Erster Staat kommt bei der Kernenergie wieder zur Vernunft

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AW: Erster Staat kommt bei der Kernenergie wieder zur Vernunft

Weshalb sollte Strom aus Kernkraft preiswerter zu erzeugen sein im Vergleich zu alternativen Energiequellen?

Alleine für einen Neubau eines AKW muss man mittlerweile minimum 4 Milliarden € rechnen. In Finnland sprengt der Neubau eines AKW (Olkiluoto 3) gerade monetäre Rekorde, mit geschätzen 8,5 Milliarden € für ein neues AKW.

Und mit einem AKW kommt man noch nicht weit...
(...und nebenbei eine weiteres Negativbeispiel für die offenbar verloren gegangene Fähigkeit von dt. Unternehmen Großprojekte so umzusetzen dass diese terminlich und finanziell im Rahmen bleiben.)

 

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Wahre Worte, leider.

 

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Die Technik hat sich halt überall weiterentwickelt. Viele Kernkraftwerke stammen noch aus einer Zeit als Autos noch 700 kg wogen, heute wiegt alleine ein Kabelbaum und die Elektronik eines modernen Autos 400-500 kg. Und diese technische Entwicklung spiegelt sich natürlich auch in der Steuerungstechnik eines Atomkraftwerkes.
Schaut euch die Bilder der Leitwarte in Fukushima an, schöne zuverlässige 70er Jahre Technik. Wisst ihr was für ein Aufwand heute getrieben werden muss um eine vergleichbare Zuverlässigkeit zu erreichen? (Ok, man hatte sich bei den Notstromaggregaten und der Wasserhöhe ein wenig verschätzt, aber die verbaute Technik an sich macht auf allen Bildern einen sehr guten Eindruck.)
Ich kenne Steuerungssysteme in der chemischen Industrie die wurden in den 60er Jahren in Betrieb genommen, und liefen praktisch störungsfrei viele Jahrzehnte, wenn ich sehe was heute an Steuerungen gebaut wird, und wie eng die Vernetzung mit moderne Informationstechnologie ist, dann möchte ich wettten dass nicht eine dieser Anlagen auch nur 10 Jahre durch läuft, das Risiko von Hackerangriffen mal ganz ausser acht gelassen.

So merkwürdig einem das erscheinen mag, aber mit moderner Technik eine sichere und zuverlässige Anlage zu bauen, ist ungleich aufwändiger als es in den 60er oder 70er Jahren mit der damaligen Technik war.

 

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Was mich bei dem propagierten Szenario des Hackerangriffs wundert ist folgendes: Weshalb hat eine solche Anlage überhaupt eine Schnittstelle nach außen? Sollte es nicht reichen, daß es einen Zugang vor Ort gibt, über den Aktualisierungen der Software installiert werden. Vorher sollten Sie selbstverständlich einem Prüfverfahren unterzogen und einige Zeit im Simulator (ja, KKW haben sowas) gelaufen sein. KKW haben solche Simulatoren, damit an diesen das Personal der Warte üben kann. Das ist ein 1:1-Nachbau der Warte mit identischer Hardware und gleichem (simulierten) Verhalten wie das echte System. Ich denke mal, daß dies bei chemischen Anlagen ähnlich ist.

 

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Da fragst du am besten das Management bzw. die Marketingabteilung. Im modernen Anlagenbau muss alles transparent und durchgängig sein, da muss die Buchhaltung am besten direkt Zugriff auf laufenden Prozessparameter haben, um Kosten für Rohstoffe, Energie usw. jederzeit kontrollieren zu können. Die Manager träumen heute davon ihre gesamte Fabrik von ihrem Schreibtisch aus kontrollieren zu können, oder noch besser, das ganze gleich vom iPhone oder iPad. Die IT-Abteilung verspricht ihnen das dann auch gleich, und die Techniker sollen es dann irgendwie umsetzen.

Aus technischer Sicht ja, absolut! Aber aus sicht des Managements, nein. Und jetzt überlege dir, wer letztendlich die Entscheidungen trifft...

"sollte" ist in dem Zusammenhang eine seht gute Wortwahl. Schau dir mal die Rückrufaktionen von Autos in letzter Zeit an. Da mussten in einem Fall Autos zurückgerufen werden, weil in der Software die Airbags deaktiviert waren. Das war zum Testen der Software geschehen, und man hatte vergessen es am Ende der Tests rückgängig zu machen. Ein klares Zeichen dafür, dass die finale Software überhaupt nicht mehr getestet wird. Das Problem ist dass es bei allen Projekten zu Verzögerungen kommt, und die fehlende Zeit kann man am Ende wunderbar von der Testzeit der Software abziehen.

Hängt wohl von der Größe der Anlagen und der davon ausgehenende Gefahren ab. Solange im Fehlerfall "nur" das Personal betroffen ist, wird so ein Aufwand nicht getrieben. Sollte ein Fehler je nach Windrichtung jedoch einen größeren Teild der Bevölkerung betreffen, vielleicht schon.

 

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Ein EPR hat aber eine Nettoleistung von 1.600 MW und bei einer Anlage mit drei Reaktoren hätte man dann stolze 4.800 MW Leistung.

Da braucht man schon etliche Windräder und Photovoltaikanlagen um auf diese Leistunge zu kommen.

 

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Die 8 Milliarden € sind allerdings die Kosten für ein EPR. Drei Stück davon würden wohl an die 20 Milliarden € kosten.

Und dafür lassen sich komplette Windparks bauen...

 

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Dafür braucht man aber etliche Windparks, und dann stellt sich natürlich auch noch das Problem mit dem Platzbedarf, und wie man die Energie zu den Industriezentren bringen soll.

 

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Früher, also ganz früher, hat sich Industrie da angesiedelt, wo Rohstoffe nah und Energie nicht fern waren.
Heute ist Flexibilität nur noch was für Arbeitskräfte.

 

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In Olkiluoto 3 wird nur ein Reaktor gebaut. Es ist der Block 3, daher auch Olkiluoto 3.