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FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

Dieses Thema im Forum "Sky - Technik/Allgemein" wurde erstellt von frankie292, 2. Juli 2008.

  1. Gordon Gekko

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%


    Vielen Dank für die Richtigstellung, mir ist es für diesen Artikel eindeutig zu spät ;)


    Sollte es wirklich so kommen, dass wir "Einheitsbrei" von der DFL und Leo vorgesetzt bekommen, werde ich der Bundesliga nach 17 (fast 18) Jahren leise Ade' sagen...

    Ich frag mich ja immer noch, woher die DFL Ihre Moderatoren, Kommentatoren und Experten nehmen will...

    Alle, die bei Premiere zu sehen sind, haben vorzeitig bis 2010 (nach der WM 2010) verlängert.

    Bekommen wir von der DFL und Leo dann etwa Arena 2.0?
    Gotteslästerung ist sonst nicht mein Ding aber: UM GOTTES WILLEN, BITTE NICHT!


    Oh ja, das frage ich mich auch - sehr oft sogar... :D
     
  2. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Ich bin ehrlich gesagt erstaunt über die Reaktionen hier.

    Der DFL will und wollte selbst nie die alleinige Präsents im PAY-TV. Sonst sind nämlich die Sponsoreneinnahmen auf der Kippe.

    Es bleibt also alles beim Alten. Die BuLi kommt nicht exklusiv im Bezahlfernsehen und dennoch wird dafür massig Geld ausgegeben von Premiere und zukünftig wohl auch von den Kabelanbietern.

    Jo, blast den lahmen Jungs noch mehr Geld in den reichen Hintern.
     
  3. RealityCheck

    RealityCheck Foren-Gott

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Nein, Du bist wirklich komplett auf dem Holzdampfer.

    Es gibt insgesamt vier (!) kartellrechtliche Einzelprobleme, und zwar

    a) die Zentralvermarktung an sich,

    b) die Vergabemodalitäten des Kirch-Vertrages (keine Ausschreibung),

    c) die Verquickung der Interessen durch die Beteiligung von Kirch an EM.Sport und

    d) das Koppelgeschäft des Zwangssignals.

    Die Wahrung der journalistischen Unabhängigkeit und Vielfalt ist keine primäre Aufgabe des Bundeskartellamtes, sondern (Medienrecht ist Ländersache) der Landesmedienanstalten.

    Die Zwangsabnahme des Einheitssignals wird daher nicht unter journalistischen Gesichtspunkten bewertet, sondern einzig und allen unter wirtschaftlichen und wettbewerbsrechtlichen. Und daher hat die freie Free TV Berichterstattung überhaupt keine Relevanz hierfür.

    Noch mal was Grundsätzliches zum Verständnis:

    Das (kartellrechtliche!) Problem, das sich aus dem Zwangssignal ergibt, ist, dass - wie auch das Kartellamt nun erklärt hat - die Zentralvermarktung ein Kartell ist. Ein Kartell ist die Extremform einer marktbeherrschenden Stellung, d.h. es gibt durch diesen Zusammenschluss nur einen Anbieter, der ein wichtiges Produkt (hier: nationale Fußballrechte) anbietet. Aus dieser Stellung ergibt sich, dass dieses Kartell eine ungeheure Marktmacht ausüben kann, was unwiderlegbar Einfluss auf den freien Wettbewerb hat, weshalb es in Form des Kartellrechts das Instrument der Regulierung gibt, um in solchen Fällen einzuschreiten.
    Nun kann - wie nun geschehen - dieses Kartell unter Auflagen trotzdem genehmigt werden, wenn die Verbraucher (und das sind nicht immer nur die "Otto-Normal-Verbraucher", sondern auch z.B. die Fernsehsender) angemessen an den Erlösen des Kartells beteiligt werden und deren Interessen gewahrt bleiben.

    Sollte diese Freistellung nun erfolgen (und hier bitte wieder aufpassen, jetzt wird's wichtig), darf das Kartell, hier die DFL, trotzdem nicht alles machen, was sie will und sich wie ein normaler Marktteilnehmer verhalten - ganz im Gegenteil.
    Es handelt sich weiterhin um eine marktbeherrschende Stellung, die die DFL innehat. Und trotz Freistellung verbietet das Kartellrecht weiterhin den Missbrauch dieser marktbeherrschenden Stellung.

    Ein Koppelgeschäft - und nichts anderes ist der Abnahmezwang - ist ein solcher Missbrauch. Das ist genau das gleiche, wie wenn Microsoft (marktbeherrschende Stellung bei Betriebssystemen) Windows mit Browser und Media Player koppelt. Und die haben dafür von den Kartellbehörden ordentlich auf die Finger bekommen.

    Also:

    Das journalistische Problem ist kein kartellrechtliches, sondern läuft parallel davon auf einer medienrechtlichen, medienethischen Ebene.
    Aber das Kartellamt interessiert nicht, ob da Welke oder Hellmann steht - sondern ob z.B. PREMIERE für etwas zahlen soll und etwas abnehmen muss, was sie gar nicht wollen.

    Eben nicht, weil Du dem Irrglauben erliegst, es ginge bei der Prüfung des Kartellamts um journalistische Fragen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2008
  4. Peter-HH

    Peter-HH Foren-Gott

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Mit der Produktionsform beschäftigt sich der Artikel aber nur am Rande, da das Kartelamt dazu noch nicht viel gesagt hat. Um den Punkt - mit dem das KA schon mal nicht glücklich ist - kümmern sie sich später.

    In erster Linie ging es hier jetzt daraum, das KA es nicht dulden würde, wenn die Bundesliga noch exklusiver im Pay-TV laufen würde. Mit anderen Worten schreibt das KA ein "Sportschaumodell" (ob jetzt Sportschau, ran oder Anpfiff ist dabei nebensächlich) vor und Börnie kann aufhören von noch mehr Exklusivität zu Reden.
     
  5. RealityCheck

    RealityCheck Foren-Gott

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Absolut richtig.

    Ob man so weit gehen kann? Ich weiß es nicht. Der Artikel ist dazu viel zu ungenau, bzw. das Kartellamt hat einfach noch fast nix gesagt. Möglich ist auch, dass allein eine solch extreme Entwicklung wie in Frankreich verhindert wird.

    Einzig die Zentralvermarktung scheint nun gesichert zu sein. Das ist ja auch für die DFL sehr viel wert, hätte eine Untersagung ja ihre Existenz gefährdet.
     
  6. HaiScore

    HaiScore Guest

    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    solid2000 liebt alte Männer? :eek:

    Spaß beiseite:
    Sonderlich seriös finde ich den FAZ-Artikel nicht gerade.
    Der liest sich so, als wollte Premiere jegliche Free-TV-Berichterstattung über die Bundesliga abschaffen. Das möchten die Herren vielleicht, öffentlich geäußert haben sie diesen Wunsch aber meines Wissens nach noch nicht und es gleichzeitig auch noch ernst gemeint.

    Vielmehr geht es doch Premiere nur darum, die Berichte nicht mehr so zeitnah im Free-TV auszustrahlen. Am Umfang wollte Premiere doch nichts verändern, oder?
    Der Artikel liest sich irgendwie so, als sollten aus 90 Minuten Sportschau nur noch zehn Minuten Sportschau werden.
     
  7. Peter-HH

    Peter-HH Foren-Gott

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Das Kartellamt hat ja festgestellt, dass es sich bei der DFL um ein Kartell handelt und daher verhindert werden werden soll, dass künftig fast ausschließlich im Pay-TV berichtet wird. Es soll sichergestellt werden, dass auch künftig "weiterhin im größeren Umfang" im Frei empfangbaren TV berichtet wird.
    Natürlich sagt dies nichts über Details aus, schließt aber schon mal härtere Einschnitte aus. Die wollen halt verhindern, dass ein Kartell mit einem Monopolisten gemeinsame Sache macht und so den kompletten Markt bestimmt.

    PS: Eike hat aber schon recht --> Da die ARD ja mit gefüllter Kriegskasse bei Fuß sitzt und eh jeden Preis zahlen wird und die DFL wegen den zusätzlichen Sponsoreneinnahmen sowieso eine Verbreitung im ÖR/privaten Free-TV zugeneigt ist, wird sich wohl sowieso nichts grundsätzliches ändern. Soviel Aufgeld kann Premiere gar nicht bieten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2008
  8. frankie292

    frankie292 Guest

    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Völlig richtig, dass das KA eine neue Linie einführt. Wenn schon Kartell, dann muss das Kartell auch FreeTV akzeptieren, obwohl das Kartell gar keine Absicht hat, das FreeTV bei dieser Vergaberunde einzuschränken. Im Gegenteil!
    Und wenn es um die anderen kartellrechtlichen Probleme geht, dann muss man sich nicht 1:1 die Premiere Argumentation zu eigen machen, man darf auch durchaus über den Tellerrand schauen.
    Zunächst einmal ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum die einheitliche Produktion des Bildsignals (wie sie seit Jahren praktiziert wird) anders zu bewerten ist als die journalistische Endproduktion AUSSER man sieht in der journalistischen Aufbereitung einen besonderen Wert. Auch könnte das KA darauf bestehen, die Bildproduktion auszuschreiben die journalistische Produktion bei Sirius zu belassen.
    Und wir werden sehen, ob sich das KA mit der Garantie der FreeTV Berichterstattung einen Entschuldigungsgrund aufbaut, mit dem man die Zulassung des Sirius/DFL Signals entschuldigt, die aber nicht aus kartellrechtlichen Gründen ein Problem ist, sondern allein aus Gründen der journalistischen Unabhängigkeit ein Problem darstellt. Ob das Premiere und seinen Freunden nun schmeckt oder nicht ist dabei völlig unerheblich.
     
  9. RealityCheck

    RealityCheck Foren-Gott

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    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Doch, da besteht sehr wohl ein besonderer Wert, siehe Stichwort "in gewohnter PREMIERE-Qualität" - was auch immer man davon halten mag. Es ist einfach Fakt, dass sich PREMIERE gegenüber Konkurrenten mit ihrer Produktionsqualität abheben möchte. Und wenn es sich nur darauf beschränkt, dass die Gesichter eben "PREMIERE-Gesichter" mit Wiedererkennungswert haben.
    Solch eine Identifikation mit dem Sender hat einen ungeheuren Wert, das kann man nicht so ohne weiteres außer Acht lassen.

    Das halte ich für ausgeschlossen, da dies zwei vollkommen voneinander getrennte Märkte sind.

    Nein. Du musst diese Angelegenheit in einzelnen Märkten betrachten.

    Eine Stärkung/Garantie im Free TV Markt hilft überhaupt nicht eine Ausschaltung des Wettbewerbs in der Produktion für das Pay TV auszugleichen. Das sind vollkommen andere Marktteilnehmer.

    Und ich würde sogar fast behaupten, dass das kartellrechtliche Problem ein größeres ist als das der journalistischen Unabhängigkeit.
     
  10. frankie292

    frankie292 Guest

    AW: FAZ:Kartellamt bremst Premiere--Kurs sinkt fast 5%

    Das bestreite ich doch gar nicht. Aber es ist eine völlig einseitige Premiere Sicht. Wenn Premiere mit den Bedingungen der Ausschreibung nicht einverstanden ist, dann zwingt Börnicke & Co niemand, auf ein weiteres Spaßangebot zu verzichten.
    Und du kannst es drehen und wenden wie du willst, nur die Sirius/DFL Produktion bringt Konkurrenz in den Markt. Und dies ist eben auch ein Aspekt, der von der Premiere Seite, auf deren Sicht völlig nachvollziebar, unter den Tisch gekehrt wird.
    Und der Markt reagiert entsprechend. Man sieht, dass sich die gestern eingeleitete Talfahrt (und ich gehe weiter davon aus, dass Gerüchte bereits gestern bekannt waren) beim P Aktienkurs weiter fort setzt. Während Praktiker sich erholt, verliert Premiere zum jetzigen Zeitpunkt weitere gut 5% und das bei hohem Volumen.
    Die Sprache des Marktes ist recht eindeutig. Zum jetzigen Zeitpunkt glaubt er nicht, dass Premiere aus dem KA Verfahren gestärkt hervor geht.