Fußballvereine sollen teilweise Polizeieinsätze bei Spielen bezahlen

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AW: Fußballvereine sollen teilweise Polizeieinsätze bei Spielen bezahlen

Findet doch über die Steuern und Abgaben der Vereine statt.

Ich bin ganz fasziniert, dass es so viele Menschen nicht stört, wenn der Staat das Gewaltmonopol privatisiert. Die Kosten entstehen an Bahnhöfen, auf Autobahnrastplätzen, auf Zufahrtswegen. Warum sollen die Bundesligisten dafür gesondert zahlen?

Inzwischen werden bei ganz normalen Spielen so viele Polizisten eingesetzt, dass scheinbar jedes Spiel ein Risikospiel ist. Warum sollten die Vereine diese überdimensionierten Einsätze zahlen? Für den Öffentlichen Raum ist der Staat zuständig.

Die Argumentation mit den vielen "Problemfans" ist für mich unsinnig. Zum einen finden auf dem Oktoberfest sehr viel mehr Straftaten pro Besucher statt. Zum anderen sind diese "Problemfans" Bürger dieses Staates. Die Fußballvereine haben diese Menschen doch nicht erzogen sondern deren Umfeld, also Familie, Kindergärten, Schulen, Freunde, Bekannte, Kollegen, Unternehmen, etc. Also sollen die auch für diese gesamtgesellschaftliche Fehlleistung aufkommen. Die Vereine können doch nichts dafür, dass solche Typen zu ihnen kommen.

 

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Da sind die Gebühren glaube ich schon in den Standgebühren eingepflegt. So ein Standplatz auf einem Volksfest kostet schon so einiges.
Und mal ehrlich, über solche Sachen wie mit den Einsätzen bei Großveranstaltungen bräuchte man sich keine Gedanken machen, wenn die Leute, die davon am meisten profitieren, entsprechend höhere individuelle Steuern zahlen würden.
Von daher, einfach die Spitzensteuersätze hochsetzen und dieses Klein-klein vergessen. Am Ende wird es ansonsten für jede Kleinigkeit eine Rechnung geben. Vom Flohmarkt bis zum Ladendieb.

 

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Für die Sicherheit im Stadion ist auch in erster Linie der Verein zuständig, die Security zahlt er bisher aber auch schon.

Die Massen an Polizei braucht man zur Sicherung der Anfahrtswege, damit schützt man im Übrigen auch die Nicht-Fußballfans.

 

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Wenn man so argumentiert, kann man auch sagen, dass die Kosten für die Einsätze in der Vergnügunssteuer enthalten sind, die in Form einer Kartensteuer auf Eintrittskarten bei Fußballspielen erhoben wird.

 

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Straßen und Brücken sind ja eh da und über KFZ-Steuer, Mineralölsteuer und Mehrwertsteuer gezahlt, warum soll ich als Autofahrer zukünftig noch mal dafür zahlen?

 

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Die Sicherheit ausserhalb der Stadien ist nun mal Aufgabe des Staates und da hat nunmal der Steuerzahler dafür auf zu kommen. In den Stadien ist es Sache der Veranstalter und die kommen dem ja auch nach, indem sie Security einsetzen und bezahlen.

 

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Die Polizei ist auch eh da und über alle möglichen Steuern gezahlt. Warum soll ich als Bürger zukünftig noch einmal dafür zahlen?

 

Nicht in Bremen. In Bremen gibt es keine Kartensteuer als Steuergegenstand der Vergnügungssteuer.
Abgesehen davon ist die Vergnügungssteuer eine Lenkungssteuer und es liegt nicht im Interesse der Allgemeinheit, Leute davon abzuhalten, ein Fußballspiel zu besuchen. Anders ist das bspw. bei Geldautomaten, die das Risiko darstellen, eine Spielsucht zu fördern, was gesellschaftlich nicht akzeptiert und deswegen durch die Vergnügungssteuer (als Lenkungssteuer) eingedämmt wird.
Ebenso soll der Besuch von Volksfesten etc. nicht eingedämmt werden.

Die Argumentation ist auch eine andere. Wer mehr von der Infrastruktur nutzt muss auch mehr bezahlen und wenn das Geld nicht ausreicht, muss derjenige eben mehr zahlen. Da angenommen werden kann, dass Menschen oder Unternehmen (Fußballvereine) mit hohen Einkommen bzw. Ertrag mehr von der Infrastruktur nutzen, sollten die eben auch mehr zahlen, wenn das Geld fehlt.
Nur sollte sich das nicht in etlichen Einfallvorschriften oder Entscheidungen ergehen sondern die Gesellschaft sollte ganz allgemein finanziell in die Lage versetzt werden, solche Großveranstaltungen zu schützen.

Das alles geht ohnehin in die Richtung der jahrzehntelangen Verschiebung der Lasten der Gesellschaft hin zu den Beziehern kleiner und mittlerer Einkommen. Das gesamte Steuersystem wird eben immer ungerechter (kalte Progression), so dass solche Diskussionen mit der gesamten Wucht jetzt zurückschlagen. Diese ganzen Dinge kommen nicht von ungefähr. Ob sich die Amigos bei S21, BER oder Elbphilharmonie die Taschen vollstopfen war den Leuten früher bei ähnlichen Projekten nicht so wichtig, weil die Leute diese Projekte nicht in dem Maße bezahlen mussten wie heute. Ebenso bei Polizeigroßeinsätzten um die Einkommensgrundlage von 22 Einkommensmillionären auf einem Fußballplatz zu schützten.

Das alles hat eben auch noch einen größeren Rahmen und ist in der Auflösung des gesellschaftliche Zusammenhalts durch ignorante Politik bedingt. Wer ständig von unten nimmt und nach oben verteilt, der sollte sich am Ende nicht wundern, wenn die Bürger immer unzufriedener werden und erst demonstrieren und irgendwann zuhauen.

 

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Es geht ja wohl nicht um jedes Spiel, sondern um Spiele, in deren Umfeld ein erhöhtes Sicherheitsrisiko aufkommt.
Wenn die Vereine also ihre "sogenannten Fans" nicht im Griff haben (damit meine ich natürlich nicht den Fan im Allgemeinen), dann kann man natürlich mal über die Zusatzkosten für Polizeieinsätze reden.
In der Bundesliga mag das durchaus machbar sein - aber wie sieht es in unteren Klassen aus?

Solmy argumentiert u.a. so :

Das sag dem Steuerzahler mal ins Gesicht. Die meisten würden dir wohl was anderes erzählen. Warum soll der Steuerzahler für Chaoten aufkommen, die größtenteils sowieso schon bekannt sind?

Aber am Ende ist es dann doch einfach: Wenn der Staat für die Sicherheit außerhalb des Stadions zuständig ist und der sich aus finanziellen Gründen dazu nicht in der Lage sieht (das scheint es ja eigentlich zu sein), dann findet das Spiel eben nicht statt. Die Möglichkeit hat der Staat auch.

 

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