FDP spricht sich für Privatisierung des ZDF aus

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Die Spielfilme, die das ZDF am Samstag um 20.15 auf zdf_neo zeigt, laufen ja nun auch nicht gerade zu nachtschlafender Zeit.

zdf_neo geht in eine ähnliche Richtung wie SRF2. Was ist denn nun an SRF2 so toll?

 

Bevor die FDP wieder so wilde Forderungen aufstellt, um sich mal wieder bekannt zu machen, sollte sie lieber vor der eigenen Haustür kehren und mehr das eigene Problem der 5%-Hürde bei sich lösen, als Probleme beim ZDF.

Außerdem ist noch nicht Weihnachten, wo man wieder Wünsche äußern kann.
Ich wünsche mir auch vieles, zum Beispiel sämtliche Sky Programme in HD, endlich Sky Arts im TV, alle fehlenden ARD Hörfunksender wie SR-Unser Ding und co. über DVB-S, und... und... und...

Wie gesagt, die FDP betreibt hier im Grunde nur verzweifelte Eigenwerbung, damit deren Name nicht aus den Köpfen der Wähler verschwindet und sie wieder in der breiten Öffentlichkeit als Existent wahrgenommen werden.

 

MICHAEL BRANDNER

Die Privatisierung der öffentlich-rechtlichen Sender, käme ihrer Abschaffung gleich. Kultur, die sich rechnet, ist Prostitution auf künstlerischem Niveau. Ein Staat, der sich keine Kultur leistet, hat keine. Das deutsche Fernsehen ist immer noch klüger und kultivierter als die meisten seiner Zuschauer. Es gibt einiges zu bemängeln, aber das sollte man nicht am Biertisch regeln, sondern den Kreativen überlassen, die direkt damit befasst sind. Demokratie in Deutschland ist in den letzten Jahren immer mehr die Auslagerung von Verantwortung, weil Randgruppen und Parteien, von Sozialneid geschüttelt und von Selbstüberschätzung besoffen, um jeden Preis mitreden wollen, um auf Sendung zu sein. FDP und AFD beides Gradmesser für professionell-enttäuschte Charaktere. Schlimm genug, sie wahrnehmen zu müssen, ihre Meinung auch noch ernsthaft zu debattieren, ist, wie einem Satiremagazin wirtschaftliche Kompetenzen zuzuschreiben. Geltungsdrang ist ein ernsthaftes psychologisches Problem mit üblen sozialen Auswirkungen. Da hilft nur Kultur!

 

ka wo du junges Programm auf dem Erste siehst, aber ich weiß Montags läuft US-Kino am späten Abend im ZDF, dann gibts UK Krimis/Filme und am Fr Jugendprogramm am Abend.
Wo finde ich das im Ersten? Sommerkino, wo irgendwelche Kulturfilme laufen, die aber kein einzigen Jugendlichen ansprechen geschweige Filme wovon man teils noch nie was davon überhaupt hörte.
Man warf alle Volksmusiksendungen raus. Hat diverse Showformate für die ganze Familie, welche bei der ARD nur Quiz, Quiz, Quiz heißen und natürlich gefühlt 10 Monate das ganze Wochenende immer Ski-Sport.
Das das aktuelle Sportstudio nur Spätabends läuft hat den Grund, dass man nicht früher darüber berichten darf. Zudem aus was besteht denn die Sportschau?
100% Bundesliga, würde man keine Rechte haben dann gäbe es das Format gar nicht mehr. Hat erst letztens irgendein so Zipfelklatscher von denen gesagt, dass bei halbierter Sportschau die Bundesliga Rechte im FreeTV nicht mehr für die ARD interessant wären.
ARD bleibt das Seniorenfernsehen mit einem Programmausbau + immer mehr Geld haben wollen.

 

Naja, Du hast da schon eine eigene Sicht. Da Du seit 2003 hier im Forum bist, bist Du sicher auch nicht mehr ganz taufrisch.

Obwohl das ZDF ingesamt die Marktführerschaft hat, liegen seit Jahren die Marktanteile bei 14-49 vor denen des Ersten. Die UK Krimis/Filme sind auch kein besonders jugendaffines Programm, da wirkt sich zB Mord mit Aussicht ganz anders aus. Der Tatort ist entsprechend auch bei Jüngeren mittlerweile Marktführer am Sonntag Abend und nicht mehr die Blockbuster in RTL und ProSieben. heute wird - anders als die Tagesschau - von unter 50 jährigen fast komplett gemieden.

Sat.1 legt zu, Das Erste mit Tief, RTL und ZDF vorn - DWDL.de

Jüngeres Publikum gibt es beim ZDF eigentlich nur im Sport und der heute show und an dem einen Spielfilmtermin am Montag Abend.

Was nun wirklich nicht heißen soll, das "Erste" sei ein jugendaffiner Sender, das ist mehr als übertrieben.

 

Willkommen hier im Forum.
Wenn du der Michael Brandner bist, kann ich dein hier gegebenes Statement nachvollziehen.
Für mich ist Kultur das Höchste und Feinste, was eine Gesellschaft kreiert hat, die geistigen und künstlerischen Errungenschaften eines Landes.
Wenn man das ÖR Fernsehen als einen Teil deutscher Kultur hier mit einbeziehen will, sollte man sich aber auch dafür engagieren, dass es nicht durch irgendwelche zweifelhaften, auf Kommerz ausgerichteten, Formate kaputt gemacht wird.
Warum soll das deutsche Fernsehen klüger sein als seine Zuschauer?
Fernsehen soll in erster Linie durch gute, krative Programme seine Zuschauer unterhalten.
Wer sind denn deiner Meinung nach die "Kreativen"?
Die Vorstände und Intendanten sind es jedenfalls nicht.
Ist die Demokratie, von der du sprichst, dass Parteien in den Gremien Einfuss auf die Sender nehmen?

Wie stellt sich denn der Öffentlich Rechtliche Rundfunk im Moment dar?
Er steht trotz gesicherter Einnahmequellen(HHA) in einem Konkurrenzkampf zu den Privaten.
Man hat sich immer mehr den Formaten der Privaten angepasst und ist nur noch auf Einschaltquoten aus.
Die ÖR Sender müssen Programm für die Zuschauer machen und nicht für die Einschaltquoten.
Das ist im Moment leider nicht der Fall.

Einfluß nehemnde Parteien, egal welcher Couleur, haben in einem ÖRR nichts zu suchen.
Aber Parteien beinflussen in den Fernsehräten und durch andere Institutionen massiv die freie politische Berichterstattung bei ARD und ZDF.
Nachrichtensendungen geben wertende Urteile zu irgendwelchen Ereignissen ab, die ihnen gar nicht zustehen, eine solche Wertung abzugeben, da sie dadurch massiv politische Meinungen erzeugen. Wir brauchen keine meinungsbildenden Nachrichten.
Gerade deshalb leidet im Moment ARD und ZDF auch unter fatalen Glaubwürdigkeitsproblemen und Zuschauer zweifeln die Unabhängigkeit der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender in starkem Maße an.

Wenn nur Kultur hilft, dann sollte man aber auch als Kulturschaffender, die gegebenen Signale nicht ausblenden.

 

Auch bei der BBC, die als bestes Beispiel für ein Öffentlich-Rechtliches System gilt, laufen nachmittags viele Programme, die ähnlich den Formaten bei ARD und ZDF sind, vor allem bezogen auf die Quiz-Shows oder "Bares für Rares" ("Cash in the Attic").

Ich würde auch keine so radikalen Reformen sehen, wie es einige hier tun. Letztendlich habe ich den Eindruck, dass das Programm der freien Privaten immer billiger wird und sich diese immer mehr abwickeln, als das dort Innovationen wie in der Anfangszeit des Privatfernsehens stattfinden.

Die übrigen vier Spartenkanäle nehmen an Bedeutung zu. Die beiden ZDF-Programme erreichen inzwischen jeweils ca. 1% Marktanteil und sind für das ZDF die Möglichkeit, genauso wie die übrigen Programme mehrere kleinere Sender anzubieten. Die ARD fängt auch an, in die Programme zu investieren. Bei "Eins Festival" tut sich viel in letzter Zeit und "Tagesschau 24" bewegt sich Richtung Nachrichtenkanal.

Ich sehe allerdings Potentiale an drei Stellen:

1. Mehr Zusammenarbeit zwischen den dritten Programmen:

Wegen der regionalen Zielsetzung können sie nicht zusammengelegt werden. Der NDR hat eine Ausrichtung für den Norden, der BR für Bayern etc. Allerdings könnte gerade in den "Randzeiten" (außerhalb 18 bis 22 Uhr) mehr Programme zusammengeschaltet werden, da gerade dort die dritten Programme nicht erfolgreich sind. Gerade die beiden kleinsten unabhängigen dritten Programme vom HR und RBB könnten so profitieren.

2. Bessere Einbindung von ARD-Alpha

Gerade im Hinblick auf die DVB-T2-Ausstrahlung wäre es gut, wenn "ARD-Alpha" vielleicht das Tagesprogramm (6-18 Uhr) von Eins Festival stellt. Das erscheint mir als eine sinnvolle Programmteilung.

3. Mehr Zusammenarbeit bei den ARD-Radios

Auch hier sollte es große Sparpotentiale geben. Sonst analog zu Punkt 1.

 

Die ÖR wurden nicht dazu geschaffen die Leute lediglich zu unterhalten.

Müssen sie ja auch nicht sein.

Wie ermittelt man denn wie man es geschafft hat Programm für die Zuschauer zu machen?

Die darf es auch geben, nur sollte es die Ausnahme und nicht die Regel sein.