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Finnland führt Bedingungsloses Grundeinkommen ein

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von uklov, 7. Dezember 2015.

  1. KL1900

    KL1900 Wasserfall

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    Wer sagt denn, dass ich unfreiwillig Steuern zahl?
    Für eine gute Infrastruktur in einem sicheren Land und guten Bildungseinrichtungen bin ich sehr gern bereit, Steuern zu zahlen. Damit sollte der Staat die Grundvoraussetzungen schaffen, dass jeder seines eigenes Glückes Schmied sein kann.
    Wer dies nicht annimmt und nichts aus seinem Leben macht, ist selber schuld. Sollte dann aber nicht von anderen alimentiert werden, die sich auf den Hintern gesetzt haben und was aus sich gemacht haben.
     
  2. brixmaster

    brixmaster MörderRadiator

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    Das war jetzt auch nicht als Vorwurf gemeint, ehrlich aber kaum jemand zahlt gerne Steuern.
    Können dann verhungern, oder gezwungen werden kriminell zu werden, siehe USA
    Was ist das jetzt ?
    Wer eine gute Ausbildung hat, bekommt auch gute Löhne, zumindest in der Regel.
    Und kann dann sich eben viel mehr leisten, als jemand der nur auf die Grundsicherung angewiesen ist.
    Wem die 400€ ausreichen, da ist es aber ok, wenn er sich nicht anstrengt.
     
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  3. zyz

    zyz Board Ikone

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    Also das einzige, was ich aus dem Artikel lesen kann, ist: Die betroffenen Menschen haben weniger Stress.
    Kein Wort zu den Kosten, zur Arbeitsmarktentwicklung, etc. Und 4 Monate ist jetzt auch nicht der Zeitraum, wo ich eine nachhaltige Entwicklung beurteilen könnte. Vor allem, da das nur ausgewählte Menschen erhalten haben...
     
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  4. moznov

    moznov Guest

    Weniger Stress, weniger Kosten, da weniger Burn-outs , weil einem der vielleicht selbst gewählte Job wieder Spaß macht..z.B. ..
    4 Monate sind natürlich ne zu kurze Zeit für einen abschließende Beurteilung, aber ich find s interessant..
     
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  5. uklov

    uklov Platin Member

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    Auch ich denke, dass man mal die langfristigen Ergebnisse abwarten muss, aber die ersten Ergebnisse sind doch recht ermutigend.
    Ich als Befürworter des BGE sehe jedenfalls bis jetzt meine Meinung eher bestätigt. :)
     
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  6. uklov

    uklov Platin Member

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    Natürlich, sonsz wäre es ja nicht Bedingungslos. Aber eine Regierung, die tatsächlich einmal das BGE einführen wird, wird sicherlich in gleichem Maße die Steuerschlupflöcher schließen.
     
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  7. Martyn

    Martyn Institution

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    560€ monatlich ist aber nicht viel ... sondern deutlich weniger als der ALGII Anspruch in Deutschland.

    Ausserdem denke ich das dieses Beispiel, ein ehemals selbstständiger Künslter mit 6 Kindern, auch nicht gerade ein typisches Beispiel ist.

    Aber gerade dieses Beispiel zeigt das sich für diese Gruppen Arbeit nicht wirklich lohnt. Denn soviel Geld um eine 8-köpfige Familie über Hartz-Niveau hinaus zu ernähren kann man mit normaler Arbeit kaum verdienen.
     
  8. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    Sicher? Um bei dem Beispiel mit den 2.500 € Hartz4 Familie mit 2 Kindern zu bleiben: Das Kindergeld wird ja komplett auf Hartz4 angerechnet, somit müsste ein Arbeitnehmer im Vergleich dazu netto 2.116 € netto verdienen, um mit dem Kindergeld auf 2.500 € zu kommen. Bei Lohnsteuerklasse 3 und 2 KFB für Soli würde das ein Bruttolohn von ca. 2.870 € brutto ausmachen (je nach Krankenkasse variabel). Die Lohnsteuer würde hier 165,66 € ausmachen, kein Soli, der Rest ist SV. Die Steuerquote beträgt hier also 5,77%, die Gesamtabgabequote mit SV 26,27%.

    Im Vergleich zu Hartz4 wäre das ein Bruttounterschied von 370 €. Keine jetzt allzu große Differenz.

    Der Grundfreibetrag für Verheiratete liegt 2017 bei 17.640 €, ab da bezahlt man überhaupt erst Einkommensteuer. Zu versteuerndes Einkommen wohlgemerkt, nicht Bruttoeinkommen. Ich halte das für sehr hoch. Bzw. in Europa ist es einer der höchsten Grundfreibeträge bei Verheirateten.

    Das Durchschnittsgehalt in Deutschland lag in 2016 bei 33.396 € brutto, was 2.783 € brutto/Monat ausmacht.

    Um der Diskussion vorzubeugen: es ging hier rein um die Abgabenquote, nicht um das Thema, erst einmal 2.870 € zu verdienen gegenüber Nichtstun bei Hartz4.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Mai 2017
  9. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    Wenn wir schon bei der Abgabenquote sind: Was Finnland betrifft, so muss man hier mehrere Faktoren berücksichtigen. Der Spitzensteuersatz in Finnland beträgt aktuell 60%, dementsprechend steil ist dort auch die Progression auch schon bei niedrigen Einkommen (in DE 42%, ab ner halben Million 45%). Kapitaleinkünfte werden mit 29% besteuert (in DE 25%). In der Praxis zahlen die Finnen gut 12-15 % mehr an Steuern und Abgaben als die Deutschen, gemessen am BIP.

    Dazu: 800 € Grundeinkommen in Finnland entspricht hier in Deutschland in etwa einem Kaufwert von 664 €. Dafür fallen in Finnland dann alle bisherigen Sozialleistungen weg. Würde man hier das Grundeinkommen nach dem finnischen Modell einführen, würde das dem Staat in etwa 530 Milliarden € /Jahr kosten (den Finnen 20 Milliarden). In der Gegenrechnung ist es aber so, dass der deutsche Staat derzeit ca. 850 Milliarden € an Sozialausgaben zahlt. Unterstellt man, dass diese dann entsprechend wegfallen, würde das einem sozialen Kahlschlag in Deutschland gleichkommen. Selbst wenn man hier die Kosten für Investitionen in Krankenhäusern und Kindergärten, die nicht nicht vom Grundeinkommen abgedeckt sind, rausrechnen würde.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Mai 2017
  10. suniboy

    suniboy Talk-König

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    Das stärkste Argument dass ich bisher FÜR das Grundeinkommen gehört habe -und fernab jeder Ideologie- ist ganz pragmatisch: Es gibt einfach nicht Arbeit für alle und diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch drastisch verschärfen. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis ein Grundeinkommen -so oder in einer anderen Form- kommt.
    Warum? Weil bedingt durch den Wegfall vieler Jobs + Armutseinwanderung viele Sozialsysteme in der jetzigen Form gesprengt werden und der bürokratische Aufwand nicht mehr zu bewältigen wäre. Zudem würde die Gefahr extremer Parteien um ein vielfaches als jetzt wachsen und die politische Situation wäre also nicht kalkulierbar. Insofern liegt es im Interesse der Regierenden und der etablierten Parteien schon jetzt den Druck aus einer absehbaren Bombe zu nehmen.

    Problem beim Grundeinkommen sehe ich nur, dass es auch für reiche gelten soll. "Für alle" klingt immer gerecht, aber ab einem gewissen Einkommen hat man ganz andere Einsparmöglichkeiten bzw. Steuervorteile als wenn man ohne Arbeit ist oder für 3.000€/Brutto arbeiten geht.

    P.S. Gestern gab es ein Bericht über erneut ansteigenden Flüchtlingszahlen (über Mittelmeer>Italien>Schweiz>Deutschland) und da sagte der Bürgermeister von Palermo sinngemäß:

    "Griechenlandkrise, Euro usw sind nur Peanuts im Vergleich zu der Armutseinwanderung die in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommt. Und zwar nicht nur finanziell, sondern auch politisch."

    Insofern ist selbst ein Grundeinkommen in Höhe von "3.000€" halligalli im Vergleich zu den Kosten der Armutseinwanderung (Sozialhilfe, Wohnungen, Infrastruktur, Betreuung usw). Darüber(!) sollten wir uns einen Kopf machen und nicht um eine sog. Grundsicherung.
     
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