1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von SilverGold, 3. April 2014.

  1. SilverGold

    SilverGold Junior Member

    Registriert seit:
    3. April 2014
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    1
    Anzeige
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Danke schon mal.
    Ja, also etwas überteuert kommt mir das Angebot auch vor...

    HansEberhardt, könntest du mir noch kurz erklären, warum der Unicablerouter eine automatische Pegelregelung auf dem Ausgang haben sollte. Damit ich sagen kann, warum ich das haben will. :)

    Und warum werden verschiedene Dosen mit unterschiedlichen Anschlussdämpfungen verwendet, obwohl die ja genau gleich viel kosten? Verwendet man im Haus an verschiedenen Stellen verschiedene Dosen, oder wie ist das zu verstehen?
    Danke!
     
  2. raceroad

    raceroad Wasserfall

    Registriert seit:
    2. März 2011
    Beiträge:
    7.932
    Zustimmungen:
    2.041
    Punkte für Erfolge:
    163
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Nimmt man einen Router ohne Regelung des Ausgangspegels, wirken sich die Sendeleistung des Satelliten, die Größe der Antenne, die Verstärkung des LNBs, die Dämpfung des Kabels zwischen LNB und Router, die feste bzw. allenfalls fest eingestellte Verstärkung des Routers und das Wetter (Hab' ich was vergessen?) auf die Höhe des Ausgangspegels aus. Sprich: Es sind viele Variablen, welche die Abschätzung erschweren. In Deinem Fall mit maximal zwei Dosen kann man relativ leicht genügend Spielraum nach oben und unten einplanen, so dass man nicht unbedingt einen Router mit geregeltem Ausgangspegel bräuchte. Dennoch würde ich einen mit Regelung wie den JPS0501-8 nehmen.

    Außerdem kommt es mit den TechniRoutern manchmal vor, dass sich ein Um-/Einschalten des einen Receivers am anderen mit kurzen Bildstörungen bemerkbar macht. Das betrifft zwar nur eine Frequenzpaarung. Aber wenn ich einen Router mit acht Umsetzungen kaufen, möchte ich auch alle acht ohne dieses Risiko nutzen können.


    Was mir außer einer teils wirklich nicht gerechtfertigten Preisgestaltung (LNB) an der Liste noch aufgefallen ist: Es war anfangs doch von drei Strängen, aber nur an einem davon von zwei Dosen die Rede. Ist noch was dazu gekommen? Es stehen ein 4-fach Verteiler und vier Dosenabschlusswiderstände auf der Liste, aber nur drei 14er Dosen. An einem Strang müsste man mit einer 10er anfangen. Das macht Sinn, wenn an einem Strang die Distanz zur ersten Dose deutlich länger ist als an den anderen.

    Wenn nichts so dazu gekommen ist, dass es sich auf einmal um eine wohnungsübergreifende Installation handelt (Bisher bin ich davon ausgegangen, dass alle Anschlüsse zu einer Wohnung gehören.), dann sind die SSD 6-xx Dosen erstens unnötig teuer und zweitens auch technisch suboptimal, weil Unicable nicht bei allen Receiver so sauber implementiert ist, dass die Schutzschaltung sicher nicht anspricht, sobald der Receiver Unicable-konfiguriert ist. Ich musste die Tage auch etwas experimentieren, damit mein Linux-Receiver an einer SSD 6-xx zuverlässig Sender wählen kann.
     
  3. SilverGold

    SilverGold Junior Member

    Registriert seit:
    3. April 2014
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    1
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Danke erstmal für deine ausführliche Antwort.

    Mit maximal zwei Dosen meinst du, dass ich maximal zwei Dosen an einem Kabel habe, oder?
    Ich würde ja den "JPS0501-8" nehmen, aber meinst du ich kann dem Techniker einfach den Router vorsetzen und sagen, dass er den nehmen soll. Ist doch irgendwie auch komisch. Wenn's dann irgendwie nicht funktioniert, sagt der dann doch das liegt daran, "dass Sie nicht meinen Router genommen haben".

    Nein, eigentlich nicht. Die Situation ist immer noch die selbe.

    Wofür braucht man eigentlich überhaupt den 4-fach Verteiler? Kann man nicht einfach an dem Unicable-Router direkt mit den 3 Kabeln weiter verteilen?

    Es ist alles eine Wohnung, also das heißt ein Einfamilienhaus.

    Was ist genau die "Schutzschaltung"? Kannst du das noch genauer erklären?
    Und welche Dosen sollte ich dann nehmen?


    Was würdest du mir jetzt vorschlagen? Soll ich lieber alles selber kaufen (oder zumindest die überteuerten Dinge, wie z.B. das LNB) und nur die Installation von einem Fachmann durchführen lassen? Wo würde ich das ganze Material dann am Besten herbekommen?
     
  4. raceroad

    raceroad Wasserfall

    Registriert seit:
    2. März 2011
    Beiträge:
    7.932
    Zustimmungen:
    2.041
    Punkte für Erfolge:
    163
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Wie kooperativ der jeweilige Handwerker ist, kann ich nicht wissen. Auf das Angebot gemäß Beitrag #37 würde ich mich nicht einlassen: Mit inkl. MwSt. fast 80,- € für ein APLS Quattro-LNB ist die Grenze dessen, was auf sonst übliche Preise aufgeschlagen werden darf, für mich überschritten. Für die Stecker gilt das ähnlich. Was den Tausch von Komponenten angeht: Primär der Kunde sollte bestimmen können, was er haben möchte. Ein anderer Router muss zwar ins Konzept passen (Z.B. kann ein höherer / niedrigerer Ausgangspegel Antennendosen mit anderer Anschlussdämpfung nötig machen.), davon abgesehen ist er aber mit den anderen Komponenten kompatibel. Wenn ein Handwerker keinen Router mit aktuellerer Technik im Angebot hat, die nicht nur von Jultec angeboten werden, dann passt sein Angebot eben nicht unbedingt zu den Wünschen des Kunden.

    Verständnis hätte ich z.B. dafür, dass ein Techniker keine Antennensteckdosen eines anderen Herstellers verwenden möchte, solange er konzeptionell geeignete liefern kann. Denn wie ein Antennenkabel abgesetzt (Abisolierung in korrekter Länge) werden muss, ist von Dosenhersteller zu Dosenhersteller unterschiedlich. Bei Fremdfabrikaten müsste er, um nicht zu pfuschen, zusätzlich Zeit in die Anpassung seiner Werkzeuge bzw. des gewohnten Montageablaufs investieren. Auch eine ihm bekannte Antenne wird er einfacher montieren können als eine, die er noch nie in Händen hatte.

    Wie soll das ohne Verteiler funktionieren? Sowohl der JPS0501-8 wie auch der TechniRouter 5/1x8 verfügen nur über einen Unicable-Ausgang, es kommen im Keller aber drei Kabel an. Ergo ist ein Verteiler nötig. Man könnte zwar auch einen Router mit vier Ausgängen wählen, das wäre aber für Deine Anwendung unverhältnismäßig teuer.

    Die Receiver müssen vom Grundsatz her den Unicable-Router permanent mit Strom versorgen und ihm dann, wenn auf ein Programm eines anderen Transponders gewechselt werden soll, Kommandos zukommen lassen (z.B.: Receiver #4 möchte jetzt aus dem horizontalen Hochband Sat-ZF 1945 MHz). Das hat man so gelöst, dass die Receiver permanent eine Grundspannung von rund 13 V liefern, die Spannung zum Absetzen eines Unicable-Kommandos aber kurzzeitig auf rund 18 V erhöht wird. Während eines Kommandos dominiert damit die Spannung des zugehörigen Receivers über die Spannungen der anderen, damit dieser Receiver auch "gehört " wird.

    Solange sich alle Receiver an diese Regelung halten, braucht man keine Schutzschaltung. Wenn aber nur ein Receiver mit der Anlage verbunden wird, den man nicht für Unicable konfiguriert hat, liefert dieser bei Wahl eines Transponders einer Ebene mit horizontaler Polarisation permanent ca. 18 V Steuerspannung und blockiert damit die Befehlsübermittlung aller anderen mit dem Router verbundenen Receiver. Den gleichen Effekt kann eine nicht korrekte Unicable-Implementierung seitens des Receiverherstellers machen. Die Schutzschaltung verhindert die Blockade, indem der Gleichspannungspfad der Dose unterbrochen wird, wenn ein Receiver zu lange eine zu hohe Spannung Richtung Router zu schicken versucht. Bis hierhin konnten das schon die ESU-Dosen von KATHREIN, die auch TechniSat als TechniPro RV 600-xx im Programm hat.

    Diese einfache Art der Schutzschaltung nützt nichts gegen Receiver, die zwar für Unicable konfiguriert sind, bei denen man aber versehentlich oder auch absichtlich eine andere als die dem Anschluss bzw. der Wohnung zugewiesene Steueradresse (> Zu jedem der max. acht unterstützten Tunern gehört eine Steueradresse samt Userbandfrequenz.) in den Antenneneinstellungen eingetragen hat. Gegen diesen Missbrauch, der viel Ärger beim Einsatz von Unicable in wohnungsübergreifenden Installation verursacht, helfen nur Userband-selektiv programmierbare Antennendosen JAP3xxTRS, die u.a. auch als Axing SSD 6-xx angeboten werden. Die kann man z.B. so programmieren, dass nur Befehle mit Steueradresse 1 und 2 weitergegeben werden.

    Auch wenn für wohnungsübergreifende Installationen die Verwendung solcher Dosen dringend anzuraten ist: Hat man alle Receiver unter eigener Kontrolle, braucht man diese Schutzschaltung nicht. Sie kann wie gesagt auch von Nachteil sein, wenn gegen die Vorgaben in der Einkabelnorm das Timing eines Receivers nicht ganz stimmt und eine Dose mit Schutzschaltung die Befehlsübermittlung blockiert. Bis auf die fehlende Schutzschaltung unterscheiden sich die Axing SSD 5-xx nicht von den SSD 6-xx bzw. JAD3xxTRS nicht von JAP3xxTRS.
     
  5. SilverGold

    SilverGold Junior Member

    Registriert seit:
    3. April 2014
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    1
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Wow, vielen Dank für die sehr ausführliche Beantwortung meiner Fragen. Das ist wirklich selten, dass sich jemand in einem Forum so viel Zeit für die Beantwortung von Fragen nimmt. :)
    Jetzt hab ich das mit den Dosen und der Schutzschaltung wirklich verstanden.
    OK, ich hatte nur gesehen, dass der JPS0501-8 neben den vier Eingängen noch mehrere Ausgänge hat. In meiner Unwissenheit dachte ich jetzt, dass wären vielleicht mehrere Unicable-Ausgänge. Für was sind denn dann die ganzen Ausgänge? Also nur ganz grob für den Laien erklärt. ;) Und welches ist dann eigentlich der Unicable-Ausgang, wo dann der Verteiler dran kommt?
    Es gibt den JPS0501-8 ja in den Ausführungen A, M und T. Welchen bräuchte ich dann eigentlich bzw. was ist der Unterschied?
    Aber grundsätzlich meintest du ja, es würde alles funktionieren, wenn ich statt dem angebotenen TechniSat Router den JPS0501-8 verwenden würde?


    Dann kaufe ich den Router JPS0501-8, die anderen Dosen Axing SSD 5-xx, das LNB und evtl. den Spiegel einfach selber und spare über 100€. Die Installation und die Kleinteile kann der Handwerker dann selber machen, oder falls er das nicht will gehe ich eben gleich woanders hin.
    Kennst du einen guten (Online-)Shop, wo ich das alles am Besten herbekommen kann?
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Mai 2014
  6. raceroad

    raceroad Wasserfall

    Registriert seit:
    2. März 2011
    Beiträge:
    7.932
    Zustimmungen:
    2.041
    Punkte für Erfolge:
    163
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Technisch passt das für typische Distanzen: JPS0501-8TN auf 3-fach Verteiler (Zur Not auch 4-fach, dann aber mit nur drei Kabeln: F-Abschlusswiderstand auf den sonst freien vierten Ausgang.) und 14er Dose, ggf. weiter mit einer 10er, DC-getrennten Dosen-Abschlusswiderstand in der jeweils letzten Dose.

    Jeder JPS0501-8.. hat oben fünf Signaleingänge

    [​IMG]

    , vier für die vier Sat-Ebenen und ganz links einen für Terrestrik (UKW, DAB, DVB-T) bzw. Kabel-TV (CATV). Auf der linken Seite unten (B) gibt es den einzigen Unicable-Ausgang (> Da käme der Verteiler dran. / CSS = Channel Stacking System ist eine andere Bezeichnung für die Unicable-Technik), darüber (A) noch einen Ausgang für einen weiteren Anschluss in konventioneller Technik. Mit diesem kann der JPS neun Tuner versorgen. Der JPS selbst braucht keinen Strom von einem Netzteil, sondern wird aus den Receivern gespeist. Die Receiver können aber nicht auch noch das LNB versorgen. Daher gibt es auf der rechten Seite zwei Anschlüsse für ein Netzteil, das dazu gekauft werden muss (Damit wird aus einem JPS0501-8T dann ein ..-TN). Schließt man das Netzteil an den oberen Eingang an, wird das LNB nur dann mit Strom versorgt, wenn zumindest ein Satreceiver aktiv ist (Das spart Stromkosten.). Unten rechts angeschlossen wird das LNB ständig versorgt (Das braucht man, wenn mehrere Schalter kaskadiert werden.).

    Das T-Modell hat im Gegensatz zum A-Modell (Bild) unten keine Stammausgänge und ist für eine Einzelanwendung ideal. Die Stammausgänge geben die Eingangssignale (leicht gedämpft) weiter, um dort weitere Schalter anschließen zu können. Nachteil des A-Modells mit Stammausgängen ist die höhere Auskoppeldämpfung in der Terrestrik. Das M-Modell hat nur Sat-Stammausgänge, aber keinen für die Weitergabe der Terrestik (CATV-Ausgang). Mit diesem Mix aus Sat-Stammeingängen und terminierter Terrestrik kann man einerseits immer noch recht einfach kaskadieren und andererseits ausgeglichene Terrestik-Pegel erzielen.
     
  7. SilverGold

    SilverGold Junior Member

    Registriert seit:
    3. April 2014
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    1
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Vielen Dank, das war sehr Aufschlussreich. :)
    Wenn ich jetzt noch Ahnung von der ganzen Elektrotechnik hätte (Dosen anschließen usw.), dann könnte ich es ja fast schon einfach selbst installieren. :)
    Aber ich kaufe die (wichtigsten) Teile dann einfach selber und lasse nur die Installation vom Fachmann durchführen, da spare ich dann auch schon einiges.

    Die anderen (wichtigen) Teile aus dem Angebot, sind aber deiner Meinung nach (abgesehen vom Preis) in Ordnung?
    Oder würdest du einen anderen Spiegel, LNB oder 4-fach Verteiler nehmen, wenn du frei auswählen könntest?
    Den Spiegel gibt es ja z.B. statt 78cm mit 85cm für nur 20€ Aufpreis. Wenn das z.B. bei schlechtem Wetter einen merklichen Unterschied macht, wäre mir das die 20€ locker wert.

    Edit: Was mir jetzt noch durch den Kopf geht:
    Wäre es eigentlich nicht am Besten, wenn man den Unicable-Router so nah wie möglich bei der Schüssel installiert, um die Kabelkosten zu reduzieren? Weil bis zum Router benötige ich ja 4 Kabel, danach geht es nur noch mit einem weiter zum Verteiler.
    Irgendwie erstaunlich, dass es wohl noch keine 1-Kabel-Technik von LNB zum Router gibt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Mai 2014
  8. Volterra

    Volterra in memoriam †

    Registriert seit:
    30. November 2004
    Beiträge:
    11.345
    Zustimmungen:
    1.414
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Sony Z465800
    Sony 40EX500
    Panasonic Bluray Sat - Rec.
  9. raceroad

    raceroad Wasserfall

    Registriert seit:
    2. März 2011
    Beiträge:
    7.932
    Zustimmungen:
    2.041
    Punkte für Erfolge:
    163
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Mit der Einkabeltechnik, wie sie der Router verwendet, funktioniert das nicht. Unicable überträgt eben nicht das komplette vom Satelliten empfangene Signal, sondern pickt sich Teile daraus weitaus effizienter als ein "normales" LNB heraus. Ein Kabel vom LNB zu einem Unicable-Router reichte nur, wenn das ein Lichtwellenleiter zwischen einem optischen LNB und einem Umsetzer optisch > koaxial mit dann wieder vier Ausgängen vor dem Unicable-Router wäre. Diese Technik ist aber noch vergleichsweise teuer (auch Betriebskosten), weswegen man das primär dann macht, wenn sehr große Distanzen zu überbrücken sind oder man eine galvanische Trennung von Anlagenteilen herbeiführen muss / möchte. Unicable wird durchaus ab LNB eingesetzt, aber nur in Form von Unicable-LNBs, die bislang jedoch allesamt nur max. vier Tuner versorgen können.

    Im Prinzip könnte man den Unicable-Router auch näher Richtung Antenne wandern lassen. In die Anlagenplanung fließt grundsätzlich auch die Länge der Kabelwege ein. Oben bin ich mit "Technisch passt das für typische Distanzen" noch etwas großzügig über die Details hinweggegangen, aber wenn jetzt durch eine Vorverlagerung signifikant Kabel gespart werden soll, müsste man wissen, wie weit es vom LNB zum neuen Montageort des Routers, von dort zum Verteiler und weiter über die Bestandskabel zu den Dosen wäre (Skizze). Je länger die Wege über Bestandskabel sind, desto wichtiger wird es, auch die Eigenschaften dieser Kabel zu kennen: Steht eine Typbezeichnung drauf? Alter des Kabels, Durchmesser Innenleiter, Isolation des Innenleiters fest oder schaumstoffartig, auch mit Folie geschirmt?

    Ein Blick auf die Distanzen ist deshalb wichtig, weil sich ein Antennenkabel komplett anders verhält, als man das von einem Kabel für Netzstrom oder ein Lautsprecherkabel in jeweils üblicher und passender Dimensionierung kennt: Selbst mit einem guten Antennenkabel für Inhaus-Verkabelung steht für die niedrigen / hohen Sat-Frequenzen nach lediglich 15 m / 10 m nur noch etwa die Hälfte der eingespeisten Leistung zu Verfügung! Durch einen Verteiler sinkt die Leistung ebenfalls beträchtlich, weil ein Verteiler nur ein passives Bauteil ist, das Leistung eben nur verteilen, nicht aber vergrößern kann.

    Zwar ist der Unterschied zwischen der minimalen und der maximalen Signalleitung, mit der ein Tuner noch klarkommt, sehr groß (Nominell Faktor 1000!), ganz aus dem Ruder laufen darf die an der Antennensteckdose bereitgestellte Leistung aber nicht. Die Anpassung erfolgt durch die Verwendung verschiedener Antennendosen:
    Hinter dem Router hat man zunächst ein pegelstarkes Signal (hohe Leistung). Damit der Pegel am Geräteanschluss der Dose nicht zu hoch und das zur nächsten Dose weitergebene Signal möglichst wenig abschwächt wird, nimmt man zu Beginn Antennensteckdosen mit hoher Anschluss-, dafür aber niedriger Durchgangsdämpfung. Im weiteren Verlauf muss man sukzessive zu Dosen mit niedrigerer Anschlussdämpfung und in der Folge unweigerlich höherer Durchgangsdämpfung übergehen. Verschiedene Dosentypen verteilen quasi den Kuchen anders.
     
  10. SilverGold

    SilverGold Junior Member

    Registriert seit:
    3. April 2014
    Beiträge:
    29
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    1
    AW: Fragen zum Umstieg von Kabel auf Satellit

    Danke euch beiden. :)


    Den Unicable-Router näher bei der Schüssel zu installieren, war eigentlich nur so ein Gedanke. Nach deiner Erklärung kommt das aber wohl sowieso dann nicht in Frage.
    Also vom LNB beträgt der Weg zum Router dann so ungefähr 15-18 Meter. Der Verteiler wird dann direkt daneben installiert. Ab da wird es dann schwierig zu schätzen: Ein Kabel geht in ein Zimmer nebenan, das dürften nicht mehr als 10 Meter sein. Das zweite Kabel geht ins EG, das sind, denke ich, höchstens 20 Meter. Und das dritte Kabel geht ins 1.OG, das könnten dann im schlimmsten Fall vielleicht 30 Meter bis zur letzten Dose sein (wahrscheinlich aber weniger). Ist aber alles nur grob geschätzt. Auf den drei Kabeln, die im Keller weggehen steht übrigens leider überhaupt nichts drauf (zumindest nicht dort, wo ich hinsehen kann). :(
    Aber ich denke, dass muss ja dann eigentlich auch der Techniker wissen, wie und ob das mit den Kabeln funktionieren kann.


    Nochmal die andere Frage: Sind Spiegel und LNB aus dem Angebot in Ordnung (aus persönlicher Sicht)? Oder macht ein 85cm Spiegel einen merklichen Unterschied im Vergleich zum angebotenen 78cm Spiegel?


    Der JPS0501-8 hat ja oben links den CATV Eingang, wo du beschrieben hast, dass der für UKW, DAB, DVB-T oder Kabel-TV ist. Kann ich dann da theoretisch auch noch mein derzeitiges Fernsehkabel-Signal von Kabel BW parallel dazu einspeisen? (Also zumindest in der Übergangsphase, wo mein Kabelanschluss noch angemeldet ist.)