.

 

Exakt.