Flüchtlingskrise

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AW: Flüchtlingskrise

Ja, und von den hier inzwischen gelöschten unseeligen Vergleichen betreff Kennzeichnung von Flüchtlingen mit der deutschen Vergangenheit von heute nachmittag fange ich jetzt nicht an - da war witzigerweise die Entrüstung von bestimmter Seite nicht vorhanden, da wurde auch wieder nur versucht das als "war doch gar nicht so gemeint" rumzudrehen.

Wer solche Dinge verbreitet oder hinnimmt ist entweder naiv oder lässt sich zum Werkzeug geistiger Brandstifter machen oder ist selbst einer.

 

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Diese Gerüchte und Briefe sind absolut perfide, das ist zweifellos fremdenfeindlich und auch kriminell - es ist im Grunde Aufstachelung. Wieder nur Emotion, da spielt man immer mit dem Feuer.

 

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Die Medienberichterstattung scheint ja nun offensichtlich eine Frage der Wahrnehmung zu sein, die abhängig von der persönlichen Einstellung ist.

Da ich nicht alles gesehen und gelesen habe, kann ich mir hier kein endgültiges Urteil erlauben. Fakt ist aber, dass die mit dem Zuzug von Flüchtlingen entstehenden Probleme offen angesprochen und diskutiert werden.

Meine persönliche Einstellung ist folgende:

- Deutschland sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten Flüchtlinge aufnehmen, wie dies aktuell geschieht. Von einer "unbegrenzten" Aufnahme habe ich hier allerdings noch nie gelesen, obwohl es immer wieder behauptet wird.

- Deutschland ist darauf insgesamt schlecht vorbereitet, aber viele haupt- und ehrenamtliche Helfer machen dabei einen sehr guten Job

- Ich sehe Flüchtlinge nicht als "edle Wilde", sondern als Menschen, die aus den verschiedensten Gründen ihre Heimatländer verlassen haben. Darunter ist natürlich auch ein gewisser Teil unredlicher Leute, Krimineller oder religiöser Fanatiker. Diese Tatsache bringt mich aber gewiss nicht dazu, die Aufnahme von Flüchtlingen generell abzulehnen. Wer gegen Gesetze verstößt, soll entsprechend bestraft werden. Genauso gibt es keine Toleranz für Leute, die anderen ihren (religiösen) Lebenswandel aufzwingen wollen. Letzteres ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Sich da nun auf das Christentum als Definitionskriterium für "unsere" Welt zu konzentrieren, halte ich für grundfalsch, denn Religion ist Privatsache. Was Europa aber ausmacht, sind Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit usw. Das sind die Werte, die entscheidend sind.

 

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Natürlich gibt es all das. Allerdings gibt es auch soziale Sicherungssysteme. Ich bin auch dafür, diese Systeme zu verbessern, insbesondere dann, wenn Kinder davon nur ungenügend profitieren.

Mich nerven aber zwei Dinge:

1. Dieses Jammern - das Beispiel des Users Martyn kannst du ja oben nachlesen - als wäre jeder in diesem Land kurz vor der Verelendung.

2. Diese Heuchelei - von Obdachlosen redet manch einer jetzt ja nur, weil er hofft, die Obdachlosen gegen die Flüchtlinge ausspielen zu können.

Das Problem bei den Obdachlosen ist übrigens auch etwas komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.

 

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Ich verbitte mir diese Unterstellungen. Du behauptest schon wieder etwas, was ich nicht gesagt habe. Niemand hat auch nur ansatzweise versucht die Situation von Juden in der Nazizeit mit der Situation von Flüchtlingen heute gleichzusetzen. Das sind perfide Unterstellungen gewesen.
Es ging lediglich darum zu zeigen, dass diese Art der Kennzeichnung daran erinnert und deshalb unpassend ist. Das ist ein riesiger Unterschied. Aber das willst du und das wollen andere offensichtlich nicht verstehen.

Und nein, man kann das eben nicht mit Bändchen für Konzertbesucher oder Heimbewohnern vergleichen.

Im Übrigen war meine persönliche Einschätzung dazu "grenzwertig".

 

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Im Gegenteil: Ich wehre mich gegen dieses gegeneinander Ausspielen. Ich habe nicht geschrieben, dass es andere gibt, denen es noch schlechter geht. Das ist nämlich ein Totschlag-Argument.
Ich mag es aber nicht, wenn in einem ziemlich reichen Land manch einer so tut, als wären wir hier geknechtet und völlig verarmt.

 

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Sowas aus Martyns Aussage zu drehen ist schon... na sagen wir mal krass.

Wie Alleinerziehende kämpfen müssen um über die Runden zu kommen (Toastbrot macht auch satt, Volkornbot ist zu teuer), wenn Rentner in Bahnhöfen oder vorm Stadion nach leeren Pfandflaschen betteln, um die Rente aufzubessern (und die große Altersarmut kommt erst noch, Pflegenotstand gleich mit dazu), Millionen Menschen sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen befinden... dann ist die Formulierung "kein Schlaraffenland" angebracht.

Wenn ich 1 Euro verdiene und du 1 Million, kann ein Dritter nicht behaupten "ihr verdient im Durchschnitt 500.000, euch geht es gut".

 

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Natürlich ist Deutschland kein Dritte Welt Land, aber von Schlaraffenland ist man aber weit entfernt wenn man sich mal anschaut wie z.B. viele Mindestlöhner, Rentner, Sozialhilfebeziehr und auch Studenten aus finanziell schwachen Familien leben müssen.

Aber den Flüchtlingen präsentiert man sich ja als richtiges Schlaraffenland, wo jede eine individuelle Ausbildung bekommt die einem dann zum Ingeneur oder Arzt qualifiziert, eine schicke Penthouswohnung vom Staat gestellt bekommt und sich nach spätestens 3 Jahren Arbeit einen neuen BMW oder Mercedes leisten kann. Und so sieht es eben bei weitem nicht aus in Deutschland. Aber deshalb kommen die Flüchtlinge doch nach Deutschland.

 

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Mag sein, dass das als Legende durch Flüchtlingslager im Nahen Osten wandert, aber wer redet denn hier davon, dass Deutschland ein "Schlaraffenland" sei?

 

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hmmm...