Erster Staat kommt bei der Kernenergie wieder zur Vernunft

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Video "Die verdrängte Katastrophe - 30 Jahre Tschernobyl" - Quarks & Co

Kam heute morgen, kannte ich noch nicht.

 

Ja, sehr interessant. Vor allem dass dort keinerlei Abbau stattfindet, sondern nur zuschütten und versiegeln. Auch scheint sich ja niemand mehr so richtig zuständig zu fühlen. Die Ukraine hat andere Probleme, und Russland bzw. die frühere Sowjetunion ist raus.

Viel spannender an der Doku fand ich aber eine Frage die mir kam, die aber nicht gestellt wurde.
Als das mit Tschernobyl passierte, hatte die UDSSR ein System dass es erlaubte Soldaten und Bergleute einfach abzukommandieren. 5000 Liquidatoren aus dem ganzen Land wurden so verpflichtet, und zum Teil geopfert.

Wie sähe das heute bei einem vergleichbaren Unglück in Europa aus?
Was wäre wenn ein französicher oder belgischer Reaktor explodiert?
Kein elektronisches Gerät funktioniert dort, keine Drohne und kein Roboter, es müssen Menschen geopfert werden, im Zweifelsfall tausende, um Millionen zu retten. Aber wen nimmt man dafür? Freiwillige? Woher bekommt man tausende Menschen die ihr Leben aufs Spiel setzen?

Klar, ich würde sagen alle Kernkraftbefürworter vor, ab an die vorderste Front, aber ich fürchte das reicht nicht.

Egal wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich so ein Ereignis ist, es kann passieren, und es wird eines Tages passieren, zumindest wenn wir die Laufzeiten aus Profitstreben immer weiter verlängern.

@Worringer
Wenn so ein Ereignis eintreten würde, würdest du dich als bekennender Kernkreaftbefürworter freiwillig als Liquidator melden? Das wäre eigentlich nur konsequent, oder?

Vielleicht sollte man über den Atomausstieg abstimmen lassen, und alle Befürworter auf eine "Freiwilligenliste als Liquidator" setzen. Das würde allen auch deutlich machen worum es geht!

Der Stimmzettel sollte dann so aussehen:

A - Ich unterstütze die weitere Verwendung von Kernenergie, und sollte es zu einer Katastrophe kommen erkläre ich mich freiwillig bereit mein Leben zu opfern um die Folgen zu reduzieren.

B - Ich bin für einen schnellen und kontrollierten Ausstieg aus der Kernenergie.

Damit wäre allen klar worauf sie sich einlassen!
Wer glaubt die Technik wäre vollkommen sicher und beherrschbar sollte ja keine Probleme haben A anzukreuzen, oder?

Ach ja, zum Thema Sonnenergie ist Kernenergie, ich erkläre mich natürlich bereit zu helfen, sollte es zu einer Katastrophe an einer Solarzelle kommen, oder an einem Windrad.

 

Es gibt halt in der Frage zwei Meinungen. Die richtige und deine.

 

Man würde einfach zusehen und nichts machen (außer zu jammern).

 

Dann wären aber auch die dran, wo man durch diverse Bauten auf ihren Häusern und/oder Grundstücken deutlich sichtbar ihre Befürwortung von Kernenergie erkennen kann.

Das steht aber nicht so in dem Punkt A. Daher sind auch die zum Arbeitsdienst heranzuziehen, welche entsprechende Anlagen haben.

 

Welche richtig ist, sieht man ja in der Schweiz, Schweden, Finnland, Frankreich, Tschechien, Polen, Niederlande, Belgien, Großbritanien, Indien, Pakistan, China, Japan, Saudiarabien, VAE, Sudan, Nigeria, Brasilien, Argentien, USA usw. Kurzum, überall dort, wo KKW gebaut und betrieben werden.

 

Welche richtig ist, werden deine Nachfahren entscheiden müssen.

 

...werden wir nach dem nächsten Gau diskutieren, und nach dem übernächsten. Gerade bei den, in vielen Ländern ständig steigenden Laufzeiten, steigt auch das Risiko. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und komm uns dann hier bloss nicht mit "dass eine so unwahrscheinliche Verkettung von Ereignissen eintritt war nicht vorherzusehen." Denn das haben unerwartete Ereignisse nunmal an sich, sie sind unerwartet und unvorhersehbar. Ich glaube dir ja auch dass man alle denkbaren Gefahren berücksichtigt, aber denn kommt doch die eine undenkbare die keiner auf dem Schirm hatte.
Und den Vergleich mit den Arbeiten an der Solarzelle hast du wohl nicht verstanden, derjenige der am havarierten AKW arbeitet wird ziemlich sicher sterben, derjenige der die Solarzelle repariert wahrscheinlich nicht.

 

Das Thema ist zu ernst, um sich darüber lustig zu machen.
Leider begreifen das manche erst, wenn es zu spät ist.

 

Schöne Grüße aus dem ehemaligen Salzbergwerk Asse.