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Eure Meinung zur Monarchie?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Dirk68, 1. Mai 2013.

  1. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Was die Schuld am 1. Weltkrieg betrifft, denke ich das da die Schuld eher bei Bismarck als bei Wilhelm II. lag.

    Soweit ich mich erinnere begann nämlich alles so: Irgendwann in den Sechziger Jahren des vorletzten Jahrhunderts wurde einem Preußen der Spanische Königsthron angeboten, was aber Frankreich nicht gefiel, das sie sich dadurch von Preußen umklammert fühlten. Wilhelm II. wollte dann sogar seinen Verwanden dazu übrreden auf den Thron zu verzichten, aber Bismark hat diese dann bewusst eine falsche Darstellung über eine Gespräch eines französischen Diplomaten mit Wilhelm II. verbreitet und somit den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 ausgelöst.

    Diesen Krieg hat Deutschland zwar gewonnen, aber zu dem Preis das Deutschland danach international isoliert war, und nur noch Österreich-Ungarn als einzigen Verbündeten hatte. Das war dann vermutlich mit ein Grund warum man Österreich-Ungarn dann 1914 den Blankoscheck erteilt hat.

    Aber wirklich vorbildlich war Wilhelm II. auch nicht. Gab nämlich auch einige Berichte wonach es im niederländischen Exil zahlreiche Treffen zwischen Wilhelm II. und Adolf Hitler gab, und Wilhelm II. Adolf Hitler sogar unterstützt hat, weil er sich wohl eine Restauration der Monarchie von ihm erhofft hatte.

    Der Beste Weg für Deutschland und Europa wäre es auf jeden Fall gewesen wenn die Revolution von 1848 erfolgreich gewesen wäre. Dann wäre Europa nämlich drei blutige Kriege erspart geblieben, und die USA hätte nicht beinahe die Weltherrschaft erlangt.


    Soweit ich weis kommt sie nur auf den 4. Rang.

    1. Rang - Bundespräsident Joachim Gauck
    2. Rang - Bundesratspräsident Winfried Kretschmann
    3. Rang - Bundestagspräsident Norbert Lammert
    4. Rang - Bundeskanzlerin Angela Merkel
     
  2. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Meine Meinung zur Monarchie. Kurz und bündig.

    Historisch bedingte gesellschaftliche Altlast. ;)
     
  3. Hockenheim

    Hockenheim Foren-Gott

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Zu diesem Urteil komme ich selbst nicht und auch die allermeisten Historiker sehen dies wohl anders. Ich gehe unten noch näher drauf ein.

    Du sprichst von der "Emser Depesche", nach diesem deutsch-französischen Treffen in Bad Ems benannt...
    Das ist vereinfacht, aber im Grunde richtig dargestellt. :winken:

    Der Deutsch-Französische Krieg war von Bismarck provoziert worden, der damit den Weg für das Deutsche Kaiserreich (1871) ebnen wollte.
    Mit der Emser Depesche versuchte Bismarck ganz bewusst Frankreich zu einer Kriegserklärung zu bewegen. Der Grund liegt auf der Hand:
    Hätte D den Franzosen den Krieg erklärt, so hätten mögliche Bündnisse nicht gegriffen. So aber hatte es den Anschein, dass Frankreich der Initiator des Kriegs war. ein cleverer Schachzug Bismarcks...

    Der "Verwandte" von dem du sprichst, war übrigens Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmarin. Tatsächlich war im Gespräch, dass er auf den spanischen Königsthron folgen solle. Dieser war jedoch (wenn ich es richtig im Kopf habe) kein Verwandter Bismarcks, sondern stammte aus der Linie der Hohenzollern und war somit Verwandter der preußisch-deutschen Könige - also unter anderen von Wilhelm I. und später natürlich Wilhelm II.


    Das stimmt so nicht ganz.
    Durch das geniale Bismarcksche Bündnissystem war nicht Deutschland, sondern ganz massiv Frankreich isoliert!
    Während Deutschland im Zweibund (D-Ö), später im Dreibund (D-Ö-I) und im Dreikaiserbund (D-Ö-R) verankert war und zudem noch einen Rückversicherungsvertrag mit Russland schloss, gelang es Bismarck, Frankreich komplett zu isolieren! Frankreich war durch Bismarck quasi ausgeschaltet.
    Also der Bismarck war im Kontext seiner Zeit schon ein genialer Stratege, der mit seinem diplomatischen Geschick seine Ziele erreichte. Er schaffte ein geniales Bündnissystem, das den Frieden in Europa über lange Zeit gesichtert hätte! :):winken:
    Innenpolitisch mag man ihn in einem etwas anderen Licht sehen. Ich erinnere nur an sein Vorgehen gegen die Parteien ("Zuckerbrot und Peitsche").


    Wilhelm II. muss sich hingegen durch seine provokante Politik ankreiden lassen, dass dieses geniale Bündnissystem unter seiner Hand (nach der Entlassung Bismarcks 1890) zerfiel. Nach der Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrags kam es zu einem Bündnis zwischen F und R. Fatal für Deutschland, denn ein Zweifrontenkrieg war nun möglich (und sollte ja schließlich auch kommen).
    Durch die aggressive Flottenpolitik Wilhelms verschlechterte sich noch dazu das Verhältnis zu England dramatisch, obwohl verwandtschaftliche Beziehungen vorherrschten.

    Aber wirklich vorbildlich war Wilhelm II. auch nicht. Gab nämlich auch einige Berichte wonach es im niederländischen Exil zahlreiche Treffen zwischen Wilhelm II. und Adolf Hitler gab, und Wilhelm II. Adolf Hitler sogar unterstützt hat, weil er sich wohl eine Restauration der Monarchie von ihm erhofft hatte.
     
  4. sarkom

    sarkom Gold Member

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    u.v.m
    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Sag' ich doch. Mir reicht Mutti als erste Frau im Staate aus, dazu braucht es kein weiteres Pseudostaatsoberhaupt. So ein Grüßonkel hat doch im Prinzip nichts zu bestellen. Mutti sagt, wo es langgeht und das ist auch gut so! Schließlich ist Angela Merkel nicht umsonst die Kanzlerin der Herzen!
    Gauck hat die Gesetze zu unterschreiben, die Mutti ihm vorlegt und die Minister zu ernenennen oder zu verabschieden, die Angela Merkel ihm vorgibt.
    Im Prinzip ist das, wie in einer richtigen Ehe. Da hat der Mann auch nichts zu sagen, auch wenn er als "Familienoberhaupt" bezeichnet wird!
     
  5. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Trotzdem denke ich aber das es äussert dumm war einen Nachbarn, noch dazu einen Nachbarn der etwa gleich stark ist so zu demütigen. Das sich sowas früher oder später rächt, das liegt auf der Hand.

    Ich denke für Deutschland war damals primär der Frieden mit England und die Niederlanden (wegen Zugang zur Nordsee und zum Atlantik) sowie natürlich auch mit Frankreich essentiell.

    Italien hingegen war ja niemals ein direkter Nachbar Deutschlands und von der Marine her aufs Mittelmeer statt die Nordsee und Nordatlantik konzentriert. Und Russland war damals vorallem mit sich selber (z.B. Entwicklung Sibiriens) beschäftigt.

    Der Erste Weltkried in irgendeiner Form war wohl unvermeidbar. Aber wenn Deutschland nicht vorab Frankreich so gedemütigt hätte, dann wären die Folgen für Deutschland wesentlich geringer gewesen, und es hätte keinen so fruchtbaren Nährboden für den Nationalsozialismus gegeben. Und in Zeiten der Weltwirtschaftskriese hätte der Staat sozialer handeln müssen.
     
  6. rabbe

    rabbe Wasserfall

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Nicht ganz richtig. Platz 2 ist Platz 4, Platz 3 ist Platz 2 und Platz 4 ist Platz 3.

    Ist ja auch logisch. Der Bundespräsident wird von den Vertretern aller Parlamente in Deutschland gewählt. Der Bundestagspräsident ist quasi der "oberste Abgeordnete" des Bundestages. Aus der Mitte des Bundestages wird dann der Bundeskanzler gewählt, als höchstes Organ der Exekutive.
    Der oberste Vertreter der Länderparlamente ist dann der Bundesratspräsident.
     
  7. MikeH

    MikeH Platin Member

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Die Feindschaft Frankreichs war im 19.Jahrhundert vorprogrammiert (da das imperiale Frankreich grundsätzlich Deutschland als seinen Hinterhof betrachtete, den man klein zu halten hatte), daher mußte jede deutsch-orientierte Politik die Verbindung Frankreichs mit anderen benachbarten Mächten zu verhindern suchen. Man darf hier ja nicht vergessen, dass Bismarck vor 1871 erstmal preußische Politik betrieb, keine deutsche Poliitk und die deutsche Einheit ein politisches Ziel war, dessen Erreichbarkeit alles andere als sicher war. Wenn man Frankreich höflich gefragt hätte, dann hätte es nie eine deutsche Einheit gegeben, denn die widersprach den strategischen Interessen des Landes. Frankreich beansprucht die Führungsrolle auf dem Kontinent.

    Die Verhinderung der Kombination Frankreich+Russland war sicherlich zurecht das Hauptziel der deutschen Politik, aber meiner Ansicht nach war grundsätzlich England der "Haken" an allem. Wilhelm II. provozierte England zwar unnötig, aber auf der anderen Seite gab es den klassischen englischen außenpolitischen Ansatz der "Balance of Power". Das heißt England würde sich immer gegen die stärkste kontinentale Macht stellen und mit der zweitstärksten Macht zumindest temporär zusammenarbeiten. Deutschlands rapider industrieller, militärischer und wissenschaftlicher Aufstieg im späten 19. Jahrhundert hätte daher zwangsläufig zu einer Verschlechterung der deutsch-britischen Beziehungen geführt. Deutschlands Erfolg beeindruckte die Briten einfach zu sehr. Wilhelm II. hat diesen Prozess sicherlich beschleunigt, aber nicht verursacht.

    Bismarck selbst hielt es für sinnlos die Politik auf die Befriedigung Englands auszurichten - da er ihnen nicht traute und England kein verlässlicher Partner war (da London damals Allianzen eher als kurzfristig und zweckdienlich betrachtete). Da England mit Russland hinsichtlich der Rolle beider im Orient verfeindet war, hätte eine pro-englische Politik Russland als Feind gewonnen, ohne dafür von den Engländern irgendwelche stabilen Zusicherungen zu kriegen. Russlands Interessen auf den Balkan machten Russland mittelfristig aber eh zum Feind des Habsburger Reiches und das war eine der Schwächen der von Bismarck angestrebten und zeitweise umgesetzten D+AT+RU-Allianz. Die französisch-russische Kombination war daher irgendwo auch prädestiniert.

    England war das Zünglein an der Waage. Eine Allianz mit England hätte einen Erfolg gegen eine französisch-russische Kombination zumindest wahrscheinlicher gemacht, aber um England in diese Richtung zu manipulieren hätte es wohl zumindest eine fähigere Führung 1890-1918 gebraucht, wobei es keines Falles sicher ist, dass es überhaupt realistisch möglich war.
     
  8. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Natürlich musste man sich gegen Frankreich behaupten, zum Beispiel auch bei Konflikten um die Kolonien. Aber im Deutsch-Französischen Krieg und mit der Anjektierung von Elsaß-Lothringen hat man Frankreich dann doch mehr gedemütigt als notwendig und sinnvoll gewesen wäre.

    Ausserdem sehe ich auch die Dominanz Preußens problematisch. Da muss man sich eigentlich wünschen das die Revolution 1848 schon geklappt hätte.

    Und was die Monarchie betrifft muss man bedenken, das es in Deutschland dann nicht nur wie in anderen Ländern eine Kaiserfamilie gegeben hätte, sondern auch auf Landesebene viele regierende Fürsten- und Grafenfamilien. Damit hätte es nie Bürgerrechte gegeben. Deshalb war die Abschaffung der Monarchie in Deutschland unumgänglich.
     
  9. _falk_

    _falk_ Platin Member

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Es gibt nur einen deutschen Kaiser!

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  10. KL1900

    KL1900 Wasserfall

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    AW: Eure Meinung zur Monarchie?

    Aus heutiger Sicht schon abartig, dass Frankreich sich gedemütigt fühlte, weil man eine Region verloren hatte, die ihnen kulturell gar nicht zugehörig war (ist).